Verkehrsminister Scheuer pocht auf günstigere Bahntickets

In Deutschland ist das Fahren mit der Bahn oftmals ein teurer Spaß. In Einzelfällen ist manchmal sogar das Fliegen günstiger – das Fahren mit dem PKW sowieso. Die Ausnahme sind Sparangebote, aber die gibt es nicht für jede Strecke. Durch dieses Preisgefüge ist es dann auch oft schwierig, öffentliche Verkehrsmittel für jeden zu empfehlen. Das sieht auch Verkehrsminister Andreas Scheuer offenbar ein und fordert nun niedrigere Preise für Bahntickets im Fernverkehr.

Um das zu erreichen, will der Bundesverkehrsminister die Mehrwertsteuer auf Fahrkarten herabsetzen – von 19 auf 7 %. Tja, ob das zu niedrigeren Fahrkartenpreisen führt, ist aber natürlich auf lange Sicht durchaus offen. Denn die so gewonnene Ersparnis muss ja nichts zwangsweise fortlaufend an die Kunden weitergegeben werden. Ohnehin ist das wohl auch ein wenig Kalkül von Scheuer. Der Minister gilt als Bremser beim Klimaschutz und Verfechter alter Industrien. Von diesem Image will der CSU-Politiker wohl ein wenig Abstand gewinnen.

Scheuer argumentiert: „Wem es mit dem Klimaschutz und dem Umstieg von Auto oder Flugzeug auf die Bahn ernst ist, der muss bei der Steuer ansetzen.“ Dadurch werde die Bahn wohl die wichtige Schwelle bewältigen 150 Mio. Fahrgäste zu erreichen und potentiell attraktiver für Pendler und Reisende. Im öffentlichen Nahverkehr gilt in Deutschland bereits der reduzierte Mehrwertsteuersatz von 7 %. In der Vergangenheit hatten die Grünen diesen Steuersatz auch für den Fernverkehr gefordert.

Weiterhin argumentiert Scheuer, dass es sinnvoller sei Verbote, Tempolimits und Verteuerungen der Mobilitität zu vermeiden und stattdessen ökologisch verträglichere Verkehrsmittel attraktiver zu machen. Zur Kritik, dass er sich nicht ausreichend für den Klimaschutz einsetze bzw. jenen sogar ausbremse, äußerte der Minister: „Das ist Quatsch! Ich werde zum Beispiel jetzt ein Elektromobilitäts-Gesetzespaket vorlegen, an dem sich alle Ressorts beteiligen können. Ich mache Klimaschutz konkret.

Kann man nun bewerten wie man will, die grundlegende Idee den Fernverkehr über die Bahn zu vergünstigen, ist ja eine gute Idee. Ob die Steuersenkung das aber langfristig wirklich erreicht oder nur kurzfristig zu niedrigeren Preis und dann zu höheren Einnahmen für etwa die Deutsche Bahn führt, das muss die Zeit zeigen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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50 Kommentare

  1. Ich poch auf mehr Gehalt…

  2. Und die Dividende frisst die Vergünstigung wieder auf! Somit kassiert der Staat wieder das gleiche nur über Umwege und der Aktionär freut sich auch!
    Übrigens sind die Grünen dagegen!
    Populismus pur…

  3. Wann merkt irgedwann mal so ein Minister das er NULL Plan hat von dem was aus seindem Dampfloch da heraussprudelt? Elektromobilität mit Autos für jeden ist KEIN UMWELTSCHUTZ sondern ein UMWELTSCHMUTZ.

    • Elektromobilität ist die Zukunft. Auch wenn einige Lobbi Politiker und vor allem die (deutsche) Autoindustrie und einige ewig gestrige (Innovationsfeindlich oder einfach dumm) das anders sehen. Gut dass die uberweltigende Mehrheit den Weg gehen wird.

      • Elektromobilität ja aber der bisherige Ansatz ist nicht wirklich DER richtige Weg. Macht einfach keinen Sinn fette Akkus in der Gegend herumzufahren. Da sind andere Ansätze sinnvoller zum Beispiel e-fuel (immerhin CO2 neutral), H2-Antriebe oder die Speicherung von Energie in anderen Flüssigkeiten oder Gelen. Letzteres versucht ja z.B. Nanoflowcell, wobei deren Glaubwürdigkeit ja zweifelhaft ist.

        • Doch! Oder waren Verbrenner am Anfang genauso weit entwickelt wie heute?.. Man fängt immer klein an, falsch wäre nur gar nicht anzufangen… 😉

          • Das ist zwar ein krasser vergleich da der verbrenner immer noch nach dem ziemlich gleichen Prinzip funktioniert, aber grundsätzlich stimme ich dir zu, dass jeder Versuch besser ist als nicht zu unternehmen. Dennoch bleibe ich dabei, dass es nicht das Ziel sein sollte mehrere hundert Kilo schwere Akkus herumzufahren.

            Btw e-fuel wäre ja auch keine schlechte Übergangslösung bzw. e-fuel einfach mitunterzumischen um die Gesamtbilanz zu verbessern. Und ja ich weiß dass der Wirkungsgrad von e-fuels sowie den anderen Methoden noch nicht gerade herausragend ist.

      • ach die bahn ist nicht mehr elektrisch unterwegs?

        • Was soll uns dieser Kommentar sagen?
          Natürlich ist die Bahn (auf weiten Teilen des Netzes) elektrisch unterwegs.

      • Also wenn ich die Rechtschreibung auf dem Niveau eines mittelmäßigen Drittklässlers hätte, würde ich nicht so viel auf meine Einschätzungsfähigkeit hinsichtlich zukünftiger Mobilität geben und schon dreimal nicht eine Validierung intellektueller Fähigkeiten anderer vornehmen.

        • Ich denke Ihr Kommentar bezieht sich nicht auf mich sondern auf DOT2010. Daher behaupte ich man sollte auf Ihren Kommentar auch nicht so viel geben, wenn Sie nicht fähig sind die Antwortfunktion korrekt zu nutzen. Darüber hinaus sind wir hier in den Kommentare eines Artikels, da muss die Rechtschreibung oder Kommasetzung nicht zu 100% korrekt sein, solange der Sinn/Inhalt der Aussage erhalten bleibt.

      • Ich hoffe nicht, da der Umweltschaden Weltweit noch gar nicht anzusehen ist. Allein für D müsste die Weltweite seltenen Erden um das 10-fache ansteigen und dann haben andere Länder noch gar nix erhalten. Dazu der der Schaden an der Umwelt wo diese gewonnen werden müssen, die Kinderarbeit, das Blut der Leute die um diese Minen mit Waffen kämpfen (Warlords…). Ne das muss man nicht noch ausweiten, Handyakkus und Laptops waren schon zu viel. Dazu noch die viele Energie die für die Produktion nötig ist, der Giftmüll beim entsorgen… wenn das alles Umweltfreundlich ist hat man wohl was falsch an den Begriffen verstanden, anders läßt es sich nicht erklären.
        Alles was Akku braucht ist Umweltschädlich. Man kann nur noch innerhalb dieses Systems von Umweltfreundlicher als xx oder Umeltschädlicher als yy sagen. Am Besten schneidet natürlich ein eBike (Fahrrad) ab. Am schlechtesten SUVs, da sind die Kleinstautos am Besten auf 4-Räder. Wenn man LKWs und Busse noch mit einberechnet…

    • In einem Punkt stimme ich dir zu – „Autos für Jeden“ macht keinen Sinn. Wir müssen von dem Gedanken Weg das Auto als Eigentum zu sehen. Es macht einfach keinen Sinn dass fast alle Fahrzeuge deutlich unterbesetzt unterwegs sind. Entweder die Autos müssen wesentlich kleiner werden oder wir benötigen einen Autonomen Taxibetrieb der Menschen gemeinsam von A nach B befördert.

  4. Zwei Punkte:

    Das mit der MwSt. ist zumidest ein Ansatz der im Vergleich zum Flugzeug Sinn macht. Warum dann aber nicht auch gleich steuerfrei, wie Kerosin? https://www.zeit.de/mobilitaet/2014-06/luftfahrt-subventionen-flugzeug?
    https://www.zeit.de/mobilitaet/2014-06/luftfahrt-subventionen-flugzeug

    Ich weiss, das eine ist Spritpreis, das andere Ticket… dennoch?

    Und das Auto fahren günstiger ist, wie der Autor schreibt, ist genau eines der Probleme: Es wird falsch gerechnet!
    Würde man das Kilometergeld richtig rechnen, inkl. Wertverlust, Versicherung, Verschleiss, Reparaturen, wäre ist nicht so oft günstiger!

    Statt Umweltplaketten und Feinstaub wäre es doch sinnvoll zur Pflicht zu machen, dass jedes Auto dick und fett in der Mitte einen „Echtkostenverbrauchsanzeiger“ hätte. Wenn ich tanke fliesst das in die Berechnung, die Versicherung, Reparaturen, Knöllchen alles“ – und dann erfolgt eine Anzeige der realen Kosten pro Kilometer. Das würde sicher mehr Leute vom Fahren abschrecken…

    • Autofahren ist immer günstiger, wenn du nicht im Stadtbahn-Netz pendelst.

      Beispiel: Wochenentrip für mich und meine Freundin von Stuttgart Hamburg am kommenden Wochenende: 2x 240 Euro (ohne Storno) + 12 Euro City-Tickets. Macht 0,42 Cent/km.

      Mein aktuelles Auto (BMW Neuwagen 2016, Diesel) brauchte auf den letzten 55Tkm 36 Cent/km. Davon kommen noch Pendel-Kosten weg, die wir erstattet bekommen und effektiv bezahlen wir dann nur 28 Cent je Kilometer.

      • fährste allein ist das Thema schon gerechnet…
        wenn Du Dein Auto langfristig rechnest (tust Du ja, 55tkm) solltest du auch fairerweise mit BahnCard rechnen.

    • „Und das Auto fahren günstiger ist, wie der Autor schreibt, ist genau eines der Probleme: Es wird falsch gerechnet!“ – Formell magst Du Recht haben, in der Praxis finde ich es aber unsinnig, Dinge wie Verschleiß, Reparaturen, Versicherung u.ä. mit einzubeziehen. Und das schon deshalb, weil Du die viele dieser Dinge gar nicht konkret beziffern kannst, schon gar nicht pro km. Natürlich ist mir klar, dass mein Auto noch weitere Kosten neben dem Treibstoff verursacht, aber das nehme ich als Autobesitzer in Kauf, noch dazu fällt ein Großteil dieser Kosten unabhängig davon an, ob und in welchem Umfang das Auto auch gefahren wird. Tatsächlich abrechnen kannst Du im Grunde nur rückblickend, wenn Du das Auto, um das es jeweils geht, nicht mehr besitzt bzw. nutzt. Und solange das so ist, bleibt es für viele (wie auch für mich) dabei, dass Auto fahren in aller Regel günstiger ist, als Bus & Bahn zu nutzen. Wenn man dann noch mit einbezieht, dass das eigene Auto einen im Grunde sowie unbezahlbaren Vorteil in Sachen Flexibilität bietet, wirkt sich auch das nicht zugunsten öffentlicher Verkehrsmittel aus. Wenn man also die Bahn wirklich als ernsthafte Alternative zum Auto etablieren möchte (was ohnehin nur in Bezug auf die Fortbewegung von A nach B geht), müssen die Tickets sehr, sehr viel günstiger werden, weit mehr als das, was nur eine geringere Mehrwertsteuer ausmachen würde.

      • Du kommst aber mit der Faustformel 0,30€/km schon ganz gut hin. Dann kostet Dich die Strecke Köln-München hin- und zurück (ca. 1000km) 300 €. Das sind bei mir z.B. 2-3 Tankfüllungen à 70€ + Verschleiß. Ich denke damit kann man gut rechnen und die Kosten mit Bahn und Flugtickets vergleichen.

    • Black_Eagle says:

      Ich habe das bei mir mal ausgerechnet, ob es günstiger wäre wenn ich mit der Bahn zur Arbeit pendel.
      Da ich nicht in einer Großstadt wohne, bin ich auf jeden Fall auf ein Auto angewiesen. Sei es um mal mehr als eine Packung Toast zu kaufen, oder auch mal jemand zu besuchen. Der Nahverkehr ist nicht sehr gut ausgebaut.

      Ich würde pro Monat ca 85€ (Was solls. Runden wir auf 100€ auf) weniger für mein Auto ausgeben, wenn ich den Arbeitsweg mit der Bahn zurück lege (einfache Strecke: 45km). Das Monatticketr kostet mich aber 145€.
      Dazu kommt noch das der Zug nur ein mal pro Stunde fährt – mit Glück! Wenns heiß oder kalt oder windig ist, fällt auch oft ein Zug aus.
      Und ich brauche auch noch 45 Minuten länger (Weg zum und vom Bahnhof)

      Es ist sogar meist günstiger, wenn ich mit dem Auto (3er BMW, BJ 2010, Diesel; mein Verbrauch auf den letzten 113.000km: 4,87l / 100km) in die benachbarte Großsstadt fahre und dort ein Parkhaus bezahle, anstatt die Bahn zu nehmen…

    • Man MUSS das Kerosin endlich sau teuer besteuer, dann würde auch nicht mehr so viel Schrott umherfliegen. Dazu teils noch leere Flieger, das Billigfligen ist ne Umweltsau wie die Schiffart. Greift zu Fahrrad, da macht der eAntrieb am allermeisten noch einen Sinn.

    • Hallo David , vor allem hülfe es die Bahn wieder zu einer echten Alternative zu machen. Wurde mal eine Autostraße zugeschüttet, weil ein Dorf zu wenig Einwohner hatte ? Bahnstrecken wurden genau mit der Begründung stillgelegt, im schlimmsten Fall sogar baurechtlich entwidmet so daß man den Fehler heute nicht mehr so einfach korrigieren kann. Und Herr Scheuer sollte vor allem den Nah- und Regionalverkehr fördern , der verstopft Städtte umd Umland. Mehr Schienen in der Fläche , nicht nur zwischen Metropolen. Vertaktete Angebote Querfeldein . Züge die Pendler- und Reisendengerecht sind, also mit reichlich Gepäckablage am Sitzplatz – heut passen da nur noch Laptoptaschen und Reiseneccesaires hin. Mehr Personal und genügen rollendes Material , um bei Störungen flexibel reagieren zu können . Der Preis ist nicht alles – die Bahn wurde kaputtgespart – auf dem Rücken der Reisenden und der Mitarbeiter.

  5. Die Bahn ist tot. Kaputtgewirtschaftet von wenigen und zu wenig Kompetenz im gesamten Unternehmen. Man kann sie noch am leben halten, aber das wars auch schon. Lasst sie doch in frieden ruhen und kümmert euch um alternative Lösungen, wie das kontrollierte ausgliedern des ICE Fernverkehrs.

    Am besten machen wir es gleich mit dem Scheuer, den müssen wir noch bis 2021 dulden und hoffen, dass er möglichst wenig Schaden bis dahin anrichtet.

    • Der Grund sind die heutigen Möchtegern Manager, die im Studium scheinbar nur noch lernen in die eigene Tasche zu Wirtschaften, statt ein Unternehmen zu führen. Losergeneration.

  6. Als täglicher Bahn-Pendler kann ich nur anmerken, dass die Bahn ungemein attraktiver wäre wenn diese auch zuverlässig wäre.

    Gestern mal wieder auf der KBS 650 wegen einenm defekten Regionalzug nahezu der gesamte Bahnverkehr auf der Strecke für Stunden fast zum erliegen gekommen.

    • Eher bekommen die Züge drei WCs bevor die Infrastruktur nachhaltig verbessert wird.

    • Hallo Kai , zu wenig Schienenwege, zu wenig Ausweich- und Überholstrecken und dann immer mehr Züge auf die schon überlasteten Strecken bringen. Und dann fahrpläne ohne Puffer – das muß krachen! In meiner Nähe kann auf einem Teilstück eine Regionalbahn nicht zweigleisig ausgebaut werden , weil Anwohner nicht bereit sind Teile Ihrer Grunstücke abzugeben. Wie war das mit Gemeinnutz und Eigennutz ? Neben dem Mißmanagement der Bahn leider auch die Eigensüchteleien von Anrainern die neue Bahnstrecken wenn nicht ganz verhindern dann doch auf Jahre hiaus verzögern. Auch das ist ein Trauerspiel: jeder will Bahn fahren, Auto fahren , Strom und Mobilfunk haben – aber das Gleis, die Straße , der Strom- oder Mobilfunkmast sollen bitte vor einer anderen Tür stehen. Da täte ein bisschen mehr staatlicher eingriff zugunsten des Gemeinwohls ganz gut.

  7. ich bin auch Bahnpendler und habe nicht als Einziger den Eindruck, das die Qualität der letzten Jahre sich reziprok zu den Ticketpreisen entwickelt hat.
    Gesamtbetrachtung für mich: ich fahre trotzdem weiterhin Bahn, denn es ist für mich mit Ticketabo deutlich günstiger als Auto und auch deutlich stressfreier. Und ja, man kann Probleme haben mit der Bahn, aber im Stau stehen ist doch keine Alternative.

    und das die MwSt bei einer Senkung auf 7% nicht an uns durchgereicht wird, da würde ich drauf wetten!

  8. Da werden die „Reichen“ der Bahn nur noch reicher… als wenn irgendwerglaubt, dass die Bahntickets billiger werden.. Naja es gibt ja auch noch Osterhase und Weihnachtsmann

  9. Hm… die Preise sind für Wenigfahrer ohne rechtzeitige Buchung sicherlich nicht besonders interessant.
    Bin mal drei Jahre als Azubi mit der Bahncard 50 drei bis vier WE/Monat (ICE) gependelt. War in der Summe pro Monat günstiger als mein Auto, weshalb ich das auch verkaufte. Pro Fahrt war ich mit dem Zug auch nur knapp eine Stunde länger unterwegs, wogegen min. 2,5 Std. und 250 km/Fahrt mit dem Auto pro Strecke standen. Nach ein paar Zugfahrten war bei mir die Hektik raus, nicht rechtzeitig am richtigen Gleis zu stehen etc. Ab da fand ich Bahnfahren wesentlich entspannender, als mich ins Auto zu setzen. Ich würde das daher jederzeit wieder so machen.

    Kann mir daher vorstellen, dass für Pendler die Preise vielleicht gar nicht so unbedingt das größte Problem sind.

    PS: Immer wenn die Bahner gestreikt haben, waren die ICEs wie leer gefegt und fuhren – zumindest auf meiner Strecke – auch ohne nennenswerte Verspätung.

    • Unser Netz wurde seit der Bahnreform um tausende Kilometer Schiene verkleinert, insbesondere auch Weichen und Ausweichmöglichkeiten abgebaut, gleichzeitig transportiert das Restnetz mehr Menschen als jemals zuvor.

      Dass das nicht ordentlich funktionieren kann diktiert die Logik.

      Die böse Bahn AG macht halt was der einzige Eigentümer, der Bund, anschafft und finanziert.

      Ich habe schon lange den Eindruck, dass die ganze Pseudo-Privatisierung der Bahn nur ein Manöver war, um sie unter dem Deckmantel der Betriebswirtschaft kaputt zu sparen und den Autokonzernen den Rücken zu stärken (Deutschland=Auto-Land, da würde eine attraktive Bahn nur stören). Und die Politik kann pro forma die Schuld auf den Bahnvorstand schieben, der unter den von der Politik gegebenen Bedingungen trotzdem nicht zaubern kann.

      Die Verantwortung sitzt in der Bundesregierung und solange die Bürger das nicht vollkommen verstehen kann es auch keine Verbesserung geben, weil die falschen Verantwortlichen kritisiert werden.

      • Den ersten Absatz kann ich weder bestätigen, noch dementieren. Da fehlen mir belastbare Infos zu. Sofern es stimmt, hast du natürlich recht, das die Bahn so definitiv nicht attraktiver werden kann.

        Den Rest halte ich allerdings für recht weit her geholt.

        Das Problem ist doch ein recht simples: Der Mittelweg zwischen guter Anbindung mit hoher Frequenz und geringen Kosten für den Nutzer ist schmal. Zumal jeder Nutzer für sich dazu neigt, zu erwarten, dass der Zug/Bahn/Bus immer dann fährt, wenn er den Bedarf hat.

        Nehmen wir mal die Straßen-/S-Bahn in einer größeren Stadt um das Modell etwas kompakter und verständlicher zu gestalten.
        Rushhour setzen wir morgens mal zwischen 5 und 9 Uhr und für abends auf 16 bis 20 Uhr. Das dürfte den Großteil der Schichtarbeiter und Büroangestellten, Schüler, Studenten, sowie Personal im Einzelhandel abdecken. Innerhalb dieser Zeit wäre eine hohe Frequenz sämtlicher Linien wünschenswert, da gewöhnlich das Gedränge recht groß ist.

        Das setzt eine entsprechende Anzahl an Fahrzeugen und Personal dafür voraus. Erfüllt man also die Wünsche der Nutzer zu diesen Zeiten nach mehr Kapazität, steigt die Attraktivität für die Nutzer. Sie sinkt aber im gleichen Maße, weil eben die Kosten zur Erfüllung dieser Anforderungen steigen würden.

        Die Problematik lässt sich vermutlich auf das Schienennetz der DB übertragen. Da liegt die Rushhour vermutlich auf dem WE. Und es kommt erschwerend hinzu, dass die DB eben Fernverkehr betreibt. Aber nicht jeder will jeden Tag mit der DB von Hamburg nach München fahren. Für jeden ist A und B eben ein anderer Ort.

  10. Wenn der Staat es ernst meint damit, die Leute mehr zu öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewegen, dann muß er die Fahrten gänzlich von der Steuer befreien. Der Staat besitzt die nötigen Instrumente, um seine Vorstellungen zu realisieren. Er muß sie lediglich einsetzen. Als jemand der viel und häufig mit der Bahn fährt (Regional- und Fernverkehr) sage ich aber auch: die Bahn ist kein Allheilmittel. An manchen Tagen sind Regionalverbindungen schlicht nicht vorhanden oder zeitlich völlig uninteressant. Oder es fährt ein Klientel mit, das ich mir nicht antun möchte.

  11. Gerade die Preise ohne BahnCard sollten deutlich sinken – und dafür gerne die 50er BahnCard abschaffen. Ich denke die hohen normalen hält viele Gelegenheitsfahrer, die auch noch die Möglichkeit eines Autos haben, ab.

    Als Vielfahrer bin ich mit der Bahn halbwegs zufrieden, würde sie ohne BahnCard 50 aber auch nur selten in Erwägung ziehen, da die Preise einfach überzogen sind.

  12. Flüge sind nicht im Einzelfall günstiger, Zugfahren ist es im Einzelfall, allerdings sind dann doch deutlich mehr Städte an die Bahn (sogar Fernverkehr) angebunden, als Flughäfen haben.

    Steuererleichterung ist der vollkommen falsche Weg, das weiß die Holbirne auch. Der will Zugfahren gar nicht attraktiver machen, der will einfach nur Unfug labern, liegt in seiner Natur.

    Tatsächlich sollte Kerosin einfach wie Sprit versteuert werden, wäre schon mal ein Anfang.

    Ich weiß, gefällt dem einen oder anderen Wirtschaftstheoretiker nicht, aber das Netz der Bahn (wie viele andere Infrastruktur auch, aber das ist ein anderes Thema) gehört ist staatliche Hand, modernisiert und ausgebaut und für alle Anbieter gleichermaßen geöffnet, so dass DB, Flix-Zug und wie sie dann alle heißen ihre Strecken anbieten können, wie sie wollen. Damit würde man die Fracht von der Straße auf die Schiene bekommen (viel wichtiger als die Reisenden) und den Bahnverkehr günstig und attraktiv gestalten können. Der Staat hätte eine Stellschraube, nämlich wie günstig er seine Infrastruktur zur Verfügung stellt.

    Das ist aber unpopulär und würde sogar etwas bringen, Straßen und Umwelt entlasten, und Pendler, es wäre eine Politik für das Volk, daher wird es das auch nicht geben.

    Mehrwertsteuer vollkommen schwachsinnig auf 7 % setzen wird nur dazu führen, dass das auf Bus- und Flugtickets dank Klagen auch kommt und die Bahn 12 % mehr Einnahmen / Ticket macht. Aber was würde man von einer solchen Partei auch erwarten? „Ausländermaut“ und wie die politischen Katastrophen alle heißen, kommt alles aufs Gleiche raus.

    • a) das Netz ist in staatlicher Hand (mitsamt der gesamten Rest der DB AG)
      b) „das Netz der Bahn (…) gehört (…) für alle Anbieter gleichermaßen geöffnet, so dass DB, Flix-Zug und wie sie dann alle heißen ihre Strecken anbieten können, wie sie wollen“ – Das könne sie jetzt bereits, solange Kapazitäten im Netz verfügbar sind. Die Einhaltung der Zugangsmöglichkeit für alle wird auch durch die Bundesnetzagentur überwacht.

      Das wirkliche Problem der Bahn ist der Sparkurs in den 90er Jahren und das wird ohne deutliche höhere Investitionen durch den Eigentümer der DB AG (Staat) noch lange so bleiben.

  13. Zum Thema Klimaschutz und Bundesregierung empfehle ich die aktuelle Folge der Anstalt.

    • Und zum Thema „Die Bahn“ allgemein die Folge vom 29.01.2019
      Leicht bei Youtube oder in der Mediathek zu finden.

      Besonders interessant finde ich in dem (und im großen ganzen) Zusammenhang, dass drei der vier letzten Vorstandsvorsitzenden der Deutsche Bahn AG vorher ihr Geld von Daimler bekamen. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

  14. Wahrscheinlich werde ich mich jetzt hier total unbeliebt machen, da ich nicht die typische/übliche „DB-Bashing-Meinung“ vertrete. Privat und auch beruflich fahre ich sowohl mit dem Auto durch ganz Deutschland als auch mit der DB im Fernverkehr – ich würde sagen 50/50. Weder gehöre ich dem Auto-Lager an, noch dem DB-Lager – bin da recht neutral in der Hinsicht.

    Wenn ich meine Auto-Nutzung mit der DB-Nutzung vergleiche, dann komme ich da ganz schnell zu einem eindeutigen Ergebnis. Meine persönliche Auto-Nutzung ist mit mehr Stress und Verzögerungen verbunden als mit der DB. Ich bin wirklich extrem viel unterwegs, und ich kann die Zugausfälle und Verspätungen im Fernverkehr (ICE, IC/EC) wirklich an einer Hand abzählen, während ich mit dem Auto bei „fast jeder Fahrt“ mindestens einmal im Stau stehe und dadurch grundsätzlich immer Verzögerungen habe.

    Ich weiß, DB-Bashing ist wirklich extrem populär in unserer Gesellschaft und gehört mittlerweile fast schon zum guten Ton, aber ich kann diese negativen Extrem-Beispiele absolut nicht bestätigen. Klar erlebe ich im Fernverkehr auch mal Zugausfälle, Verspätungen, kaputte Toiletten und überfüllte Waggons, aber im Vergleich zur Auto-Nutzung bin ich in der Summe mit der DB eindeutig stressfreier unterwegs – und das sage ich als absoluter Vielfahrer.

    Ich wohne recht zentral im Ruhrgebiet und habe durch die Hauptbahnhöfe in Bochum, Duisburg und Dortmund die perfekte Anbindung an das ICE-Netz, und kann dementsprechend die größten Städte in Deutschland sehr schnell erreichen. Gerade die ICE-Verbindung von Dortmund nach Berlin innerhalb von 3:37 Stunden ist für mich Gold wert – selbst im Worst-Case-Szenario mit einer großen Verspätung wäre ich immer noch schneller mit der DB in Berlin als mit dem Auto (möglicher Stau dabei nicht berücksichtigt).

    Ich will die DB nicht schön-reden. Auch ich sehe bei der DB sehr viel Nachholbedarf, aber wenn man so einige Meinungen bezüglich der DB liest, dann kann man als Außenstehender schnell den Eindruck bekommen, dass man mit der DB grundsätzlich nie ans Ziel kommt. Es liegt ein wenig in der Natur der Menschen, dass wir uns nur zu Wort melden wenn etwas schief läuft, nicht aber wenn etwas wirklich gut abläuft. Und wie gesagt, wenn ich alle Zugausfälle und Verspätungen hochrechne bei meiner gesamten DB-Nutzung im Jahr, dann ist das ein sehr geringer Anteil

    Ich habe gerade mal nachgeschaut. Seit Januar bin ich genau 19 mal mit der ICE gefahren und hatte genau einen Zugausfall und 2-3 kleine Verspätungen von 10-20 Minuten. Wenn das also wirklich so schlimm und furchtbar ist, dann weiß ich auch nicht. Würde ich jetzt das „Ewig im Stau stehen“ auf den Autobahnen zusammenrechnen aus den letzten Monaten, dann würde das Urteil über die Auto-Nutzung deutlich kritischer ausfallen.

    Ich kann da nur aus meiner persönlichen Sicht reden bzw. von meinen persönlichen Erlebnissen schildern.

    • Ich denke ein großer Teil des DB-Bashing kommt auch daher, dass sie früher scheinbar wirklich zuverlässiger (pünktlicher) war. Problem am Bahnbashing ist auch, dass viele den Unterschied zwischen DB und dem Rest nicht kennen (Rest=die anderen 400 Unternehmen die auf der Schiene rumfahren)

    • Ich war dieses Jahr vier mal beruflich Bremen – Ruhrgebiet unterwegs. Geplante Reisezeit etwas über 4 Stunden. Bei allen Fahrten zwischen 30 und 60 Minuten Verspätung.

      Dennoch gebe ich dir Recht. Ich habe auch lieber im Zug 30 Minuten Verspätung als 30 Minuten Stop-And-Go.

    • Die Erfahrung habe ich auch gemacht. Zumal für die Verzögerungen im Straßenverkehr meist dessen Teilnehmer verantwortlich sind.

  15. Ich wünschte, alle Bahn Gesellschaften wären so gut wie die DB. Ich muss morgens mit der Länderbahn (Alex) fahren. Und da ist bei 5 Fahrten sie Woche im Schnitt bei 2 etwas nicht In Ordnung (Heizung, 1 Stunde Verspätung, Wagen sind verschlossen, fällt komplett Aus).

  16. mapleleafsmauri says:

    Der Punkt ist doch ein gänzlich anderer: das Bahnfahren ist zugegeben teuer und darf gerne günstiger, bequemer und zuverlässiger sein, aber das Autofahren viel zu billig! Wir opfern dem MIV die wichtigsten Ressourcen Natur und Geld statt zu überlegen, wie wir effektiver und bequemer Menschen durch Nah- und Fernverkehr transportieren können. Die Autoindustrie hat es geschafft, ihr Produkt zum Fetisch der Menschen zu machen und muss beim kleinsten Anflug von Gefahr nur kurz das Totschlagargument Arbeitsplätze hüsteln, schon werden Gesetze, Umwelt(sic)prämien dagegen erlassen und Betrug in großem Stil nicht verfolgt, ja sogar geduldet. Würde man das Autofahren teurer und beschwerlicher machen und das zunächst mehr erwirtschaftete Geld in Fuß-, Rad- und Bahninfrastruktur stecken plus das Geld aus dem nicht mehr benötigten Straßenausbau, könnte man damit eine Menge Autofahrten einsparen. Auch auf dem Land.

    Außerdem, wir als Gesellschaft sollten uns überlegen, ob wir nicht besser daran tun, das eigene Bequemlichkeits- und Freiheitsgehabe abzulegen zugunsten einer zukünftig saubereren und besseren Zukunft. Die Verkehrsinfrastruktur ist mindestens in Deutschland und den meisten anderen Ländern am Anschlag oder sogar darüber. Dieselbe Anzahl an Autos, mit e, D, Holz oderwasweißichAntrieb ist nicht die Lösung. Im Stau stehen dann alle. Davon abgesehen, dass Städte mit nur minimalem Autoverkehr deutlich attraktiver, weil entspannter, ruhiger und sauberer, sind. Gleichzeitig löst sich so ein weiteres Problem, das des Wohnungsmangel. Auf den freigewordenen Straßen können nun Wohnungen, Parks, Rad/Fußwege entstehen. Das Argument, dann stürbe der Handel, erinnere sich an die Einführung von Fußgängerzonen und das Gejammer der Kaufleute, es würde niemand mehr kommen.

    • Also ruhiger wird es nicht und die Luft wird auch nicht besser. Ich wohne direkt an der Hauptstraße und während man die Autos kaum hört, hört man jeden Bus und riecht ihn auch. Wenn hier noch mehr Busse durchfahren, wirds echt schlimm. Elektrische Busse wirds nicht geben, vollbesetzt fahren die bei uns keine ganze Strecke, weil es hier rauf und runter geht, dass packen schon die Hybride nicht, da springt nach zwei Metern der Motor an.

      Den Wohnungsmangel löst das schonmal überhaupt nicht, weil Rettungsfahrzeuge und Feuerwehr in ausreichender Zahl zum Einsatzort kommen müssen und die Spuren für den ÖPNV genutzt werden werden.

      Die Stadtteile sterben in Windeseile. In meiner Stadt wurde die Innenstadt für Individualverkehr praktisch dicht gemacht bzw. parken ist da nicht mehr. Resultat ist, dass fast alles leer steht und die Leute extra Kilometer fahren, um auf die grüne Wiese zu kommen.

      Wenn man den Individualverkehr abschafft, rettet man nicht die Welt, sondern tötet die Stadt. Am Ende fahren dann viel mehr Paketdienste und Speditionslaster für Dinge, die man früher noch auf dem Rückweg von der Arbeit holen konnte. Schon der Einkauf für einen zwei Personen Haushalt per Bus ist nur über Mehrfahrten zu erledigen oder über Lieferung. Alles, was nicht in eine Tüte passt, muss geliefert werden.

      Was in Afghanistan funktioniert, funktioniert hier nicht. Es sei denn, der Eselskarren und das Pferd werden wieder eingeführt.

  17. Verfechter alter Industrien. Cool…Charaktermord plus wirtschaftlicher Analpabet. Willkommen beim Kompetenzjournalismus der mal irgendwas mit Medien gelernt hat. Wegen Leuten wie dem Autor kann ich es gar nicht erwarten das dieser Überheblichkeit und zur Schau getragenen Inkompetenz ein baldiges Ende durch den wirtschaftlichen Zusammenbruch gesetzt wird. Wird richtig witzig wenn die verarmte Masse den Einpeitschern des Ganzen dann klar macht was sie von de SItuation dann hält… lol

  18. Ich hatte im letzten halben Jahr die BahnCard 100 (im Tauschen gegen einen PKW), die auch neben der intensiven beruflichen Nutzung, auch privat ausgenutzt habe, wie es nur ging. Die Gelassenheit am Zielort ist mit der BC100 extrem hoch, meistens konnte ich alle entscheidenden To-Do’s während der Zugfahrt erledigen, war so vielleicht abends etwas später als mit dem PKW zuhause, aber dafür entspannt und musste mich nicht ins Home-Office setzen.
    Das Problem ist tatsächlich der Regionalverkehr bzw. dessen Takt. Mein Vorteil war es, dass ich an einem ICE-Netzknotenpunkt mit (halb)stündlicher Anbindung in alle Himmelsrichtungen gewohnt habe. Jetzt jedoch ziehe ich in eine mittelgroße Kleinstadt, die dermaßen unelegant am Schienennetz angebunden ist, dass ich zwangsweise wieder auf einen PKW umgestiegen bin.

    Fazit: es kommt tatsächlich auf den Start- und Zielort an. Viele Ziele sind mit den Öffentlichen + ggf. eine Reststrecke Taxi bequem erreichbar. Wenns jedoch schon am Startort scheitert, macht das keinen Spass. Auch der Regionalverkehr muss mit dichterer Taktung punkten….

  19. Bahn fahren ist genauso schlimm wie fliegen. Eingesperrt mit Deppen und Degenerierten – dafür auch noch bezahlen. Gestank, Lärm und keine Flexibilität. Die Bahn und genauso wenig das Flugzeug sind ein Ersatz oder Gefahr für das Auto. Man fährt Bahn oder fliegt, weil man muss – niemals weil man will.

    • Man fährt doch auch mit dem Auto nur weil man muss.
      Kaum jemand fährt rum weil er bock hat auto zu fahren zumindest ist der Teil der Bock drauf hat wsl. nur 0.1% und genau der Prozentteil findet sich auch unter den Bahnfahrern die einfach Bock haben irgendwo mit der Bahn hinzufahren.

      Für den Großteil der Menschen ist beides einfach nur Mittel zum Zweck.

  20. Erik Hoffmann says:

    Wann immer die Fahrt mit dem Auto günstiger ist, als mit der Bahn, hat diese sich damit selbst ins Aus befördert. Denn nur, wenn ich teuer, unbequem, mit Umstiegen und massiver Reisezeitverlängerung an mein Ziel kommen möchte, wähle ich die Bahn oder generell ÖPNV.
    Und sobald man mehr als 1 Personen ist, kann die Bahn preislich überhaupt nicht mehr mithalten.

    Beispiel München, wie ich es letzte Woche in Betracht gezogen hatte, damit ich den PKW nicht benötige: 3 Reisende, von einer Station im Außenring zur Messe (Innenring)
    Die günstigste Variante wäre das Tagesticket für 13€ pro Person gewesen, hätte mich in den 2 Tagen gesamt 78€ gekostet. Für 13 Kilometer, hin und zurück 26km. Für dieses Preis-Leistungs-Verhältnis verstopfe ich lieber die Straße mit den anderen Tausenden Besuchern, schon allein deswegen, weil ich soviel Geld und so unbequem nicht reisen will, schon gar nicht, wenn’s am Ende noch teurer ist.

    Deswegen ist ein günstigerer Preis für die Bahn zwingend Notwendig. Wenn aber die Bahn ab dem 2. Reisenden teurer als der PKW ist, hat die Bahn bei vielen schon verloren, deswegen muss die Bahn noch sehr viel günstiger werden. (Wenn ich von Berlin nach Stuttgart für 23€ komme, und ich mit der Bahn wesentlich teurer komme (Lassen wir den ICE mal außen vor, der ja liegt preislich auf Premium Business-Niveau), dann ist die Bahn zu teuer.
    Und wenn ich sehe, was die Bahn an Gewinn abwirft, könnte man dies eigentlich alles in den Ticketpreisen anpassen und alles für den Reisenden zugutekommen lassen und zeigt, dass es (ohne Gewinnabsicht durch die Privatisierung) auch günstiger ginge.

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