Vodafone baut sein 5G-Netz offenbar schneller aus als erwartet

Vodafone gibt an, dass man mit dem 5G-Ausbau in Deutschland schneller vorankomme als zuvor erwartet. Daher stecke man seine Ziele nun etwas höher. Demnach habe man seine Ausbauziele für 2020 nämlich schon jetzt erreicht. Mit rund 3.000 5G-Antennen erreiche Vodafone aktuell 10 Millionen Menschen in ihren Wohnungen und Häusern.

Ist natürlich eigentlich eine beknackte Aussage: Wo will man schnelles mobiles Internet nutzen? Üblicherweise nicht in den eigenen vier Wänden, sondern unterwegs. Daher sind Aussagen dazu, wie viele Menschen erreicht werden, generell auch weniger interessant, als die abgedeckte Fläche. Nun denn, bis zum Jahresende wolle Vodafone mehr als 15 Mio. Menschen mit 5G versorgen. Bis Ende 2021 sollen es wiederum 30 Millionen Menschen sein. Das sind 10 Mio. mehr als zuvor geplant.

Insbesondere in Berlin baute man diese Woche aus und aktivierte etwa eine neue Mobilfunkstation mit 5G am Alexanderplatz. Vodafone habe laut eigenen Aussagen in Berlin 300 weitere 5G-Antennen an 100 Standorten gestartet. An einigen Standorten seien im 5G-Netz von Vodafone Gigabit-Geschwindigkeiten möglich, so das Unternehmen. Dürfte aber natürlich eher die Ausnahme als die Regel sein. Auch in 300 weiteren Städten und Gemeinden habe Vodafone weitere 5G-Stationen ans Netz gebracht. In Großstädten wie Dresden und Saarbrücken ebenso wie in kleineren Gemeinden wie Meppen oder Mosbach.

Großflächig biete man 5G nun schon in etwa Hamburg, München, Düsseldorf und Leipzig an. In Hamburg seien jetzt mehr als 160 5G-Antennen live, in München 180, in Düsseldorf 120, in Leipzig 60 und in Frankfurt am Main 300. Beim 5G-Ausbau in Deutschland setzt Vodafone an den meisten Standorten – vor allem in Städten – auf 5G-Frequenzen aus dem Mid-Band (1,8 Gigahertz-Bereich) und an besonders hoch frequentierten Orten auf Frequenzen aus dem High-Band (3,5 Gigahertz). Eine Mobilfunk-Station, an der 5G im Mid-Band aktiviert wird, versorgt einen Umkreis von bis zu drei Kilometern und bringt Bandbreiten von bis zu 500 Megabit pro Sekunde. Allerdings ist das in der Praxis ein eher utopischer Wert, da die Zahl der Nutzer ihn beeinflusst. Ähnliche Geschwindigkeiten können an diesen Stationen laut Vodafone sogar mit LTE erreicht werden, weil die Kapazitäten für beide Netze erhöht worden seien. Eine 5G-Station im High-Band kann Geschwindigkeiten von bis 1.000 Megabit pro Sekunde erreichen, versorgt aber nur einen Umkreis von maximal einem Kilometer mit Netz.

In ländlichen Regionen richten Vodafone-Techniker 5G mit 700 MHz (Low-Band) ein – auch als Ersatz für langsames DSL. Diese Frequenzen reichen bis zu acht Kilometer weit und bringen Bandbreiten von bis zu 200 Megabit pro Sekunde mit. Das gilt im 5G-Netz ebenso wie im LTE-Netz. Auch hier können die Werte in der Praxis natürlich deutlich niedriger ausfallen, je nach Auslastung und Co.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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16 Kommentare

  1. >> von bis zu 500 Megabit pro Sekunde. Allerdings ist das in der Praxis ein eher utopischer Wert

    Den Wert konnte ich bei tatsächlich mal erreichen, das war allerdings an einem Sonntag draußen am Stadtrand: https://www.speedtest.net/my-result/i/4235900446

  2. Das soll jetzt nicht destruktiv klingen oder so etwas, aber was war noch gleich der Grund warum G5 so toll ist? Waren das IoT Geräte? Mobile Gaming?

    Für mich eines der langweiligsten Tech-Themen die im Moment durch die Presse wehen..

    • Um es kurz zu machen der Mehrwert ist aktuell so hoch wie die Reisefreiheit in Nordkorea. Es hält sich in Grenzen. (Ok ist dank Corona bei uns nicht so viel besser 😉 )

    • Die Netzbetreiber brauchen doch Argumente, um ihr überflüssiges und vollkommen überteuertes 5G mit höheren Preisen zu rechtfertigen.
      Ich habe jahrelang im der Mobilfunktechnik gearbeitet und für mich ist 5G vollkommen überflüssig. Die Netzbetreiber hätten besseren dran getan, das ganze Geld in den Ausbau von 4G zu investieren, da gibt es genug Funklöchern – selbst mitten in Düsseldorf findet mal 4G Funklöcher und hier bei uns auf dem Land kann man von einem ins nächste fahren.

      IoT-Anwendung finden in im Grossteil der Fälle innerhalb von Gebäuden statt, die Datenraten dabei sind vollkommen überschaubar und große Anforderungen an Latenzen bestehen auch nicht – da reicht ein normales WLan locker für aus.

    • Ein Paar Folgen bei Netflix in der höchsten Qualität unter einer Minute herunterzuladen, um sie danach offline in der Bahn anschauen zu können. Das gilt natürlich bei Streaming auch: schneller den Puffer füllen und den Radiokanal für andere freigeben.

    • Ging es da nicht auch um Latenzen? Also vielleicht gar nicht so sehr die Datenmenge?

      Wenn man den autonomen Truck in den Ausnahmesituationen doch mit Remote-Fahrer steuern möchte, dann sollte der ja auch lenken, wenn der Joystick gedrückt wird.

      Und bei den Großveranstaltungen soll das Netz ja auch stabil bleiben. Braucht man jetzt vielleicht nicht, aber es kommen ja hoffentlich auch wieder bessere Zeiten.

      Gibt vielleicht noch ein paar andere Dinge, die wir uns so noch nicht vorstellen können. Das was jetzt geht, geht ja jetzt schon. Allerdings sehe ich auch eher die stabile Abdeckung von 4G als erste Priorität, es sei denn diese niedrigen 5G-Frequenzen decken dann auch die bisher fehlenden Bereiche mit 4G ab. Verstehe ich zumindest nach dem Artikel so.

  3. Jonas Wagner says:

    „Wo will man schnelles mobiles Internet nutzen? Üblicherweise nicht in den eigenen vier Wänden, sondern unterwegs. Daher sind Aussagen dazu, wie viele Menschen erreicht werden, generell auch weniger interessant, als die abgedeckte Fläche.“

    Auch etwas beknackt der Kommentar, oder? Denn das mit den Wohnungen und Häusern ist ein recht guter Indikator für eben Flächen wo Menschen sich bewegen. zB auf dem Weg zwischen den Häusern oder eben auch in Häusern in denen man nicht selbst wohnt, und daher keinen Zugriff auf WLAN hat.

    Würde dir eine Aussage von x Hektar abgedeckter Fläche mehr sagen?

    • Naja wo Andre recht hat hat er recht, wenn auch etwas überspitzt formuliert. Die Abdeckung eines Mobilfunknetzes anhand der Haushalte zu bemessen ist einfach doof. Natürlich ist die Abdeckung auch in besiedeltem Gebiet wichtig, aber dennoch wäre es sinnvoller die Netzabdeckung wirklich nach prozentualer Abdeckung der Landesfläche zu bemessen. Denn das Mobilfunknetz soll ja gerade dann da sein, wenn ich nicht zuhause bin und über mein Wlan surfen kann.

      • Jonas Wagner says:

        1/3 der Gesamtfläche in Deutschland ist mit Wald bedeckt. Ja, da kann man wandern, Pilze suchen und jagen. Aber dazu braucht man 5G nicht so dringend. Nur ein Grund, weshalb die „Netzabdeckung wirklich nach prozentualer Abdeckung der Landesfläche zu bemessen“ aus meiner Sicht nicht relevant ist.

        • 5G vielleicht nicht, aber 4G sollten es schon sein sonst ruckelt Netflix so stark während man auf die Rehe zum Abschuss wartet 😉

      • Die Angabe zu % der Bevölkerung ist eindeutig sinnvoller. Es wird immer Landschaften geben, die keine 4G/5G Mobilfunkabdeckung bekommen werden, weil es wirtschaftlich und technisch sinnfrei ist.
        Mich interessiert es auch nicht, ob ich mitten in der Eifel oder im tiefsten bayrischen Wald 5G habe, weil da brauche ich max GSM um in Notfall telefonieren zu können und sonst nichts.
        Mir ist es wichtiger, das ich ein schnelles, stabiles Netz dort habe, wo ich mich meist aufhalte, das ist in der Stadt und drum herum.

        • Es fordert ja auch keiner einen 100%igen Ausbau (wobei das natürlich toll wär).
          Aber 4G dort wo aktuell auch schon GSM verfügbar ist ist wirklich nicht zu viel verlangt.

  4. Warum bauen die das denn schon wieder aus, das wurde doch gerade erst eingerüstet und aufgebaut. Wieder mal Steuerverschwendung und die Kunden zahlen es!

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