Twitch will Streamern über das „Ads Revenue Upgrade“ mehr Einnahmen auszahlen

Twitch hat in einem neuen Blog-Beitrag das sogenannte Ad Incentive Program (AIP) aufgeschlüsselt. Eingeführt hatte man das schon vor einigen Monaten, verspricht aber nun für viele Streamer deutlich erhöhte Einnahmen.

Das Ganze läuft grundsätzlich folgendermaßen: Creator erhalten jeden Monat ein Angebot: Streamen sie eine bestimmte Anzahl an Stunden mit einer bestimmten Dichte an Werbung, dann erhalten sie eine zuvor festgelegte Auszahlung. Der Ads Manager regelt den Rest und am Ende des Monats trudelt das Geld ein. So können Videomacher besser mit den zu erwartenden Einnahmen kalkulieren.

Jetzt gibt es das Ads Revenue Upgrade. Dadurch werde die Initiative für mehr Partner geöffnet. Außerdem erhöhe man den Einnahmeanteil der Kreativen. So ändere man hinter den Kulissen die Berechnung: Creator erhalten inzwischen stets 55 % der Einnahmen aus jeder Werbeanzeige, die in ihren Streams zu sehen ist. Je nach Creator kann das eine Steigerung von 50 bis 150 % bei den Auszahlungen verheißen, so Twitch.

Ebenfalls wolle man diese 55 % auch bei Affiliates anlegen. Jene müssen im Ads Manager ab August nur einen Werbeanteil von mindestens 3 Minuten pro Stunde festlegen. Affiliates, die sich da anmelden, müssen auch keine Pre-Rolls mehr zeigen. Twitch-Nutzer, die sich zur Teilnahme qualifiziert haben, sollten im Ads Manager einmal prüfen, was ihnen da angeboten wird. Es bleibt aber dabei, dass das AIP optional bleibt – die Teilnahme ist keine Pflicht. Jederzeit sei der Ausstieg möglich.

Kreative, die sich sorgen, dass sie ohne AIP mit Werbung mehr verdienen könnten: Twitch behauptet, dies solle niemals der Fall sein. Sollte es in Einzelfällen so kommen, rät man Nutzern Kontakt aufzunehmen. Twitch werde dann die Auszahlung anpassen. Mal sehen, wie die Streamer darauf reagieren. In der Vergangenheit war es schon des Öfteren so, dass Twitch bestimmte Neuerungen selbst abfeierte, Streamer aber eher stöhnten, weil letzten Endes der Druck auf sie erhöht worden ist.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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8 Kommentare

  1. Katastrophe. 3 Minuten Werbung in ner Stunde ist sau viel. Streams sind so schnell das man sogar mit einer Minute Werbung schon viel verpassen kann.

    • TV macht 12 minuten Werbung pro 60 Minuten.

      • Twitch ist im Gegensatz zum TV immer eine Live Sendung und lebt von den direkten Interaktionen mit den Zuschauern.
        Nur im Gegensatz zum TV gibt es keine eingeblendete Bannerwerbung, sondern der Stream wird dafür unterbrochen.
        Das bringt Freude beim zuschauen von PvP Matches.

      • Günther Jauch hat auch in über 15 Jahren Fernsehgeschichte noch nie mit mir gesprochen. Die Streamer meines Vertrauens hingegen regelmäßig, wenn auch nicht ausführlich, wie in einem Gespräch von Angesicht zu Angesicht.

  2. Naja, das mit dem Druck stimmt schon bei Streamern die davon ihren Lebensunterhalt bestreiten.
    In den Kreisen in denen ich mich bewege, trifft man eher auf Affiliates die ihre Hardware darüber finanzieren und ansonsten das eher gelassen sehen.
    Ich für meinen Teil streame rein Hobbymässig ohne Affiliate, da herrscht überhaupt kein Druck jetzt was liefern zu müssen.
    Aber generell ist ja das Thema bei Amazon und Twitch gerade das Amazon mehr Gewinn sehen will und bei Twitch die Techniker und Enthusiasten in der Firma immer mehr von Sales und Marketing ersetzt werden.
    Von daher erwartet man schon länger das bei solchen Ankündigungen in erster Linie die Aktionäre und nicht die Streamer gemeint sind.

  3. Genial, nun „verkaufen“ die Unterhalter auch noch die Werbung selber. Also anders asugedrückt, finde selber die Schmerzgrenze deiner Zuschauer und baller sie selber mit Werbung dicht. Und wenn die sich beschweren, dann ist es nicht Switch, sodern der gierige Streamer selber, der es übertrieben hat.

    Genial! Das ist die Zukunft. =D

  4. Dirk der allerechte says:

    Oder einfach über Echo Show 15 mit dem inoffiziellen Twitch Skill schauen dort gibt es keine Werbung …. (Streamzone) 😉

  5. Die meisten Streamer*innen denen ich folge und die von dem Programm berichtet haben, haben erzählt, dass das Angebot so dermaßen attraktiv ist, dass sie es auf jeden Fall annehmen werden. Diese sind alle Twitch Partner und haben 500-1000 regelmäßige Zuschauer – die größeren haben noch nichts erzählt. Das Angebot bei 5 Minuten Werbung pro Stunde liegt bei 3500 Dollar im Monat (bei 3 Minuten, etwas niedrig, bei 6 Minuten nicht signifikant höher). So ziemlich jeder hat gesagt, dass er das annehmen wird und die meisten Zuschauer sind verständnisvoll – zumal es für Zuschauer mit Twitch Turbo nen ziemlich einfachen Weg gibt, weiterhin werbefrei zu schauen – vor allem wenn man vielen verschiedenen Streamern folgt – Man brauch nicht wirklich bei jedem Kanal nen Abo.

    Ich kanns verstehen. Für die Streamer nimmt’s viel Druck aus dem Job und die Zuschauen müssen nicht mehr gemolken werden. Und das die Prerolls Ads verschwinden ist gut für so ziemlich jeden.

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