ZDF: Videos sollen länger im Netz bleiben

Der Tweet der Presseabteilung des ZDF klingt unspektakulär, bzw. nichtssagend. Doch dahinter verbirgt sich natürlich etwas. Im Kern geht es dem ZDF darum, eigenständigere Inhalte im Netz anzubieten.

So sollen künftig in der ZDFmediathek auch Videos gezeigt werden, die nur einen losen (z. B. „Online-First“) oder keinen Bezug zur linearen Ausstrahlung einer Sendung haben („Online-Only“). Hier sieht das ZDF Chancen, eigene Rubriken entstehen zu lassen, beispielsweise im Bereich Kultur und Wissenschaft.

Viel interessanter aber ist: Inhalte des ZDF sollen länger verfügbar bleiben und auch verstärkt über Drittplattformen wie YouTube verbreitet werden. Das Konzept sieht für Nachrichten, aktuelle Informationen, Gesprächssendungen, Magazine oder Reportagen sowie politisches Kabarett, Comedy und Satire eine Bereitstellung von bis zu zwei Jahren vor.

Inhalte wie Filme, Reihen und Serien blieben bis zu zwölf Monate im Angebot, so das ZDF. Bis zu fünf Jahre würden Inhalte im Kinderangebot tivi.de sowie aus den Bereichen Wissenschaft, Technik, Theologie oder Ethik, politische Bildung, Umwelt, Arbeit und Soziales sowie bestimmte Kulturinhalte abrufbar sein. Sendungen von Großereignissen, Spiele der Fußball-Bundesliga oder angekaufte Spielfilme, die keine Auftragsproduktionen sind, würden bis zu 30 Tagen nach deren Ausstrahlung bereitgehalten.

Diese Veränderungen sind nach dem neuen Telemedienstaatsvertrag grundsätzlich möglich. Soweit damit eine erhebliche Änderung des bestehenden Telemedienkonzepts verbunden ist, muss ein sogenannter Drei-Stufen-Test durchgeführt werden. Darüber entscheidet der Fernsehrat des ZDF.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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22 Kommentare

  1. Und warum nicht dauerhaft? Wir zahlen gutes Geld dafür, da gibt es doch keinen Grund, uns das wieder wegzunehmen.

  2. Mal sehen, ob die Verlegerverbände das mitmachen. Die sind ja dagegen.

  3. Die Staatspropaganda können sie gerne behalten.

    • danke für den Hinweis, ich hatte schon immer vermutet das Merkel das Programm und den Inhalt kontrolliert .. ^^

      • An dem Vorwurf ist durchaus etwas dran. So sind die Aufsichtsgremien zu einem beachtlichen Teil mit Politikern besetzt und es findet ein reges Wechseln zwischen beiden Bereichen statt (z.B. Herr Seibert, der nun als Regierungssprecher tätig ist). Dazu paßt, daß den uns schon länger Regierenden in Talkshows kaum wirklich kritische Fragen gestellt werden. Da kann man durchaus den Eindruck bekommen, daß es mit der Unabhängigkeit nicht weit her ist. Auf die fürstlichen Entlohnungen will ich gar nicht weiter eingehen (schon die Lottofee soll pro Auftritt 1000 € bekommen. Quelle: FAZ vom 18.2.2011).

  4. Jetzt muss der total verarmte, mit lächerlich kleinem Budget ausgestattete öffentliche Qualitätsfunk ja noch mehr Geld für Speicherkapazitäten ausgeben.

    Da muss mal dringend eine Gebührenerhöhung her. Qualität gibt es halt nicht zum Schnäppchenpreis.

  5. Nachrichtenn ohne Einfluss privater Unternehmen, dafür aber knallrot angehaucht. Bein Netflix und Co kann ich mir wenigstens aussuchen ob ich etwas sehen und dafür bezahlen will. Den ÖRRundfunk muss ich zwangsabonieren, obwohl ich dieses Erziehungsfernsehen nicht einmal in Anspruch nehme. Höchste Zeit für eine Rundfunkreform. Und wer glaubt der deutsche ÖRRundfunk berichte neutral, sollte sich mal die Studie des Reuters Institute zum ÖR Rundfunk in Europa ansehen. Deutschland hat den teuersten ÖRRundfunk auf diesem Planeten und der ist zudem noch linkslastig.

  6. Hier mal ein Statement von einen Herausgeber der FAZ bezüglich Zwangsgebühren
    https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/rundfunkbeitrag-alle-fuer-alles-ist-dumm-15168540.html

    Wenn die ÖRR doch meinen, Millionen sind glücklich mit ihren Programm, dann sollen sie es doch verschlüsseln. Der es sehen möchte zahlt, der andere schaut es nicht und zahlt auch nicht. Davor hat man aber Angst, man weiß das man dann nach ca. einen Jahr am Ende ist also lieber weiter das Volk verdummen.
    Ich schaue schon seit ca. 2008 kein lineares TV mehr und habe bis heute überlebt bzw. kann keine kulturelle oder politische Degeneration an mir feststellen. 🙂
    Andere wirtschaftliche Schwergewichte haben schon vergeblich versucht vor dem Kadi eine Änderung durchzuringen, solange es die BRD gibt, wird es auch den Beitrag geben…..

  7. Die Einschränkung der Vorhaltezeit dank des Lobbyismus der Verlage ist eine der vielen Fünfen auf dem Armutszeugnis unseres Technologiestandorts Deutschland.
    Es kann doch nicht angehen, dass audiovisuelle Inhalte von Produzenten und Anbietern für audiovisuelle Inhalte einer zeitlichen Vorhaltedauer unterliegen, weil eine Sparte des „Journalismus“ eben lieber mit Printmedien arbeitet. Das Internet nutzen die doch auch. Ich finde, die öffentlich rechtlichen sollten dagegen klagen, dass es Printverlagen erlaubt ist, audiovisuelle Inhalte auf ihren Onlineportalen anzubieten.

    Man muss da nur noch auf andere Berufsgruppen Rücksicht nehmen. Denn vielleicht passt das dann dem Deutsche Fleischer-Verband e.V. nicht, weil die dann ihre Wurst-gifs nicht mehr verwenden können. Wer weiß. Man steht sich hier halt gerne im Weg und schiebt die Schuld immer auf andere. Und dann wundert man sich, wenn die kleinen Leute sich am Verhalten von Unternehmen, Politikern und anderen derartigen Personen ein Beispiel nehmen. Einer der Tropfen, der das Fass irgendwann zum Überlaufen bringen wird. Und nachher wills wieder keiner kommen sehen haben.

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