Tineco PURE ONE S12 Pro EX und PURE ONE S12 im Test

Nachdem ich bei uns im Haushalt neulich einen Wischsauger von Tineco ausprobiert habe, habe ich nun einen Handstaubsauger mit Akku ausprobiert. Besser gesagt gleich zwei Modelle, die für zwei Haushalte gedacht sind. Auf der einen Seite ist dies der Tineco PURE ONE S12 PRO EX und auf der anderen der Tineco PURE ONE S12.

Quizfrage: Worin unterscheiden die sich? Ganz einfach, das Pro-Modell hat mehr Zubehör und einen zweiten Akku, technisch tut sich da nichts, beide haben im Test logischerweise auch gleich abgeschnitten, so viel vorab. Die Modelle gelten für viele derzeit als empfehlenswert, rein vom Datenblatt her muss man sich da nicht vor einem Dyson V11 oder so verstecken.

Tineco PURE ONE S12:

Tineco PURE ONE S12 PRO EX:

Tineco schreibt eine Saugkraft von bis zu 22.000 pa auf das Datenblatt, knapp 150 Airwatt. Bei der Lautstärke gibt man maximal 71 dB an. Genau wird man dies pro Stufe kaum angeben, denn die Sauger nutzen nicht einfach nur 3 Standard-Stufen, wie es einige Sauger haben. Stattdessen verwendet man ganz viele regelbare Stufen nebst einem Automodus, der sich an der zu saugenden Oberfläche und dem Schmutz orientiert. Die Kammer für den Schmutz fasst übrigens 0,6 Liter.

Der Tineco PURE ONE S12 hat einen Akku mit 2.500 mAh, der Tineco PURE ONE S12 PRO EX liefert neben mehr Aufsätzen auch einen zweiten Akku. Laut Hersteller kann der Akku bis zu 50 Minuten durchhalten. Dies konnte ich im Test so leider nicht nachvollziehen. Ich hatte den Sauger im Auto-Modus mal auf unseren Teppich gestellt, da hatte er lediglich mal 3 oder 4 Balken von den „ganz vielen“, fuhr leistungstechnisch also auf unterem Level. Ergebnis? Knapp 30 Minuten.

Die Geräte haben im Lieferumfang eine Ladestation, auf die ich direkt mal eingehen möchte. Jene muss man nämlich im besten Fall an der Wand anbringen, um den Sauger zu laden. Ich persönlich wäre eher Fan eines Ladeständers oder der Option gewesen, klassisch ein Netzteil anzuschließen. Laut Tinecos Homepage kann die Ladestation bei dem Modell mit 2 Akkus (also der Tineco PURE ONE S12 PRO EX) beide gleichzeitig laden. Konnte ich nicht nachvollziehen. Der separate Akku wird geladen, wenn der Staubsauger nicht geladen wird. Packt man den Sauger zum Aufladen in die Station, dann erlischt das Licht am Extra-Akku, es wird nicht geladen, bis der Akku im Sauger geladen ist.

Die Besonderheiten: 

Tineco bietet eine App für Android und iOS an. Die ist gar nicht so unnütz, wie ich zuerst dachte. Verbindet man seine Sauger, so bekommt man von diesen alle Informationen geliefert. OK, es bringt mir relativ wenig, zu wissen, wann ich wie viel gereinigt habe. Aber es ist schon nett zu wissen, wie lang der Akku noch laden muss, wie viel Kapazität er hat und wie voll die Schmutzkammer ist. Des Weiteren kann man als Nutzer auch flott erfahren, wie etwas funktioniert – oder wie es um den Filter bestellt ist, ob jener gereinigt werden muss. Tatsächlich eine gute Sache. 

Abseits dessen verfügen die baugleichen Modelle über ein Display auf der Oberseite, welches diverse Informationen für den Nutzer bereithält. Auch hier kann man die Kapazität des Akkus erfahren, man sieht, auf welcher Stufe man saugt, ob der Filter gereinigt werden muss und, und, und.

Da seht ihr dann auch, dass das LED-Info-Panel für sich arbeitet, während man die Saugleistung direkt am Griff regelt:

Da hat man von Eco bis „volle Pulle“ einen drucklosen, kapazitiven Schieber – und einen Knopf für den Automodus. Wo ich beim Griff bin, führe ich direkt mal unter den Besonderheiten auf, dass es einen kleinen Schalter gibt, damit man nicht immer den Abzug zum Saugen betätigen muss. Dieser Pfennigartikel fehlt oft bei namhaften und teuren Mitbewerberprodukten. Wer mal 10 Minuten auf so einen Abzug beim Saugen drückte, der wird einen Feststellmechanismus sicherlich sehr schätzen.

Ebenfalls eine Besonderheit: Die Tineco PURE ONE S12 PRO EX und Tineco PURE ONE S12 sind smarter als gedacht. Der Hersteller verbaut einen Sensor, der den Schmutz, welcher durch das Rohr gezogen wird, misst und passt dahingehend dann die Saugleistung an. Auch spannend: Tineco setzt auf einen Selbstreinigungsaufsatz für den Filter. Ihr müsst da also nicht zwingend selbst aktiv werden, sondern erledigt alles über den Aufsatz. Im Umkehrschluss empfiehlt man auch den Austausch jenes Filters alle 6 Monate, das sind dann halt ein paar Euro Folgekosten, wenn ihr den nicht selbst reinigen wollt.

Was gut ankam: Beide Sauger bringen im Lieferumfang eine elektrische Multifunktionsbürste mit Direktantrieb und LED-Beleuchtung mit. Über die Beleuchtung habe ich erst geschmunzelt, dann aber durchaus ihren Nutzen in unserem Flur erkannt, der nicht ganz so hell ist. Da sieht man auf schwarzen Fliesen tatsächlich jeden Krümel und den Staub und kann dahingehend dann zu Werke gehen.

An jener elektrischen Multifunktionsbürste möchte ich auch die grundsätzliche Saugleistung festmachen, denn eine Staubbürste oder eine normale Fugendüse kommen wohl nur bei wenigen dauerhaft zum Einsatz – zumal sie in meinem Test definitiv zufriedenstellend funktionierten. Entscheidend ist auf dem Platz und von der Saugleistung her machte der Tineco PURE ONE S12 reinen Tisch. Ob groß oder klein – alles kein Problem.  Was ich bemerkte bei der Reinigung von Teppich im manuellen Modus auf höchster Stufe: Die elektrische Multifunktionsbürste „hebt“ beim Rückziehen ein bisschen ab. Man muss also etwas mehr Druck ausüben, wenn es beim Rückziehen nicht über den Teppich holpern soll – das ist ja auch eher kontraproduktiv.

Die reine Leistung fand ich gut unterm Strich – nicht nur ich, sondern auch meine Frau, die das Gerät auch testete und sich dazu mit mir austauschte. Sie ist besonders Fan des Tineco PURE ONE S12 PRO EX, da dieser über reichhaltiges Zubehör verfügt, darunter (flexible) Verlängerungen, die es uns auch ermöglichten, schonend Staubfäden und Spinnweben aus den sehr hohen Ecken unseres Wintergartens zu entfernen oder auch einmal in den hinteren Bereich von Ausziehschubladen in der Küche zu kommen.

Grundsätzlich fällt unser Fazit positiv aus. Müsste ich persönlich etwas bemängeln, dann wäre es die angegebene Akkulaufzeit. Wäre alles kein Problem gewesen, würde man nicht so weit oben ansetzen und eher reale Zahlen angeben. Alternativ hätte man zu diesen Preisen einfach mal mehr beipacken können, quasi in der Grundversion gleich zwei Stück. Ansonsten ist die Optik natürlich Geschmackssache. Wertig verarbeitet ist so weit alles, lediglich der Kunststoff-Chrome-Look kann auf den einen oder anderen Nutzer vielleicht ein bisschen „plünnig“ wirken – ich selbst bin auch kein Fan von weißem Kunststoff.

Beim Tineco PURE ONE S12 PRO EX ist viel Zubehör dabei, das muss man ihm lassen – die Frage ist, ob man letzten Endes wirklich alles davon braucht. 599 Euro ist eine ganze Menge Holz für das Gerät. Günstiger ist da der PURE ONE S12 für 459 Euro – der dann eben nur einen Akku und weniger Zubehör hat. Günstiger wäre meines Erachtens angebrachter gewesen – zum Normalpreis würde ich das Gerät nicht gekauft haben, da sollte man eine der zahlreichen Rabattaktionen abwarten – den Tineco PURE ONE S12 PRO EX bekam man mal für knapp unter 500 Euro im Blitzangebot, den Non-Pro gar für 379 Euro. Dafür kann man meiner Meinung nach bedenkenlos zuschlagen. Aber bei so etwas würde ich vermutlich nun den kommenden Amazon Prime Day abwarten.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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6 Kommentare

  1. Mmmhh, ne extra Anzeige für einen defekten Staubsensor!? Der scheint ja dann schon öfter mal kaputt zu gehen

  2. Puh, da nehme ich doch lieber das Original.

  3. Bei der Gelegenheit (also wenn hier Interessenten für Haushaltstechnik vorbeischauen): kann mir jemand einen kompakten Handstaubsauger empfehlen, der sich für enge Stellen eignet, an die ein Saugroboter nicht kommt? Also wenn man z.B. mal schnell hinter der Stehlampe saugen will? Oder zwischen Schrank und Standlautsprecher?

    Tineco, Xiaomi, Dyson und Co. kann man ja meist zum Handsauger umfunktionieren. Aber dann hat man trotzdem das sperrige Handgerät, mit dem ich persönlich nicht leicht in alle engen Stellen kommen würde, um mal schnell Staub und Schmutz zu saugen.

    Hat jemand einen heißen Tipp?

    • Warum nicht einen Handstaubsauger mit einem langen Zubehörschlauch? Haben wir auch, kommen in jede Ecke.

      • Klar. Mir würde ja sogar ein Handstaubsauger mit relativ kurzer Fugendüse reichen. Aber ich habe ja noch keinen Handstaubsauger. Weshalb ich auf der Suche nach einem solchen bin. Und die vielen bezahlten Tests von China-Böllern machen die Suche nicht gerade einfacher. Deshalb meine Frage, ob jemand einen Handstaubsauger empfehlen kann.

  4. Bei dem Preis musste ich erstmal schlucken. Der S3 ist ja bei weitem günstiger und gerade bei einem Nasssauger hätte ich erwartet das er teurer ist.
    Ebenso ist die Laufzeit für einen reinen Sauger auch recht sparsam.
    Aber ok, der Akku ist ja auch Gewicht und der S3 rollt ja und wird eher kaum an die Decke gehoben.
    Mein Fazit bleibt dann eher auf ein günstiges Angebot zu warten.
    Der S3 erledigt bei mir schon das meiste.

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