Tuta Calender: Kalender-App mit quantenresistenter Verschlüsselung nun auch für iOS und Android

Den Mail-Dienst TutaMail kennen einige vom Entwickler Tutanota, heute Tuta. Im März dieses Jahres stellte das Unternehmen die hauseigene, hybride Verschlüsselungstechnologie TutaCrypt vor, welche dank der Verknüpfung von Post-Quantum-Algorithmen mit traditionellen Verschlüsselungstechniken dafür sorgen sollten, dass TutaMail in der Lage ist, aktiv vor potenziellen Quantencomputer-Angriffen zu schützen. Nun informiert man, dass es erstmals auch eine eigenständige Kalender-App für Android und iOS gibt: Tuta Calendar.

Jene Kalender-App ist kostenlos für Kunden zu bekommen und verspricht privaten als auch geschäftlichen Nutzern besonderen Datenschutz durch automatische Verschlüsselung via TutaCrypt. Den Kalender gab es schon eine geraume Zeit, neu ist hierbei eben die eigenständige, mobile App. Jene verspricht außerdem folgende Optimierungen:

  • Externe Kalender abonnieren und synchronisieren: Nutzer können Kalender von Drittanbietern abonnieren, z. B. vom Arbeitsplatz, der Gemeinde oder der Schule, und diese Ereignisse werden automatisch synchronisiert und im Tuta Calendar aktualisiert.
  • .ics-Kalenderimport für mobile Geräte: Bisher war der Import von .ics-Kalenderdaten nur über einen Desktop-Client oder einen Webbrowser möglich. Diese Funktion wird nun auch in den neuen Tuta-Kalender-Apps verfügbar sein, sowohl auf iOS als auch auf Android.
  • Kalendererinnerungen auf allen Geräten: In dieser Version sind auch neue Push-Benachrichtigungen für Erinnerungen enthalten. Anstatt manuell nach den Ereignissen des Tages zu suchen, können Nutzer nun Erinnerungen einstellen, um ohne zusätzliche Schritte informiert zu werden. Weiterer Vorteil: Alle Erinnerungen im Tuta Calendar werden lokal auf dem Gerät des Nutzers mit einer Zero-Knowledge-Infrastruktur verwaltet. Dabei erfahren die Tuta-Server niemals, wann man sich mit wem und wo trifft. Dies macht Tuta zum einzigen echten Zero-Knowledge-Kalender – unübertroffen von allen Konkurrenten, die E-Mail-Benachrichtigungen verwenden (in diesem Fall ist der Server involviert und weiß, dass ein Ereignis stattfindet).
  • Neue Themes: Neben neuen Funktionen erhält die brandneue Kalender-App ein blaues Icon und passende Themes im hellen und dunklen Modus.
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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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8 Kommentare

  1. Jens mander says:

    Quantenresistente Verschlüsselung. Da muss man dann wohl dem Handybesitzer auf die Quanten hauen, damit er das Passwort rausrückt.
    https://xkcd.com/538/

  2. Quantensichere Verschlüsselungen sind fast alle asymmetrischen Verfahren.

    z. B. AES gilt als quantensicher

    • Nö, gerade die älteren asymmetrischen Verfahren (Logarithmus, Primfaktor) sind anfällig. AES ist ein symmetrisches Verschlüsselungsverfahren.

    • Seit wann ist AES asymmetrisch? Als quantensicher gilt sie, bis jemand einen Angriff gefunden hat. Den gibt es für AES noch nicht, jedenfalls nicht der Art, dass die Komplexität klein genug wird.

  3. Spannend, wie sich die Meinung bei Tuta geändert hat. Als ich vor ner Weile nach einem E-Mail und Kalenderdienst suchte, gab’s von Tuta noch keine Apps. Tuta meinte damals, das wäre nicht notwendig. Bin dann bei Proton gelandet. Proton ist zwar teurer, scheint mir bisher aber bei der UI und der Appentwicklung weiter zu sein.

    • Apps gibt’s schon länger, aber nur die eine, nicht getrennt.
      Problem ist, dass sich bei Tuta noch immer nicht die alten Mails importieren lassen.

  4. Die App ist für iOS noch nicht verfügbar.

    „Apple hat die Freigabe der neuen Tuta Calendar App verweigert, weil wir nach einem Passwort fragen, um das Konto zu löschen“

  5. Ich habe es mal probiert und bin auf den ersten Blick positiv gestimmt. Was ich schade finde ist, dass man den Kalender wirklich als App und im Web nutzen muss, Clients des Betriebssystem oder Thunderbird oder so sind da scheinbar raus. Das mag an der Verschlüsselung liegen, Webdav ist da sicher das falsche Protokoll oder man müsste sehr viel drum rum bauen, um da was sicher hin zu bekommen.
    Eine befreundet Familie testet das jetzt mal als Familienkalender, ich bin gespannt.
    Praktisch für Menschen, die keine Lust auf self hosting haben, ist es allemal. Danke für die Info!

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