WhatsApp macht Druck: Nutzer werden wieder zur Zustimmung der neuen Nutzungsbedingungen gedrängt

Ursprünglich sollten die neuen Nutzungsbedingungen von WhatsApp bereits ab dem 8. Februar in Kraft treten. Nun sollen die neuen Bedingungen in Kürze, am 15. Mai in Kraft treten. Jene beinhalten eine aktualisierte Datenschutzrichtlinie, die Kompetenzen in Sachen Datenaustausch innerhalb des Mutterkonzerns Facebook erweitern soll.

In Europa solle die Datenweitergabe jedoch nicht zu Werbezwecken erfolgen, so WhatsApp. Gegen zahlreiche Gerüchte wehrte man sich schon im Frühjahr mit ausführlicher Stellungnahme. Dann ruderte man zurück und vertagte das Inkrafttreten der neuen Bedingungen auf besagten Termin im Mai. In der Zwischenzeit wollte man „Aufklärung“ leisten – in Form von Pop-Up-Meldungen beispielsweise, die die Nutzer zum Zustimmen bringen sollen. Auch bei der Facebook- und Instagram-App drückt der US-Konzern aufgrund geänderter Tracking-Bedingungen unter iOS 14.5 ordentlich auf die Tränendrüse.

Aber zurück zur Facebook-Tochter WhatsApp: Wer den Bedingungen bis dato nicht zugestimmt hat, der wird in Anbetracht der am 15. Mai in Kraft tretenden Bedingungen nun wieder verstärkt dazu gedrängt. So melden sich inzwischen wieder neue Pop-Up-Meldungen bei den Nutzern – auch auf meinem Smartphone:

Die Meldungen stimmen inhaltlich überein mit jenen, die man bereits im Frühjahr verteilte. Man beschwichtigt die Nutzer, dass man weiterhin nicht Nachrichten mitlesen bzw. -hören könne. Zudem erklärt man die Vorzüge der Verzahnung mit WhatsApp Business, also dem Chat mit Unternehmen. Hierfür seien dann eben „Facebook-Tools“ notwendig. Die alte „Leier“, die man da als Begründung für die aktualisierten Bestimmungen also mitbringt.

Noch immer ist es derzeit möglich die Pop-Up-Meldung über das große „X“ in der rechten oberen Ecke wegzudrücken. Dass unbedarfte Nutzer da nun ohne viel zu lesen zustimmen um die Meldung „zu quittieren“ liegt jedoch nahe. So sammelt man sukzessive weitere Einverständniserklärungen der Nutzer ein. Unterdessen läuft noch ein Dringlichkeitsverfahren gegen den US-Konzern, welches deutsche Nutzer vor benanntem Datenaustausch schützen soll.

Was passiert, wenn ihr den Bedingungen bis kommende Woche nicht zustimmt? Nun dann könnt ihr WhatsApp nicht mehr nutzen. Viele wollen sich da auch einfach nicht aus ihrer Komfortzone bewegen und „einfach zustimmen“. Im Januar konnten Signal und Threema dann aber doch einen immensen Nutzeransturm verspüren, der so manche Server in die Knie zwang. Auf Telegram sind wir im Übrigen auch mit einem eigenen Blog-Chat vertreten.

Was bleibt? Die Hoffnung, dass sich doch der Großteil auf andere Messenger bewegt. Meine Befürchtung: Die meisten werden ohne Hinterfragen bei WhatsApp bleiben. Nutzte man eben schon immer so, „hat jeder“ – also wieso die Komfortzone verlassen?

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. PayPal-Kaffeespende an den Autor. Mail: felix@caschys.blog

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