Western Digital: WD Red Plus als neue NAS-Festplattenserie

Western Digital führt neue Produktbezeichnungen bei einigen Festplatten ein – aus gutem Grund. Als Reinholer, falls ihr es nicht mitbekommen habt: Western Digital hat ja speziell für den NAS-Einsatz gekennzeichnete Festplatten im Angebot. Da gab es aber Änderungen, sodass es WD Red mit der Technologie Shingled Magnetic Recording (SMR) im Handel gibt. Jene Technologie kann (nicht muss) aber unter bestimmten Umständen bei einem RAID-Rebuild Probleme machen.

Laut WD solle dies aber nicht in einem typischen Smart-Business- oder dem Heim-Bereich der Fall sein. Western Digital hat aber offenbar gelernt und macht es in Zukunft besser ersichtlich, ob Festplatten auf Conventional Magnetic Recording (CMR) oder Shingled Magnetic Recording (SMR) setzen. Die neuen Modelle, die mit CMR arbeiten, werden nun unter dem Label WD Red Plus vertrieben, offenbar sind Nicht-Plus-Modelle dann Shingled Magnetic Recording (SMR).

Aufgrund der Tatsache, dass die Anwendungsfälle für NAS immer vielfältiger geworden sind, wolle man es den Benutzern nun erleichtern, das richtige Laufwerk für ihre Anwendungen und Arbeitslasten zu finden – von moderaten SOHO-Arbeitslasten (Small Office/Home-Office) über intensive Nutzung in kleinen und mittleren Unternehmen (SMB) bis hin zu anspruchsvolleren Umgebungen. Als Übersicht gilt seitens WD:

WD RED mit 2TB, 3TB, 4TB und 6TB ist die Wahl für die Mehrheit der NAS-Benutzer, deren Anforderungen leichtere SOHO-Arbeitslasten sind.

– WD Red Plus ist der neue Name für NAS-Laufwerke mit konventioneller Magnetaufzeichnung (CMR) in der WD-Red-Familie, einschließlich aller Kapazitäten von 1 TB bis 14 TB. Diese Platten werden die Wahl für diejenigen sein, deren Anwendungen schreibintensivere SMB-Arbeitslasten wie ZFS erfordern. WD Red Plus in den Kapazitäten 2TB, 3TB, 4TB und 6TB wird in Kürze verfügbar sein.

– Die WD Red Pro (CMR 2TB bis 14TB) Serie für die intensivste Nutzung bleibt unverändert.

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21 Kommentare

  1. Die Hersteller von NAS-Systemen sehen die Verwendbarkeit von SMR teils etwas anders als Western Digital. QNAP hat die SMR-Krücken in den Kompatibilitätslisten mit einem Warnhinweis versehen, Synology hat sie komplett rausgeworfen.

    • Wenn du mal richtig viel Zeit hast:
      – frage in einem Schwangerenforum nach, ob es schlimm ist, wenn man Trüffelpralinen ist oder
      – frage in einem Technikforum nach, ob WD oder die NAS-Hersteller Recht haben, inwiefern eine funktionierende, aber langsame Festplatte bei einem Raid Probleme machen darf. 😉

  2. therealThomas says:

    Ich verstehe nicht, wieso man bei den RED-Platten überhaupt SMR hat.
    RAID dürfte ja wohl überproportional häufig sein bei einem NAS und SMR sorgte in zahlreichen Tests für unfassbar lange Rebuild-Zeiten. In einem Test von arstechnica erwähnt, hat ein solcher Rebuild-Prozess bei normalen Platten zwischen 14 und 17 Stunden gedauert, bei der SMR-Platte satte 230 Stunden, also über 9,5 Tage!
    Welches kleine Home-Office kann/will so lange auf seinen RAID warten?

    • SMR ist halt günstiger und die allermeisten Nutzer werden niemals einen Rebuild machen (müssen).

      • @ Henning

        seh ich auch so, als Privatanwender, kauft man sich ein NAS und richtet es ein egal welches Raid und benutzt es dann. Ein Raidrebuild kommt glaube garnicht so oft vor.

        • therealThomas says:

          Das mag sein, aber dann kann ich auch die Blue oder Green Desktop-Platten verbauen. Ein Bekannter hat damit ebenfalls sehr wenig Probleme.

          Die Red-Platten sind aber laut WD selbst für SOHO ausgelegt, also „Small Office/Home Office“. Natürlich passiert der Rebuild nicht alle zwei Monate, aber wenn es dann doch mal soweit ist, kann das „Small Office“ im Zweifel keine 10 oder mehr Tage warten, bis hoffentlich alles wieder voll benutzbar ist…

          • Kann man während des Rebuild gar nicht auf die restlichen Platten des NAS zugreifen?
            (Ich weiß es wirklich nicht, habe noch nie einen machen müssen)
            So genau kenne ich die Technik nicht, aber ich dachte Rebuild kopiert nur Daten auf die neue Platte damit das NAS wieder Redundanz hat.

            • therealThomas says:

              Doch, Zugriff schon, aber halt im Verhältnis sehr langsam.
              Denn logischerweise sind die Platten ziemlich ausgelastet, da sie ja idR komplett eingelesen werden müssen zum kopieren.

              Außerdem sagt man, man sollte die verbleibenden Platten schonen, denn meistens schafft man sie gemeinsam an und sie laufen gemeinsam die exakt selbe Zeit. Also ist soeben eine Platte mit X Betriebsstunden ausgefallen und du hast ggf. noch 1 oder 3 oder Y weitere Platten mit ebenfalls X Betriebsstunden, d.h. irgendwo ist es nur eine Frage der Zeit, bis die auch ausfallen.
              Mit viel Pech könnte eine weitere Platte also während dem ewig langen Rebuild ausfallen oder durch den ständigen parallelen Zugriff dauert der Rebuild noch länger. Oder kurz nach dem Rebuild fällt dann die nächste Platte aus und du kannst nochmal 2 Wochen warten, bis der neue Rebuild fertig ist…

      • Na prima, so kann man auch an andere Sachverhalte rangehen: da die allermeisten Airbags nie gebraucht werden und einfach nur so in den Autos vor sich hinschlummern, könnte man auch Attrappen einbauen, merkt ja eh kaum jemand. Die, die es dann (so kurz vor dem Aufprall) merken sind selbst schuld, hätten ja das Paket „Airbag plus“ ordern können…

        Wird klar, oder?

        • Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich 😉

          Die meisten NAS (auch in SOHO) sind Datengräber. Und beim Lesen hat man mit SMR genau gar keinen Nachteil. Das Schreiben kann langsamer sein weil dabei mehr neu geschrieben werden muss als vom Inhalt eigentlich notwendig wäre.
          Rebuild ist auch nur ein Problem weil da halt sehr viel geschrieben wird.

          Wenn die SMR Platten Attrappen wären wäre das viel mehr aufgefallen.

          • therealThomas says:

            Dass die meisten NAS Datengräber sind, wage ich zu bezweifeln. In den meisten Fällen mit Sicherheit auch, ja, Backup und so. Aber oft wird in kleinen Teams auch direkt auf dem NAS gearbeitet um verteiltes und gemeinsames Arbeiten zu ermöglichen/vereinfachen.

          • Eben, genau wie bei Autos: beim Fahren hat man doch gar genau gar keinen Nachteil mit nicht funktionierenden Airbags. Der Unfall ist auch nur ein Problem wenn man zu schnell unterwegs war… Und der Rebuild des Autos dauert immer gleich lang, ob mit oder ohne Airbags! 🙂

  3. Klaus Mehdorn Travolta says:

    Das bedeutet ab 1. Juli 2x hinschauen – neue Bezeichnung und neuer Preis wg. Mehrwertsteuersenkung.

  4. Meine ca. 4 Jahre alte WD Red Platte ist dann jetzt plötzlich eine WD Red Plus.
    Sie ist nämlich eine WD30EFRX und somit noch eine vernünftige.

  5. Es ist und bleibt Betrug am Kunden, unabhängig von echten Nachteilen oder eben doch nicht, weil kein Rebuild erforderlich. Für mich gibt es daher absehbar keine weiteren WD Red, ich greife zu Alternativen.

    • Das nicht nur WD SMR Platten verkauft, die nicht als solche kenntlich gemacht waren, hast du bestimmt mitbekommen.

  6. Ständig liest man von „SMR ist günstiger“ und das ist auch der einzige Grund warum man ein eigentlich schlechteres Produkt verwenden sollte. Dabei ist die WD60EFAX (SMR) nicht günstiger, sondern teurer als die WD60EFRX (CMR) gemacht worden als sie auf dem Markt kam:
    https://www.computerbase.de/2019-02/western-digital-wd-red-6-tb-256-mb-cache/

    Und jetzt, wo WD dabei erwischt wurde, dass sie die günstigere Technik in einem teuren Produkt verkauft haben, da führen sie eine noch teurere Plus Serie ein und dann schreibt man dazu „WD hat gelernt“?!

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