Xiaomi soll eine Under-Display-Kamera mit Drehmechanismus planen

Xiaomi plant laut einem Patent, das die Kollegen von LetsGoDigital ausgegraben haben (hier als PDF), möglicherweise ein Smartphone mit einer ungewöhnlichen Flip-Kamera. Nicht nur, dass es sich um eine Under-Display-Kamera handeln solle, die Linse sei eben drehbar. Sie komme also gleichermaßen für die Haupt- als auch die Selfie-Kamera zum Einsatz.

Wie immer bei Patenten, so sollte man die Angaben mit Vorsicht genießen: Nur weil Xiaomi sich ein Patent auf die beschriebenen Technologien gesichert hat, heißt das noch nicht automatisch, dass darauf basierend auch ein Produkt entsteht. Angemeldet wurde das Patent bei der WIPO bereits im Februar 2020. Veröffentlicht wurde das Patent aber erst am 29. April 2021. Beschrieben wird darin, wie so eine rotierende Under-Display-Kamera funktionieren könnte.

Die rückseitige Kamera würde übrigens trotzdem drei Linsen einspannen. Nur eine, die Hauptlinse, würde dann eben auch nach vorne gedreht. Funktionieren solle das aber wahrscheinlich nicht über einen Motor, weil das zu viel möglichen Verschleiß bedinge, sondern über einen Magneten. Als Standard solle die Kamera nach hinten gerichtet sein. Bei Bedarf könne sie sich aber eben nach vorne drehen. Auch ein Laser-Autofokus wird in dem Patent angesprochen.

Warum sollte Xiaomi nun so eine interne Flip-Kamera implementieren? Nun, der Vorteil gegenüber den ohnehin aus der Mode gekommenen Pop-up-Kameras läge darin, dass die Kamera stets im Gehäuse verbliebe und somit keine Gefahr bestünde, dass Schmutz ins Innere gelangt. Da man so zudem eine separate Selfie-Kamera einsparen könnte, wären je nach Kosten für den Rotationsmodus vielleicht gesenkte Herstellungskosten drin.

Zunächst hat es Xiaomi erst einmal allgemein vor sich, sein erstes Smartphone mit Under-Display-Kamera zu veröffentlichen. Voraussichtlich wird dies das Mi Mix 4 sein. Andere Hersteller arbeiten an ähnlichen Techniken. ZTE hat da ja etwa mit seinem Axon 20 5G bereits vorgelegt. Samsung will wohl für das Galaxy Z Fold 3 eine Under-Display-Kamera integrieren.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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8 Kommentare

  1. Super Idee, nur eine Frage der Zeit bis das kommt.
    Spart Produktionskosten durch weniger (teure) Linsen, spart Platz im Gehäuse, ist cool.

    • Also Kostenersparnis könnte ich mir vorstellen. Auch wenn ein Sensor der so klein ist, das man ihn im Phone drehen kann, nicht mehr als 1€ kostet.

      Aber wie das Platz sparen soll frage ich mich schon. Da man ja Sensor+Linse drehen muss wenn man keinen Spiegel nutzt (danach sieht die Grafik nicht aus) dann braucht man min. die Sensorbreite als tiefsten Punkt im Gehäuse.

      Klar kann man sich dann einen Sensor sparen aber ein Sensor+Optik der so klein ist das man ihn im Gehäuse drehen kann ist nach aktuellem Stand der entwicklung maximal ein Mittelklasse Sensor.

      Und da ja alle möglichst weite Winkel und möglichst viel Licht wollen kann so ein Design eher in einem Einsteigerhandy oder Designhandy ohne Kamerabuckel Platz finden.

      Was ich viel interssanter finden würde, wären 2 direkt ggü. (hintereinander) liegende Cams für 360° Fotografie mit einem Klick.

  2. Ich frage mich, wie das platztechnisch bewältigt wird, da das Handy ansonsten, damit es die Kamera innen flippen kann, bisschen dicker sein müsste.
    Es wäre zumindest kein flaches Handy

    • Bei den potthässlichen Kamerabuckel, die Smartphones heutzutage auf dem Rücken mit rumschleppen, kommt es auf einen Millimeter mehr auch nicht an.

    • Jep. Und da ist auch schon der Fehler im Design von bisherigen Kamerabuckeln.
      Wenn ich da ne erhöhte Kante drumrum baue, bekommt die niemand mehr in die Hosentasche.

      Eine hochqualitative Cam wird weiterhin einen Kamerbuckel erfordern. Drehbare cams werden aufgrund der Gehäusetiefe in der Quali stark limitiert sein.

      So ein Kamerbuckel muss an den Kanten abgeschrägt sein wie beispielsweise ein Oppo Find x3 pro.
      Oder – noch besser – das ganze Handy einfach dicker machen dann passt auch viel mehr Akku rein.

      Dann noch das Display maximal 6″ groß und es liegt auch wieder viel besser in der Hand als diese 6,8″ Klopper xD

  3. Wenn Kameralinsen ein Kostenfaktor wären würden die sich nicht wie bei eine Wabenschildkröte ausbreiten.

    • Sie sind zwar nicht teuer (Mittelklasse Cams im Phone 1-5€ in der Produktion) Aber je mehr ein Hersteller drin hat desto exponentiell mehr € im 100er Bereich kann er verlangen ^^.

      Allerdings 20 cent zu sparen macht bei Mittelklasse/Einsteigerhandys, wie das vorliegende Design aussieht, für Auflagen im 100.000er Bereich schon sinn xD

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