Twitch berücksichtigt auch Nutzer-Fehlverhalten auf anderen Plattformen

Wer sich in sozialen Netzwerken komplett daneben benimmt bzw. gegen die Nutzungsbedingungen verstößt, der muss mit Konsequenzen rechnen. Was aber, wenn sich jemand auf einer Plattform akkurat verhält aber anderswo die Sau rauslässt? Darüber machte man sich bei Twitch ernsthafte Gedanken. Denn Twitch berücksichtigt mittlerweile auch das Fehlverhalten seiner Nutzer auf anderen Portalen.

So hat Twitch in seinen Richtlinien verankert, dass ernsthaftes Fehlverhalten auf anderen Plattformen außerhalb von Twitch dennoch Konsequenzen für das Twitch-Account haben kann. Das gilt jedoch nur in besonders schwerwiegenden Fällen und wenn überprüfbare Beweise vorliegen. Man schlüsselt dies aber noch genauer auf in zwei Arten von Kategorien.

Kategorie 1: Ein Twitch-Nutzer wird bei Twitch und außerhalb von Twitch belästigt. Dann werden auch die überprüfbaren Vorfälle berücksichtigt, die außerhalb von Twitch vorliegen.

Kategorie 2: Ein Twitch-Nutzer schlägt außerhalb von Twitch komplett über die Stränge. Das kann durch sexuelle Belästigung anderer Personen, terroristische Aktivitäten, Extremismus und Gewalt geschehen – also sehr ernstzunehmende Taten. Auch explizite Drohungen gegen Twitch-Nutzer oder -Mitarbeiter fallen in diese Kategorie. Dann folgen ebenfalls Konsequenzen.

Laut Twitch wisse man, dass es heutzutage unüblich sei, Verhalten zu sanktionieren, das außerhalb der eigenen Plattform geschehe. Deswegen wolle man da auch sehr bedacht vorgehen und zunächst nur wirklich extreme Fälle berücksichtigen. Beleidigt euch also jemand lapidar bei Twitter, wird Twitch sich raushalten. Anders wird es aber aussehen, wenn ihr eine Morddrohung erhaltet. Man arbeite dafür natürlich auch mit den Behörden zusammen und habe auch juristische Partner mit Erfahrungen in diesem Bereich, welche die internen Teams unterstützen.

Nutzer können zudem unter der E-Mail „OSIT@twitch.tv“ Fehlverhalten von Nutzern melden, das außerhalb von Twitch geschieht. Generell werde man nur dann tätig, wenn es explizite Beweise gebe: Screenshots, Videos, Interviews oder z. B. gar Angaben zu laufenden Polizeiermittlungen, die sich verifizieren lassen. Man sei also darauf bedacht hier nicht falschen Denunzierungen Tür und Tor zu öffnen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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18 Kommentare

  1. Ok, da kann man nur hoffen, dass bald gegen diese diskriminierung vorgegangen wird. Hat ja schon was von Diktatur. Daneben benehmen ja ist kacke keine Frage – aber das man überwacht und ausgeschlossen wird ist dann genauso fragwürdig…zu viel Macht?!

    • Ist im realen Leben auch so. Bin ich auffällig (Hassreden, Beleidigungen, Nazisparolen etc.) und mein Arbeitgeber bekommt es mit, sieht es schlecht aus mit meinem Arbeitsplatz. Wieso sollte man der Meinung sein, dass man im Privaten wilde Sau spielen kann, ohne Konsequenzen für den Arbeitsplatz? Wieso vermummen sich denn so viele auf diversen Demos? Um keine Probleme mit dem Staat und dem Arbeitgeber zu bekommen.

  2. Richtig so. Wenn jemand auf Twitter o. ä. Hassreden verbreitet hat der auch auf Twitch nichts mehr zu suchen

  3. Welche Rechtsordnung gilt?
    Die europäische sicher nicht !

    • Schlurchz says:

      Rechtsordnung? Das ist eine private Seite. Die können Geschäfte machen mit wem sie möchten

      • Thomas Reißner says:

        Nicht nach dem deutschen Gesetz. Stark frequentierte Internetseiten wie Facebook dürfen sich eben ihre Benutzer NICHT aussuchen. Ihre AGBs setzen SELBSTVERSTÄNDLICH NICHT deutsche Gesetze außer Kraft. Wenn deine Meinung die Mehrheitsmeinung wird, sind wir in einer linken Diktatur. Aber so was wollen Leute wie du einfach nicht verstehen.

  4. Was Twitch sich da erlaubt ist eine absolute Frechheit, wer das nicht erkennt lebt hinter dem Mond. Keine Plattform dieser Welt darf jemanden den Zugang zu dieser absprechen, weil ihr das Gesamtverhalten des Nutzers nicht passt. Es gab dazu bereits Gerichtsurteile im deutschsprachigen Raum.
    Ein größerer Youtuber geht gegen Twitch derzeit gerichtlich wegen einer permanenten Sperre vor. In diesem Verfahren lies Twitch verlauten, dass es „Hassrede“ vom genannten Youtuber sei, dass dieser unterhalb einem Video einen Kommentar eines Zuschauers geliked hat in diesem der Zuschauer etwas geschrieben hat wie „Diese Leute sind schrecklich, ich werde ihnen entfolgen“
    So viel zum Thema Twitch.

    • Ich habe mich mit dem Thema bisher sehr wenig beschäftigt. Der Inhalt Deine Aussage ist so vage und allgemein gehalten, dass ich jetzt kein bisschen schlauer bin. Gibt es dazu keine Namen, Aktenzeichen oder Links?

    • Was ist daran frech? Das ist absolut korrekt, was die machen. Und ich glaube, dass du eher hinterm Mond wohnst. Letzten Endes ist Twitch der „Arbeitgeber“ von vielen Streamern. Wenn ich mich wie die Sau auf irgendwelchen Plattformen, kann mich mein Arbeitgeber auch kündigen. Auch dazu gibt es Gerichtsurteile.

      https://www.advogarant.de/rechtsanwalt/gebiete/rechtsanwalt-fuer-arbeitsrecht/kuendigung/facebook-aeusserungen-risiko

      Weitere findest du bei Google

      • Thomas Reißner says:

        Da steht doch dran, dass die Leute ihren Arbeitgeber bei Facebook angegeben haben. Wer das macht, muss auch mit Konsequenzen rechnen, wenn er Bilder von sich postet, auf denen er betrunken ist. Wer auf Facebook seinen Arbeitgeber angibt oder sonst wie mit ihm in Verbindung gebracht werden kann, sollte sich dort so aufführen, als wäre er in seinem Betrieb. Das gilt übrigens auch für Tätigkeiten für die Antifa, wie dir sicherlich klar ist. Kein Arbeitgeber muss akzeptieren, damit in Verbindung gebracht zu werden. Insofern vielen Dank für den Hinweis.

      • Ziemlich kurzsichtige und kindische Sichtweise. Woher weiß ein Mod-Kasper von Twitch, ob der Screenshot nicht gefaket, das Konto nicht geknackt oder die polizeiliche Ermittlung auf falschen Behauptungen beruht?

  5. Boomer haben ihre Gated Communities in denen sich jeder liebt hat.
    https://www.floridasunmagazine.com/immobilien/mit-sicherheit-wohnen-gated-communities-florida/

    Zoomer können sich das noch nicht leisten. Die bekommen ihre Wohlfühloasen virtuell. Die meisten Plattformen überbieten sich regelmässig wenn es darum geht, es der Woke Crowd recht zu machen.

  6. Bei „Morddrohungen“ ist die Polizei zuständig NICHT Twitch.

    Was schieben die für eine Hybris vor sich her?

  7. „…laufenden Polizeiermittlungen“ – Das sollte gar keinen Einfluss haben, erst wenn jemand vor einem Gericht verurteilt wird.

  8. Irgendwann schließen sich Twitch, Twitter, Facebook und YouTube zusammen und machen ein plattformübergreifendes Sozialkreditsystem und keiner kann was dagegen tun, denn sie seien ja nur private Seiten und es gilt ja die Vertragsfreiheit und wer die AGBs akzeptiert hat, ist selber schuld.
    Ähnliches gab’s ja schon bei Google: wer bei Google mal gesperrt wurde, der hatte plötzlich keinen Zugriff auf seine Mails, gekaufte Musik und Videos, registrierte Domains, bekam kein Geld von Adsense etc.

  9. ich denke wir werden uns alle noch wundern was kommt. amazon, google, facebook, apple brauchen sich nur zusammenschließen und schwupps… willkommen in #neuneuland

    • Na ja, im Gegensatz zu den anderen hat Apple bisher kein eigenes Social Network, daher wird Apple’s Marketing eher dagegen spielen und die Privatsphäre betonen.

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