TV-Geräte: Bundesregierung verschärft die Regeln für das Energielabel ab 1. März 2023

Mit Wirkung zum 1. März 2023 hat die Bundesregierung die Regelungen für das Energielabel verschärft. Hierbei geht es natürlich um das neue, seit März 2021 geltende, überarbeitete Energielabel, das nur noch mit den Effizienzklassen A bis G auskommt. Wie man bei der gfu konstatiert, sind aktuelle TV-Geräte bestenfalls in Klasse E einzustufen, OLED-Geräte gar in Klasse G. Hintergrund hierbei ist aber vor allem der Wunsch des Verbrauchers, immer größere und bessere Fernseher angeboten zu bekommen. Für die dafür notwendigen Technologien sei es für Hersteller mehr als schwierig, überhaupt noch Klasse G zu erreichen, um das Gerät in den Handel bringen zu dürfen.

Ab dem 1. März dieses Jahres gelten nun verschärfte Bedingungen mit neuen Höchstwerten für den Energieeffizenzindex.

Bisher bestehende Ausnahmen für Displays auf Basis von MicroLEDs und die besonders hochauflösenden 8k-Displays fallen weg, eine Bonus-Regelung bei der Bewertung von OLED-Displays ebenfalls. In der Folge werden alle höher auflösenden Displays gleichbehandelt. Während das für die allermeisten 4k-Displays kein KO-Kriterium ist, dürfe die Anwendung des neuen Index für die neuesten Displayarten eine riesige Herausforderung, wenn nicht sogar das Aus bedeuten. Zwar führen TV-Bildschirme mit einer höheren Auflösung als 4k derzeit eher ein Nischendasein, doch gleichzeitig stehen sie für die Weiterentwicklung der Bildschirmtechnologie. Diese wird nun aufgrund von rein physikalisch kaum zu erreichenden EU-Anforderungen ausgebremst. – gfu

Für den Massenmarkt gelte aber aktuell eher noch Entwarnung, so die gfu weiter. So erreichen die meisten der 4K-Geräte über 32 Zoll Diagonale die Anforderungen, die für die verschärften Effizienzwerte anliegen und TV-Geräte, die jene Kriterien nicht mehr erfüllen, aber vor dem 1. März schon im Handel waren, dürfen noch abverkauft werden.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: PayPal-Kaffeespende an den Autor. Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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13 Kommentare

  1. Und wieder mal mischt sich die EU in irgendwas ein und macht völlig unrealistische Regeln für etwas, von dem man offensichtlich keinerlei Ahnung hat…

    • Dann bin ich gespannt, welches Know-How Sie mir bieten können.
      Inwiefern ist es unrealistisch?

    • Es werden 3-4 Geräte verboten die etwa den 4fachen Stromverbrauch eines normalen 55″ Oleds haben. Andere Geräte werden mit ein paar Tricks noch schnell unter den Grenzwert gebracht. Sobald es die Hersteller hinbekommen, werden auch die Energiemonster wieder auf den Markt kommen. Völlig ok den Herstellern mal etwas Dampf zu machen. Oder hast du zu viel Geld?

  2. Wenn Politiker Vorgaben zu Dingen machen von denen sich den blassesten Schimmer haben.

    • Wie kommst Du zu dieser Meinung? Ich finde diese Vorgaben sinnvoll, denn ansonsten werden die Hersteller überhaupt kein Interesse daran haben, den Energiehunger ihrer Geräte zu zügeln, auch wenn die gfu behauptet, „Nachhaltiges Denken ist bei den Herstellern der Consumer Electronics fest verankert“.
      Ja nee, is klar. Reparaturen von modernen Fernsehern sind in der Regel kaum möglich, weil bereits nach 1-2 Jahren keine Ersatzteile mehr auf dem Markt sind; man benötigt also zwingend ein Ersatzgerät, das alte Gerät wird entsorgt. Was ist daran nachhaltig?

  3. Sieht man ja was bei rumkommt:
    Samsung bringt seine 8K Fernseher nun mit eingeschaltetem Eco Modus den der User mit 2 Klicks wieder deaktivieren kann.

    Also kein Grund zur Aufregung/Sorge.

    • ist mir auch gerade in den Sinn gekommen, ist sowas wie das Diesel Gate, bin gespannt wann die ersten Umwelt Verbände da klagen werden. Tippe das wird uns dann im Sommer hier beschäftigen :-D.

      Was hier mal wieder auffällt es wird immer auf die Politiker geschimpft die angeblich keine Ahnung haben, aber nicht erzählen von was die denn eigentlich keine Ahnung haben und was sollte denn anders laufen und warum wenn man wie die Schreiber solcher Kryptischen Botschaften anscheint Ahnung haben um die Ahnungslosigkeit der Politiker einzuschätzen

    • Hallo Dennis, ist auch der einzig richtige Weg mit solchen weltfremden Vorgaben der EU umzugehen. Ein Fernseher soll ein kontrastreiches, helles, gut aufgelöstes Bild bringen welches man auch bei Tages-Raumlicht gut erkennen kann. Dazu muß eine bestimmte Grundhelligkeit gegeben sein. Mit diesem „Zwangsdimming“ werden den VerbraucherInnen flaue , gedrosselte Bilder über die Voreinstellungen aufgezwungen. Gut wenn man das wieder ausschalten kann. Ich würde als hersteller einfach ne Eco ein/aus-Taste anbringen mit der man diese Vorgabe-einstellungen auf einen Klick ausschalten kann. Dann hat jeder Kunde wieder die Hoheit über die eigene Balance zwischen Energieaufnahme und Seh-Komfort selber zu bestimmen. Denn das Quellmaterial wird ja so produziert daß es höhere Kontrast- und Helligkeitswerte hergibt, dann will man als Kunde das zu hause auch sehen können .

      • Ich finde die Regeln keineswegs weltfremd. Der EU ist durchaus bewusst, dass es Modi gibt, die einen höheren Stromverbrauch haben. Der Nutzer muss den Modus dann halt bewusst auswählen.
        Verstehe wirklich nicht, was daran weltfremd sein soll.

        • Hallo Jens, weltfremd – weil nicht jeder Fernsehgeräte-Nutzende sich durch diverse menü-Ebenen durchklicken mag oder kann – ich meine kann im Sinne von Technik-Verständnis – um die „EU-kastrierten“einstellungen für seine Sehbedürfnisse zu optimieren. Von daher sollte es eine am Nutzen des Gerätes – das ist Fernsehgucken, nicht Stromsparen – orientierte Grundeinstellung geben die für alle Leute z. B. auch bei Tageslicht im raum – paßt. Und wenn die eben nicht die energiesparenste ist – na und? Wer das will und sich darüber Gedanken macht hat nämlich in der Regel auch das technische Wissen das dann selber einzustellen – ggf. unter Komfortverlust aber das ist dann jedem seine eigene entscheidung und kein „Spardiktat“.

  4. Vielleicht ganz hilfreich, um die EU-Vorgaben einzuordnen:
    FlatpanelsHD has done the calculations for EEImax (Energy Efficiency Index) for various popular TV size classes. Here is what it means for LCD, OLED and microLED TVs, both 4K and 8K.
    Size class March 2023: Maximum power for 4K and 8K TVs
    40″ 48 W
    42″ 53 W
    48″ 66 W
    55″ 84 W
    65″ 112 W
    75″ 141 W
    77″ 148 W
    83″ 164 W
    85″ 169 W
    88″ 178 W

    Und: „The requirements relate to the default picture mode that a TV ships with. TVs can still offer other picture modes that consume more power as manual selections that must present on-screen a warning notification making the user aware of the increased energy consumption.“

    Von https://www.flatpanelshd.com/focus.php?subaction=showfull&id=1665647227

    • Super Info, vielen Dank

    • 65″ 112W …und ein 65″ Samsung 8K braucht 289W im SD-Modus, HDR-Modus 435W. Allerdings weiß ich nicht welcher Wert entscheidend ist, vielleicht noch ein anderer „Energiesparmodus“-Wert.

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