Twitter: „Offiziell-Label“ für einige Verifizierte kommt

Twitter-Nutzer und unsere frequenten Leser haben es sicherlich mitbekommen: Twitter plante, den blauen (der eigentlich nicht immer blau ist) Verifizierungshaken im Rahmen des kostenpflichtigen 8-Dollar-Blue-Abos zugänglich zu machen. Da kann man natürlich schnell das Problem erkennen, denn Verifizierungen sollte man sich nicht kaufen können. Sind alle verifiziert, ist quasi jeder verifiziert.

Nun hat eine Twitter-Mitarbeiterin etwas Licht ins Dunkel gebracht. Nutzer, die jetzt schon verifiziert sind, sollen einen »offiziellen« Verifizierungshaken bekommen (siehe Titelbild). Nicht alle zuvor verifizierten Konten erhalten das Label »Offiziell«, und das Label ist nicht käuflich.

Zu den Konten, die es erhalten werden, gehören Regierungskonten, kommerzielle Unternehmen, Geschäftspartner, große Medien, Verlage und einige Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Das neue Twitter Blue beinhaltet keine ID-Überprüfung – es ist ein kostenpflichtiges Opt-in-Abonnement, das ein blaues Häkchen und Zugriff auf ausgewählte Funktionen bietet. Da muss man künftig drauf achten, denn ein blauer Haken heißt erst einmal nichts. Man wolle weiterhin mit Möglichkeiten experimentieren, um zwischen Kontotypen zu unterscheiden.

Da kommt Arbeit auf das minimierte Twitter-Team zu. Millionen Verifizierte unter die Lupe nehmen  und schauen / entscheiden, wer nun weiterhin würdig ist, als »offiziell« zu gelten. Ob mit Haken oder ohne, die Nachrichten des Blogs könnt ihr auch über Twitter empfangen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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19 Kommentare

  1. Ändert wenig und ist schlicht und ergreifend dumm.
    Vorher war das Icon ein schneller Indikator für die Verifizierung. Jetzt sagt dieses Icon buchstäblich nichts mehr, als dass man so dämlich ist, und wirklich Geld dafür zahlt, während man für die „echte“ Verifizierung umständlich erstmal aufs Profil gehen muss, um es zu sehen.
    Man schafft hier eine sehr schlechte Lösung für ein Problem, dass man grundlos erschaffen hat.

    • Sieht ein bisschen aus, als würde Musk gerade erkennen, was für eine bescheuerte Idee er hatte und jetzt krampfhaft versucht, sie irgendwie zu retten, ohne zugeben zu müssen, wie bescheuert die Idee war.

      • Die Idee ist generell nicht schlecht weil so Spammer und Scammer sicherer erkannt werden können aber so gibt es noch eine zusätzliche Verifikation, dass es Institutionen sind die offiziell auch unterstützt werden!

        • Ja, Spammer und Scammer würden vermutlich keine monatliche Gebühr bezahlen, allerdings hätte man dann auch von vornherein den Zahlern ein anderes Symbol geben können. Denen den blauen Haken zu geben, der dafür stand, dass der Nutzer auch tatsächlich der ist, für den er sich ausgibt und dann diesen Leuten im Gegenzug einen Schriftzug geben zu wollen, ist ein recht klares Zeichen, dass man sich eben nicht vorher Gedanken darüber gemacht hat, sondern eben erkannt hat, dass man eine bescheuerte Entscheidung getroffen hat.

          Im Endeffekt muss man sich natürlich fragen, warum man überhaupt wollen sollte, dass jeder weiß, dass man eine monatliche Gebühr für Twitter bezahlt. Würde ich dafür Geld ausgeben, würde ich nicht wollen, dass das jeder sofort sehen kann.

  2. Früher hätte ich gerne 8$/Monat bezahlt für weniger Werbung und vielleicht paar Zustatzfeatures.

    Aber niemals für einen dummen Haken oder irgendwelche Privatisierungen in den Algorithmen.

    Nach Musk hoffe ich einfach nur, dass wir alle schnell eine Alternative aufbauen (Mastodon/Bluesky) und im besten Fall von der Abhängigkeit irgendwelcher kranken Milliardäre wegkommen…

  3. Sind alle verifiziert, ist quasi jeder verifiziert.

    -> sollte das nicht heißen, sind alle verifiziert ist niemand verifiziert

    • Zumal, wenn es per ID-Check stattfinden würde, das ja kein Problem wäre. Verifizierung sollte ja nicht heißen, dass diese Person besonders viel Ahnung hat, sondern einfach nur, dass die Person hinter dem Account steckt, deren Klarnamen zu sehen ist.

      • Wieso Klarname? Warum soll ich nicht meinen Account @Toastbrot23 gegen Einwurf kleiner Münzen verifizieren können und dann die Welt mit feinporigem Content beglücken?
        Blauer Haken wird doch nur das Zeichen für „jemand hat bezahlt“ und nichts weiter. Für Konsumenten von Twitter-Content komplett nutzlos.

  4. Wie ein Unfall. Man kann nicht weg kucken.

    Es ist schon in allen Medien genug über den selbstgefälligen Musk geschrieben und geredet worden, aber dass er eine Plattform in nur einer Woche so vor die Wand fahren kann, Hut ab!

    Bei allem Unternehmergeist, dem Typen würde ich nicht mal die Verantwortung für eine Losbude geben.

  5. Clever Money Musk …

    2012 362mio Twitter Nutzer …

    8$ x 150mio Nutzer (Rest robots, oder nicht Interessiert an Bezahlung) = 1,2 Milliarden $ …
    Somit finanziert der Nutzer innerhalb kurzer Zeit den Kauf von Musk. Clever clever. BWL in seiner einfachsten Form 🙂
    Love the game or hate it.

    Wie Albert Einstein gesagt hat: versteh die Spielregeln und spiele dann besser als die anderen.

    • Wie kommst du darauf, das 150mio Nutzer bereit sind, das zu bezahlen? Twitter spricht für 2022 von 229 mio aktiven „monetizable“ Nutzern (also Nutzer, denen etwa Werbung gezeigt werden kann und die nicht mit irgendwelchen anderen Clients unterwegs sind) Das wären 2/3 der Nutzer, die sie im Zugriff haben – bei so einem Preis ohne wirkliche Gegenleistung erscheint mir das eher ein BWLer-Traum…

      • Es gibt genug Leute die das zahlen, die mitschwimmen wollen. Es war nur eine Bespielrechnung (Vermutung). An den jeweiligen Reglern kann noch gefeilt werden. Wenn du eine bessere Idee hast schreib sie doch rein.

        • Für einen mehr oder weniger blauen Haken 8$ im Monat, ohne irgendeine sonstige Leistung – kein werbefreies Twitter, keine Beteiligung an Monetarisierung, nichts…? Ich denke, es wäre schon ein Riesenerfolg, wenn du nach einem Jahr noch 1% der dum… äh Nutzer, die das gemacht haben in dem Abo halten kannst…

          • Als Einmalzahlung könnte ich mir das sogar noch vorstellen. Also nicht für mich, ich war noch nie aktiver Twitter-Nutzer (trotz vorhandenem Account), aber dass so etwas grundsätzlich geht, sieht man doch gerade im Gaming-Bereich, wo man mit kosmetischen Dingen dicke Kohle macht.
            Vielleicht sollte Musk überlegen, unterschiedliche Farben anzubietenm, dann wird das vielleicht was.

          • Werbereduktion ist schon ausreichend für manche; Viele wollen einen Service unterstützen wenn sie jemand wie Musk unterstützen wollen

        • Es bleibt ein BWLer-Traum, denn du hast einen wesentlichen Posten in deiner Rechnung vergessen: laufende Kosten.
          Noch beschäftigt Twitter ein paar Menschen in Büroräumen – und vor allem läuft Twitter auf eigener Hardware mit immensen Fixkosten.
          Das wird wohl eher nix mit Kaufpreis easy-peasy in 4 Jahren zurückverdienen…..

          • Naja auch da musst du weiterdenken:

            Die 8$ sind ja eine „zusätzliche“ Idee! Das heißt deine Fixkosten sind ja schon „fast“ abgedeckt durch die Vergangenheit bzw. die vorhandenen Abläufe. Im ersten Quartal 22 hatten sie knapp 513mio Gewinn.

            BWLer Traum hin oder her. Musk hat schon oft bewiesen das er Minus in Plus verwandeln kann. Ob seine Methoden nun toll sind oder nicht.
            Man kann alles nachlesen in den Büchern über ihn oder im Netz recherchieren.

            Und das ist das interessante an der ganzen Sache: Wir die Nutzer sind genauso viel wert wie Musk. Was wäre denn wenn alle Nutzer von Twitter 12h nicht online gehen? Einen anderen Tag 24h nicht online gehen. Nur einen einzigen Tag durchhalten ohne Social Media. Dann siehst du wer mächtiger ist. Deswegen, er wird eine Lösung finden. Easypeasy in 4 Jahren das Geld reinzuholen.

  6. Das Problem mit dem Haken ist der, das sich den jeder Depp aus den Emoji oder irgendeiner Zeichentabelle heraus selbst hinter den Namen kleben kann. Demzufolge schreiben die sich künftig Official dahinter. Dann passt es wieder.

    Was Elon aber meines Erachtens nach wirklich mit Twitter machen wird, ist den Laden über kurz oder lang in eine neue Finanzplattform mit riesigem Userstamm umzufunktionieren. Sei es für die App „X“ als Konkurrent zu WeeChat. Oder die Etablierung eines neuen Payment-Networks in Crypto mit der Twitter Userbase als Meinungsführer. Im Grunde was Zucki mit Meta vor hatte, aber mit dem eigenen Coin Libre floppte und nicht zugelassen wurde. Unter anderem hatten während des Twitter-Deals Leute wie cz / Binance, David Sacks / Investor Crypto + PayPal und Sriram Krishnan / Venture Capital die Finger mit im Spiel. 😉

  7. Die Dame hat nicht mal einen blauen Haken… ich bin übrigens auch Twittermitarbeiterin. Für nur 6 Dollar könnt ihr Haken in jeder beliebigen Farbe kaufen.

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