Unitymedia-Übernahme: Netcologne klagt gegen Vodafone

Passend zum Verschwinden der Marke Unitymedia und dem Erscheinen des neuen Gigabit-Tarifs von Vodafone meldet sich der Kölner Telekommunikationskonzern Netcologne zu Wort. Man hat gegen das Unternehmen Vodafone Klage vor dem Gericht der Europäischen Union eingereicht, konkret sieht man den Zusammenschluss von Vodafone und Unitymedia in der jetzigen Form als Wettbewerbsverzerrung an.

Fairer Wettbewerb war bislang der Garant für Innovation, verbraucherfreundliche Preise und den schnellen Glasfaserausbau. Durch die Fusion von Vodafone und Unitymedia hat sich neben der Telekom allerdings eine weitere deutschlandweite Konkurrenz gebildet. Der bisherige Wettbewerb gerät aus unserer Sicht damit in Gefahr„, so Netcologne-Chef Timo von Lepel in ein er Meldung des Unternehmens, die unter anderem vom Kölner Stadtanzeiger aufgegriffen wurde.

Bereits im Mai 2018 hatte man bei Vodafone verlauten lasse, dass man den Betreiber Unitymedia übernehmen wolle, im Juli 2019 winkte die EU-Kommission den Deal durch – mit einigen Auflagen. Netcologne-Chef Timo von Lepel ist der Meinung, dass Vodafone nun durch Quersubventionierung Kunden im ehemaligen Unitymedia-Gebiet bessere Angebote im Paket machen könne, auf lange Sicht könne man da nicht mithalten.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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26 Kommentare

  1. Mich als Verbraucher juckt es garnicht wenn es Monopole in Deutschland gibt solange die Preise gut sind und bezahlbar, finde ich gibt es keine Probleme. Vodafone haut den 1G Tarif für 40 Euro raus. Dafür gibt es bei den angeblich günstigen 3. Anbieter vllt eine 50K Leitung

    • Vodafone schreibt zwar was von Gigabit, ueberbucht die Leitungen dann aber wieder massiv, so dass abends, wenn alle gleichzeitig online sind, nichts davon ankommt.

      • Unsinn! VF baut überall DOCSIS 3.1 aus. Das, was du beschriebst ist uralte marode Infrastruktur, nicht der neue standard. Wo DOCSIS3.1 installiert ist (und man auch das passendeb Modem hat), merkt man Bandbreitenschwankungen nicht mehr in dem Maße, wie es noch vor 2-3 Jahren standard war.

    • RegularReader says:

      Wenn erstmal ein wirkliches Monopol besteht, gehen Geschwindigkeit und Verfügbarkeit nicht mehr nach oben, sondern nur noch der Preis. An einem Monopol kann niemand ein Interesse haben, außer der Monopolist selbst.

      • Nur gibt es kein Monopol in DE. Man hat die Telekom und Vodafone und beide müssen auch noch andere auf ihre Leitungen lassen. Dazu hat man noch massig kleine Anbieter und auch größere Glasfaseranbieter (DG und Inexio). Ein Monopol sieht anders aus.

        • Zumindest in einigen lokalen Maerkten gibt es aber monopolartige Zustaende.

        • Also ich sehe auch ganz klar ein Monopol aufkommen, ein Monopol das es hier bisher nicht gibt – die die Telekom zum Schleuderpreis Bitstream Access anbieten ist ja gerade der Grund, warum Anbieter wie 1&1, aber eben auch Vodafone im DSL Markt so rumtönen können und die Telekom bei eh schon kleinen unrentablen Dörfern noch weniger Lust hat… Es wurden halt in der Vergangenheit viele Fehler seitens regulierender Behörden wie die Bundesnetzagentur gemacht… Anstatt hier irgendwelche Mobilfunkfrequenzen teuer zu versteigern, hätte man Anbieter wie Vodafone mal klare Auflagen machen müsse, wie – ihr könnte gerne Bandbreite X irgendwo vermarkten, dann muss die Kapazität aber auch reichen, damit X Personen diese gleichzeitig nutzen können… Das systematische überbuchen von Cluster und Ausbau auf Sparflame fernab der Bewohner hat Vodafone groß gemacht und theoretisch und damals theoretische (damals astronomischen) Bandbreiten von 100 oder mehr Mbits zu Kampfpreis versprochen, das macht den Markt kaputt – ftth hat in der Stadt heute wenig Aussichten… Und mit dem Schachzug, 1Gbit zum Kampfpreis rauszuhauen, will man nur die Konkurrenz klein machen, um irgendwann (sofern noch durch mangelndes Geld technologisch abgeschlagen ein Mitbewerber da ist) sein wahres Gesicht zu zeigen und seine wirklichen Preisvorstellung durchzusetzen – für den Kunden heißt es friss oder stirb… Und das Vodafone, O2 Tarife bis 300Mbit ermöglichen muss, ist doch ein Witz bei der Möglichkeit seinen Kunden ohne wirklich eigene Mehrkosten 1000Mbit zu bieten…

        • Nope, VF muss nur O2 auf Ihr Kabelnetz lassen 😉
          Bin mal gespannt, ob O2 jemals Kabeltarife anbieten wird.

  2. Stefan Pfefferkorn says:

    Ich glaube kaum, nas Netcologne damit Erfolg haben wird. Immerhin ist der Zusammenschluss durch die EU-Kommission durchgewunken wurden.

  3. Da kommen die ja richtig früh…
    Noch dazu hat sich für den Kunden nichts geändert vorher hatte man zwei große Betreiber entweder Telekom/UM oder Telekom/VF. Und nun hat man eben überall T/VF (ausgenommen die paar Stellen PYUR)

  4. Kalledrisser says:

    Netcologne wird auch ohne die „Hilfe“ von Vodafone eingehen. Diese Firma bietet durchschnittliche Leistungen zu gepfefferten Preisen und den schlechtesten Service den ich je erlebt habe. Statt über Monopole zu jammern sollten die besser mal an sich arbeiten.

    • Interessant, ich sehe das genau andersherum.
      Bin dort seit Jahren Kunde, nie ein Problem gehabt und VDSL25 ohne Telefonflat (hab ich schon auf dem Handy) für 26,95€ gibt es weder bei Vodafone, geschweige denn bei der Telekom.

      • GooglePayFan says:

        Dass man bei Vodafone oder der Telekom kein VDSL ohne Telefonflat bekommt, damit magst du recht haben.
        Aber man bekommt VDSL mit Telefonflat und sogar VDSL100 für den Preis, den du für lächerliche 25 MBit zahlst 😀

  5. Wie hier schon geschrieben: War ja vorher nicht anders, als UM-Kunde konnte man ja nicht zu VF wechseln oder umgekehrt, die standen nie in Konkurrenz. Aber dennoch wäre eine Zerschlagung von VFs Kabel-Sparte natürlich super. Man könnte es einfach gestallten wie bei dem Netz der Telekom: VF darf weiter seinen Dienst anbieten, muss aber Konkurrenten das Netz zur Verfügung stellen. Dann gäbe es Konkurrenz.

    Und klar, im Moment wirkt der neue Tarif preislich attraktiv. Erinnert mich an die Zeit, als mir UM für 19€ im Monat meine ich 32 Mbit versprach, damals lieferte mir die Telekom 2 Mbit in der Straße. Die 19€ waren natürlich nicht lange so niedrig, als ich aus dem Tarif raus kam, vor zwei Jahren, waren die bei knappen 40€ angekommen und zu dem Preis bekam ich dann schon VDSL mit 100 Mbit. So wird es bei VF auch laufen.

    • Ein Grund für die Genehmigung durch die EU war es, dass Vodafone Telefonica vertraglich den Zugang zum Kabelnetz zugesichert hat. Das kommt also noch genau so wie es bei der Telekom heute ist.

      • Naja, aber eben bisher nur O2 und nur 300Mbit, was aufgrund zu lascher Auflagen einer „Scheinöffnung“ gleicht… Für Vodafone selbst sind höhere Bandbreiten nur ein kleiner Kostenfaktor, vor allem kostet der Aufbau und Instandsetzung des Netzes, Kundenservice wird O2 selbst machen und Vodafones Rolle bei der Entstörung steht auf einem anderen Papier… Wenn also Vodafone einen guten Preis für die Nutzung des Netzes bekommt bzw. einen Preis, der über dem Posten liegt, den Vodafone selbst in seinen Verträgen einrechnet, dann hat O2 nichts gewonnen… Den Service etc. muss O2 selbst finanzieren und so kommen die bei einem 300er Vertrag sicher nicht unter 35 Euro (wenn das reicht)… Da ist die Frage ob 300 für 35 oder 1000 für 40 schnell beantwortet… Das Ganze sieht aus wie „Wir stellen euch ja das Netz zur Verfügung, ist ja euer Ding wenn was dabei verdienen wollte – ihr könnte es ja auch lediglich kostendeckend raushauen“…

        • Man kann immer alles schwarz sehen und malen…
          Fakt ist dennoch, dass es zu keinem Monopol gekommen ist durch die Fusion. Auch gibt es nicht weniger Konkurrenz im gleichen Gebiet. Wie die Verträge mit o2 aussehen werden wird sich noch zeigen müssen. Zudem könnte es auch sein, dass andere Anbieter ins Netz dürfen, wenn die technische Basis für den o2 Zugang erstmal umgesetzt ist.

          • Es ist richtig, dass die Fusion an der Auswahl der Anbieter nichts geändert hat. Vorher gab es maximal einen Kabelanbieter, jetzt ebenso, aber eben immer den gleichen. Das Schwergewicht gegenüber der Telekom ist also gewachsen. Ich finde es daher vollkommen legitim, VF mit der gleichen Auflage zu belegen wie die Telekom: Netzt auf für alle, ohne Drossel.

  6. „Fairer Wettbewerb war bislang der Garant für Innovation, verbraucherfreundliche Preise und den schnellen Glasfaserausbau“

    Ja, richtig. Aber Netcologne hatte schon seit Jahren genau nichts davon. Keine Innovation, keine verbraucherfreundlichen Preise und Glasfaserausbau in Gebieten in denen UM lag? … Fehlanzeige!

    Ich mag zwar auch keine Monopolbildung, aber in diesem Fall kann man nur sagen: „Den letzten beißen die Hunde“ und genau das passiert NC eben jetzt 😀

  7. Was ich an NetCologne nicht mag sind die Exklusiven Anschlüsse wo der Kunde keine Wahl hat. Nun soll man da weiterhin für VDSL100 40€ im Monat zahlen wo es bei Vodafone 1000 für gibt. Bei uns im Neubau liegt natürlich Glasfaser im Keller. Warum nicht bis in die Wohnung ist nur ein Rätsel. Laut Techniker wäre aber auch über das letzte Stück Kupfer 1000MBit/s möglich. Wird nur nicht verkauft. Warum? Hier könnte NetCologne punkten wenn sie einfach mal anbieten würden was technisch vor Ort eh möglich wäre. Ich werde wohl zum Ende der Laufzeit das Festnetz ganz verlassen und über den GigaCube mit 5G online gehen. Der Sendemast steht direkt nebenan und die Geschwindigkeit ist Top. Unlimited flat ist eh vorhanden.

    • Die haben doch 1Gbit über Gfast (Glasfaser bis in den Keller). Der Preis ist halt nur lächerlich (120€), vor allem jetzt mit dem Vodafone-Angebot.

      • Bei dem Anbieter, der bei uns Glasfaser ausbaut, bekommt man für das Geld eine Leitung mit 10GBit/s im Down- und 1 GBit/s im Uplink und hat sogar noch was über. Was sind das für Preise? o_O

  8. Ich kann mich über NetCologne nicht beschweren. Vor 2 Jahren bin ich von der Telekom dorthin gewechselt und hab genau die Bandbreite, die ich bestellt habe, im Gegensatz zur Telekom, wo nur 60% der versprochenen Geschwindigkeit angekommen sind.

  9. „verbraucherfreundliche Preise und den schnellen Glasfaserausbau“ – so Netcologne-Chef Timo von Lepel

    Tja der gute Mann kann nicht von Deutschland sprechen, muss wohl in Asien die Jahre gelebt haben… oder Österreich, Schweiz, Rumänien…

  10. NetCologne konnte schon nicht mehr mithalten, abgesehen von Lockvogelangeboten für Neukunden, als von dieser Fusion noch gar keine Rede war: nicht erreichbarer, schlecht geschulter Kundenservice mit hoher Fluktuation seit vielen Jahren, Zwangstrennung nach 12 statt 24 Stunden, lächerlich überteuerte Preise, schleppender Ausbau. NetCologne ist schuld daran, daß es hier maximal 100 Mbit/s gibt. Dafür soll man als zukünftiger Bestandskunde nun 39,95 Euro zahlen. Die haben den Knall immer noch nicht gehört, diese Abzocker.

    Nun greifen sie nach dem letzten Strohhalm, vermutlich kommen sie damit zu spät.

    Bei NC hält mich nichts mehr. Leitung gekündigt, jetzt gibt’s erstmal testweise Freenet Funk. Schon traurig, wenn O2 mit H+ statt LTE im Haus eine ernsthafte Alternative zu VDSL ist.

  11. Netcologne ist einfach wie die Kölner Taxi zentrale. EInfach zeitlich hängen geblieben und jetzt wo die Konkurrenz los legt wollen sie klagen. Traurig.

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