Verbraucherzentrale warnt vor hohen Mobilfunkkosten durch Roaming auf See

Seit ein paar Jahren zur Urlaubszeit warnen die Verbraucherzentralen vor Kosten durch den Gebrauch des mobilen Internets. Da hat sich glücklicherweise in den letzten Jahren einiges getan, so gibt es Obergrenzen für die Nutzung und durch die Einführung des EU-Roaming sind viele Deutsche auch im Ausland vor Kosten geschützt, können sie doch den in Deutschland gebuchten Tarif auch meistens entspannt im Urlaub nutzen.

Die Seefahrt und die Nutzung des Internets über Satellit kann aber dennoch mit Kosten verbunden sein und eine aktuelle Analyse von Verbraucherbeschwerden zeigt nun: Besonders Telefónica-Kunden sind betroffen.

Einerseits beinhaltet die Informations-SMS von Telefónica keine Warnhinweise bezüglich der genauen Kosten, die entstehen können. Andererseits gibt es auch keine automatische Kostenbegrenzung von etwa 60 Euro“, erklärt Per Prins, Telekommunikationsexperte des Marktwächter-Teams der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein.

Kunden dieses Anbieters erhalten an Bord folgenden SMS-Text:“Willkommen an Bord! Bitte beachten Sie: Bei Gesprächen, SMS und Datennutzung in Flugzeugen und auf See entstehen abweichende Kosten zu Ihrer aktuellen Roaming-Option. Die Abrechnung unterliegt keiner automatischen Kostenbegrenzungsfunktion.“

Für die Verbraucherzentralen ist Roaming auf See deshalb seit Jahren ein Thema. Auch die Abschaffung der Roaming-Gebühren im EU-Ausland mittels EU-Roaming-Verordnung konnte das nicht ändern. Denn die aktuellen Regelungen greifen nur in terrestrischen Netzen, also an Land. Von daher der Rat, abseits der wiederholenden der Verbraucherzentrale: Erkundigt euch bei eurem Anbieter über Kosten, Stichwort Maritime Services – oder genießt einfach offline.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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25 Kommentare

  1. Muss man nicht noch zusätzlich bestätigen, dass man Internet nutzen möchte? Wenn ich beispielsweise mit meinem Telekom-Handy in die USA fliege, dann muss ich erst bestätigen, dass ich entweder ein Paket buchen oder kb genau abrechnen will. Solange ich da nix mache, geht kein Bit durch die Leitung und erzeugt auch keine Gebühren. Ist das auf See nicht auch so?

    • Aber telefonieren kann man dann trotzdem…auch da enstehen auf Kreurfahrtschiffen schon immense Kosten. Ich habe das schon am eigenen Leib erleben müssen

      • Bei der Telekom ist das so, aber nicht bei jedem Anbieter. Aber wie geschrieben gilt das nicht für Telefonate.

    • nein die Verbindung wird „still“ aufgebaut, wenn nicht deaktiviert (manuell)

  2. Haben das auf einer AIDA Fahrt erlebt. WinSim deckelt die Kosten zum Glück auf 70€. Insbesondere wenn man in Europa mit aktiviertem Roaming unterwegs ist (ist ja normal) und dann auf das Schiff kommt, dann wird die SIM Karte innerhalb von ein paar Minuten gesperrt, weil die 70 Euro bereits erreicht sind. Eine echt kranke Geschäftsidee von AIDA. Muss man das halt nur wissen. Die SMS (ohne Preis) nützt da auch nichts, da es beim Erhalt der SMS meistens schon zu spät ist. Kulanz kann man leider von keiner Seite erwarten, weder von AIDA noch von WinSim. 70€ Lehrgeld sind aber noch zu verkraften.

    • > 70€ Lehrgeld sind aber noch zu verkraften.

      Hat sich WinSIM bei der Festlegung der Gebühr auch gedacht.

  3. Was für ein Aufwand an Technik, Paketüberwachung und was weiss ich noch alles. Warum macht man es nicht einfach, gibt es auf, am laufendem Band die Netzneutralität zu penetrieren und gibt den Kunden unbegrenzte Flatrates mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten (z.B. 3,6,12,20 usw… Mbit/s). Das ganze Kasperle-Theater könnte man sich sparen… Stattdessen geht es typisch deutsch. Klein-klein und schön bürokratisch-piefig.

  4. Muss man sich halt vorher erkundigen, ausserdem erhielt ich mit den Reiseunterlagen von AIDA Infos über Internet und Telefonie an Bord mit den entstehenden Kosten. Satellitenverbindungen sind nunmal eben teuer. Da wusste ich, dass ich an Bord das Handy auslasse. Kann man sich auch mal verkneifen, so lange man auf See ist, bis zum nächsten Ausflug an Land. In dringenden Fällen gibt es auch andere Möglichkeiten an Bord.

  5. Dass man auf Kreuzfahrtschiffen aufpassen muss, ist schon seit längerem bekannt, spätestens aber, seit die EU Flat greift.
    Würden sich die Nutzer vor ihrem Urlaub einfach mal erkundigen, das wäre echt super!
    Nicht immer doof tun, damit sie hinterher motzen können.
    Betreutes Denken im chronischen Stadium.

    • Seit die EU-Flat greift ja eben nicht mehr, die denken sie können jetzt im EU-Ausland überall wo sie gehen und stehen kostenlos telefonieren und im Internet surfen mit ihren Allnet-Flats. Aber „betreutes Denken“ trifft es auf den Punkt, so viele sind heute nicht mehr fähig ihr Hirn mal von selbst einzuschalten. Viele denken ja auch, Gespräche von Deutschland ins EU-Ausland sind jetzt im EU-Roaming mit inklusive.

  6. Die Gefahr droht nicht nur reisenden auf den Schiff sondern ausnahmslos jeden der sich mit aktiven Roaming einer Küste/Hafen nähert. In der fiktiven Theorie dürfen die Netze nur im internationalen Gewässer eingeschaltet werden. In der Praxis laufen die Basisstationen auch in Küstennähe oder gar im Hafen.

    Hier sollte der Gesetzgeber handeln und die Roaminggebühren begrenzen wenn der Kunde die Datennutzung nicht aktiv gebucht hat.

    • RegularReader says:

      Konnte ich zumindest auf der AIDA nciht bestätigen, im Hafen und auch schon in der Nähe war das Schiffsnetz aus.

    • Es muss sogar ausgeschaltet werden (ab einem gewissen Abstand zur Küste), da sich ansonsten auch die Mobilfunkgeräte der an Land lebenden Bevölkerung in das Schiffsnetz einbuchen würden, und das ist denke ich nicht sehr vorteilhaft:-)

  7. Michel Ehlert says:

    Also wenn ich ne Kreuzfahrt mache will ich mich erholen unddazu brauch ich gewiss kein Smartphone..

  8. In dem Zusammenhang möchte ich übrigens vor Reisen auf die Faröer warnen, da halten ja ab und an Kreuzfahrtschiffe. Gehört zwar zu Dänemark, aber nicht zur EU – keine Ahnung, wie das geht. Ich hatte das Datenroaming nicht abgeschaltet – einmal E-Mail nachschauen kostete schlanke 20 EUR.

    • Automome Selbstverwaltung, Grönland ebenso. Das kann auch passieren wenn man nach Andorra kommt oder z.B. an der Küste durch Monaco fährt.

      • In Island und Norwegen dagegen, richtig eigenständige Staaten und nicht in der EU, gilt der EU-Tarif. Verwirrend.

        • Die sind ja im EWR, deswegen gilt es dort auch. Die Schweiz ist gar nicht im EWR, deshalb gilt es dort nicht. Aber es stimmt, ist wirklich kompliziert.

  9. Mike Fedders says:

    VORSICHT auch von wegen EU-Sicherheit auf dem Festland: Handy hat sich auf Rhodos ins türkische Netz eingebucht (mehr als 20km Luftlinie): 15MB Daten in 5min über LTE nach Landung, kosten-Airbag hat bei ca50Euro+Mwst gegriffen, Widerspruch bei simply zwecklos, und keine Roaming-SMS erhalten! Man kann die türkischen Netze noch nicht mal erkennen, da sie keine Länderbuchstaben im Netznamen erhalten (wie bei uns zB O2 DE)!!

    • Ja, simply (Drillisch) sind schon Gauner. Mir haben die in USA trotz abgeschaltetem Roaming durch LTE Geisterroaming 20€ abgebucht. Seitdem Telekom, da kann sowas nicht passieren.

  10. Mike Fedders says:

    …und auch Vorsicht auf dem Schiff im Hafen: Das Satelliten-Roaming bleibt an, man muß sich explizit in ein anderes Netz einbuchen, um nicht über Satellit zu surfen (besonders unter Deck und in der Kabine, auch auf dem Balkon, wenn auf der Seeseite!)

  11. Schon seit Jahren nutze ich die Auslands-Sim mit einem alten Mobiltelefon zur Erreichbarkeit, es gibt diese auch für Datenverbindungen die ich jedoch noch nicht genutzt habe, das Guthaben wird vorher aufgeladen und es funktioniert nicht nur auf See sondern auch im nicht EU Ausland. Ich bin Privatkunde und sehr zufrieden und auch der Kundendienst klappt. Als älterer Nutzer ist man froh wenn man etwas von der Familie hört und man ist einfach beruhigt. Es gibt damit keine Kostenfalle und wenn das gebuchte Guthaben weg ist kann man immer noch nachladen falls gewünscht. Fair und gut.

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