Warner: Streaming-Dienst könnte monatlich 16 US-Dollar kosten und HBO einbinden

Ende 2018 hatte ich schon einmal über den geplanten Streaming-Dienst von WarnerMedia gebloggt. Nun gibt es ein paar neue Informationen, zusammengetragen von den Kollegen des Wall Street Journals. Demnach solle der Dienst wohl im Monat in den USA 16 bis 17 US-Dollar kosten.

Außerdem will man offenbar nicht nur Filme und TV-Serien von Warner Bros. einbinden, sondern auch die beiden Premium-Sender Cinemax („Strike Back“) und HBO („Game of Thrones“). Die Frage wäre dann eben, wie es mit HBO Go / HBO Now weitergehen würde, dem eigenen Streaming-Dienst von HBO, der in den Vereinigten Staaten durchaus viele Kunden zählt. Jener würde sich dann aber im Verhältnis wohl nicht mehr einzeln lohnen, da der Preis ebenfalls bereits 14,99 US-Dollar beträgt.

Der Dienst von WarnerMedia wäre zwar am Ende nicht der günstigste, wäre aber dennoch in den USA für Pay-TV-Kunden interessant, da Cinemax und HBO dort eben relativ kostspielig sind. Sollte WarnerMedia einen eigenen Streaming-Dienst etablieren, wäre zudem damit zu rechnen, dass man ähnlich Disney einen Teil seiner Inhalte von anderen Plattformen abzöge. Das wäre für Amazon und Netflix durchaus ein herber Verlust. WarnerMedia gehören etwa Serien wie „The Flash“, „Riverdale“ oder auch Klassiker wie „Friends“.

Für Kunden wird es dadurch leider immer unübersichtlicher: Disney+, Apple TV+ und auch ein kommender Dienst von NBC Universal wollen alle neben Amazon Prime Video und Netflix ein Stück vom Streaming-Kuchen abhaben. WarnerMedia sagte man zuerst sogar nach einen Streaming-Dienst mit drei Stufen zu planen: eine mit hauptsächlich älteren Kinofilmen, eine weitere mit aktuellen Blockbustern und exklusiven Serien sowie eine dritte mit einem noch breiteren Angebot. Nun hat man sich aber wohl lieber für eine Plattform mit allen Inhalten entschieden.

Schon nächsten März könnte WarnerMedia in den USA mit seiner Streaming-Plattform loslegen. Auch eine günstigere Version mit Werbung zieht man wohl in Erwägung. Sie könnte dann zu einem späteren Zeitpunkt 2020 starten. Auch eine Premium-Variante mit z. B. Live-Sportübertragungen ist noch im Rennen.

Ob und wann WarnerMedia seinen Streaming-Dienst dann auch in Deutschland an den Start schicken könnte, steht erstmal in den Sternen. In den USA hat man mit DC Universe auch noch eine Plattform ans Netz gebracht, welche sich speziell auf Superhelden fokussiert. Die exklusiven Serien von DC Universe sind in Deutschland, zumindest teilweise, bei Netflix gelandet.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

18 Kommentare

  1. „Für Kunden wird es dadurch leider immer unübersichtlicher…“
    gar nicht. Ich finde, es wird wieder einfacher. Die Streamingdienste wurden gemacht, um die Kunden mit einem so attraktiven Angebot zu locken, dass der Lizenzeinnahmeneinbruch durch kostenlose Angebote im Netz beendet werden kann. Nach einer Phase der Hoffnung, Chance erneut vertan, würde ich sagen. Für mich wird’s wieder einfacher wie gesagt. Neben Netlix und Amazon dauerhaft, habe ich Sky Ticket zeitweise bezahlt bisher. Dann halt wieder kostenlos und etwas unbequemer.

    • Wilhelm Onken says:

      Schön getroffen. Die Studios sind eben zu gierig…

    • Genau das wird geschehen. Die Dummheit der Rechteinhaber ist wirklich unbeschreiblich.

      Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, dann haben sie nun eine Situation geschaffen in der die Leute ordentlich Geld für die temporäre Miete von Medieninhalten zahlen, und Angebote aus dem Graubereich keine nennenswerte Rolle mehr spielen. Und dann fällt ihnen nichts besseres ein als wirklich alles dafür zu tun, die Leute wieder in den Graubereich zu treiben.

      So dumm muss man erst einmal sein.

  2. Da müssen sich die Studios doch nicht wundern, wenn die Leute wieder auf illegale Quellen zurückgreifen. Es ist ja nun nicht so, dass sie durch Lizenzvergaben keine Kohle verdienen. Aber wie oben schon geschrieben wurde: Sie sind einfach zu gierig…

  3. Illegal? Ernsthaft? Ich finde, das hat immer etwas bockig-kindergartenhaftes. Als ob legales Netflix, Prime Video und Sky (meine Abos) nicht reichen würde. Mehr kann man doch – zumindest, wenn man arbeitet – gar nicht verarbeiten. Da können mir die neuen Streamingdienste gepflegt den Schuh aufblasen.

    • Ich hab’s mal kurz summiert. Im letzten Jahr waren es 269 Euro für legale Streamingdienste, die ich bezahlt habe. Dürfte in den letzten 3-5 Jahren ähnlich gewesen sein. Soviel habe ich zu besten Kinozeiten nicht für Kino und Video zusammen ausgegeben. Habe ich bislang gern bezahlt, da ich schon immer gute Filme und Serien genieße. Bin wirklich ein Fan guter Unterhaltung. Und ich kann es mir leisten, weil ich arbeiten gehe. Für dieses Geld will ich aber nicht „irgendwas“ sehen. Dann könnte ich mich auch mit dem GEZ-Angebot zufrieden geben oder mit dem Erdulden von Werbung. Nein, ich will das, was aktuell am besten bewertet wird sehen. Ohne Warten, ohne Werbung. Dann und wo ich will. Wenn das zu diesen Preisen nicht mehr machbar ist, bin ich wie sicher die meisten hier, clever genug, es trotzdem zu bekommen. Nicht ganz freiwillig, wie ich finde. Ich war sogar zu einigen schrägen Kompromissen bereit (langjährige Netflixnutzer wissen, was ich meine). Aber ich habe meine Zahlungsbereitschaft ja bislang bewiesen. Der Rest ist Marktwirtschaft in freien Märkten.

      • Teile deine Meinung, größtenteils. Ich erinnere mich an Zeiten, als das legale digitale Angebot sich noch stark in Grenzen hielt und es zudem stark an der Qualität mangelte. Ergo, das „illegale“ Angebot war einfach deutlich besser und einfacher zugänglich. Netflix, Prime, digitale Leih- und Kaufangebote haben jedoch dazu geführt, dass es zu vernünftigen Preisen auch ein qualitativ gutes legales Angebot gibt. Derzeit habe ich Netflix, Prime, Mubi, Sky, Apple Music im Abo und iTunes für Leih- und Kauffilme. Eine immer weitere Aufspaltung würde dazu führen, dass man noch mehr Abos braucht und ich sehe es wie du, ich gebe jetzt schon viel mehr Geld für den Medienkonsum aus, als ich es jemals zuvor getan habe. Früher ab und zu in die Videothek oder ins Kino, hier und da mal ne CD, da bin ich niemals auf solche Summen gekommen. Dass viele, wahrscheinlich insbesondere jüngere Leute, durch die besagte Entwicklung sich wieder mehr von der dunklen Seite der Macht angezogen fühlen, liegt da auf der Hand.

      • Da bist Du noch günstig unterwegs. Ich habs gerade auch mal ausgerechnet, mit Netflix, Prime, Spotify und der GEZ bin ich bei jährlichen Kosten von 590,76 Euro.

        Nur für den Medienkonsum! Das sind knapp 50 Euro pro Monat.

        Da werde ich garantiert nicht auch noch ein weiteres Abo abschließen.

        • Inkl. GEZ und Spotify sind’s bei mir auch locker über 500 p.a.

          • Na GEZ müsst Ihr schon außen vor lassen, denn schließlich könnt Ihr „diesen Streamingdienst“ nicht einfach kündigen. 😉

            • Er zählt trotzdem zu den monatlichen Kosten für Mediennutzung mit. Dass die GEZ gesetzlich erzwungen ist ändert an den laufenden Kosten für die Mediennutzung nichts.

    • Ja, sonst hätte ich es ja nicht geschrieben. Ich denke, es wird viele Leute geben, die sich nicht noch bei Disney, Warner und Co. anmelden wollen, um einen bestimmten Film oder ne Serie zu schauen. Netflix wird in nächster Zeit ordentlich ausgedünnt, wenn die Studios ernst machen mit ihren Streaming Diensten. Dann hoffe ich mal für dich, dass dein aufgeblasener Schuh nicht platzt.

    • @Peter zu glauben es würde nicht darauf rauslaufen Unterhaltungsquellen aus dem Graubereich zu nutzen ist wohl deutlich kindlicher als das was sie beschreiben.
      Für mich ist es keine Option mehr als zwei Abos zu buchen (obwohls finanziell wirklich kein Problem wär)

  4. Dann eben die Hamburger Acht. Mir egal.

    • Äh was soll uns dieser Kommentar sagen?
      Nutz doch die scheiss „Antworten-auf-Kommentar“-Funktion

  5. Streamingdienst Hopping….. Eine Monat so den anderen Monat so…

  6. SonyundMSsux says:

    Es wird bald so viele streaming angebote geben das es nerviger und aufwaendiger wird die legalen quellen zu regeln als es einfach ueber eine einzige quellle zu managen. Amazon, Netflix, Disney, Warner, Sky etc.. Netflix, auch wenn es nur ca. 3 EUR kostet ueber vpn habe ich gekuendigt, da mir das staendige hin und her switchen auf die nerven geht, hier kuendigen da der naechste monat nichts bietet oder beim anderen Anbieter etwas ist das ich kommende 3 Wochen gucken werde usw. Irgendwann bin ich mehr am kuendigen und reaktivieren von Abos als serien/filme zu gucken.

    Die Indusitrie schafft es wirklich weniger bequem und vorteilhaft zu werden fuer den aufpreis zum illegalen angebot. Das ist echt unglaublich sowas.

    Dann bleibt eben Amazon, da die noch andere Vorteile bieten als nur den Video Dienst. Und nebenbei alles andere illegal aus EINER quelle und dazu noch kostenfrei. Ich war froh das man mittlerweile legal Filme/Serien konsumieren kann, bequem. Aber diese Entwicklung geht einfach in die falsche Richtung und es stinkt. Als ob ich 8 Abos laufen lassen kann pro Monat fuer 10-20 EUR pro Abo. Wo denken die denn hin?

  7. ich seh’s langsam auch nicht mehr ein. gäbe es einen anbieter, der für pauschal 100,- im monat ausnahmslos alles via stream zur verfügung stellt, wäre ich dabei. stattdessen immer mehr lizenzgemurkse und hardwaregängelungen.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.