WhatsApp: Inhalte zur einmaligen Ansicht sind nur noch mobil abrufbar

WhatsApp bietet euch auch die Chance, Inhalte zu versenden, die nur ein einziges Mal angesehen werden können. Danach werden sie automatisch entfernt. Erst kürzlich hatte der Messenger da nachgebessert und auch das Anfertigen von Screenshots bzw. Video-Aufzeichnungen (Screen Recording) endlich blockiert – ohne jenes war die Funktion eher sinnfrei. Jetzt geht man noch einen Schritt weiter: Inhalte zum einmaligen Ansehen sind nicht mehr über WhatsApp Desktop abrufbar.

Dies ist WABetaInfo aufgefallen. Diese Veränderung wird ab sofort für alle ausgerollt. Betroffen sind die Windows- und macOS- bzw. Electron- und WhatsApp-Web-Versionen von WhatsApp gleichermaßen. Wird euch ab sofort eine Message zur einmaligen Ansicht gesendet, prangt am Desktop bzw. in der Webversion nur noch ein Hinweis, der auch darauf verweist, dass ihr die jeweilige Nachricht nur am mobilen Endgerät abrufen könnt.

Damit will WhatsApp wohl auf Nummer sichergehen und das Mitschneiden der Inhalte weiter erschweren. Dennoch sollte das für euch kein Freibrief sein, allerlei „einschlägigen“ Content zu versenden, in der Hoffnung, er werde niemals wieder auftauchen. Schließlich kann jemand beim Ansehen immer noch mit einem weiteren Endgerät, etwa einem zweiten Smartphone oder einer Kamera, den Screen abfotografieren.

Solltet ihr mir nun entgegen, dass ihr Messages zur einmaligen Ansicht am Desktop noch öffnen könnt: Wartet es etwas ab, die Anpassung wird derzeit in Schritten verteilt und kommt auch bei euch noch früher oder später an.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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18 Kommentare

  1. Die Funktion, Inhalte verschwinden zu lassen, ist nicht etwa deshalb „sinnfrei“, bloß weil sich die Inhalte mutwillig festhalten lassen. Im Zweifel kannst du ja eh nach wie vor immer das ganze Telefon abfotografieren.

    Es geht da um Datenhygiene unter vertrauenswürdigen, nicht darum, nicht-vertrauenswürdige Gesprächspartner zu überlisten.

    Aber klar, die meisten Nutzer sind Idioten … und die senden dann damit Nacktfotos an Prädatoren. … und da ist es dann natürlich besser, wenn es möglichst schwer gemacht wird, die gesendeten Einmalinhalte zu dokumentieren.

    • Bei vertrauenswürdigen Empfängern könnte man sich die Mühe auch sparen. Besser kann man sein Misstrauen seinem Gegenüber kaum zeigen.

      • Offensichtlich wurde das Feature noch nicht verstanden. Es geht darum, sensible Inhalte vor __dritten__ Personen zu verbergen.

      • Nein, das ist richtig wichtig. Stell dir z.B. mal vor, du möchtest deiner Mutter ein Bild von einer Demo schicken, in der du dich gerade für Frauenrechte und gegen dein repressive Theokratie stark machst.

        Du weißt aber, dass deine Mutter nicht im Stande ist, das Telefon langfristig clean zu halten. Wenn dort also jemand anklopft und ihr Telefon entsperrt, dann bist du geliefert.

        Lösung: Du managest euren Verlauf einfach selbstständig, indem du das Medium nicht dauerhaft auf ihrem Telefon verfügbar hältst.

        Datenhygiene halt. Das ist super wichtig. Die wenigstens Leute fliegen auf, weil jemand Nachrichten mitschneidet. Das meiste kommt über die Chatverläufe viel später ans Licht, wenn schon niemand mehr dran denkt.

        • der Michael says:

          Dazu würde es ausreichen, wenn
          a) der Sender Inhalte mit einer „Vorhaltezeit“ kennzeichnen kann
          und
          b) Whatsapp im Grundzustand so eingestellt wäre, daß die Nachrichten nach Erreichen der Vorhaltezeit automatisch gelöscht werden

          Der User, der es auf die Reihe kriegt, sensible Informationen zeitnah zu löschen, sollte dann diese Automatik abstellen können.

          Ich will jedenfalls nicht, daß mir Leute Sachen schicken, bei denen ich mich mit dem lesen / Anschauen beeilen muß … oder bei denen ich bei einem kurzen Wechsel in eine andere App und zurück dann auf einem die Nachricht verloren habe …. oder bei denen ich mich nach erstem Ansehen nicht einfach 1 Tag später damit beschäftigen kann …. oder die ich nicht aufheben kann, um später mal nachschauen zu können, was denn wirklich gesagt wurde.

          Leute, die mir solche Nachrichte schicken, bekommen gesagt, daß sie das bitte unterlassen. Und wenn Sie mir „Verschlußsache“ Inhalte zukommen lassen wollen, sollen sie mich anrufen oder sie mir persönlich sagen….

          • Naja dann sag es deinen Kontakten halt und fertig? Die sitzen ja nicht im Facebook HQ und versuchen, das beste System für den Michael zu entwerfen.

            Vielmehr suchen die ein Featureset mit dem sich eine größtmöglichen Schnittmenge auf Nutzerseite einigermaßen zufrieden abbilden lässt.

            Aber klar, dein Einwand, dass du das lieber selbst kontrollieren möchtest, der ist natürlich berechtigt. Ich bin selbst auch kein großer Fan von Screenshot Policies.

            Zu deinen Vorschlägen: a) und b) ist beides schon Realität in WhatsApp. Bloß ist im Default keine vorhaltezeit konfiguriert. (Was ich persönlich für meinen Wald und Wiesen Usecase auch ganz gut finde)

            Die einmal Medieninhalte sind einfach eine granularere Variante davon. Ein bisschen hacky, aber man könnte auch einen videocall starten, das Objekt zeigen, den Call dann beenden. Da hätte ja auch keiner was gegen.

        • Wenn ich nicht will, dass etwas von mir bekannt wird oder ich schon vorher weiß, dass es bei der Person, der ich es schicke „nicht sicher“ ist, dann versende ich es einfach nicht – so einfach kann das Leben sein.

  2. Wer WhatsApp auf einem Android Emulator am PC nutzt, kann trotzdem weiterhin Screenshots anfertigen.

  3. Ich wollte das gerade ausprobieren und habe ein Foto nur einmaligen Ansicht an einen Gruppenchat geschickt, in dem nur ich Mitglied bin.
    Bekomme das Foto nicht geöffnet, nicht am Handy und nicht im Browser.

    Hmmmm… Bug oder Feature?

  4. der Michael says:

    Liegen die Bilder & Videos mit „Verfalldatum“ eigentlich auch unverschlüsselt im „Media“ Verzeichnis von WhatsApp vor?

    Dann wäre es ja einfach, sie vor dem Anschauen weg zu sichern….

    • Du kannst auch einfach ein Bild davon machen. Das war, ist und wird immer möglich sein und nennt sich: https://en.wikipedia.org/wiki/Analog_hole

      Wenn dich der Gesprächsteilnehmer kompromittieren möchte, sind alle technischen Mittel zwecklos.

      Ein bösartiger Gesprächsteilnehmer müsste auch rein gar nichts dokumentieren und könnte nach dem betrachten des Medieninhalts diesen einfach beschreiben, oder schlicht behaupten, es hätte sich um eine kompromittierende Situation gehandelt. …das ginge ja alles auch problemlos.

      Ich verstehe nicht, wie in dem thread hier niemand auf die Kette bekommt, dass es nicht um böswillige Empfänger geht. 😀

  5. Ist der Empfang von Nachrichten zur einmaligen Ansicht eigentlich deaktivierbar?

    • der Michael says:

      Ich würde mir so eine Funktion auch wünschen.

      Und man sollte eine eigene Nachricht angeben können, die dann an den Absender zurück geschickt wird.

      „Lieber Absender, ich bin weder Ethan Hunt, noch James Bond. Vertrauliche Dinge kannst du mir gerne am Telefon oder persönlich mitteilen – sich selbst löschende Nachricht und in Rauch aufgehende Tonbänder nehme ich nicht an. Gehaltszettel und Nacktbilder darfst du mir aber gerne jederzeit „normal“ über WhatsApp schicken – und ich verspreche Diskretion“

      😉

    • Vermutlich nicht, so wie leider auch der Empfang von Sprachnachrichten nicht unterbunden werden kann.

  6. Ich ärgere mich generell über Apps, die mir Screenshots verbieten (unabhängig von der WhatsApp-Funktion hier). Aus diesem Grund habe ich mein Gerät gerootet und verwende das „Disable Flag Secure“ Magisk Modul, weil ich mir von niemanden vorschreiben lassen möchte, was ich auf meinem Smartphone zu tun oder zu lassen habe.

    Ist auch ganz hilfreich, um Screenshots von Überweisungen in der Banking-App zu machen, was sonst nicht ginge.

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