Wi-Fi-Elektrosmog: Bitte überall, nur nicht in Wolfratshausen

wi-fiBig News: In der Weltmetropole Wolfratshausen ist es zum Eklat gekommen! Ursache: In der Innenstadt sollte freies WLAN Shopping-Süchtige ködern. Flugs eingeführt, sorgt das drahtlose Internet bereits für Ärger. Denn es ist klar, dass das so nicht geht. 47 Bürger haben sich bei Bürgermeister Klaus Heilinglechner beschwert, weil sie „elektrosensibel“ seien. Im Wi-Fi-Smog wollen sie folglich gewiss nicht einkaufen. Zu ihnen gehört auch der Grünen-Stadtrat Dr. Hans Schmidt, der Initiator der Beschwerde. Die Wi-Fi-Gegner fühlen sich durch die allzu dreiste Einführung des freien WLANs in ihrer Gesundheit „massiv beeinträchtigt“.

Entsprechend wollen stolze 37 Wolfratshauser, vier Penzberger, zwei Geretsrieder sowie jeweils eine Person aus Berg, Farchach, Hozhausen und München die Altstadt in Wolfratshausen sich in Zukunft einen Aluhut aufsetzen trotz aller Shopping-Verlockungen meiden. Schmidt will den Verantwortlichen für die dreiste Einführung des kostenlosen Hotspots einen Denkzettel verpassen – wo kämen wir da schließlich hin. Wolfratshausen ist doch nicht London oder New York. Wi-Fi in der Innenstadt – das ist nicht in Ordnung: „Dieser ,Kollateralschaden‘ des öffentlichen WLAN sollte allen Verantwortlichen zu denken geben“, mahnt Schmidt.certifiedwifizonelogoIm Bürgermeisteramt argumentiert man anders: „Touristen und Einheimische sollten sich im Internet kostenlos über die Sehenswürdigkeiten und Einkaufsmöglichkeiten im Markt informieren können.“ Damit sind Schmidt und seine Gleichgesinnten nicht einverstanden. Sie zählen sich zu den 5 bis 10 % der Weltbevölkerung, die sich als „elektrosensibel“ bezeichnen. Sie sind sich sicher, dass die Einführung des freien Wi-Fis etliche Kunden vom Flanieren in den idyllischen Straßen von Wolfratshausen abhalten werde. Die Rechtsaufsicht des Tölzer Landratsamt ist bereits eingeschaltet und wird diesem brisanten Fall mit Sicherheit die volle Aufmerksamkeit schenken.

Doch der promovierte Grünen-Stadtrat Schmidt will noch weiter gehen: Er wünscht sich ein Verbot des LTE-Standards und hat eine entsprechende Petition beim Bundestag eingereicht. 90 Bürger haben unterschrieben, was die Dringlichkeit dieses Anliegens nur unterstreicht.

(Via Merkur)

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99 Kommentare

  1. @ Marie-Luise
    „Einwahnern“ 😀

  2. Bayern halt…. xD

  3. An den Kommentaren sieht man mal wieder schön, wie tolerant alle sind. Und zwar nur in eine Richtung!
    Bedenken darf man nicht äußern oder gar etwas nicht wollen, dann ist man ein Idiot, Hinterwäldler oder sogar gegen den Fortschritt.
    Na und? In eurer angeblichen Demokratie zählt eben keine zweite Meinung, zum Kotzen seid ihr!

  4. @Mo
    Ja, die Auflistung dort ist sehr einseitig und die Website ist mit Sicherheit nicht objektiv (mit den Inhalten der Seite identifiziere ich mich nicht im geringsten). Die gelisteten Studien existieren trotzdem: http://www.strahlentelex.de/ESR-Elektrosensibilitaet.htm

    @l1werner:
    Verdrehe mir nicht die Worte im Mund. Ich habe nie behauptet, dass es Studien gibt, welche die Existenz beweisen.

    Ich selbst habe keinerlei Probleme mit Strahlung, ich bemerke den Unterschied zu keiner Strahlung schlicht nicht. Ich ärgere mich auch durchaus über Personen, die gegen Strahlung sind, nur weil sie keine Ahnung davon haben und dann einfach behaupten, sie sei ach so schlimm.
    Aber die negativen Folgen des thermischen Aspekts der Strahlung sind zweifelsfrei bewiesen, was es für mich gut vorstellbar macht, dass gewisse Personen die Strahlung auch anders Wahrnehmen können. Und solange Studien die Möglichkeit offen lassen, dass das so ist und in Teilen sogar Korrelationen vorfinden, verurteile ich die Personen, die das von sich behaupten nicht pauschal.

  5. Wenn Sie so elektrosensibel sind, dann müssen Sie sich aber von allem fern halten es EMS aussendet. Heißt die Leute müssen Sich die Einkäufe nachhause Liefern lassen, Ihre Wände mit einem Drahtgeflecht auskleiden und auf Strom verzichten. Denn durch das abschalten von LTE und WLAN wird der elektrosmog ja nicht weniger, DECT Telefone und weitere WLANs (von Haushalten), TV etc etc gibt es ja weiterhin. Die Leute übertreiben es und dass ist was den anderen auf den … geht, und daher werden sie gerne als Idioten bezeichnet. Ich kann das voll nachvollziehen.

  6. Bla bla bla. @David: Du benutzt den Begriff Demokratie im Rahmen dieser Kommentare falsch. Ob wissentlich oder nicht lass ich mal dahin gestellt.

    Die Kommentare hier zeigen nur das ein Großteil der Leser wissenschaftlich aufgeklärt ist und in 2 Minuten googlen und lesen herausfinden kann, dass es keinen stichhaltigen Beweis gibt, dass es die beschriebene Elektrosensibilität gibt.

    Die thermischen Effekte von freiem WLAN verteilt auf eine ganze Innenstadt dürften vernachlässigbar klein sein. Ich behaupte jetzt sogar mal: Nicht messbar.

  7. @traxanos
    Manche übertreiben es und dafür werden alle als Idioten bezeichnet. Und das kann ich nicht nachvollziehen.

  8. @denkste
    „Ich habe nie behauptet, dass es Studien gibt, welche die Existenz beweisen.“
    Eigentlich doch. Mit so gestelzten Formulierungen wie „Untersuchungen, die zu dem Schluss kommen, dass es nicht auszuschließen ist“ suggerierst Du etwas auf das Du Dich dann doch nicht festlegen lassen willst. Das ist mindestens feige.

    Und was soll überhaupt der Satz „Aber die negativen Folgen des thermischen Aspekts der Strahlung sind zweifelsfrei bewiesen“ heißen? Das Wärme auch mal schlecht sein kann?

    Dein Geschwurbel erzeugt bei Leuten die den Unterschied zwischen elektromagnetischer Strahlung und durch Kernspaltung erzeugter radioaktiver Strahlung nicht kennen Kopfschmerzen und das Verlangen nach Aluhüten.

    Drück Dich einfach präzise auch und dann hat man auch nicht den Eindruck, daß Du ein Aluhutträger bist.

  9. @Jorg Lehmann:
    Das ist doch schön, dass die Menschen heute denken nach 2 Minuten googeln seien sie aufgeklärt. Schon auf die 2. Google-Seite schaut niemand mehr.

  10. Vor vielen Jahren in der Anfangszeit der Handys, habe ich jedes Siemens Handy anhand von sofortigem heftigen Kopfschmerzen gemerkt. Irgendwas war da bei den Frequenzen anders als bei anderen Handys. Bei anderen Handys habe ich nichts gemerkt,

    Wir reden von diesen Knochen, die haben bestimmt megafett gestrahlt damals. Bei späteren Siemens Geräten war das -Gott sei Dank- nicht mehr der Fall.

    Ich konnte in jedem Raum feststellen ob da mindestens ein Siemens Handy angeschaltet war. Meine damaligen Arbeitskollegen haben darüber gelacht, bis sie mich dann ein paar mal getestet haben. Danach hat keiner mehr gelacht.

    Wer so ein Problem WIRKLICH hat, hat ein Scheissleben. Natürlich gibt es jede Menge Leute die sich das einbilden. Aber halt auch welche die echt darunter leiden.

    Insofern finde ich dieses überhebliche Gelaber von @Crumblegg und anderen völlig überflüssig. Nur weil man selbst da kein Problem hat, heisst das noch lange nicht das es sonst keiner hat.

    Das mit dem WLAN da unten ist trotzdem wahrscheinlich Unsinn. Es ist eh in den meisten Wohnungen das WLAN an und Handys hat auch jeder dabei. Auch im Kaufhaus auf volle Pulle auf senden, obwohl da drin eh kein Empfang ist. Dabei strahlt es dann so richtig.

    Ob die da noch ein öffentliches WLan haben oder nicht, ändert wohl nicht mehr viel an der Strahlung die man da so abbekommt.

  11. die 4 Leute heute waren aus Penzberg und nicht aus Penzberg!

  12. Prenzberg (schei… Apple Autokorrektur)

  13. Klar, WLAN-Strahlung wird nicht unbedingt gesund sein, aber die Bürger werden doch sowieso durch die Mobilfunkmasten „verstrahlt“?

  14. Also beim durchlesen dachte ich zunächst ich wäre beim Postillion gelandet. 😎
    Das sind aber genau die Leute die verhindern das Deutschland endlich mal ein wenig (WLAN)-Offener wird. Auf jeden Fall Hut ab vor Wolfratshausen.

  15. Was alle Kommentatoren bisher unerwähnt gelassen, ist der Autor und die Absicht von seinem Artikel. Der hier erschienene Artikel hat sprachlich viele Ähnlichkeiten mit dem verlinkten Merkur-Artikel. Ob dahinter der gleiche Autor steckt, kann ich nicht überprüfen, da die Merkur-Zeitung mal dreist den Namen des Artikelschreibers unterschlägt.

    Und was ist die Intention des Artikels? Dieser ist sehr polemisch geschrieben und könnte problemlos beim Postillon stehen oder ein April-Scherz sein. Mein Anspruch an die Objektivität von Zeitungen, ob online oder gedruckt, ist mittlerweile irgendwo bei 0 angekommen. Ich behandle alle meine Quellen, ob Blog, Zeitung oder andere, mit der gleichen Skepsis; manche munkeln sogar, dass die Schule dies als „Medienkompetenz“ getarnt den Schülern beibringen. Aber meine persönliche Stichprobe zeigt bisher eindeutig, dass dieser Versuch keinen bleibenden Schaden hinterlässt.

    Wer von Elektrosmog und Co. redet, kann Recht haben. Aber oft kommt diese Haltung inkl. einem Hang zum Missionieren. Wenn dann das Thema vor einer Entscheidung auf einmal als Begründung angeführt wird eine Mehrheitsentscheidung abzulehnen; tja, dann gehen bei vielen die Warnlampen an und der Begriff „Spinner“ ist schnell vergeben.

    Ein Grund könnte sein, dass mittlerweile so viele Hotspots in den Smartphones genutzt werden. Wer also ganz im Stile des WLAN-Wardriving mal die empfangenen WLAN-Netze mitschneidet, wird eine lange Liste zusammen bekommen; alleine die Privatnutzer zu zählen reicht aus.
    Von den gewerblichen Netzen geht meiner Meinung wenig „Gefahr“ aus. In der Regel wird vor und nach einer WLAN-Installation eine sogenannte Site Survey durchgeführt, um die optimale Positionierung zu finden und Kanalüberlappungen zu minimieren. Ein Controller bekommt dann die Herrschaft über die Access Points und regeln die Sendeleistung je nach „Wetterlage“, die APs melden. Diese besitzen nämlich eine Antenne, die rein zum Messen der WLAN-Qualität dient und eben die benötigten Daten für den Controller misst.

    Bisher sorgt mein Wissen für die Technik dafür, dass ich das Thema Elektrosmog sehr gelassen sehe, wenn es um Alltagstechnik wie WLAN oder Mobilfunk handelt. Eine Starkstromleitung sehe ich trotzdem lieber unter der Erde oder in gebührendem Abstand. Aber zum Glück sorgen die deutschen Gesetze dafür, dass dies sehr wenige betrifft.

  16. Hier in der lokalen Zeitung (Nordsee-Zeitung) war mal ein Artikel über einen Mobilfunk-Sendemast im Landkreis. Argument des „Fachmanns“ der Gegner war, dass hier im Norden die Luft salzhaltiger ist (wegen dem Meer) und daher die Strahlung viel stärker zum Menschen geleitet wird.

  17. Wirklich sehr drollig. Das sind dieselben armen Wichte, die „nur Natur“ essen wollen und sich dann mit chemischen Keulen a la Tofuburger und fleischloser Wurst vollstopfen. Zurück zum Thema: Der Mensch hat schlicht keine Rezeptoren für „WLAN-Strahlung“ – keiner. In sämtlichen Blindversuchen haben die sogenannten Elektrosensiblen kläglich versagt. Sehr erhellend ist die Sendung von Quarks & Co. zum Thema Handystrahlung – auf youtube oder beim WDR. Und in Gegenden mit hoher WLAN- oder Handydichte ist auch noch niemand nachweislich daran erkrankt.

  18. Ich will nicht ausschließen, dass es Einzelfälle von Elektrosensibilität geben mag, aber ich kenne persönlich niemanden, bei das wirklich zutrifft. Ich denke bei den meisten ist es eben doch die Psyche, die dann dazu führt, dass sie wirklich Probleme haben, weil sie das glauben möchten. Ein paar reale Beispiele dazu:

    * Mein Vater hatte mal so einen Typen da, der unser Haus auf böse Energien abgemessen hat. Natürlich hat sein Gerät beim DECT Telefon am meisten ausgeschlagen. Die WLAN Strahlung der Fritzbox im Wohnzimmer war zwar nicht ganz so schlimm, aber auch sehr deutlich.

    Blöd nur: Ich hab das Ding damals als Repeater aufgestellt, dann aber was geändert und die Box lief zu der Zeit nur idle, weil ich sie vergessen hatte auszustecken, d.h. kein WLAN, kein DSL, es war auch nicht als DSL Router eingestellt, sondern als Zugang über LAN1, also auch keine bösen Demodulationsversuche… aber vermutlich hat das Ding halt heimlich doch viel gefunkt im für das ominöse Messgerät empfindlichen Bereich.

    * Ein Kollege von mir war übrigens auch mal WLAN-sensibel. Immer wenn der andere Kollege seinen WLAN Access Point aktiviert hatte, hat der erste Kollege Kopfschmerzen bekommen. Zwischenzeitlich wurden rundherum immer mehr WLANs in Betrieb genommen, aber Kopfschmerzen bekam er keine, selbst als der andere Kollege seinen AP heimlich in Betrieb genommen hat auch nicht. Man mutmaßt jetzt, dass es sein Blutdruck war, der wohl durch die Aufregung darüber noch höher ging als schon die ganze Zeit und dadurch gab es eben Kopfschmerzen. Seit er dafür Medikamente gegen den Bluthochdruck nimmt, ist er auch gar nicht mehr elektrosensibel 🙂

    * Ein Bekannter wurde auf einer Veranstaltung gebeten sein offen liegendes Firmenhandy auszuschalten, weil jemand von der Strahlung Probleme bekam. Sein privates Smartphone in der Tasche, die näher an dem „Opfer“ stand, war aber offensichtlich kein Problem, denn sobald das Firmenhandy aus war, ging es dem Mann auch wieder gut.

  19. Achja, die Aluhüte…
    Fakt ist nunmal, dass es keine seriöse Studie gibt, die irgendeine Wirkung nachweisen kann – dafür jede Menge lustige Anekdoten, in denen Leute schon Kopfschmerzen haben, bevor die Masten überhaupt eingeschaltet werden…

  20. In jeder Shopping-Zone gibt’s elektromagnetische Strahlung ohne Ende. Nicht nur unendlich viele geschlossene private WLANs, sondern auch Funktelefone, Handystrahlung usw. Der 2.4-GHz-Bereich ist extrem frequentiert, nicht nur von WLAN, Bluetooth, DECT-Telefonen, Mäusen, Tastaturen, Lautsprechern usw. Fast alle Geräte nutzen das 2,4-GHz-Band zusammen mit WLAN.

    Aber wenn *ein* weiteres WLAN plötzlich „öffentlich“ ist, dann ändert sich natürlich plötzlich alles. Und die Welt bricht zusammen. 😉

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