Twitter warnt nun, wenn ihr umstrittene Tweets liken möchtet

Twitter hat vor einiger Zeit damit begonnen, umstrittene Tweets mit neuen Labels zu versehen. Gerade in der aktuellen Zeit, in der viele Falschinformationen über das Coronavirus und Co. durch die sozialen Medien gehen, sind diese Markierungen vielleicht hilfreich. Bevor ihr derartige Tweets teilt, fordert euch Twitter außerdem auf, lieber noch einmal einen Blick in die Quelle zu werfen. Eine Überschrift sagt nicht zwangsläufig immer etwas über den Inhalt aus.

Nun implementiert das Netzwerk eine weitere Funktion, um zu verhindern, dass fehlerhafte oder absichtlich falsch gestreute Informationen zu viel Aufmerksamkeit bekommen. Bevor ihr einem umstrittenen Tweet mit einer „Gefällt mir“-Bewertung markiert, erscheint ein kleines Pop-up, das euch erneut darauf aufmerksam macht, dass es sich bei dem Inhalt um Fehlinformationen handelt. Funktioniert bereits bei mir im Web und unter iOS. Die Android-App bringt noch kein Pop-up beim Liken.

Solltet ihr das Ganze selbst ausprobieren wollen, dann schaut in der Timeline von Donald Trump vorbei, dort finden sich genügend Beispiele zum Testen.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail. PayPal-Kaffeespende an den Autor

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28 Kommentare

  1. Es ist wirklich mehr und mehr eine Nanny-Plattform.

    Demnächst schreiben sie ihren Nutzern die toxisch-woken Tweets automatisch vor und man kann sie dann mit einem Klick abschicken. 😀

  2. Thomas Müller says:

    Es ist nicht mehr zum Aushalten, wie im Kindergarten nur noch schlimmer.

    • was genau?

      • Wahrscheinlich möchte er sich beschweren, dass Android-Nutzer das Popup noch nicht bekommen, also möglicherweise bewusst benachteiligt werden.

        • Im Artikel geht es darum Nutzer zu nudgen, weniger mit Tweets zu interagieren die Twitter nicht mag.

          Er nimmt also vermutlich Anstoß an dieser Entscheidung. …dass er auf den „was genau?“-bait nicht eingeht ist eher löblich als dass es Häme rechtfertigt.

  3. Die Frage, welche sich mir stellt, wer legt fest was Falschinformationen sind? Ich sehe darin die Gefahr, dass unbequeme Tweets als diese eingestuft werden um somit womöglich doch wahre Informationen einzuschränken. Das gefällt mir nicht.

    • Grumpy Niffler says:

      Twitter legt das fest. Ihre Plattform, ihre Regeln. Ein Plattformbetreiber kann immer eine „Hausordnung“ festsetzen, das ist überhaupt nichts Neues und es gab schon immer Tweets die von Twitter gelöscht oder gesperrt wurden.

      • Zum Glück hast du nix zu sagen.

        • Das ist diese „alles ist wie immer, hier gibt es nichts zu sehen“-Masche.

          Ich frage mich, was es braucht, die dramatische Verschiebung der zwischenmenschlichen Kommunikation in von Unternehmen kontrollierte Nutzeroberflächen zu verdrängen und so zu argumentieren als könne man an die Herrschsucht der Betreiber die gleichen moralischen Maßstäbe ansetzen wie an den Wartebereich beim Friseur.

          …also da fällt doch niemand mehr drauf rein.

  4. Grumpy Niffler says:

    Falschinformationen sind keine Meinung und sollten daher auch nicht über eine wie auch immer verstandene Meinungsfreiheit gerechtfertigt werden. Finde die Lösung so in Ordnung – es ist ja auch nicht mehr als ein kurzes „Hey, du teilst gerade Quatsch. Willst du das wirklich tun?“. Zumal Twitter mit solchen Markierungen aktuell ja auch eher zurückhaltend ist und dies fast nur große Accounts betrifft, die wiederholt und massiv Falschinformationen verbreitet haben.

    • Wer bestimmt denn, was Falschinformation ist und was nicht? Was passiert, wenn sich das Meinungsklima und die Deutungshoheit darüber verändert? Bräuchte es nicht eine zentrale Instanz darüber? Wer kontrolliert diese? Wie könnte man unterbinden, dass diese Instanz unterminiert wird? Es läuft doch so oder so darauf hinaus, dass immer eine Seite über die andere dominiert und so ein fairer Wettbewerb der Meinungen und Ideen unterdrückt wird. Wir müssen einfach in den polarisierenden Themen unserer Zeit wieder mehr zu einer vielfältigen Betrachtungsweise und Inklusion von Interessen finden und eben nicht ständig repressiv regulieren.

      • Twitter sagt ja nicht, dass es sich um Falschinformation handelt sondern lediglich, dass es sich um selbige handeln **könnte** (also eine höhere Wahrscheinlichkeit als bei anderen Tweets, dass der Inhalt nicht stimmt) und du deshalb nochmal selbst genauer hinschauen und deine Quelle verifizieren sollst bevor du es teilst.

        Ich sehe darin kein Problem und keine Zensur. Es wird lediglich zum Benuzten des eigenen Hirns und zum Recherchieren angeregt. Du kannst es ja trotzdem teilen, steht dir frei.

        • Sicherlich ist das nur ein winziger Schritt, der aber trotzdem in die falsche Richtung und eher dazu führt, dass bestimmte Aspekte einer Debatte benachteiligt und mit unfairen Mitteln in den Wettbewerb eingegriffen wird. Zudem ist der Hinweis, dass es sich lediglich um eine Falschinformation halten könnte, doch total obsolet. Wir sind selbst meistens doch gar nicht in der Lage ausreichend beurteilen zu können, ob eine Information richtig oder falsch ist. Das wird meistens erst später ermittelt, wenn es einen fairen und effizienten Umgang der Auseinandersetzung und der vielfältigen Beurteilung dazu gab. Ich sehe darin schon keine positive Wirkung. Das erleben wir im Umgang mit abweichenden Ansichten und Informationen bereits seit vielen Jahren, dass unfaire oder gar repressive Mittel eher zu gegenteiligen Effekt führen.

    • Der Himmel ist heute wunderbar Lila!

      • Wenn man ganz genau hinsieht, erkennt man einen ganz dezenten Gelbstich in den weißen Wolken
        Hat mir jemand mit einem guten Draht zu Gott gesagt. Das könnte allerdings auch ne Falschmeldung sein.
        Warten wir ab, wie Twitter entscheidet, die sind immerhin im Besitz der absoluten Wahrheit.

  5. Ah ja, Twitter möchte mir also vorschreiben, was ich faven darf und retweeten darf. Das ist natürlich nur zu meinem Besten, um mich vor den katastrophalen Folgen eines „falschen“ Favs zu beschützen.
    Und im gleichen Atemzug wird dann gesagt, dass China die Meinungsfreiheit mit Füßen tritt.
    Genau mein Humor.
    Wie blind und naiv muss man sein, um das auch noch zu beklatschen?

    • Falsch! Twitter weist lediglich darauf hin, dass es sich bei dem was du retweetest/favest um eine Falschmeldung handeln **könnte**. Du dafst weiterhin alles, nichts ist verboten oder blockiert. Twitter regt lediglich an: Schau noch mal genauer hin, das was du likest ist eventuell eine Mogelpackung.

      • Was könnte das für einen Unterschied machen?

        Ganz unabhängig davon, was genau für eine Formulierung im Hinweistext steht, wird hier die Interaktion mit Inhalten die Twitter schlecht findet erschwert. Da könnte auch gar kein Text stehen und stattdessen ein Captcha kommen. Das wär noch ein wenig aufwändiger und dementsprechend noch ein wenig effektiver.

        Der Effekt, dass Twitter damit inhaltlich in die Konversationen auf ihrer Plattform eingreift, bleibt.

        Das ist sogar noch viel schlechter als direkte Zensur, denn letztere verbietet wenigstens ganz klar bestimmte Aussagen, die dementsprechend aus der Konversation verschwinden. Bei solchen behaviouralistischen Tricks wie Twitter sie hier einbaut, gibt es dieses Wissen um klare Zensur dagegen nicht. Die inhaltlichen Positionen verschwinden, wenn man nur ausreichend nudged, genau so wie bei Zensur von der Plattform, Twitter kann aber immer sagen: Die Nutzer haben sich dafür nicht interessiert / nicht interagiert / haben nicht auf die Spoiler-Warnungen gedrückt / etc.

        Dabei ist schon lange common knowledge, dass Nudges, selbst sehr subtile, funktionieren – eben auch solche, die den Interessen der Genudgen entgegenlaufen.

      • Es scheitert doch alleine schon daran, dass Kriterien und Beurteilung von Falschinformationen nicht ausreichend transparent sind. Zudem litt das, was richtig und was falsch ist, rückblickend betrachtet auch oft massiv unter der Bewertung im Kontext des Zeitgeistes und des wissenschaftlichen Diskurs. Man denke nur an Zeiten, zu denen Zweifler an der Theorie des geozentrischen Weltbild auch entsprechend behandelt wurden. Aus der historischen Perspekte ist es manchmal nicht schlecht lieber einen Moment mehr inne zu halten, anstelle alles und überall pedantisch korrigieren wollen zu müssen.

      • Nein in der Türkei wurden schon öfter anti erdogan posts von Twitter gelöscht, weil erdogan Twitter gedroht hat, den Dienst in der Türkei zu blockieren. Ich kann mir vorstellen dass andere Diktatoren das genauso handhaben.

  6. Wäre halbwegs glaubwürdig wenn Twitter nicht nur einseitig zensieren würd. Aber es geht nur darum, die Windeln der SJWs trocken zu halten.

  7. Woran liegt das eigentlich, daß in den Kommentaren auf dieser Seite immer mehr Typen kommentieren, die mir vorkommen wie die typischen Leserbriefschreiber in meiner Lokalzeitung?
    Twitter ist ein Privatunternehmen, kein Staatsmedium. Die können machen, was sie wollen. Und trotzdem verbieten sie euch kaum was – außer vielleicht strafwürdige Verhetzung, wenn ihr richtig Pech habt… also keine Angst. Ihr dürft immer noch auf Twitter jammern und motzen und in Maßen Falschmeldungen liken und retweeten, sie hätten halt gerne, deaß ihr vorher nochmal drüber nachdenkt.

  8. Und wer bestimmt was umstritten ist. Ich halte das für fragwürdig.
    Dieses Feature ist eine Einladung dazu propaganda zu verbreiten.

    In der Türkei werden teilweise anti erdogan posts auf Twitter und facebook gelöscht aber hetze über die Kurden ist erlaubt.

    Twitter reagiert immer ziemlich regierungsnah auch in Diktaturen denn sie wollen ja in dem Land nicht verboten werden und ihren Dienst weiter anbieten können. Selbst wenn sie dabei staatspropaganda unterstützen

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