Turris MOX: Modular & Open-Source Router sucht Unterstützer

Im Jahre 2016 ließen die Jungs und Mädels von CZ.NIC zuerst von sich hören: Sie starteten bei Indiegogo eine Crowdfunding-Kampagne für ihren modularen Router Turris OmniaDiese Kampagne schloss erfolgreich ab (erreichte mit 1,2 Millionen Dollar über 850% des Finanzierungsziels) –  und als Endergebnis kann man bis heute die Router erstehen.

Außerdem wurde für den Turris Omnia die freie Software OpenWRT angepasst, dieser entsprang das TurrisOS. CZ.NIC gewährleistet für seine Router (Omnia und Omnia MOX) „lebenslange“ Softwareupdates, ein Versprechen welches sie mit dem Router Omnia bisher einhielten. 

Nun steht bei Indiegogo das nächste Projekt von CZ.NIC in den Startlöchern. Ihr könnt gerade deren zweiten Router Turris Omnia MOX unterstützen und damit auch günstiger erstehen. Im Gegensatz zum teilmodularen Omnia zeichnet sich der Omnia MOX durch seine volle Modularität aus, das heißt man kann an die Hauptplatine des Routers weitere Erweiterungskarten anschließen. Keine Sorge, Erweiterungen und Gehäuseelemente kann man ebenfalls dazu erwerben.

So gibt es zum einen die Hauptplatine (A), die den Rechenkern, Arbeitsspeicher, Anschlüsse für die Stromversorgung, den WAN-Port und einen PCIe-Bus für die weiteren Module bietet. Ebenso scheint es ähnlich zum Raspberry Pi GPIO-Pins (General Purpose Input Output) zu geben, auf die allerdings nicht weiter eingegangen wird.

Es gibt ein Board mit mPCIe-Anschluss (B) für WLAN oder eine SSD sowie Platz für eine SIM-Karte, über die beispielsweise LTE-Fallback funktionieren könnte. Auch gibt es ein LAN-Board mit vier GBit-Anschlüssen (C), und ein Board mit einem SFP-Port als Uplink für größere Switches (D).

So sind anhand der gebotenen Hardware viele Nutzungsszenarien denkbar. Ob nun als Access Point oder mobiles NAS (jeweils A & B), als Router mit WLAN und LAN (A & B & C) –  oder als Router mit Fiberchannel Uplink (SFP) zu einem Switch (A & B & D). Entsprechend der FAQ des Teams können leider nicht multipel selbige Module eingebaut werden. Auch ist es nur möglich entweder das C oder das D Modul zu verwenden. Eine gleichzeitige Verwendung von beiden ist laut der Projektleiter nicht möglich.

Meinung unseres Lesers und Autors Soenke:

Ich für meinen Teil habe mich dazu entschieden den MOX zu unterstützen und freue mich auf dieses feine Stück Technik. Natürlich gibts dann nach Auslieferung ein Update von mir und ich berichte über meine Erfahrungen mit diesem Router.

Was denkt ihr? Kann euch das Konzept begeistern oder schreckt euch der Preis ab? Ich freue mich auf Eure Meinung in den Kommentaren oder in Caschys offener Telegram-Gruppe.

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Der Gastautor ist ein toller Autor. Denn er ist das Alter Ego derjenigen, die hier ab und zu für frischen Wind sorgen. Unregelmäßig, oftmals nur 1x. Der Gastautor eben.

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14 Kommentare

  1. Wenn es ein Modul mit Kabel Modem gäbe ware das Ding gekauft….

  2. DSL-Modem, Kabelmodem, DECT-Modul, TAE/ISDN-Buchsen? Da fehlt ja noch alles, was einen Router erst komplett macht…
    Vielleicht sollten die Macher lieber eine Fritzbox als Hardware nehmen und versuchen, da ihre alternative Firmware für anzupassen.

    • All die Dinge die sie aufzählen sind eigentlich Tätigkeiten die von einem Router garnicht erwartet werden. Ein Router arbeitet nach Definition im OSI Layer 3 und sorgt dafür, dass die Verbindung zwischen verschiedenen Netzen sauber und ordentlich vonstatten geht. Ein gutes Beispiel ist da eben das Einwählen und handeln der Verbindungen von ihrem Subnetz zuhause und dem Internet. Außerdem sind zukünftig Modems sowieso nichtmehr im Router verbaut, da das bei Glasfaserleitungen sehr unpraktisch wäre (der Routerzwang MÜSSTE zwanghaft wiedereingeführt werden, man könnte seinen router nicht an jedem Anschluss einfach so benutzen, und und und). Dementsprechend sinnvoll jegliche Art von Modem wegzulassen. DECT-Module in Routern sind meineserachtens auch unnötig, da jede Telefonanlage eine eigene Basisstation hat und darüber kommuniziert, und wenn es kein DECT Telefon ist, kommuniziert es mit dem Router wenn gewünscht via WiFi und hat auch ne deutlich bessere sprachqualität dank HD Voice. TAE/ISDN Buchsen? ich bitte sie… irgendwann sollten alte Zöpfe auch abgeschnitten werden. Für was sollte man heutzutage noch TAE buchsen benötigen?

    • Da bin ich genau der selben Meinung. Ich denke in Deutschland ist das Ding, bis auf bei einigen Technik Freaks, ein Rohrkrepierer. Wir haben eigentlich den perfekten Router, die Fritzbox.
      Einige andere Hersteller haben ja versucht etwas dagegen zu machen (kennt noch jemand die „Horstbox“ von DLINK?), aber AVM macht einfach einen guten Job.
      Und, JA, ich will alles in einer Box. Wer hier sagt, das eine Telefonanlage ja eine DECT-Basis hat, der hat vermutlich nie die DECT-Fritzphones benutzt. Ich nutze die privat und beruflich im Homeoffice….
      Mir kommt nichts mehr anders ins Haus, die Geräte sind top.
      Auch sonst vermisse ich nichts, die 7490 hat einfach alles was ich brauche. Eine simple NAS-Funktion, UPNP, ein Modem (ich kaufe mir doch privat kein Router ohne Modem!), gutes Dualband WLAN, Ethernet-Ports…. Die 7490 wird zwar von meinem Anbieter (lokales Stadtwerk/EWE) nicht vorgeschrieben,
      aber sie macht einen guten Job bei meinem Anschluss (VDSL, 108 Mbit Down- und ~45 Mbit Upload).
      Ein extra Modem an einem Router macht im Privatsektor einfach kaum Sinn, es will auch kaum einer mehrere Geräte installieren. Ich arbeite beruflich für einen deutschen Hersteller von Industrieroutern, da macht die Auswahl eines bestimmten Modems sinn (Temperaturbereiche etc.) aber privat muss das die Box einfach können, sonst ist der Markt schon sehr winzig.

      • Ich kann ihnen zustimmen, ein fritzphone hatte ich wirklich noch nicht in der hand. Liegt aber meist daran, dass mein Festnetzanschluss so langsam einstaubt. Nochmal zu der Modemsache: in Zukunft wird man kein integriertes modem mehr nutzen können, weil das modem das Lichtsignal wieder in Elektrische signale umsetzen können muss und auf ihren anschluss speziell eingerichtet ist, das hat technische Gründe die ich gerne leute vom Fach auf einem Congress des CCC erklären lasse (Wie kommt eigentlich das Internet von Hamburg nach Stuttgart? GPN17). WLAN, NAS und Ethernet Ports hat der Turris Mox auch. Und die bessere software dazu

        • Genau aus dem Grund hat sich LEDE von OpenWRT abgespaltet, wurden erfolgreicher und mergen jetzt wieder mit OpenWRT, unter den neuen Rahmenbedingungen von LEDE.

          Schonmal probiert? Ein Träumchen was Anpassbarkeit, Stabilität und Freiheit anbelangt.

      • Früher dachte ich auch Fritz sei gut, bis ich Ubiquiti gefunden habe.

  3. Ist da dann auch eine Kombi wie z.B. A + B + B + D möglich ?

    DAS wäre dann ja mal wirklich interessant.
    Das Gerät sieht vielversprechend aus, insbesondere das ich meine eigene WLAN/LTE Karte nutzen kann inkl. der dazu passenenden Antennen etc.
    Die Frage ist nur, wie sieht es in Zukunft aus, wenn der Industrie mal wieder einfällt das ein neuer Steckkartensockel „von Nöten“ ist? Gibts dann ein neues Modul? usw.

    Gerenell aber interessant.

    • Moin Manu!

      Ich habe für dich noch einmal nachgeschaut, leider scheint ein solches Design nicht möglich zu sein, da in der FAQ folgendes steht:

      „How can I mix and match the modules?
      You must have Basic module in any set. You can have only one type of module in the set (and you can not mix SFP and Ethernet module together). You can not have for example 2 Extension modules connected to Basic module.“

      Demnach wird man denke ich keine doppelten Module verwenden können.
      Auch ist dieses Gerät ja nicht als klassisches Komplettgerät zu verstehen, sondern als mobiles variables Gerät, welches durch die Modularität unterstrichen wird. Diesem Gedanken zugrunde liegt auch das Design. Dementsprechend fallen natürlich auch einige von anderen Lesern geforderte Unterstützung von Glasfaser, Kabel etc. fürs erste untern Tisch.

      Da aber auch die Hardware unter einer Open Source Lizenz (CERN OHL (https://www.ohwr.org/projects/cernohl/wiki) steht, wird diese Hardware evaluierbar und erweiterbar sein, durch jeden der sich damit auskennt. 😉 Wann dies jedoch geschieht steht auf einem anderen Blatt Papier.

      • hm hab ich wohl zu Oberflächlich gelesen 🙂
        Danke.
        Aber verdammt schade. Hätte so manches Szenario ermöglicht.
        Unabhängig davon hat mich das ganze auf den Vorgänger (Omnia) aufmerksam gemacht, der morgen eintreffen sollte. Auch schon spannend.

  4. Moin Manu,

    Ich habe noch einmal nachgeschaut, jedoch ist es wie ich es auch im Artikel schrieb: Multiple Verwendung von Modulen wird nicht unterstützt werden.
    (In Bezug auf die Projekt-FAQ: „How can I mix and match the modules?
    You must have Basic module in any set. You can have only one type of module in the set (and you can not mix SFP and Ethernet module together). You can not have for example 2 Extension modules connected to Basic module.“)

    Jedoch ist die Hardware unter der freien Lizenz CERN OHL (https://www.ohwr.org/projects/cernohl/wiki) erschienen und wird auch für aussenstehende evaulier- und erweiterbar sein. (Hiermit ist das Design der Leitungen und Schaltungen der Hardware gemeint 😉 )

  5. @George99 und @HPK

    Dieses Gerät ist nicht als integrierte Routing-, Telefon- und Modemlösung gedacht, wie ihr korrekt bemerkt habt. Nichts desto trotz braucht man ja nicht einem Gerät, welches die Aspekte Telefon und Modem nicht hat, seine Routingkompetenz absprechen.

    Ich zum Beispiel kaufe es mir als Zweitrouter. Anwendungsfälle gibt es für ein solches Gerät, auch ohne von euch erwähnte Ausstattung, mehr als genug. 🙂

  6. Dieses Gerät mit einer Fritzbox zu vergleichen ist natürlich Blödsinn. Dieses Gerät ist sicher nichts für Lischen Müller die an einer Seite ihren Telefonanschluss einstecken möchte und dann ihr iPhone verwenden will.

    Das hier ist modular und konfigurierbar. Das sieht mir eher wie eine managed Switch aus, die Konkurrenz ist also eher Cisco/Netgear/Zyxel. Sieht an sich durchaus interessant aus, aber die Frage ist wie gut die einzelnen Module letzlich funktionieren. Für WiFi würde ich sicherlich eher auf Ubiquity oder ähnliches setzen. Als Rounter/Switch könnte es aber interessant sein.

  7. Interessant ist im übrigen die noch später im Projekt zugefügte Variante der privaten Cloud, bei der Zusammen mit Nextcloud (so wie ich es verstehe von deren Machern unterstützt) eben die eigene Wolke daraus wird. Vorgesehen ist eine leichte Installation von Nextcloud mit wenigen Klicks (was immer das konkret bedeuten mag), was dennoch allemal einfacher sein dürfte als selber einen Raspberry Pi für so was aufzusetzen. Platten können dabei als Raid angeschlossen werden.
    Und zu eben diesem Cloud-Zweck macht das Teil für mich extrem Sinn – für die eigne Anbindung ans Netz hingegen stimme ich mein Vorredner gerne zu und halte an meiner FritzBox fest…

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