YouTube strafft Richtlinien für Videos mit Schusswaffenbezug

YouTube hat seine Richtlinien für Videos aktualisiert und einen neuen Paragrafen hinzugefügt, der sich explizit mit Videos mit Bezug zu Schusswaffen beschäftigt. Konkret sind ab sofort alle Inhalte verboten, die den Zweck haben Schusswaffen oder entsprechende Zubehörteile zu verkaufen oder zeigen, wie eine Schusswaffe oder derartige Teile gebaut oder angebracht werden.

Bereits im Oktober letzten Jahres sperrte man nach dem Las-Vegas-Massaker Videos, die Tutorials zu Schnellfeuerkolben enthielten und aktualisierte die Richtlinien dazu. Nun geht man nach dem Amoklauf in Maryland erneut einen Schritt weiter. Erste Kanäle wie der Waffenhersteller aus Florida Spike’s Tactical haben die neue Richtlinie bereits zu spüren bekommen und wurden quasi leer geräumt.

Sollten euch derartige Videos auf YouTube unter die Augen kommen, könnt ihr diese bei YouTube aufgrund unangemessener Inhalte melden.

Auszug aus der YouTube-Richtlinie:

Bestimmte Arten von Inhalten mit Bezug zu Schusswaffen sind auf YouTube verboten. Insbesondere folgende Inhalte sind nicht zulässig:

– Inhalte, die zum Zweck des privaten Verkaufs von Schusswaffen oder bestimmten Zubehörteilen erstellt werden, sowie Inhalte mit Links zu Websites, auf denen solche Artikel verkauft werden. Dies betrifft insbesondere Zubehörteile, mit deren Hilfe sich eine automatische Schussabgabe simulieren oder eine Schusswaffe zu einer vollautomatischen Waffe umbauen lässt (z. B. Schnellfeuerkolben, Gatling-Abzüge, ansteckbare Auto-Sears oder Umbausätze) sowie Magazine und Munitionsgurte mit mehr als 30 Patronen.
– Anleitungen zur Herstellung von Schusswaffen, Munition, Magazinen mit hoher Kapazität, Schalldämpfern oder den oben genannten Zubehörteilen für Schusswaffen. Dazu zählen auch Anleitungen für den Umbau einer Schusswaffe zur automatischen oder simulierten automatischen Schussabgabe.
– Anleitungen zum Anbringen der oben genannten Zubehörteile und Modifikationen.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail. PayPal-Kaffeespende an den Autor

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12 Kommentare

  1. Sieht so aus, als würden die Schusswaffenbesitzer jetzt zu PornHub abwandern… http://www.bbc.com/news/technology-43500714

  2. Hoffentlich betrifft das keine Videos, in denen jemand mit einer Schrotflinte oder einem selbstgebauten Flammenwerfer gegen die Nester von Wespen oder Hornissen vorgeht. Das ist bei mir das einzige, das gegen schlechte Laune hilft.

  3. Rip FPSRussia

    Edit: Wann werden endlich Lastwagen und Autovideos verboten?
    In Denmark gehören Uboot Videos verboten.

  4. Wenn ich mir meine jüngsten Videovorschläge betrachte wird YouTube für mich momentan immer uninteressanter. Anscheinend gibt es durch die neue Monetisierung wohl deutlich weniger Videos als vorher. Jetzt wird auch noch immer weiter die Zensur verstärkt. Demnächst dürfen bestimmt überhaupt keine Waffen mehr gezeigt werden. Alles für die Sponsoren! Gibt es Alternativen? Wenn das so weiter geht muss man sich wohl umschauen.

  5. @legomio

    Probier mal full30. Die haben eine Webseite und App. Viel der wichtigen und großen Kanäle auf Youtube zum Thema sind da versammelt wie Larry Vickers, forgotten weapons oder MAC. Zu finden unter der com Domain. Alternativ hat James Yeager seit heute libertv am Start. Auch wieder unter der com Domain.

  6. Ich finde das gut. Einiges bei Youtube überschreitet Grenzen. Das betrifft in erster Linie Filmchen, die „lustige Autounfälle“ heissen, und wo dann im dritten Schnipsel ein Mensch unter einem Tieflader zerrubbelt wird. Aber eben auch Waffen, Gewalt etc.

    Waffen haben in der Öffentlichkeit nichts zu suchen. Die gehören allenfalls in einen Sportschützen- oder Jägerschrank. Das Waffenrecht ist in Deutschland über die letzten Jahre ohnehin zu sehr ausgehöhlt worden. Weg vom Grundsatz, dass „praktisch niemand“ eine Waffe hat hin zu einem Volk von angeblichen Sportschützen.

    In diesem Bereich kann man es mit der Bevormundung gar nicht übertreiben. Im Gegenteil. Da ist noch viel zu viel legal.

    • Und die bösen Buben scheren sich nicht um Gesetze und kaufen ihre Waffen weiterhin im Ausland oder Internet.
      Warum man ehrlichen Sportschützen jetzt wieder mehr auf die Pelle rücken soll erschließt sich mir nicht.

      • Zum Internet: Trotzdem sieht man unterm Strich, dass restriktive Waffengesetze deutlich besser funktionieren, weil nur eine kleine Minderheit tatsächlich illegale Waffen besorgt. Wenn normale brave Bürger welche haben dürfen, werden die früher oder später geklaut oder unter’m Tisch gehandelt, und dann hat irgendwann jeder Kleinkriminelle eine.

        Zu Sportschützen: Ich schrieb „angebliche“ Sportschützen, also Leute, die sich als solche ausgeben oder betätigen, um legal eine Waffe im Haus haben zu können. Sportwaffen gehören m.E. am „Einsatzort“ gelagert, keinesfalls zuhause. Bei Jägern sieht das natürlich anders aus.

        • Lol. Deswegen sinkt auch die Kriminalitätsrate in Staaten in denen das waffenrecht liberalisiert ist während sie überall da, wo es restriktiv wurde stieg. Siehe die entsprechenden Daten des FBI, Großbritannien oder Australien. Waffengesetze dienen in erster Linie dazu gesetzestreue Bürger zu entwaffnen und Kriminellen freie Bahn zu verschaffen. Da wo Bürger wehrlos sind regiert der Mob. Davon ab haben die USA auch kein Waffenproblem. Die Demokraten schert es einen Dreck wenn Kriminelle sich jedes Wochenende in Chicago aballern. Nimmst du die top 5 der Städte raus die die meisten Schusstoten haben sinken die USA auf das Niveau der Schweiz, Deutschland und Norwegens. Die top 5 werden von Demokratwn regiert, sind in der Regel mehrheitlich von people of color besiedelt und zu gun free zones erklärt. Ich hab so die faxen dicke mit Leuten debattieren zu müssen die rein emotional und komplett faktenfrei über Dinge reden müssen von denen sie keine Ahnung haben. Wenn man Angst vor Alltagsgegenständen hat sollte man medizinische Beratung suchen und nicht sein Umfeld terrorisieren.

        • Zum Thema Kleine Minderheit: Es ist wesentlich einfacher im Ausland über illegale Wege an Waffen zu kommen und nach Hause zu bringen, als Du vielleicht denkst.. Die Straftaten, die (zumindest in Deutschland) mit Schusswaffen begangen werden, dürften, bis auf einen nicht weiter zu berücksichtigen Prozenzsatz von illegalen herrühren. Zum Rest der These sag ich mal lieber nix.

          Zum Thema Sportschützen: Du weist aber schon, wie viel Aufwand nötig ist, um eine Waffe zuhause haben zu dürfen?! Ist nix mit, ich geh mal in nem Verein vorbei und schon hab ich das Teil.

          Zum Thema Lagerung am Einsatzort: Und wozu genau sollte das so sein? Welchen Vorteil bringt es gegenüber der sicheren Lagerung zuhause? Und warum sollte es bei Jägern anders sein?

          Ich hab kein Problem damit, dass Du Schusswaffen/Sportschützen scheinbar nicht magst, aber ein wenig mehr Toleranz und weniger Pauschalaussagen wäre da sicher nett. Du willst ja auch ob Deiner Meinung toleriert werden.

          • 1.
            Natürlich ist es einfach, im Ausland an eine Waffe zu gelangen — wenn Du erwischt wirst, bist Du aber richtig fällig. Und das finde ich richtig. Unter’m Strich führt das dazu, dass man sich das dreimal überlegt und deswegen weniger Waffen im Umlauf sind, weil Lieschen Müller keine hat und sie ihr ergo auch nicht geklaut werden kann.

            2.
            Der „Einsatzort“ einer Sportwaffe ist das Schützenhaus/die Schiesssportanlage. Da gehört sie hin. Woanders darf sie ohnehin nicht genutzt werden. Ich bin daher der Ansicht, dass sie nicht zuhause gelagert werden dürfte. Die Erfahrung zeigt, dass der Schlüssel zum Hochsicherheitspanzerschrank dann doch wieder hinter’m Blumenpott liegt oder gleich die Waffe, weil kaum kontrolliert, neben dem Schrank steht.

            3.
            Ein Jäger braucht seine Waffe da draussen, weil er auf Jagd gehen muss oder bei Unfällen Gnadenschuss gibt. Ein Sportschütze hat keinen Grund, mit seinem Gewehr im Wald rumzukurven. Natürlich gibt es Anfahrten zu Sportveranstaltungen etc., das ist dann ja auch OK.

            4.
            Ich weiss nicht, wie Du darauf kommst, ich hätte ein Problem mit Sportschützen, Waffen, Jägern oder whatever. Ergäbe sich die Gelegenheit, würde ich selber gern mal ein paar Schüsse abgeben. Ich mache mir nur Gedanken, wie wir verhindern können, dass Waffen in „Umlauf“ geraten, in die Hände von Kriminellen, oder, und das ist vielleicht der zentralste Punkt überhaupt für mich: In die Hände „besorgter Bürger“, die meinen, sie müssten sich „selbst schützen“. Am Ende des Tages kriegt dann ein 16jähriger Fahrraddieb eine Kugel in den Kopf, oder dem „besorgten Bürger“ wird von einem professionellen Kriminellen oder einem Jugendlichen die Waffe entwendet und ggf. gegen andere gerichtet.

            5.
            Ich mache mir große Sorgen darüber, dass die Zahl der Waffen und Waffenscheine in den letzten Jahren legal in Umlauf gelangten, erheblich gestiegen ist. Ich setze das in einen Kontext mit einem allgemeinen Lebensgefühl, dass immer mehr Menschen sich „bedroht“ fühlen, obwohl die Kriminalitätsstatistik eigentlich das Gegenteil aussagt. Das ist keine gute Kombination.
            Einfach gesagt: Wir leben verdammt gut und sicher. Aber immer mehr Menschen fühlen sich trotzdem unsicher und versuchen, an Waffen zu gelangen. Das kann verdammt schiefgehen.

            Ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn jemand zumSpaß mit einer Sportwaffe auf einem Sportgelände auf Scheiben oder von mir aus Silhouetten schiesst. Ich habe auch überhaupt kein Problem mit Paintball oder Lasertag, ich habe das teilweise selber schon gespielt. Ich möchte aber möglichst sicher sein, dass mein Nachbar rechts und links keine Wumme unter’m Kopfkissen hat.

            Die Debatte der letzten Jahre über Flüchtlinge hat Einblicke in die „deutsche Volksseele“ ermöglicht, die mich schaudern lassen. Ein erheblicher Anteil meiner Mitbürger würde aus Angst vor Steuererhöhungen lieber die Leute im Mittelmeer absaufen lassen, als das Kosten auf ihn zukommen. Die sind völlig immun gegen Empathie. Ich möchte die Bürger dieses Landes einfach nicht bewaffnet sehen.

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