Untersuchung der EU: Sorge, dass Apple, Google und Amazon zu Gatekeepern werden

Die EU-Kommission hat einen Bericht veröffentlicht, in dem es das Internet der Dinge geht, auch Smart Home und digitale Assistenten wurden hierbei untersucht. In dem vorläufigen Bericht wird bestätigt, dass diese Märkte rasch wachsen, es werden aber auch mögliche Bedenken aufgeführt, die von Teilnehmern der Untersuchung vorgebracht wurden.

Die Untersuchung wurde auch eingeleitet, weil es hier eventuell ums Kartellrecht geht – die EU-Kommission vermutet, dass sich in diesem Bereich Gatekeeper herausbilden könnten, die ihre Macht missbrauchen könnten, um den Wettbewerb zum Nachteil von Unternehmen und Verbrauchern zu beeinträchtigen. Aus den ersten heute veröffentlichten Ergebnissen geht hervor, dass viele Wirtschaftsbeteiligte dieser Branche unsere Bedenken teilen.

Im Rahmen der Untersuchung habe die Kommission Informationen von über 200 Unternehmen unterschiedlicher Größe aus Europa, Asien und den USA zusammengetragen, die auf Verbrauchermärkten für IoT-bezogene Produkte und -Dienstleistungen tätig sind. Diese Unternehmen haben der Kommission insgesamt mehr als 1000 Vereinbarungen zur Untersuchung übermittelt.

Viele Wettbewerber der „Großen“ –  Amazon, Apple oder auch Google – bezeichneten die Kosten der Technologieinvestitionen und die Wettbewerbssituation als die Haupthindernisse für einen Markteintritt oder eine Expansion in den Bereich. Gerade bei Sprachassistenten seien die Kosten so hoch, dass man derzeit quasi Chance sehe, mit dem Wettbewerb zu konkurrieren.

Anbieter von Betriebssystemen für intelligente Geräte sowie von Sprachassistenten hätten umfassenden Zugang zu Daten, einschließlich Informationen über die Interaktionen der Nutzer mit intelligenten Geräten und verbraucherbezogenen IoT-Diensten Dritter. Dies gebe den großen Unternehmen Vorteile im Hinblick auf die Verbesserung und die Marktstellung ihrer Produkte.

Die Kommission wird den Abschlussbericht zu der Untersuchung voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2022 veröffentlichen. Diesen wolle man als Grundlage für ihre künftigen Durchsetzungs- und Regulierungsmaßnahmen in diesem Bereich heranziehen.

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4 Kommentare

  1. Damian P. says:

    “bezeichneten die Kosten der Technologieinvestitionen und die Wettbewerbssituation als die Haupthindernisse für einen Markteintritt oder eine Expansion in den Bereich.”

    Es hätte niemand eine europäische Firma gestoppt, diese Investitionen selbst vor 10-15 Jahren zu tätigen. Das ist dann das unternehmerische Risiko mit Potential des Totalverlusts der Investition. Dieses Risiko sind die amerikanischen Konzerne eingegangen, und in diesem Falle hat es wohl geklappt (wer weiß ob es sich schon rentiert). Aber wenn man diesen langen Atem und Mut nicht hat, finde ich es schwierig, sich dann zu beschweren und Hilfe zu fordern, wenn es gesichert ist, dass es funktioniert. Das kann ja jeder…

    • Wundert dich das? Der Hauptexportschlager aus DE und der EU sind Bedenken.
      Erst wenn es zu 100% sicher ist das ein Produkt erfolgreich ist, wird es finanziert. Oder wenn der Steuerzahler dafür einspringt.
      Wir haben in unserem „Ingenieursland“ keine Kultur des Scheiterns.
      Aber gerade die Software Branche ist eine Trial and Error Geschichte.
      Wenn man scheitert, macht man es halt anders. Im restlichen Teil der Welt hat man weniger Bedenken zu scheitern und hat daher diesen Zukunftsmarkt übernommen.
      Die Reaktion der EU ist dementsprechend. Spät aufwachen und Bedenken anmelden.
      Klar ist, das dieser Markt einer Regulierung bedarf, nur Muss man etwas von der Materie verstehen um hier regelnd eingreifen zu können. Und daran wird es garantiert scheitern.
      Ich würde sagen das kommt davon wenn man sich auf dem Wirtschaftswunder ausruht und ängstlich hofft das die Welt stehen bleibt.

    • Chankoeado says:

      Die US Oligopole gehören so oder so bei uns schon längst zerschlagen!
      Ich würde ja wirklich gerne Smartphone ohne Apple oder Google Account nutzen; aber meine Bankenapp gibts beispielsweise nur im Google Playstore oder im Apple Store, bzw. braucht es deren Zertifikate.
      Ich kann von Dritt Herstellern zwar die App der Bank runterladen, aber sie funktioniert nicht…Man kann also nicht mal mehr ein Bankkonto ohne große Einschränkungen ohne Google/Apple Dienste nutzen.

      Das gleiche gilt für die anderen Tech Bereiche. Die Oligopolstellung bei Betriebssystemen, Server, Suchmaschinen, etc ist demokratiepolitisch bedenklich.

      Das zeigt das Beispiel Huawei. Selbst mit immensen Aufwand kann ein Hersteller ohne Unterstützung von US Firmen in Europa kaum funktionieren – das macht die EU/ EU Bürger erpressbar.

      Ja, und wenn ein internationaler Konkurrent doch etwas zusammenbringt und erfolgreich ist, dann sieht man ja was die US Politik macht – siehe Huawei.

      Man stelle sich vor die USA würden Europas Firmen mit den selben Sanktionen drohen – nichts würde mehr gehen in Europa.

      Ganz unabhängig davon dass Datenschutz und demokratische Grundrechte durch US IT Firmen bedroht sind: im im Cloud Act der USA 2018 wurde beschlossen, dass amerikanische Internet-Firmen und IT-Dienstleister verpflichtet sind, US-Behörden auch dann Zugriff auf gespeicherte Daten zu gewährleisten, wenn die Speicherung nicht in den USA erfolgt.

      https://de.wikipedia.org/wiki/CLOUD_Act

  2. Im Prinzip sind mehrere der oben genannten Posts richtig. Ohne große und wagemutige Investitionen über sehr lange Zeit wären die genannten Unternehmen nie in eine derartig beherrschende Stellung gelangt. Klar hatten diesen Unternehmen teils laxe Datenschutz Gesetze Ihrer Herkunftsländer den Start erleichtert. Interessant das Microsoft und Facebook nicht mehr primär genannt werden. Huawei als leuchtendes Gegenbild anzusehen missfällt mir aber aus ethischen Gründen sehr siehe auch die sehr guten Recherchen von Netzpolitik https://netzpolitik.org/tag/huawei/

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