YouTube nennt seine Prioritäten und Ziele für das Jahr 2022

YouTube ist an sich eine facettenreiche Videoplattform, die ich selbst täglich nutze – nicht als Videomacher, aber als Abonnent diverser Kanäle. Da bekomme ich auch immer wieder mit, dass das Verhältnis der Plattform zu Nutzern und Creatorn eher angespannt ist. Vor einiger Zeit enttäuschte etwa die Entfernung der Dislike-Anzahl-Anzeige Videomacher und Zuschauer gleichermaßen. Nun hat die Geschäftsführerin von YouTube, Susan Wojciki, ihre Pläne für 2022 verkündet.

Etwa deutet man vage an, dass man Videomachern auch helfen wolle, aus NFTs Kapital zu schlagen. Konkreter wird man da aber noch nicht. Investieren wolle man auch stark in seine YouTube Shorts, was im Grunde ein Abkltasch von eine Alternative zu TikTok ist. Etwa wolle man die Möglichkeit, Audioinhalte aus anderen YouTube-Videos zu nutzen, ausbauen und Remix-Optionen ergänzen. Auch teste man ein Programm namens BrandConnect, das Creator und Marken näher zusammenbringen werde, damit Creator für Marken im Wesentlichen leichter bezahlte Beiträge (=Werbung) erstellen können.

Im Bereich der Games wiederum wolle man die Livestreaming-Funktion sowohl für Creator als auch für Zuschauer verbessern. Etwa sollen Inhalte leichter auffindbar sein. Auch die Chat-Features wolle man ausbauen. Ebenfalls solle es leichter werden, Gaming-bezogene Shorts zu erstellen. Darüber hinaus führe YouTube in diesem Jahr eine angeblich oft geforderte Funktion ein: Mitgliedschaften zum Verschenken.

Man arbeite zudem weiterhin daran, die Aufrufe der Inhalte zu reduzieren, die innerhalb von Empfehlungen erscheinen und direkt gegen die YouTube-Richtlinien verstoßen, diese aber nicht überschreiten. Die Anzahl der Aufrufe solch grenzwertiger Inhalte wolle man dauerhaft auf unter 0,5 Prozent senken. Zudem werde man sich intensiv DSA widmen, womit nicht das gleichnamige Rollenspiel gemeint ist, sondern der kommende Digital Services Act der EU. Auch den Artikel 17 werde man natürlich in der EU bei allen Zukunftsplänen beachten.

Ansonsten rechtfertigt Wojciki erneut die Abschaffung der Dislike-Anzeige, welche aus meiner Sicht keineswegs, wie von YouTube behauptet, zum Schutz von Creatorn verschwunden ist – welche die Anzeige der Dislike-Anzahl zumeist ja selbst öffentlich befürworten. Vielmehr ist damit sicher angestrebt, die Verweildauer der Nutzer zu erhöhen, da es ohne die transparente Anzeige schwerer geworden ist, möglicherweise qualitativ minderwertige Videos rasch zu erkennen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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20 Kommentare

  1. Die Entfernung der Dislike-Anzahl-Anzeige war der größte Fehler und sorgt dafür dass schlechte Videos öfters angesehen werden.

  2. Das schwarze Auge? Gibt’s das noch das man das erwähnen muss 😉 ?

  3. YouTube weiß bis heute nicht, was es eigentlich sein will. Für Firmen, Streamer, YouTuber, Plattform für alles, Social Network ala TikTok.

    Das geht seit Jahren so. Niemanden davon unterstützt man so richtig. Streamst du auf YouTube, ist das alles nur halbgar im Vergleich mit Twitch. Bist du YouTuber, riskierst du ständig gesperrt zu werden, weil alles sehr schwammig und willkürlich ist. Als Firma ist Werbung zwar nett, aber wo genau landet diese Werbung dann. Und warum sollte ich YouTube wie TikTok verwenden?

    Google rennt da allem hinterher, ohne klaren Fokus oder Support für eine der Zielgruppen. Früher habe ich viel dort hochgeladen, jetzt halte ich mich woanders auf. Entweder auf Twitch, im Social Network oder für eigene Videos auf Vimeo mit Business Account. YouTube könnte so viel sein, vergrault aus meiner Sicht aber alle Zielgrippen auf andere Art und Weise.

    Auch jetzt wieder mit NFTs… die wollen immer überall mitspielen, setzen dann aber nichts richtig um. Stadia ist auch so ein Beispiel für dieses Verhalten von Google.

  4. Mein Wunsch wäre lediglich, dass YouTube wieder wie vor 10 Jahren wird.

  5. Immerhin filtert die neue Safari-Erweiterung von Adguard Pro auf dem Ipad Werbung auf Youtube vollständig heraus.

  6. Also die Pläne lauten „mehr Werbung, Erlebnis-Werbung, erhöhte Verweildauer auf Werbung und etwas NFT Scam zum nachwürzen.“

    Was hat man früher über das Privatfernsehen gelacht, das die Werbung ständig von Inhalten unterbrochen wird.
    Heutzutage braucht man Adblocker und Dislike-Addons um überhaupt Inhalte aus der Werbung herausfiltern zu können.

  7. Seitdem die dislike Anzeige verschwunden ist bekommen meine Videos definitiv mehr Daumen nach unten als vorher.
    Weniger Werbung wäre mal ne Maßnahme…. Nervt einfach nur unendlich

    • Dem stimme ich voll und ganz zu. Was diesbezüglich am meisten nervt: Video Werbung NACH dem Video geht nur bei Videos länger als 10 Minuten. Verständlicher wäre es doch Werbung VOR dem Video nur bei Videos der länge X. 20 Sekunden Werbung vor einem 30 Sekunden Video? Schlimmer geht nimmer!
      Dislike sollte auch wieder ersichtlich sein, das haben schon einige meiner Abonenten moniert, ich musste denen erklären, dass ich da keinen Einfluss drauf habe…

  8. Unsere Ziele für 2022: Mehr watchtime, mehr User Engagement, mehr Werbung

  9. Für alle, die Werbung hassen: uBlock, YT vanced auf dem Handy, pihole oder eben Premium (via ARG oder IND, wenns billiger sein soll)

  10. Die sollten Premium und Music trennen und das als Einzel Abos abdrehen. Musikstreaming hab ich schon und will das nicht doppelt zahlen aber 5-6 Euro für ohne Werbung wären drin.

    Und man sollte Reaktion Videos verbieten. Das klaut dem Original natürlich Klicks und untergräbt seine Urheberrechte.

    • Reaction Videos sind aber meist unterhaltsamer als die Originale. Auf die möchte ich nicht verzichten.

      • Dann muss man aber entsprechend den originalen Creator an der Monitarisierung beteiligen.

        • Ist doch schon jetzt so, dass dieser das Video claimen kann und die Einnahmen bekommt. Allerdings kompliziert. Das sollte auch dann gelten, wenn der Creator kein Partner ist. In diesem Fall darf nämlich immer alles „geklaut“ werden, weil der Creator zu klein ist, um das zu melden. Automatisch wird es ja vermutlich nicht gehen, durch das „neue“ Bild.

  11. Ich möchte behaupten, dass große Firmen die Entfernung des Dislike-Buttons sehr begrüßt (unterstützt ?) haben.
    Denn eigene Videos (Werbung) auf dem eigenen Kanal mit mehr dislikes, als likes, sieht nicht gut aus.

  12. Naja, die anzeige der Dislikes kann man sich per Chrome Erweiterung ganz schnell zurück holen.

    • Ich würde wetten, dass sie die API nächstes Jahr diesbezüglich anpassen. Also wohl nicht mehr lange.

    • André Westphal says:

      Die besagte Erweiterung liefert aber nur Schätzungen ab, bei LinusTechTips wurde das mal ganz gut beleuchtet und auch mit dem Datenschutz könnte das mal so eine Sache werden, falls der Entwickler mal verkauft oder Partner ins Boot holt:

      https://youtu.be/Nz9b0oJw69I

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