Windows 10: xp-Antispy kehrt auf die Bühne zurück

artikel_windowsWer kennt es nicht? xp-Antispy. Ab 2001 die Software für viele Menschen, die Microsofts Betriebssystem Windows XP nutzten. Auch damals gab es schon ob der stärkeren Online-Anbindung durch Updates und Aktivierung Schnüffelvorwürfe, gerade von der Fraktion, die mit der Seriennummer FCKGW-RHQQ2-YXRKT-8TG6W-2B7Q8 unterwegs war. Mit dem xp-Antispy legte der Entwickler Christian Taubenheim damals einen Millionenerfolg hin, nicht nur die Kommunikation einiger Dienste wurde eingeschränkt, auch andere nützliche Tweaks wurden in die Oberfläche verbaut, die Einstellungen an Diensten und der Registry vornahm.

Die Zeit tat ihr übrigens, neue Systeme kamen und der xp-Antispy wurde nicht mehr benötigt. So wurde er zur Open Source-Software, doch laut Christian Taubenheim war das Interesse an einer Weiterentwicklung nicht gegeben. Nach dem Erscheinen von Windows 10 hat sich der Entwickler aber ein bisschen eingelesen und ist der Meinung dass das, was Microsoft mir Windows 10 macht, nicht sehr transparent für Nutzer sei (Anmerkung: einen Beitrag über die Telemetrie hat Microsoft übrigens hier veröffentlicht).

xpantispy

Diverse, vom Nutzer auch selbst in den Einstellungen von Windows regelbare Dinge sind wieder in die Oberfläche der aktuell erschienenen Betaversion von xp-Antispy eingeflossen, so kann man beispielsweise direkt das Windows Update via P2P deaktivieren oder auch Wifi Sense ausschalten.

Wie immer gilt – auch bei bekannten Tools wie dem xp-Antispy: wendet solche Tools auf keinem Fall blind an. Ein Backup ist immer Pflicht und gerade bei sensiblen Dingen wie dem Betriebssystem ist blindes Vertrauen auch in Tools wie diesem fehl am Platze.  Lest euch gut durch, was manche Funktionen bewerkstelligen und überlegt euch einmal mehr, ob ihr solche Tools überhaupt benötigt. Vieles sind einfach keine „heimlichen Einstellungen“, sondern lediglich Schalter, die sich zentral an einem Ort befinden – und nicht verstreut im System. Ich persönlich „traue“ einer Firma wie Microsoft in Sachen Datenschutz mehr, als vielen Entwicklern irgendwelcher Apps. Dies liegt einfach daran, dass Nutzer, Firmen, Behörden und selbst Regierungen ein ganz genaues Auge auf das haben, was Microsoft da mit Windows 10 veranstaltet.

(danke Alexander!)

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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25 Kommentare

  1. @Fraggle: Facebook war nur als Beispiel genannt, hätte auch Google+ etc. nennen können, was du auch immer willst.
    Ich habe nur meine persönlichen Erfahrungen wiedergegeben, von Kontakt mit Leuten, die durch Computerbild, Chip etc. dazu animiert wurden sich mit Tools wie XP-Antispy den PC kaputt-zu-optimieren, da MS lt. den „gut recherchierten“ Artikeln dort alles ausspionieren würde.

    Und eben jene Leute, die sich mit diesen Tools alles Kaputt-Absichern (keine Updates mehr laden etc.) verteilen dafür fleißig ihr Leben auf anderen Wegen im Netz.
    Wenn ich sage, dass es doch MS nicht die Bohne interessiert, auf welchen „Ab 18 Seiten“ man surft, aber dafür doch freiwillig der Werbewirtschaft via Facebook (nur als Beispiel!) die Daten mit karacho in den Rachen geschmissen wird, denken sie erst nach.

    Meine Aussage war eigentlich so gemeint:
    Mit diesen Tools wird der PC fleißig Mundtot gemacht und es werden keine wichtigen Dienste mehr gestartet wie Autoupdate etc. (die natürlich dann auch manuell sofort vergessen werden!); und im gleichen Atemzug wird über andere Plattformen fleißig sein Leben digital verbreitet – was man doch MS so gern verschweigen möchte.

    Die Aussage war nicht auf Dich bezogen! Ich wollte nur darauf hinweisen, was solche Tools bei dem 08/15 Dau anrichten, die von „Fachblättern“ wie Chip und Computerbild fleißig dazu animiert werden diese zu installieren.

    Hoffe du verstehst meine Aussage nun anders / richtig. 🙂

  2. Mmmh. Man macht doch erst einmal eine Sicherung des Gesamtsystems, was in Windows 10 relativ leicht durchzuführen ist (die berühmten Onboard-Tools(Features). Anschließend schaut man sich an (und führt dieses testweise aus), wie ein Rücksichern des Systems funktioniert. Unter Windows 10 funktioniert die Sache sogar…
    Man kann aber auch einen Wiederherstellungspunkt erstellen lassen.
    Anschließend kann man dann experimentieren so viel man will und womit man will.

    XP-AntiSpy habe ich eigentlich in guter Erinnerung. Danke für den Tipp, dass das Tool wiederauferstanden ist.

    Und: „Ein gewisses Risiko ist immer dabei“ – besonders, wenn man den Computer eingeschaltet hat, aber vergessen hat, seinen Verstand zu gebrauchen/benutzen.

    „Nix für Ungut!“

  3. @Marc @namerp
    Habt ihr euch mal die Daten angeschaut die an MS übermittelt werden ? Ich rede hier natürlich *nicht* von Autoupdates, Integration der Bing-Suche etc.pp., die Daten sind schon ein *wenig* weitreichender die da so übermittelt werden. Die meisten wird es nicht stören wenn ihre kompilierten Exe-Files an MS übermittelt werden, weil, was wollen die schon damit anfangen ? Das gleiche Argument mit dem Achselzuckend alles was Überwachung angeht auch abgetan wird.
    Und ja, LAN-Stecker ziehen, kein Smartphone nutzen, Airgap-Rechner etc.pp., ich weiß, ich weiß. Auch das gleiche Killer-Argument was dann immer kommt. Tut hier aber nichts zur Diskussion, ich rede nicht von Spezialfällen sondern vom Alltag. Und euren Alltag könnten Geheimdienste mit den MS-Daten über Tastaturanschläge, Upload von WinDefender-Files etc.pp. ziemlich genau rekonstruieren.

  4. Für alle die es wissen wollen:
    http://www.winprivacy.de/

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