Videotext lebt und ARD bleibt Marktführer

ardAls ich noch ein kleiner Bub gewesen bin, lang, lang ist es her, da bin ich eines Tages höchst beeindruckt gewesen: Die Eltern meines besten Freundes hatten sich einen neuen TV angeschafft, der ein unglaubliches Feature integrierte – Videotext. Wie durch Zauberhand konnte man eine Taste drücken und jeden Tag neue Nachrichten, Programmhinweise und Sportergebnisse einsehen. Der Witz des Tages sowie die Rätselfragen der öffentlich-rechtlichen Sender waren ein Pflicht-Aufruf, wenn ich meinen Kumpel besucht habe. Nun kann man sich über die Relevanz des Videotextes ca. 30 Jahre später streiten. Die ARD vermeldet allerdings, dass sie auch 2015 Marktführer geblieben ist.

Auch in Zeiten von BTX des Internets sowie der Verfügbarkeit von Smart-Home Funktionen nutzt noch der ein oder andere Nostalgiker den klassischen Videotext. Bei vielen Kindern und Jugendlichen bin ich mir dagegen sicher, dass sie wissen was ein Smartphone ist bzw. selbst eines besitzen, Videotext aber eher Neuland wäre. Laut ARD haben 2015 aber immerhin 3,8 Mio. Zuschauer täglich den ARD Text genutzt. Für den Marktführer entfielen 19 % der Zeit, welche TV-Zuschauer mit dem Lesen von Teletextseiten verbringen, auf den ARD Text. Auf Platz 2 rangiert der ZDF Text mit 17,3 %. Es folgt der RTL Text mit 9,2 %.

ard text

Laut ARD hätten 2015 ca. 60 % des dt. Fernsehpublikums auch den ARD Text aufgerufen. Immer häufiger rufen die Nutzer den Text aber gar nicht mehr über den TV ab, sondern online, am PC, Smartphone oder via HbbTV. Die letztgenannte Option hat die ARD Ende 2015 überarbeitet, um ein moderneres Format anzubieten. Monatlich verzeichne der ARD Text über jene Wege 22 Mio. Aufrufe. Am häufigsten durchstöbern die Leser wenig überraschend die Meldungen der Tagesschau, gefolgt von Sportberichten und Angaben zum TV-Programm.

Tatsächlich steht der ARD Text auch als App für iOS und Android zur Verfügung. Kann man nicht abstreiten, dass das aufgrund der geringen Bandbreitennutzung sogar unterwegs mal praktisch sein kann, wenn man am Limit seines Volumens lebt. Bereit steht der Teletext seit dem 1. Juni 1980. Ein Ende ist erstmal nicht abzusehen.Wie sieht es denn bei euch aus – nutzt ihr den Videotext noch – sei es am TV, online bzw. via HbbTV?

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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22 Kommentare

  1. Markus… Dir ist das unbegreiflich? Ich sag nur Horizont und Tellerrand. Du bist dann sicher einer derer, die für jeden Mist das Smartphone benutzen. Wahrscheinlich sogar um die Uhrzeit zu googeln 🙂 Viel Spaß…

  2. Selbst QR Codes hab ich schon im Teletext gesehen. Die Technik war seiner zeit schon weit vorausgedacht 😉

    Trotzdem. Für mich sind die Zeiten des Teletextes schon lange vorbei. Mir fehlen da einfach die bunten Bildchen 😉

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