VW: Vollständiger Abschied von Verbrennern in Europa bis 2035

VWs will sich laut dem Vertriebsvorstand Klaus Zellmer bis 2035 in Europa aus dem Markt für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren verabschieden. Bis zu jenem Jahr wolle man also komplett auf E-Fahrzeuge umstellen. Schon bis 2030 wolle man dann den Anteil der elektrischen Fahrzeuge am Gesamtabsatz auf 70 % erhöhen.

Dabei agiert Volkswagen langsamer als die Konzernschwester Audi. Letztere hatte angekündigt, ab 2026 nur noch elektrische Fahrzeuge neu auf den Markt zu bringen. VW hält sich da mehr Optionen offen. Laut Zellmer wolle man seine Flotte bis spätestens 2050 international CO2-neutral machen, was wohl kein sehr großes Zugeständnis ist. Da in Europa schon vorher gesetzliche Regelungen greifen, wolle man hier zwischen 2033 und 2035 aus dem Markt für Verbrenner aussteigen. In den USA und China werde man sich mehr Zeit lassen. Noch länger dauern soll es in Afrika und Südamerika, da dort die politischen und infrastrukturellen Rahmenbedingungen schlichtweg nicht für reine E-Mobility gegeben seien.

Volkswagen müsse sich da an die Transformationen der Märkte anpassen. Andere Hersteller die vorwiegend in Europa verkaufen würden, hätten es da einfacher. Zu den aktuellen Chip-Lieferengpässen äußerte sich Zellmer ebenfalls: Laut dem Manager bleibe die Lage angespannt. Man rechne aber für das zweite Halbjahr 2021 mit einer schleichenden Verbesserung. Ebenfalls habe man noch große Pläne für ein Abomodell, das für junge Fahrer eine interessante Option sei. Denn für junge Menschen seien Fahrzeug-Abonnements für Stunden, Tage, Wochen, Monate oder Jahre häufig interessanter als der Kauf eines Wagens.

Von Autovermietungen wie Sixt wolle man sich da dahingehend abgrenzen, dass man spezifische Fahrzeuge, nicht nur Kategorien, zur Auswahl biete und eben auch längerfristige Verträge abschließen könne. Diese „kurzfristige Mobilität“ sei ein Wachstumsmarkt, der  ab 2030 bereits 20 % der Umsätze der Marke Volkswagen ausmachen könnte, so Zellmer. Im Sommer 2021 wolle man dieses Modell in Deutschland testen und später auch zubuchbare Services anbieten. Ebenfalls solle es ab Sommer 2021 für Kunden die Chance geben, den Autokauf komplett online abzuwickeln. Auch das sei eine Option, die stärker gewünscht werde.

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25 Kommentare

  1. Aus meiner Sicht eine gute Entscheidung! Habe schon mit meinem Portmonee abgestimmt und fahre aktuell zwei BEV (allerdings keins aus dem Hause Volkswagen).

    Könnte mir vorstellen, dass der Markt sich sogar schon schneller entwickelt und für Verbrenner in manchen Märkten schon deutlich vor 2035 gar kein Business Case mehr vorhanden ist.

    • Der Markt ist ziemlich statisch.
      Wenn man die Eigenheimbesitzer und die mit eigenem Stellplatz hat, ist das Wachstum in Ballungsräumen beendet und auf dem Land wiederum wird man im Businessbereich keine Kunden gewinnen, weil die Reichweite und Allwettertauglichkeit in konstanter planbarer Form brauchen.

      Das sich alle auf den Elektroroller schwingen oder ganze Straßen in Fahrgemeinschaften fünf Carsharingmöhren teilen, dass wird nicht kommen. Im ÖPNV kommt auch nichts, meine Stadt hat schon Hybride, und selbst diese sind eher Spielerei, denn die müssen am Ende der Linie bereits wieder ans Netz, um auch wieder zurückzukommen (und das sind nur Hybride). Das mag in absolut flachen Städten gehen, aber sonst ist das nicht praktikabel bei schwankendem Fahrzeuggewicht/Gästeaufkommen zu betreiben.

      Die Post hat ihre E-Mobile schon wieder ausgemustert, die haben im realen Dienst voll versagt.

      E-Mobilität wird ausser als Brötchenkutsche für Besserverdiener keine Rolle spielen. Ähnlich wie die damalige Energiesparbirne wird sie überall gehyped und dann durch eine bessere Technik (LED) abgelöst.

      Im Falle der Mobilität zeigen die Marktbewegungen ganz eindeutig Richtung Wasserstoff und künstliche Treibstoffe. Das kommuniziert man nur noch nicht nach Aussen, damit man noch genug Leute findet, die einem den Elektroschrott abkaufen, bevor ihn niemand mehr haben will.

      • Welche Marktbewegungen zeigen denn Wasserstoff und künstliche Treibstoffe?

        • Haha, da sind sie mir zuvorgekommen! Lars kennt aber doch die noch geheimen Marktbewegungen der Elektroschrottmafia, die bisher nur keinem anderen verraten wurden (zum Beispiel den meisten großen Automobil-Konzernen).

          Um bei seinem Beispiel zu bleiben: Er möchte gerne die klassische Glühbirne effizienter machen (synthetische Kraftstoffe) als zur LED (BEV) zu wechseln.

        • Wahrscheinlich meint er den Finanzmarkt an Schmier- äh Fördergeldern, die da in D seit Jahrzehnten mit der Heugabel verteilt werden. Für die sinnlos versenkte Kohle hätte man wahrscheinlich jedem nen passenden Ladeanschluss auf Staatskosten frei Haus bauen können.

      • Welche Tendenzen im PKW-Markt erkennen sie denn in Richtung Wasserstoff oder synthetische Kraftstoffe? Brennstoffzellen-PKW gibt es weltweit wahrscheinlich in Summe weniger als Volkswagen BE-Fahrzeuge in zwei Wochen ausliefert.

        Synthetische Kraftstoffe werden ebenfalls keine Lösung sein, weil sie a zu teuer sind und b Emissionsprobleme in Innenstädten nicht lösen werden. Um diese zu lösen, muss man so viel Aufwand in die Abgasreinigung stecken, dass der Kostenvorteil von E-Fahrzeugen immer weiter steigt.

        Keiner der volumenstarken Automobilhersteller glaubt aktuell noch ernsthaft an synthetische Kraftstoffe und Wasserstoff wird selbst bei Toyota stückzahl-technisch bald von BEV abgehängt.

        Wasserstoff wird kommen, für energieintensive Industrie, als Kraftstoff für Schiffe. Selbst im LKW-Bereich sind sich zwei der größten Konzerne da ja schon nicht mehr einig.

        Synthetische Kraftstoffe haben vielleicht als Übergangstechnologie für Flugzeuge eine Chance. Im Pkw-Bereich maximal als Antrieb für Exoten (Oldtimer, Rennwagen, etc.).

      • Hallo Lars , in Sachen busse zumindest gibt es eine gute Alternative : hybrider Elektrobus bedeutet: auf hauptstrecken als O-Bus mit Oberleitung , aber Batterie im Fahrzeug für Strecken z. B. auf Außenästen oder wenn Oberleitung kaputt um dennoch fahren zu können. gibts z. Zt. in Wuppertal zu bestaunen. Und da man keine Schienen braucht sondern nur die oberleitung sind O-Busse oder besser deren wiederentdeckung als hybrides System eine echte Alternative zu Wasserstoff oder Diesel in Ballungszentren . Auf dem Lande für Regional- und Fernbus dann sicher weiterhin Diesel oder synthetische Treibstoffe aus alternativ gewonnener Energie. Zur Zeit der Straßenbahnen waren Oberleitungen in Städten Gang und Gäbe .

      • Erzähl das bitte mal den Norwegern. Die machen das nämlich und zwar relativ problemlos in der breiten Masse. Die haben mittlerweile mehr Neuzulassungen an reinen E-Autos als an sonstigen Fahrzeugen. Denen hat von den Problemen auf dem bergigen Land (und davon haben die reichlich) offensichtlich noch keiner was erzählt.

    • Könntest Du die Rechnung mal in einem Kommentar veranschaulichen? Aktuell halte ich gleichwertige E-Autos im Vergleich zu einem Verbrennerpendant für verhältnismäßig teuer (also zum Beispiel wenn ein Kia E-Soul gegen einen Ford Focus antritt) , da liegen selbst mit Förderung mehr als 10.000 Euro zwischen. Das muss man erst mal wieder reinholen. Das ein Renault Zoe günstiger als ein Golf sein kann, ist allerdings klar, allerdings auch bei deutlich schlechterer Nutzbarkeit.. Abgesehen davon gehe ich davon aus, dass die E-Fahrzeuge bis 2035 deutlich günstiger werden.

      • Naja, was kostet beispielsweise ein VW Passat oder Arteon, wenn man sie z. B. mit einem Tesla Model 3 vergleicht. der aktuell leistungsstärkste Passat kostet mit 280 PS und Allrad bereits über 50.000 Euro. Ein Model 3 Long Range mit über 400 PS und ordentlicher Ausstattung bekommt man selbst ohne Förderung für weniger. Der Passat braucht dann gemäß WLTP schon bereits > 7 Liter Diesel dazu kommen regelmäßige verpflichtende Wartungsintervalle. Das Model 3 muss nicht gewartet werden und verbraucht Real unter 20 kWh pro 100 km, ist also im Unterhalt deutlich günstiger. Die Reichweite von real über 400 km reicht den meisten Menschen auch, gibt aber natürlich immer Ausnahmen.

        Wenn man sich am Beispiel Tesla gestört fühlt, nehme man halt Audi Q5 und e-tron für einen Vergleich. Mit vergleichbarer Ausstattung und Leistung geht das Kostenkapitel auch ganz klar zugunsten zur elektrischen Variante.

        Sie haben aber recht, was die Klein- und Kompaktklasse angeht. Für so kleine Fahrzeuge sind die Batteriepreise aktuell noch nicht niedrig genug, ich bin mir aber sicher, dass sie dies bis 2030 sein werden. Man geht aktuell davon aus, dass E-Autos günstiger sind, als vergleichbare Verbrenner, sobald eine 1 kWh Batteriekapazität günstiger als 100 US$ ist. Dieser Preis wurde in einer chinesischen Busproduktion mittlerweile erreicht. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis diese Preise allgemein weit genug gefallen sind, dass auch kleine E-Autos bereits in der Anschaffung günstiger sind, als Alternativen mit Verbrennungsmotor.

  2. Wer soll die Dinger denn bezahlen wenn es keine Förderung mehr gibt? 40K und mehr ist doch ein Witz.

    • Kein Problem, da dann Verbrenner noch mehr kosten und der Gebrauchtmarkt mit Gen 1 und Gen 2 BEV günstig kommen.

    • 40.000 Euro liegt nur knapp über dem durchschnittlichen Neuwagenpreis in Deutschland. Und davon werden >80% mit einem Verbrenner angetrieben.

      • Der Durchschnitt wird aber von den Firmenwagen beträchtlich nach oben gezogen. Dann kommen da noch die Tageszulassungen und andere Späße dazu um die Absätze aufzublasen.
        Privatpersonen die Neuwagenkäufe tätigen dürfte eher deutlich unter diesem Schnitt liegen.

        • Das mag sein, ändert aber nichts an der eigentlichen Aussage, dass Autos schon heute im Schnitt so viel kosten, wie der angeblich so hohe Preis für E-Fahrzeuge. Wer heute schon 40.000+ in ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor stecken kann, wird es zukünftig genauso gut in ein ähnlich teures Auto mit E-Antrieb stecken können.

  3. Der Kauf selbst ist nicht das große Problem, das Laden schon eher. Wer nicht daheim laden kann, wird immer mehr zum gearschten, siehe die neuen Tarif von EnBW.
    Das macht das ganze immer unattraktiver.

    • So ärgerlich die Preisentwicklung auf dem Markt ist, aber was kostet denn Benzin heutzutage? Erst heute wieder Berichte darüber gelesen, dass der Ölpreis in absehbarer Zeit auf über 100 US$ steigen könnte.

      Aber selbst bei den aktuellen Super-Preisen von über 1,50€ pro Liter, wird es schwer in der Stadt auf 100 km weniger als 6 Euro Energiekosten zu kommen (Verbrauch 15 kWh a 0,4€), was ja einem Benzinverbrauch von deutlich unter vier Litern Benzin entsprechen würde.

      Aktuell ist in der Stadt wohl eher die noch zu geringe Anzahl an Ladepunkten der limitierende Faktor. Zwei AC-Ladepunkte pro Straße werden ja schon als gut ausgebaut betrachtet. Bei einer signifikanten Anzahl an E-Fahrzeugen in der Stadt wird das aber nicht mal ansatzweise ausreichen. Dabei spielt Ladegeschwindigkeit sogar eine sehr untergeordnete Rolle, sondern einfach die Anzahl Ladepunkte.

  4. Wenn VW angibt: „Vollständiger Abschied von Verbrennern in Europa bis 2035“ heißt dies zunächst einmal nichts anderes, als dass Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor in Europa dann eben von anderen Herstellern gekauft werden. 🙂

    Die selbstverordnete Deindustrialisierung schreitet voran…

    • Im Endeffekt richten sich alle Hersteller nach dem Markt. Und sooo viele Hersteller, wenn man mal die ganzen Firmenkonglomerate betrachtet, sind das garnicht mehr. Und gesetzliche Vorgaben in Richtung Emissionen gelten für alle Hersteller, andere Hersteller können da beim Verbrenner auch nicht zaubern. Auch wenn es manche recht offensichtlich versucht haben….

      Und die paar Heinis in DE sind eben nicht „DER MARKT“. Die paar Autos, die hier in DE verkauft werden, spielen für die meisten Hersteller keine große Rolle. Auch nicht für die deutschen Autobauer. Die Geschäfte werden schon lange woanders gemacht.

      Und die Frage als Hersteller ist auch nicht ob man auf BEV umstellt oder nicht. Die Frage ist, ob man am Markt zukünftig noch eine Rolle spielt. Oder eben auch nicht.

  5. Dann bin ich mal gespannt was aus den vielen Wohnwagen werden soll die gezogen werden wollen..

    • Probleme, die keine sind…
      Gibt genug E-Autos die eine entsprechende Zugkraft liefern. Und nur weil 2035 keine Verbrenner mehr verkauft werden, heißt das ja nicht, dass keine mehr fahren.

  6. Naja, das ist ja erst mal Marketinggeblubber. Schaut her, wie toll und umweltfreundlich wir – äh, in 14 Jahren sein werden. Alle anderen Autohersteller machens ja auch, da kann VW nicht zrückstehen. Ok, es triggert schon strategische Entscheidungen, wie keinen neuen Motor mehr zu entwickeln. Aber wenn sich bis dahin Dinge ändern, hat man ganz schnell seine Strategie angepasst. Was geht mich mein dummes Geschwätz von gestern an.

  7. Elektro hin oder her, mag ja toll sein aber erst muss Reichweite auch bei weniger optimalen Bedingungen besser werden.
    Aber das viel größere Problem, wo soll man die ganzen Autos laden? Besonders in der Stadt wo die Seitenstraßen voll sind mit Autos, man müsste ja die Gehwege zu pflastern mit Ladesäulen. Und das würde das Stromnetzt in der Stadt nicht mitmachen. Niemand wird wohl erst mit dem Buss irgendwo an den Stadtrand fahren wo Autoladesäulen für alle Autos stehen.

    • Ich hatte nie Reichweiteprobleme auch nicht bei -14 Grad und Schnee…. Solange man in „Verbrenner“ denkt wird man nie genug Reichweite haben. Weiter ist laden nicht das Problem, nur schnellladen ist wenn überhaupt ein Problem.

    • Schau Dir doch einfach mal die Reichweitenentwicklung der letzten 10 Jahre an. Wenn das so weitergeht diskutiert da in 5 Jahren keine Sau mehr drüber, weil wirklich keiner so lange am Stück im Auto sitzen will, bis der Akku endlich leer ist.

      Und das Ladeproblem ist lösbar, man muss es nur wollen und angehen. Andere Länder, gerade im Norden, sind da deutlich weiter. Die quatschen halt nicht so viel drüber, was nicht geht, sondern machen…

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