Volkswagen-Gruppe: Hohe Investitionen in die Elektrifizierung

Volkswagen hat bekannt gegeben, dass man weiterhin in Elektroautos und in die dazugehörige Technologie investieren wird. Klar, was bleibt solchen Unternehmen auch großartig anderes möglich, wenn man nicht abgehängt werden möchte?

Bis 2030 erwartet die Marke einen E-Auto-Anteil von rund 80 Prozent in Europa. Dafür kommen bis 2026 zehn neue E-Modelle auf den Markt, darunter ein vollelektrischer Volkswagen für unter 25.000 Euro, der als Studie ID. 2all vorgestellt wurde. Mit rund 330.000 Einheiten hat das Unternehmen 2022 den Absatz von vollelektrischen Fahrzeugen weltweit um 23,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Bereits 2025 soll jedes fünfte verkaufte Fahrzeug weltweit über einen reinen Elektroantrieb verfügen.

Der Konzern plant zwischen 2023 und 2027 Investitionen in einer Gesamthöhe von 180 Milliarden Euro in die attraktivsten Profit-Pools und Regionen; mehr als zwei Drittel davon für Elektrifizierung und Digitalisierung. Dazu gehört insbesondere die Batteriestrategie des Konzerns, der Ausbau der Präsenz in Nordamerika, die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit in China im Bereich Digitalisierung und bei den Produkten sowie die Weiterentwicklung des führenden Produktportfolios des Konzerns.

Ein wesentlicher Grund für den Anstieg der Gesamtinvestitionen sind laut Volkswagen die bis zu 15 Milliarden Euro für den Aufbau von Zellfabriken des Batterie-Start-ups PowerCo und Vorleistungen für dessen Rohstoffsicherung im Rahmen der Umsetzung der Batteriestrategie. Bis 2030 soll die PowerCo einen Jahresumsatz von mehr als 20 Milliarden Euro erwirtschaften.

In Nordamerika und in den USA soll der generelle Marktanteil bis 2030 auf mindestens fünf Prozent verdoppelt werden. Dafür plant Volkswagen bis 2027 Investitionen von rund fünf Milliarden Euro in Elektromobilität und Digitalisierung. In Südamerika soll ebenfalls eine Milliarde Euro bis 2026 aufgewendet werden, um den Marktanteil weiter auszubauen und die Transformation in Richtung Elektromobilität zu starten. Erste Markttests in Südamerika mit ID. Modellen laufen bereits.

Im Jahr 2023 werden mehrere wichtige neue Modelle für den Konzern vorgestellt, darunter der neue ID.3, ID.7, ID. Buzz Long Wheel Base, CUPRA Tavascan und Audi Q8 e-tron. Mit der Einführung dieser neuen Modelle will der Konzern im Geschäftsjahr 2023 einen BEV-Anteil von rund 10 Prozent an den Gesamtauslieferungen erzielen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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15 Kommentare

  1. Zumindest VW hat verstanden wohin die Reise geht und dort schwafelt man nicht wie bei BMW über „technologieoffenheit“.

    Man kann über VWs Software schmunzeln, aber zumindest setzen sie sich hin und versuchen es (wie Tesla) selbst auf die Beine zu stellen statt irgendwo im Apple Carplay oder Anroid Auto Regel zu greifen.

    Ich glaube der Schuss vor den Bug mit China, die bislang sehr wenig Interesse an E-Autos „made in Germany“ haben, wird wahrscheinlich dazu führen dass da was passiert. Bei VW habe ich, seitdem Diess da das Rude rumgerissen hat, Licht am Ende des Tunnels. Ähnlich auch bei Mercedes. Das, was BMW da bislang leistet ist da noch deutlich weiter hinterher. Was umso erstaunlicher ist, war man doch damals mit dem BMW i3 auf einem guten Weg.

    • „versuchen selbst auf die Beine zu stellen“ ist so ein urdeutsches Problem. Lieber schlecht selbst gemacht statt auf einen existierenden Standard zurückgreifen.

      • und du glaubst das Firmen wie Apple oder Google zulassen dass man über ihre Software tief auf Fremd-Steuergeräte zugreift? Der einzige Schritt kann nur der Tesla Ansatz sein möglichst viel selbst zu machen und zu entwickeln um damit die Kontrolle über die eigene Funktionalität des Fahrzeugs zurückzuerlangen. Das Problem mit VWs Software, insb. der Firmware Updates ist nicht, dass es schlecht geschrieben ist, sondern dass sie, wie aus der Verbrennerwelt üblich, zig Steuergeräte bei anderen Herstellern nutzen und dann wird es halt tricky.

        Natürlich ist die Software jetzt Müll, aber dann muss man eben fähiges Personal einstellen um das zu ändern. Ein Abbruch dieser Strategie und Resignation dass man es nicht kann hilft nicht weiter. Sowas darf eine kleine Bude mit 200 Leuten gerne sagen, aber kein Weltkonzern wie VW.

    • Das ist aber ein grundlegender Fehler!
      Die deutschen Autohersteller beweisen seit Jahren eindrucksvoll, dass sie keine Software können.

      Ausnahmslos. Wirklich nie.

      Die Software und das integrierte Multimedia System meines 50.000 Euro Mittelklasse Autos ist schlicht und ergreifend eine bodenlose Frechheit. Komplettversagen auf ganzer Linie, ich rege mich über das System regelmäßig auf.

      Und da sind so Scherze wie plötzlich aus dem nichts eine auf hoher Lautstärke startende Musikwiedergabe (obwohl alles seit einer halben Stunde auf stumm steht) und ähnliches nur eine von 100 Baustellen.

      Die Hersteller sind sehr gut damit beraten von der Software die Finger zu lassen, sie können es einfach nicht.

    • Puh… VW…
      Der Grundgedanke von VW war gut – die Software (ID, Golf 8) würde ich als intuitiv bedienbar und überlegt bezeichnen. Wer ein Smartphone bedienen kann, hat sicher keine Probleme.
      Aber die Qualität ist indiskutabel schlecht. Abstürze bzw. Reboots während des Fahrens obwohl man gerade nix bedient oder Softwareseitig nicht korrekt funktionierende Ausstattungen wie das Soundsystem sind nur zwei Themen der nach wie vor vielen vorhandenen Baustellen.
      Man braucht nur die die einschlägigen Foren besuchen – die User haben tlw. noch nicht mal Hoffnung das die Baustellen gefixt werden.
      Und Kommunikation gibts seitens VW gar keine, die Servicebetriebe sind zudem überfordert damit. Das absolute Desaster für einen Konzern der Digital sein möchte und es nicht ist.

    • Bob (der andere) says:

      Ich halte die Strategie der “Technologieoffenheit“ von BMW für wesentlich intelligenter, als rein auf E-Antrieb zu setzen. Denn Verbrenner werden auch weiterhin verkauft werden, nämlich dort wo es kein Verbrennerverbot gibt bzw. noch nicht beschlossen ist. Das wird übrigens auch VW in diesen Märkten tun. Und Mercedes verlagert die Produktion von Verbrennermotoren nach China, um eben auch die Märkte ohne Verbrennerverbot weiterhin zu bedienen. Und alle nicht genannten Hersteller werden ebenso Wege suchen (und finden) um diese Märkte zu bedienen, auch VW. Du wirfst BMW eigentlich nur vor ehrlich zu sein.

      Davon abgesehen, arbeitet BMW schon seit vielen Jahren mit der Entwicklung von alternativen Antrieben (da hat sich VW noch Schummel-Software für seine Diesel beschäftigt).

      https://de.wikipedia.org/wiki/BMW_Hydrogen_7

      https://www.motorsport-total.com/oldtimer/news/bmw-e1-der-urahn-des-i3-war-1993-fast-serienreif-18032701

      • nein, denn das Problem ist, dass es keine brauchbaren Konzepte ermöglicht. Der jetzige Platformträger für E-Autos mit seiner Multi-Fähigkeit sorgt nur dafür, dass die Vorteile des E-Autos nicht ausgenutzt werden können. Man versucht im Grunde genommen Akkus und E-Motor in eine Verbrenner-Platform zu quetschen, was halt technisch geht, aber nicht effizient ist.
        Und zu glauben dass der Verbrenner hierzulande für weiteren Cashflow sorgt ist eine Illusion. Wenn bei uns das Verbrennerverbot in Kraft tritt gibt es keine „Drittländer“ mehr, die am deutschen Auto interssiert sind.
        Die westliche Welt ist dann längst auf dem E-Mobilitätszug aufgestiegen, und Afrika/Asien hat keinerlei Interesse an überteuerter, hochkomplexer Verbrennungstechnik made in Germany. Die wollen einen billigen Saug-Benziner der robust ist und läuft und möglichst nichts kostet. Das, was die Japaner damals ganz gut konnten. Das werden aber zukünftig die Koreaner oder die Chinesen sein.

        Die Hersteller haben doch schon ihre Quittung bekommen. In China bricht der Absatz ein. Die Autos sind zu teuer, zu langweilig und zu wenig innovativ. Warum sollte das beim Verbrenner anders sein. Die Märkte die weiterhin auf Verbrenner setzen werden zukünftig von China beliefert. Je nach Einwurf kleiner Münzen genausogut verarbeitet aber wesentlich günstiger.

  2. Völlig an der Realität vorbei. Ein Freund (der bei Vattenfall in Berlin u.a. für die Überwachung der automatischen Verbrauchsanpassung zuständig ist) erzählt immer mal wieder, wie die Fachleute über die aktuelle Politik einfach nur lachen.

    Wenn heute der Feierabend mit Kohleverbrennung überbrückt wird (die Massen kommen nach Hause, schalten Wasserkocher, Fernseher, Laptops, Handys etc. an), hat man keine Ideen für die ausgemalte E-Auto-Zukunft. Der Ökostrom ist dafür nicht ausreichend und auch nicht geeignet.

    Es geht um die Machbarkeit und derzeit ist es nicht möglich, dass 80% der Autos mit der heutigen Strominfrastruktur betrieben werden können.

    • Dann muss die Strominfrastruktur eben ausgebaut werden. Im Strompreis sind doch Netzentgelte mit drin. Dann müssen die für die Ladesäulen eben um 2 ct steigen. Wo ein Markt ist, ist auch ein Wille 😉

      Ob sich früher auch jemand darüber beschwert hat, dass sich Autos nie durchsetzen werden? Dann bräuchte man ja eine riesige Investition in die Infrastruktur. Überall Straßen, Tankstellen, man müsste Ölquellen erschließen, riesige Raffinerien errichten, das Öl per Tanker oder Pipeline über riesige Strecken transportieren und dann noch an Tankstellen verteilen. Da hätte man gleich feststellen müssen, dass mehr Züge und Fahrräder die richtige Lösung sind 😛

      • Das ist ja richtig.
        Aber die damalige Infrastruktur ist über jahrzehnte gereift.
        Jetzt ist das einfach nur ne Hauruck Aktion. Irgendwie an den Menschen vorbei gedacht.
        Als Beispiel, dann erhöhen wir die Netzentgelte. Das führt dazu das Strom irgendwann ein Luxusgut ist.

        • Das zusätzliche Entgelt sollte dann natürlich nur an den Ladestationen anfallen. Aber so würde es direkt bei den Firmen ankommen, die lokal für das Nieder-/Mittelspannungs- oder Hochspannungsnetz verantwortlich sind. An einem Ausbau kommen wir sowieso nicht vorbei, wenn neben dem Verkehrssektor auch der Wärmesektor elektrifiziert wird. Dann darf einfach keine Stromtrasse über Jahre verzögert werden oder Windräder verhindert werden.
          Es sind weiterhin riesige Investitionen notwendig. In den letzten 20 Jahren ist einfach zu wenig geschehen, wenn man von Energiewende gesprochen hat. Das muss schnell nachgeholt werden.

    • dann sollten die Kollegen aber nochmal nachrechnen. Der Gesamtenergiebedarf Deutschlands sinkt jede Nacht um 20GW. Mehr als genug Reserve um damit die Fahrzeuge zu laden. Und selbst wenn die E-Autos mit reinem Kohlestrom geladen würden – was nicht passiert -, würde ein E-Auto mit 500g/CO² pro kwh und 16kwh/100km fahren, wären das 8kg CO². Ein Benziner mit 6 Litern Benzin liegt bei ca. 14kg.

      Jeden Sonntag schalten die Leute zwischen 11 und 13 Uhr massenhaft Herde, Backöfen, Fritteusen usw. ein ohne das das Netz zusammenbricht. Die wenigsten brauchen zuhause mehr als 4kw Ladeleistung. Der durchschnittliche nachzuladende Bedarf liegt bei ca. 10-12kwh.

      Zudem kommen langsam die flexiblen Strompreise ins Rennen, sodass die Leute für sich schon dafür sorgen ihren Konsum auf die Zeiten zu legen in denen Strom billig, und damit meist einhergehend, massenhaft verfügbar ist.

      Ich behaupte, in jedem Wohngebiet kann völlig problemlos JEDES HAUS mit einem E-Auto versorgt werden ohne das etwas passiert.

      Ich finde es einfach putzig wie wir Deutschen den ganzen Tag damit beschäftigt sind Scheindebatten darüber zu führen was alles zusammenbrechen könnte ohne auch nur einmal so einen lokalen Lastabwurf gehabt zu haben. Außerdem kommt die Wirtschaft ohnehin nicht hinterher, die ersten warten bereits ein Jahr auf ihr Auto. Selbst wenn jetzt jeder eins bestellt kommt in der Bestandsmasse kaum etwas an.

  3. blumentopf says:

    heute erst gelesen dass für die demnächst abgeschalteten AKWs dann wieder mehr kohlekraftwerke an das netz gehen. steinkohle wird in großen mengen aus kolumbien eingekauft. wenn das die große grüne energiewende ist, neben dem dreckigen frackinggas aus USA.

    • Und bei AKWs sind wir auch vom außereurpäischen Ausland abhängig, weil wir selbst keine Kernbrennstoffe herstellen. Letztendlich hätte man die AKWs in Deutschland sicher noch ein paar Jahre betreiben können. Aber ein Neubau ist ökonomisch in der Regel nicht tragbar, wenn man Baukosten und Rückbaukosten betrachtet.
      Die Stromerzeugung wird in Zukunft vermutlich dezentraler mit mehr Speichermöglichkeiten.

  4. Ich habe mir neulich einen Artikel durchgelesen, in dem beschrieben wird, warum die Over-The-Air-Updates (OTA) bei VW teilweise mehrere Tage dauern, bei Tesla aber nur 20-30 Minuten. VW verwendet in der ID-Baureihe Steuergeräte aus dem Konzern, die nur einen Datendurchsatz von maximal 500 KB (ja, KB) erlauben. Da dauert dann halt alles zigfach so lange. Ein Witz. Solange VW das nicht ändert, wird alles so laggy bleiben, wie es derzeit ist.

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