Totgeglaubte leben länger: Nokia kehrt auf den Smartphone- und Tablet-Markt zurück

nokia logo squareErstens kommt es anders – und zweitens als man denkt. Es ist noch keine 10 Jahre her, dass Nokia unangefochtener Marktführer auf dem Mobilfunkmarkt war. Mit Symbian brachten die Finnen das erste Smartphone-Betriebssystem, lange vor iOS und Android. Leider entwickelte Nokia sich zu langsam weiter, hielt zu lange an Symbian fest. Symbian war code-technisch schon am Ende bevor überhaupt Android kam, zu viel Gemurkse, eine zu geringe App-Kompatibilität. Das Ende vom Lied kennen wir, Microsoft übernahm Nokia nach ein paar Jahren Windows Phone-Exklusivität. Mittlerweile ist Nokia als Marke nicht mehr auf dem Smartphone-Markt existent. Oder sollte man sagen „noch nicht wieder“ existent?

Nokia gab heute bekannt, dass das Unternehmen in den Smartphone- und Tablet-Markt zurückkehren wird. Nun kann man sich vorstellen, dass im Zuge der Übernahmen und Umstrukturierungen nicht mehr viel vom „alten Nokia“ übrig ist. Aber den Namen gibt es noch und kurioserweise wird er immer noch mit Nokia in Verbindung gebracht. Nokia wird aber nicht selbst Smartphones entwickeln, sondern nur den Namen dafür hergeben. Eine neu gegründete Firma, HMD, die sich aus Mobile-Spezialisten zusammensetzen soll, wird die Geräte entwickeln und vertreiben.

Auf 10 Jahre ist die Vereinbarung angelegt, in dieser Zeit kann HMD eine ganze Palette an Smartphones und Tablets mit Nokia-Branding auf den Markt schmeißen. Die Geräte werden übrigens mit Android-Betriebssystem laufen, also exakt so, wie es sich Nokia-Fans seit ein paar Jahren wünschen.

Während ich es toll für Nokia finde, wieder einen mobilen Versuch zu starten, sieht das Ganze für mich dennoch eher wie das Ausschlachten eines bekannten Namens aus. Man muss abwarten, ob man in den Geräten tatsächlich Nokia wieder erkennt oder ob hier nur versucht wird, die mobile Traditionsmarke noch ein letztes Mal zu versilbern.

Wann Nutzer mit ersten Geräten rechnen können ist bisher nicht bekannt. Nokia selbst teilt mit, dass man sich noch gedulden müsse, verspricht aber Geräte, die dem entsprechen, was die Kunden die Jahre immer wieder verlangten.

Was meint Ihr, eine Chance für einen weiteren Player auf dem Smartphone-Markt, der aktuell eh schon nicht einfach ist?

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24 Kommentare

  1. Ich lasse mich mal überraschen, aber das liest sich alles eher so, dass nur noch einmal der Name Nokia richtig ausgeschlachtet werden soll mit irgendwelchen 0815 Geräten. Das gleiche Spiel wie bei AEG, Blaupunkt, usw.

    @Kizz
    Das sehe ich ebenfalls so.

  2. Wer Arbeitsplätze von Smartphones in Deutschland sichern will sollte die Smartphones vom Bayernsponsor kaufen… Auch wenns nur Marketing-Arbeitsplätze sind – sowas ist nicht auslagerbar für eine Marke made in Germany!

  3. @ Kalle
    Nokia Networks will in Deutschland 30% der Stellen streichen, Weltweit bis zu 15.000. Läuft also echt gut.
    Und im Consumer-Bereich sieht man sehr wohl, wo der Weg hingeht. Das N1 ist/war zu 100% ein Foxconn-Gerät. Bis auf ne Hand voll Patente, den Launcher und natürlich den Namen hat Nokia absolut nichts mit dem Gerät zu tun. Engineering, Hardware, Vertrieb und gar Support liegt in Foxconn-Hand. Wo jetzt da der unterschied zu Grundig und Telefunken sein soll, erschließt sich mir nicht. Nokia ist und bleibt eine leere Marketing-Hülle. Von der Endgeräte-Fertigung mit allem was dazugehört ist man so weit weg, wie es nur irgendwie geht.

  4. Ich verstehe den Hass auf Nokia nicht so ganz. Sie haben Subventionen bekommen, haben sie eingestrichen, warum sollten sie es nicht machen. Der Fehler liegt nicht bei Nokia, der liegt bei der Bundesrepublik und der EU, die immer wieder versuchen, mittel Subventionen irgendetwas zu steuern. Das Ergebnis wird immer das gleiche sein: irgendwas geht kaputt. Trifft auf auf Agrarsubventionen zu, Retten von Opel, Banken, Atomkraft, Öko-Strom, sucht euch was aus.

    Was die Idee angeht, auf dem Markt der Android-Smartphones mitspielen zu wollen, und den Namen eines dichten Gummistiefels oder eines tollen Handys der 90er zu nutzen, vielleicht auch aus dem B2B-Geschäftszweig: Was soll der Kack. Was glauben sie damit zu erreichen? Der Markt ist übersättigt, der schrumpft in nächste Zeit ein wenig gesund. Durchsetzen können sich nur Ausreißer, was Preis, Qualität oder Mehrwert angeht. Im 1. Versuch scheint Blackberry gescheitert zu sein, für Sony sieht es nicht besonders gut aus, gab es da nicht mal einen französischen Hersteller, der Name ist mir entfallen. Die Idee „Nokia“ wird nicht ausreichen.

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