Verbraucherzentralen: Kaufprämie für E-Autos muss sozialer werden

Die Verbraucherzentralen sind der Meinung, dass der Staat noch mehr Förderungsmöglichkeiten für E-Autos realisieren solle, auch sollten diese sozialer sein. Eine Studie von Element Energy im Auftrag der europäischen Verbraucherschutzorganisation BEUC und des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) kommt demnach zu dem Ergebnis, dass elektrisch angetriebene Autos in Deutschland unter Berücksichtigung von Kaufanreizen und Steuervergünstigungen bereits heute in Bezug auf die Gesamthaltungskosten für Fahrzeugkäufer der günstigste Antrieb sind.

Nicht überraschend: Kaufprämien sind kurzfristig für die Verbreitung von Elektroautos interessant. Langfristig kann jedoch die Förderung des Markthochlaufs nicht auf Kosten der Steuerzahler finanziert werden. Hier sieht die Verbraucherzentrale dann die Industrie selbst in der Pflicht.

Spannender Vorschlag der Verbraucherzentralen: Koppeln der Prämie an das Haushaltseinkommen (dieses müsse unter 100.000 Euro im Jahr liegen) sowie nur für Fahrzeuge bis zu einem Basislistenpreis von bis 40.000 Euro. Hiermit würde man sicherstellen, dass sich Gutverdiener nicht noch ihre Luxus-E-Autos subventionieren lassen.

Der vzbv begrüße auch, dass der Zuschuss stärker an die elektrische Mindestreichweite und den elektrischen Fahranteil gekoppelt werden soll. So hat die neue Bundesregierung im Koalitionsvertrag festgelegt, dass ab dem 1. August 2023 nur noch Fahrzeuge mit einer elektrischen Mindestreichweite von 80 Kilometer eine Förderung erhalten sollen. Der vzbv schlägt vor, dass nach dem 31. Dezember 2022 bereits eine Mindestreichweite von 80 Kilometern, nach dem 31. Dezember 2024 von 100 Kilometern Fördervoraussetzung wird. Wichtig sei auch, dass man beispielsweise die Prüfung einer Batterie bezuschusst – dies könne das Vertrauen in gebrauchte E-Autos stärken.

Das komplette Positionspapier der Verbraucherzentralen könnt ihr hier einsehen. Abseits dessen vielleicht noch eine Erinnerung. Ab 01.01.2022 gilt der THG-Quotenhandel für Elektroautos. Jeder Besitzer eines E-Autos kann Geld vom Staat bekommen. Da müsst ihr mal beim Energielieferanten eurer Wahl schauen, wie sich das rechnet. Wie das ausschauen kann, kann man unter anderem bei Maingau Energie sehen.

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62 Kommentare

  1. Ja und nein, dieser Basislistenpreis stößt mir sauer auf. Da werden Mogelpackungen ohne Lenkrad geschnürt um unter 40k€ zu bleiben und in Realität muss man mindesten 20% eher 40% drauflegen damit es ein fahrbares Auto wird (Tesla ausdrücklich ausgenommen). Ansonsten bin ich voll d’Accord. Natürlich habe ich mich über die 5.000€ für das Model Y „gefreut“ aber ungerecht ist es und das sollte geändert werden. Ist aber wie beim Kindergeld, das sollten auch nicht alle bekommen.

    • Welche Autohersteller meinst du denn?

      • Beispiel EQC Mercedes, 61k€ Basispreis, nach der Konfiguration (wirklich nichts besonderes) über 80k€, aber auch Audi, BMW oder sogar Skoda sind solche Helden, aber auch beim Hyundai Ioniq 5 ist man praktisch immer beim teuersten Paket und damit bei 60k€ bei einem Basispreis unter 40k€.

  2. Martin Deger says:

    Eine Listenpreisgrenze gibt es ja schon bei der Förderung. Und so etwas an das Einkommen zu koppeln ergibt keinen Sinn, denn es geht ja darum, dass es für alle Sinn ergibt, ein Elektroauto zu kaufen, und dieses relativ zu Verbrennern besser zu stellen.

    Die Förderung von PHEV würde ich dagegen ganz einstellen. In vielen Fällen werden die so gut wie nie geladen und häufig sind das sehr große und schwere Fahrzeuge, bei denen eine Förderung kontraproduktiv ist. Wenn überhaupt, müsste das daran gekoppelt sein, dass ein gewisser Prozentsatz elektrisch gefahren wird.

    Ebenso müssten die E-Kennzeichen für PHEV weg. Da geht es ja hauptsächlich um den Ausstoß von lokal schädlichen Gasen. Ein E-Kennzeichen sollte dann nur möglich sein, wenn beispielsweise unter 60 km/h generell nur elektrisch gefahren werden kann.

    • Plugin-Hybride sind durchaus sinnvoll, weil sie einen notwendigen Zwischenschritt darstellen damit die Firmen ihr Gelände mit Ladesäulen ausstatten können. Im nächsten Schritt in 3-4 Jahren gibt es dann nur noch reine Elektrofahrzeuge.

      Ohne den Zwischenschritt über die Plugin-Hybriden wären bei uns wieder nur Verbrenner angeschafft und keine einzige Ladesäule gebaut worden.

      • Martin Deger says:

        Es ist aber keine Voraussetzung der Förderung, dass Ladepunkte aufgebaut werden. Mein Nachbar nutzt den Firmenwagen (großer SUV) wie einen Benziner. Er kann Zuhause nur mit Kabel durch das Fenster laden und das macht er nie (da das Haus gemietet ist, lässt er auch keine Wallbox installieren). Sein Arbeitgeber hat dafür doppelt so viel Geld erhalten als ich noch 2019 für mein effizientes BEV der Kompaktklasse, und er zahlt weniger Steuern als bei einem Benziner. So lange eine solche Fehlnutzung nicht ausgeschlossen wird, sind die Subventionen schlicht Steuerverschwendung.

        Ich weiß, dass es auch Fahrprofile gibt, bei denen PHEV sinnvoll sind, wenn sie richtig genutzt werden. Aber richtig viele sind das nicht.

      • „Ohne den Zwischenschritt über die Plugin-Hybriden wären bei uns wieder nur Verbrenner angeschafft und keine einzige Ladesäule gebaut worden.“

        Seriöse Quelle? Halte ich für Lobbyisten Sprech. Die Dinger sind unheimlich schwer und verbrauchen als Verbrenner und als eAuto zu viel! Außerdem kann man da auch stumpf nur mit Verbrenner fahren. Klassisches GreenWashing

        • Es ist eine Erfahrung aus der Praxis aus unserer Firma, auch wenn dies offensichtlich nicht in Dein Weltbild passt.

          Ist aber aus unternehmerischer Sicht nebenbei bemerkt auch logisch wenn man mal etwas darüber nachdenkt.

          Dass es sicher auch Leute gibt welche nur den Steuervorteile mitnehmen und das Ding nur mit Benzin fahren steht außer Frage, diese sind aber nach meiner persönlichen Erfahrung die Ausnahme.

          • Es gibt solche und solche, aber meine persönliche Erfahrung zeigt eher, dass die Besitzer eines PHEVs eher selten die Fahrzeuge laden und stattdessen klassisch fahren. Dabei gilt, umso größer / leistungsstärker, desto schlimmer das Verhältnis. (Beobachtungen in Berlin)

  3. Spannend wird die E-Mobilität für viele erst, wenn man einen günstigen Gebrauchten (unter 20.000€) bekommt, der trotzdem über 350-400km realer Reichweite verfügt. Doch davon gibt es bisher keine. Und bevor jemand schreib „aber im Schnitt fährt man doch nur 60km am Tag“. Ja das stimmt, aber sogar die Studie, die auf diese Zahl kommt verweist darauf, dass das nur für 4 von 5 Tagen gilt und man am entsprechenden 5. Tag sehr wohl weiterfahren will. Und ein Auto kauft man in der Regel eben auch im Hinblick auf Fahrten die nicht nur das alltägliche Szenario abdecken, sondern auch für den monatlichen Sonntagsausflug und die Urlaubsfahrt passen.

    • Martin Deger says:

      Wie definierst Du „reale Reichweite“? Bei 160 km/h auf der Autobahn? Oder bei 120 km/h plus noch ein Teil Landstraße? Macht einen sehr großen Unterschied.

      Ich denke eigentlich nicht, dass die Reichweite dass echte Problem ist. Wenn man nur gelegentlich Langstrecken fährt, dann ist es jetzt auch kein großes Ding, alle 250 km für 20 Minuten anzuhalten. Dafür spart man sich die Fahrten zur Tankstelle im Alltag. Und solche Fahrzeuge gibt es ja schon neu für unter 30.000 Euro.

      • Es sind ja aber keine 20 min alle 250km das sollte man dann schon ehrlich sagen. Selbst das Model 3 welches 490km schafft muss über eine halbe Stunde geladen werden wenn man zb 400km fährt (München -> Wien), fährt man dann zB etwas über 500km sind es schon 1h Ladezeit die man zusätzlich benötigt. E-Autos sind ja gar nicht mal so schlecht, aber man sollte schon bei der Wahrheit bleiben, wenn man vom Laden redet.

        • ?? D.h. Du fährst immer mit einem leeren Auto los?? Dein Beispiel Tesla schafft sie 500km ja prinzipiell OHNE Ladung. Ist natürlich nicht so clever. Dann lädst Du ihn eben in 15min um 50%(=250kn) auf und alles ist super. Wie kommst Du auf eine Stunde?!? Selbst im Winter sollte das mit 2x um 40-50% Laden überhaupt kein Thema sein. Woher nimmst Du die Stunde? Lädst Du über Schuko?!

            • Das ist komplett veraltet, 250KW Supercharger sind mittlerweile Stand der Technik. Lade Dir am besten mal https://abetterrouteplanner.com/ und lass Dir da die Routen ausrechnen.

              • In wie viel Zeit braucht der 250kw Supercharger um das Model3LR auf 100% zu bringen?

                • Wer redet denn von 100%?? Zweimal von 20%auf 70% sollten 2x 15min dauern. Wären 500km initial plus nochmal 500km. Reicht das nicht?

                  • Nur sind es initial keine 500km, zumindest nicht beim günstigen SR+ Modell. Und auf einer Strecke wie z.B. München Wien kommst du da definitiv nicht ohne Nachladen aus.
                    Und dennoch bleibt mein Eingangs skizziertes Problem, dass es für den preisbewussten Fahrer, der sich gebrauchte Autos für unter 20k kauft aktuell kein E-Auto gibt welches annähernd für längere Fahrten geeignet ist.

                  • Model 3 schafft doch keine 500km Autobahn, das sind reine Träumereien. Meine Angaben stammen alle direkt von Tesla selbst

          • Die Daten entnehme ich alle direkt den Angaben von Tesla und ihrer Webseite, kannst du selbst nachschauen und verschiedene Szenarien ausprobieren.
            Hier der Link: https://www.tesla.com/de_de/trips
            Die angegebenen Reichweiten stammen ja alle von WLTP und sind eher langsamere Fahrten (Durchschnittstempo ist 46,5 km/h) mit abgeschalteter Klimaanlage.

        • Ich fahre ein Model 3 SR+ Vorfacelift, also sogar noch ohne die effiziente Wärmepumpe und Doppelverglasung usw. usw.

          400km Reichweite fährst du mit 15Minuten bei gutem Netz oder 20Minuten bei schlechtem Ladenetz.

          Was meine ich damit? Richtgeschwindigkeit Autobahn langt im Winter jetzt für ca. 250-280km, man startet natürlich zuhause bei 100% und vorklimatisiert. Je nachdem wo der Lader steht kommt man idealerweise mit unter 10% Akku am Supercharger an und presst in 15 Minuten mehr als genug rein um die letzten 100km locker zu schaffen.

          Wenn der Lader natürlich etwas unglücklich liegt kommt man natürlich mit etwas höherem SOC an, also vielleicht 30-40%. Dann ist das Laden natürlich langsamer und man muss ca. 5Minuten mehr einplanen.

          500km benötigt max. 40Minuten. Man fährt den Wagen einfach immer möglichst leer und stoppt dann spätestens bei 50-60% Ladung wenns schnell gehen soll. Wie du es so schön sagst: Man sollte schon bei der Wahrheit bleiben wenn man vom Laden redet.

      • Nein natürlich nicht bei 160km/h, aber wenn ich real im Stad/Überland mix soweit komme. Denn klar bei hoher Geschwindigkeit steigt der Verbrauch und die Reichweite sinkt, ist ja bisher beim Verbrenner nichts anderes. Aber stell dir mal vor du machst einen Ausflug mit kleinen Kindern. Die haben keine Lust unterwegs eine halbe Stunde herumzustehen um nachzuladen. Und die Ausflugsziele danach auszuwählen, ob am Ziel eine Ladesäule steht gibt einem nicht die Mobilitätsfreiheit wie man sie aktuell kennt. Und schränkt die Auswahl auch deutlich ein, so kann man wandern fast komplett vergessen. Damit muss Hin- und Rückweg mit einer Akkuladung drin sein, denn selbst ohne Kinder hintendrin habe ich keine Lust bei einer Strecke die einfach 1,5h dauert bei Rückweg 30min für Nachladen anzuhalten.
        Bekannte von mir haben einen e-Niro und erreichen damit so ziemlich genau das was ich im ersten Kommentar gefordert habe. Jedoch gibt es mit der großen Batterie kaum Angebote auf dem Gebrauchtmarkt. Die wenigen die es gibt sind jedoch genauso teuer wie neue mit Tageszulassung mit ca 27k€.

        • Wo machst du denn bisher auf dem Weg mit den Kindern Pause?
          Über die nächsten Jahre wird einiges mehr an Ladeinfrastruktur gebaut.
          Auch Tankstellen schränken streng genommen deine Mobilitätsfreiheit ein. Oder ist überall wo du Pause machen willst eine Tankstelle?

    • Ich weiß gar nicht, wieso so viele das mit der mangelhaften Reichweite herunterspielen. Neben dem recht hohen Anschaffungspreis ist doch für viele genau das der Punkt, der gegen Elektromobilität spricht. Und doch, es ist ein „großes Ding“, wenn man alle 250 km zwangsweise anhalten *muss*, um nachzuladen. Damit ist das schlicht und einfach keine Alternative zum Verbrenner. Eine weitere Option, die hier und da mal Sinn macht, aber in aller Regel eben kein Ersatz, jedenfalls kein auch nur annähernd gleichwertiger.

      • Es ist noch für eine große aber immer kleiner werdende Gruppe aktuell keine Alternative.
        Time will tell.

  4. Noch besser man schafft eine Alternative zum Verbrenner

    • War das jetzt quer gedacht?

      • Er wollte vermutlich schreiben „…zum Auto“….

        Vermutlich meint er damit einen besseren ÖPNV …. aber m.E. kann der ÖPNV nur mit immens hohem finanziellen Aufwand derart aufgerüstet werden, daß er flächendeckend das Auto ersetzen kann.

        In der Stadt und ihrem Speckgürtel mag das noch ganz gut funktionieren – auf dem Land kann man das m.E. vergessen…

        • Das sehe ich auch so, selbst wenn der ÖPNV irgendwann mit einem autonomen System ala Ruftaxis umgesetzt werden würde würde es sicherlich 10-15min dauern bis ein freies Fahrzeug bei dir ist, denn für geringere Wartezeiten müsste man eine extrem hohe unrentable Anzahl an Autos in der Fläche verteilen.

  5. Man müsste auch die Abschaffung eines alten Diesels/Benziners an die Prämie knüpfen, damit nicht das Dritt- und Viertauto gefördert wird.

  6. Die Förderung ist ehr ein subventionieren der Industrie, als eine Reduzierung des Preises. Es gibt auch faktisch keine E-Familienautos mit Platz für 3 Kindersitze auf der rückbank. Was sollen sich die Familien denn leisten können? (alhambra, smax etc. ) Hier gibt es nur verbrenner und dafür wird man auch noch abgestraft

    • Im Grunde wie bei der CO2-Steuer. Die zahlt auch der Dumme mit zwei Jobs, der viel mobil sein muss und sich keinen E-Flitzer leisten kann. Aber gut, irgendwo muss das Geld für die Prämien ja herkommen. Alles für die Zukunft.

    • Ich sehe es als Subventionierung der Autoindustrie und als Anschub der Elektromobilität. Geht beides gleichzeitig.
      Und die Subventionierung der Autoindustrie ist wahrlich nichts neues und die Art auch kritikwürdig.

  7. Alexander von Eich says:

    Glücklicherweise habe ich bereits die ganze Familie mit von Steuergeldern subventionierten Teslas ausgestattet

  8. Ich hätte gerne mal ein Zuschuss bei nem Kauf von Fahrrädern. Und nein, nicht nur Lastenräder. Warum gibt es da keinerlei Anreize. Das wäre mal ne sinnvolle Sache

    • Da gibt es nur das Jobrad, also den klassisichen Dienstwagen-Vorteil auf Fahrräder angewendet. Sogar noch attraktiver für den Arbeitnehmer als ein Dienstwagen. Je nach Einkommensteuerklasse und Verdienst kann man da rund 30% gegenüber dem Listenpreis sparen. Bei edlen Pedelecs kommt da ein nettes Sümmchen zusammen… aber noch immer lächerlich gegenüber den Subventionen für Autos.

    • Ich möchte Stadtbewohner nicht finanziell unterstützen. Sie sind an ihrem Elend selbst schuld.

      • Auf dem Land wird dann wohl kein Rad gefahren oder wie?
        Das muss ich meinen Mitbürgern hier auf dem Land mitteilen. Die haben davon nichts mitbekommen.

    • „Warum gibt es da keinerlei Anreize“

      Weil das Ziel dieser Förderung ist: CO2 sparen …. indem man Menschen vom Verbrenner weg zu einer Alternative bringt.

      Das Fahrrad ist für viele Menschen KEINE Alternative.

      Mag bei einigen funktionieren, aber ich vermute: die „Mitnahmeeffekte“ wären wesentlich größer…

      • Und wie spart man noch mehr CO2? Mit dem Fahrrad natürlich.

        • Ist schön gesagt, wenn man in Fahrradreichweite zum Arbeitsplatz wohnt. Ich habe knapp 60 km eine Strecke, da ist nichts mit Fahrrad.
          Und selbst wenn es weniger wäre, wäre das für mich keine Option, da ich dann bei Ankunft erstmal duschen müsste.

        • Theoretisch: ja, wenn man nur den Vorgang „Ersetze Auto durch Fahrrad“ isoliert betrachtet – ohne sich darum zu kümmern, ob das funktionieren wird.

          Die Umweltprämien zielen aber vor allem darauf ab, Neuanschaffungen von AUTOS – also Fälle, in denen auf jeden Fall ein Auto angeschafft wird – in die Richtung „vollelektrisch“ oder wenigstens „teilelektrisch“ zu lenken.

          Beispiel: Selbst wenn mir oder meiner Frau jemand ein Fahrrad oder Lastenfahrrad (auch in einer E-Variante) SCHENKEN würde – wir bräuchten trotzdem unsere 2 Autos.

          Aktuell kämen wir wohl mit 1 aus, Home Office sei dank. Aber sobald ich im Frühjahr 2022 wieder jede Woche zu unregelmäßigen Terminen/Zeiten zum Kunden fahre (und dorthin mit dem Auto regelmäßig 3 Stunden brauche, mit dem Zug 5 / 6 oder über Nacht erst am nächsten morgen ankommen würde), sind wieder 2 notwendig.

          Und nein, wir können die NICHT komplett durch Fahrräder ersetzen – zu weit verstreut sind unsere Ziele. Zu unregelmäßig für ÖPNV (hier Stunden oder 2-Stunden-Takt).

          Und nein, wir WOLLEN auch nicht mit dem Fahrrad 5 km auf die Arbeit oder zum Einkaufen fahren. Auch nicht mit dem Lastenrad. Es geht hier bergauf, es regnet wie Sau die ganzen Tage… und wenn wir einkaufen, ist der Kombi-Kofferraum voll.

          Und NEIN, wir wollen auch nicht unsere Kinder mit dem Fahrrad-Anhänger jede Woche 3 mal in den Nachbarort zum Sport oder Musikunterricht fahren…

          Für solche Öko-Träumereien fehlt uns a) die Zeit (wir kommen kaum mit unseren „normalen“ Dingen zuhause nach – vor allem aktuell, bei stark erhöhtem Betreuungsaufwand der Kinder) … b) die Muskelkraft …. c) die Regenkleidung …. d) die Lust.

          Würden wir in einer Stadt wie Hamburg, Berlin, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart wohnen, wäre das sicherlich anders – da gibt es guten ÖPNV, für den Rest das Rad. Da gäbe es vermutlich auch Arbeit für mich, wo ich mit dem ÖPNV hinfahren könnte ….

          Allerdings fahren wir seit kurzem im Nahbereich einen Plugin-Hybrid – zu ca. 90% elektrisch, geladen mit Ökostrom der EWS Schönau.

          Unser Beitrag zum Klimaschutz!

  9. Immer diese tollen Ideen wie man Gutverdiener zu Schlechtverdienern machen möchte. Es steht doch jedem frei ein Gutverdiener zu werden. Und wer zieht hier die Grenze zwischen angeblichen Gut- und Schlechtverdienern und weshalb ist eine derartige willkürliche Grenze gerecht?

    • Mich ärgert sowas auch immer wieder.
      Zumal der Spitzensteuersatz von satten 42 Prozent bereits ab 4.883 Euro brutto im Monat greift.
      Da ist man noch sehr weit von einem „luxuriösen Lebensstandard“ entfernt. Mit 4.883 Euro brutto kann man sich nicht einmal ein kleines Einfamilienhaus leisten. Darf aber schon den Spitzensteuersatz zahlen…

      • Es geht doch um den zweiten Teil: LUXUSAUTOS. Nicht mal ein Schlechtverdiener sollte ein Luxusauto gefördert bekommen. Das sollte niemand! Sage ich als jemand, der sich selbst und auch seine Frau jeweils privatversichern könnte (beide locker über JAEG). Wir fahren Skoda – weil alles andere primär dazu dient Komplexe zu bedienen. Wir investieren gerne in grüne Zukunft (zB EE-Projekte).

        An die Gut- und Besserverdiener hier: hört auf zu Jammern und kümmert Euch um Euren Staat und Eure Nachkommen!

        • Hab letztens im Ioniq 5 gesessen.

          Dieser Luxus, die goldenen Amateuren, der eingebaute Butler.

          Und der Luxus im Skoda Enyaq erst. Hossa die Waldfee. Mercedes kann einpacken.

          • Skoda Enyaq ist nen chices Auto. Und 5.000 € unter Basislistenpreis von 40.000 €. Wer MEHR LUXUS braucht, sollte sich ihn auch leisten können. Verzichte auf die staatliche Prämie und kauf ihn dir. Und jetzt bitte nicht jammern, dass Du ihn Dir nicht leisten kannst. Alles geht nicht im Leben.

        • Lies doch mal wie das definiert ist. Ab 40.001 Euro sind es nach der oben stehenden Definition „Luxusautos“ und das ist schlicht hochgradig lächerlich.

          Für 50.000 Euro kriegst Du einen Standard Mittelklassewagen als Plugin-Hybriden da ist es schlicht realitätsfern und manipulativ ab 40.000 Euro von Luxusautos zu reden.

    • Jonas Wagner says:

      „Es steht doch jedem frei ein Gutverdiener zu werden.“
      Themen wie „sozialer Aufstieg“, „Vererbung von Bildungschancen“, „soziale Durchlässigkeit des Bildungssystems“ usw. sind dir in deinem Gutverdienerleben wohl noch nicht untergekommen.

      Vielleicht hast du den sozialen Aufstieg geschafft, und hast dir vielleicht auch noch leicht damit getan. Dann musstest du dich aber überdurchschnittlich anstrengen und/oder hattest Glück. Vermutlich bist du aber wie ich mit dem goldenen Löffel im Mund geboren worden. Wenn du jetzt noch etwas Empathie und soziale Kompetenz hättest, würdest du feststellen, dass eben nicht jeder Gutverdiener werden kann. Überlege mal welche Privilegien du in deinem Leben hast und hattest, welche viele Mitmenschen nicht haben.

      • Nein, nein. Geringverdiener ist man einfach nur, weil man zu faul ist. Ganz einfach.
        Guck dir doch die klassischen Geringverdiener mal an: Maurer, Reinigungskräfte, Pflegekräfte usw. Alles Leute, die 26 Stunden am Tag nur auf der faulen Haut liegen.

      • Danke für diesen Beitrag, endlich mal jemand, der nicht nur „ICH“ im Wortschatz hat, Respekt.

    • „ Es steht doch jedem frei ein Gutverdiener zu werden.“

      Bei solchen Sätzen wird mir schlecht. Als ob es die letzten 30 jahre Sozialforschung nicht gegeben hätte. Sag mal den Satz in einem Armenviertel! Was dann mit dir passiert gönne ich dir.

      • @Baba
        Es gibt sicher viele Ungerechtigkeiten und nicht jeder hat die gleichen Chancen im Leben, keine Frage.
        Aber woran auch ich mich sehr störe ist dieses passive Gejammere in der Opferrolle. Immer nur schimpfen weil die ganze Welt ja böse und gegen einen ist ohne sich mal eine Sekunde selbstkritisch zu fragen ob man nicht selbst einen Anteil an seiner eigenen Situation hat, und was man dagegen tun könnte.

        • Jonas Wagner says:

          Interessant. Ich höre die Menschen denen es schon überdurchschnittlich gut geht meist mehr jammern als die, die ganz unten sind.

          • Ganz ehrlich, ich weiß es zu wertschätzen, dass es mir gut geht und ich bin mir meiner Privilegien bewusst.

            Ich bin mir auch durchaus bewusst darüber, dass da viele Faktoren reingespielt haben auf die ich keinerlei Einfluss hatte.
            Zum Beispiel, dass ich in Europa, und noch dazu in einem so reichen Land wie Deutschland geboren wurde mit einem guten sozialen Sicherungssystem. Auch dass ich weiße Haut und einen „deutschen Namen“ habe hat mir sicherlich vieles in meinem bisherigen Leben erleichtert. Und weder für meinen Geburtsort noch für meine Hautfarbe habe ich irgendetwas geleistet.

            Darüber bin ich mir durchaus bewusst.

            Es gibt aber eben auch viele Faktoren die man selbst beeinflussen kann, und da sehe ich nach meiner persönlichen Erfahrung halt leider oft die Tendenz sich selbst in einer Opferrolle zu sehen, statt aktiv zu überlegen wie man in seiner aktuellen Situation gelandet ist und etwas dagegen zu unternehmen.

  10. Warum Kaufförderungsprämien für Autos? Was läuft bei denen Schief? Es sollte wenn überhaupt Prämien dafür geben, wenn man kein Auto hat. Dienstwagenprivileg für Verbrenner sofort abschaffen, für Elektroautos deutlich reduzieren. Es kann nicht sein, dass die Mehrheit der PKW vom Finanzamt subventioniert wird, während diejenigen die sich schon korrekt verhalten sich nur auf Jährliche Preiserhöhungen bei den Öffis freuen dürfen.

  11. 100.000 Euro Haushaltseinkommen bestraft doch nur wieder die Mittelschicht, die sowieso alles bezahlen muss. Ob ein Haushalt aus einer Person mit 100k besteht oder Eltern mit Vollzeitstelle je 50k und drei Kindern macht einen massiven Unterschied.

  12. Eigentlich müsste die Prämie an die Fahrleistung gekoppelt sein: wenn viele km mit dem Verbrenner gefahren wurden, vermeidet das Elektroauto viel (lokales) CO2 und Emissionen…..

  13. Egal was die machen, ich möchte gerne weiter alle 6 Monate ein neues Model 3 für lau haben 🙂

  14. Thomas Müller says:

    Für mich ist die Kaufprämie auch eine Umverteilung von unten nach oben.

    Ich kenne einige Gutverdiener, die sich nun alle 6 Monate ein neues E-Auto kaufen, die Prämie einstreichen und das Auto dann nach 6 Monaten wieder für 4000-5000 Euro weniger weiterverkaufen.

    So ist der Autokauf schlussendlich sogar profitabel.

    Es gibt ja auch einige Youtube-Persönlichkeiten, welche die Autos mit noch größerem Gewinn ins EU-Ausland verkaufen. Somit profitiert dann nicht einmal der deutsche Gebrauchtmarkt von den Autos.

    Die Zeche zahlt dann der Steuerzahler während die Reichen immer reicher werden.

    Meiner Meinung nach hätte man die Kaufprämie von Anfang an so einschränken müssen, dass sie von jeder Person maximal 2x in Anspruch genommen werden kann.

  15. „Da müsst ihr mal beim Energielieferanten eurer Wahl schauen, wie sich das rechnet.“
    Zum Jahreswechsel 2021/2022 haben viele Anbieter für Strom (und Gas) ihre Preise drastisch erhöht, grob geschätzt auf 150-200% (also veranderthalbfacht bis verdoppelt). Und es nähme mich sehr Wunder, wenn das das Ende der Fahnenstange wäre (dafür ist Deutschlands Energiepolitik zu klug: Wir bauen erst grundlastfähige Kraftwerke ab und sehen später, ob/wie und zu welchem Preis wir die Lücke füllen).

    Für Q1/22 rechnete ich als eMobilist jedenfalls mit mind. 0.50€/kWh, für spätere Quartale (insb. ab Q4/22 (a.k.a. „Winter“)) auch mit deutlich mehr.

    P.S. Da Sie selbst Mainenergie brachten: Deren aktuelle Aussage zum Stromtarif lautet „Aufgrund der aktuellen Entwicklung an den Energiemärkten bieten wir derzeit keine Stromtarife an.“.

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