WhatsApp-Gründer Jan Koum: Apple leiht sich zahlreiche WhatsApp-Features für iMessage

Jan Koum, seines Zeichens Gründer von WhatsApp was not amused, als er die neuen iMessage-Features während der Apple-Präsentation mitbekam. In einem Tweet zeigte er sich „geschmeichelt, dass Apple zahlreiche Features von WhatsApp für iMessage in iOS 8 ausleiht.“ Garniert ist der Tweet noch mit dem Hashtag #innovation. Er spielt auf Funktionen wie Sprachnotizen an, die in iOS 8 vorhanden sein werden, oder auch das Teilen vom aktuellen Standort. Ja, natürlich gab es solche Funktionen schon vorher, aber lieber Herr Koum, wenn ich mich an die ersten WhatsApp-Versionen zurück erinnere…

iMessage_iOS8

WhatsApp ist ein bedeutendes Kommunikationstool in der heutigen Zeit, das steht außer Frage. 500 Millionen aktive Nutzer pro Monat, das ist eine Hausnummer. Nicht umsonst wurde der Messaging-Dienst von Facebook für satte 19 Milliarden US-Dollar übernommen. Aber letztlich ist WhatsApp auch nur eine Fortführung der SMS, erweitert mit Features, die durch den technischen Fortschritt in Smartphones kamen. Hier davon zu sprechen, dass sich Apple an Features bedient habe, ist etwas weit hergeholt.

Den BlackBerry Messenger gab es lange vor WhatsApp, Apps zum Teilen von Standorten gab es vor WhatsApp, Bilder konnten lange vor WhatsApp verschickt werden, Sprachnachrichten gab es ebenfalls schon vorher. 2014 in einem sozialen Netzwerk zu posten, dass eine Messaging-App von einer anderen Messaging-App abgekupfert hat, ist schon etwas komisch, auch wenn es sich um WhatsApp und Apple handelt, zwei Unternehmen, die ähnlich stark polarisieren.

Keiner streitet ab, dass Apple sich nicht gerne bei anderen bedient, was die Ideenfindung angeht. Die Ausführung ist in den meisten Fällen bei Apple sehr gut, oftmals besser als „das Original“. Wenn man aber selbst nur mit etwas erfolgreich geworden ist, weil man es optimiert hat, kann man doch keinen anderen angreifen, wenn dieser die gleichen Features ebenfalls optimiert.

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32 Kommentare

  1. AcubensClaus says:

    Warum sollen nicht gute Features von anderen übernommen werden, sofern keine Lizenzen verletzt werden. Ansonsten hätten wir nicht in allen Autos eine Klimaanlage, eletrische Fensterheber, ABS oder sogar einen Benzinmotor.

    Naja, in China bist du sogar der Größste wenn du von den anderen kopierst, aber das ist eine andere Sache, oder Zeitgeist……………

  2. Solange Apple die Sicherheitslücken und die Firmenpolitik (Mimimi, wir sagen nichts zu unseren krassen Lücken bei Sicherheit und Datenschutz!) bei WhatsApp lässt, soll mir das als Nutzer recht sein.

  3. Für mein Dafürhalten ist es ganz klar: Jobs fehlt. Man merkt richtig das Apple die Ideen ausgehen und auch in der Software läuft es nicht mehr rund. Ich weiß noch als ich das erste Iphone3 in der Hand hatte…bessere Software gab es nicht. Alles easy, ohne Lags und extrem intuitiv bedienbar. Letztens mal das 5s probiert, Google-Sucheingabe wird von Tastatur verdeckt…kleine Wirkung , bestätigt aber definitiv meine Meinung. In ein paar Jahren wird Apple aufgrund dieses Nachlassens von Entwicklungsleistung schwer zu kämpfen haben. Das hohe Apple-Niveau von vor 5 Jahren gibt es schon jetzt nicht mehr und ich prophezeihe auch das sich der Kurs nicht mehr so entwickeln wird, obgleich die Schwankung zum Release normal ist.

  4. „Wenn man aber selbst nur mit etwas erfolgreich geworden ist, weil man es optimiert hat, kann man doch keinen anderen angreifen, wenn dieser die gleichen Features ebenfalls optimiert.“

    Richtig. Dieses Argument geht aber auch in die andere Richtung und fällt dann sofort auf Apple zurück. Das wird natürlich in diesem Artikel eines iFans nichz erwähnt.

    Apple klaut zwar schamlos und massenhaft bei der Konkurrenz und hat technologisch jetzt noch nicht mal mehr aufholen können.

    Das Unverschämte ist nur die Arroganz, mit der sie sich als Innovator hinstellen und andere sogar wegen Peanuts wie runder Ecken oder Wischgesten verklagen. Sogar Verkaufsverbote werden von Apple gefordert. Diese Arroganz und Kaltschnäuzigkeit dieser Firma, die technologisch und innovationsmäßig derart im Rückstand ist und dabei ihre Kunden mit viel PR über den Tisch zieht und in ein geschlossenes System einsperrt, kotzt mich an.

  5. Lieber Sascha – war das jetzt ein WhatsApp-Bashing Artikel, oder war das mal (wieder) ein Apple-Follow Artikel?

    Über: ‚Die Ausführung ist in den meisten Fällen bei Apple sehr gut, oftmals besser als “das Original”. Wenn man aber selbst nur mit etwas erfolgreich geworden ist, weil man es optimiert hat, kann man doch keinen anderen angreifen …‘ kann man schon schmunzeln – denn wenn du schon so argumentierst dann muss das doch auch grundsätzlich zu jedem Zeitpunkt für alle Beteiligten gelten. Du hättesst Politiker werden sollen .. 😉

  6. ballaballa says:

    @Jack68: Du meinst echt Swift wäre eine Apple Innovation? Bei Android kann das die Haupttastatur seit Jahren und noch viel früher Tastaturen aus dem Store.

    Hotspot: Eine Lösung die schon zu Windows Mobile Zeiten möglich war.

    Familienfreigabe: Andere Systeme bieten sogar den vollwertigen Umgang mit mehreren Benutzern unter verschiedenen Rechten.

    Für die anderen Dinge gibt es auch schon entsprechende Lösungen in anderen Systemen oder über Apps.

    Da sieht man du bist der Gehirnwäsche schon verfallen und meinst das wäre wirklich alles von Apple erfunden worden.

  7. @ballaballa: Man merkt, dass du einfach nur Apple bashen möchtest. Du hast mit Sicherheit weder die Keynote gesehen, noch einen Artikel darüber gelesen, der tiefer geht, als alles nur in 5 Minuten zusammenzufassen. Denn hättest du das, wüsstest du folgendes:

    – Swift hat hier nichts mit Wischgesten auf einer Tastatur zu tun. Es geht um eine neue von Apple entwickelte Programmiersprache und Entwicklungsumgebung. Für mich mit der Echtzeitansicht absolute Innovation. Aber eben für den Entwickler, der Konsument hat nur indirekt etwas davon, durch bessere und mehr Apps.

    – Instant Hotspot hat Jack68 geschrieben, nicht Hotspot. Instant Hotspot ist die Möglichkeit einen Hotspot aufzubauen, ohne das iPhone berühren zu müssen. sehr praktisch.

    – Familienfreigabe: Natürlich gibt es da verschiedene Systeme um Dateien auszutauschen und Rechte zu verteilen. Auch Dropbox könnte man hier anführen. Trotzdem hat Apple eine Gesamtlösung geschaffen. In der sogar alle auf über itunes gekaufte Inhalte Zugriff haben. Bei welchem Anbieter geht das noch?

    Apple hat hier also wesentlich mehr getan, als nur zu kopieren. Das nächste Mal informieren, wenn du mitreden willst.

    Allerdings muss ich zugeben, dass ich den Artikel von Sascha recht provokant finde. Man hätte ahnen können, zu welcher Art von Kommentaren dieser führt. unnötig.

  8. der whatsapp gründer war schon immer etwas eigen. natürlich nutzt der das jetzt um sein ehemaliges unternehmen das er nie verkaufen wollte und aus seiner „kindheit noch weiss wie wichtig privatsphäre ist“ jetzt in die öffentlichkeit zur rücken.

    aber hat WA selber nicht funktionen von telegram etc. kopiert ? vor allem wenn die jetzt im sommer noch VOIP einführen wo ist dann noch der unterschied zu Viber oder Line?

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