Thunderbird: Mehr Entwickler, bessere Optik und neue Funktionen im Anmarsch

Derzeit läuft die FOSDEM (Free and Open Source Software Developers‘ European Meeting). Da geht es natürlich um Open Source, so sind beispielsweise die Macher von Kodi vor Ort – und viele Sessions kann man sich live anschauen. Auch dabei: die MZLA Technologies Corporation, das Tochterunternehmen von Mozilla, welches sich zukünftig um das E-Mail-Programm Thunderbird kümmert (wir berichteten).

Auf der FOSDEM warf Ryan Sipes, Thunderbirds Community und Business Development Manager, einen Blick auf Thunderbirds Fahrplan für die Zukunft und stellte dar, was das Projekt für 2020 und darüber hinaus geplant hat. Obwohl einige im Internet sagten, dass Thunderbird vor ein paar Jahren auf dem Sterbebett lag, konnte das Team eine Menge Ressourcen und Entwickler zusammenstellen. Was die größeren Pläne sind? Auf der einen Seite wolle man noch mehr Entwickler einstellen, zehn sind es momentan in Vollzeit, fünf bis sieben weitere könnten es werden.

Thunderbird, täglich von mindestens 10 Millionen Anwendern genutzt, soll in Zukunft ein besseres, neues Adressbuch bekommen – und auch die integrierte Mail-Verschlüsselung sei ein Thema. Ebenso habe man viele Ideen für optische Veränderungen, die kommen sollen. Erste Mockups wolle man bald veröffentlichen. Responsive Design scheint schon einmal gesetzt und auch angepasste Ansichten für Ultra-Wide-Monitore sind angedacht.

Da darf man ja mal schauen, was zeitnah in der Roadmap so aufschlägt. Wir bleiben am Ball.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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20 Kommentare

  1. Das neue Adressbuch gibt es schon länger.
    Hört auf den Namen „Cardbook“ auf der Addon Seite.

    Wird mehr oder weniger in Tb integriert. Gute Entscheidung.

  2. Bernhard Huber says:

    Ich fände es hilfreicher, wenn TB endlich mal multiprozessfähig werden würde. Wenn zB Kalender synchronisiert werden, kann man bislang keine Mail schreiben, solange dieser Prozess läuft. Ist echt lästig.

    • Echt? Wie stellst Du das fest? Würde ich gerne mal nachvollziehen.

      • Hört sich an, als hättest Du zu wenige Kalender in Verwendung, sonst käme es Dir bekannt vor!? Bei mir sind es bedingt durch verschiedene Arbeitsteams und die privaten über 10 St.

  3. Lightning soll integriert werden. Wenn dann CalDAV/CardDAV auch noch Autodiscovery bekommen, wäre das schon ein Schritt in die richtige Richtung. Momentan erinnern da die Konfigurationsbeschreibungen der Anbieter oft alchemistischen Rezepten zur Goldherstellung. Der eM Client setzt das bei den Desktop Clients am besten um. Von Microsoft würde ich da wenig erwarten. Mail und Kalender kann es im Prinzip schon, aber ausser bei Google/iCloud/Yahoo wird es nicht verwendet und manuell kann man nur POP/IMAP/SMTP konfigurieren.

    Außerdem soll Tb noch JMAP bekommen. Dann ist das DAV-Gewurstel hoffentlich mittelfristig Geschichte.

    • Autodiscovery gibt es auch schon.
      Installier dir TbSync und den Dav Zusatz von der Addon Seite.

      • Ich weiß, dass es Addons gibt, aber in Tb selbst ist CalDAV Gewurstel und CardDAV gar nicht erst vorhanden. Die Addons laufen auch nicht in der aktuellen Beta und werden in Tb78 hoffentlich nicht mehr gebraucht.

    • Bin vin TB zum eM Client gewechselt. War immer treuer User aber die Integration von CalDAV und CardDAV sowie die hübschere Optik haben mich zum Wechsel veranlasst.

      • Ursprünglich habe ich The Bat! verwendet. Zu POP3-Zeiten war das mit Abstand der beste Client. Allerdings sind viele Features (Spam und Fiilter) heute nicht mehr so wichtig, weil das schon die Server machen. Mit IMAP hatte er damals leichte Probleme. Heute gibts den in 64 bit, aber kaum mehr Plugins dafür. Möglicherweise hat ihn Claws hinsichtlich der Flexibilität schon überholt.

        Mittlerweile nehme ich den eMClient und für Google die Mail und Kalender App. Das Ding braucht halt kaum Ressourcen und für ne schnelle Übersicht ist der Kalender durchaus brauchbar.

        Tb und Claws behalte ich aber im Auge, das sind immerhin die ersten, die JMAP unterstützen werden.

  4. Es wird letztlich auf Mail-Clients nur noch in Firmen hinauslaufen. Privat werden Mails auf dem Smartphone oder über eine Web-Oberfläche abgerufen. Wobei auch die Zahl von privaten Mails immer geringer wird. Kommunikation läuft fast nur noch über Messenger. Ich weiß jetzt nicht, wo sich die Entwicklergruppe um Thunderbird da wiederfindet.

    • „Privat werden Mails auf dem Smartphone oder über eine Web-Oberfläche abgerufen.“

      Ernsthaft jetzt?
      Also ich kenne keinen einzigen Menschen der einen PC / Laptop besitzt, der diesen nicht auch für emails benutzt.
      Und wieso in aller Welt sollte man emails über eine Web-Oberfläche lesen, wenn man auch einen richtigen Client nutzen kann? Wer macht denn sowas?
      Also Deiner Argumentation kann ich so wirklich gar nicht folgen…

      • Klar nutzen die Menschen ihren Laptop auch für emails aber eben keine speziellen Client sonder die Weboberfläche.
        Wenn du mal außerhalb deiner Nerd-Blase schaust sieht die Realität nur einmal so aus das wenn überhaupt ein Client benutzt wird es nur der vorinstallierte auf dem Smartphone ist. Auf dem PC halt keiner.
        Ich kann deiner weltfremden Argumentation nicht folgen

      • Ich kenn in der Tat auch kaum mehr Leute, die Emails zur Kommunikation nutzen, außer mit Firmen.

        Wo man früher intelligenten Filter gebraucht hat, braucht man heute nur noch zwei. Spam in die eine Tonne, erwünsche Werbemails in die andere. Die drei Emails, die man bewusst geschrieben/erhalten hat, findet man im Gesendet Ordner.

      • Ich kenne tatsächlich niemanden mehr, der ein E-Mail Programm am Laptop nutzt. Wenn dann beruflich wenn mehrere Accounts verwalten werden müssen, was auch nur einen Bruchteil der User ausmacht.

  5. Das wird mal höchste Zeit.
    Ich bin schon vor Jahren von TB weg – hatte damals und auch seither (ich sehe TB noch bei meiner Frau auf dem Rechner) den Eindruck, die Zeit sei da irgendwie stehen geblieben.
    Nicht, dass man bei alternativen Clients nicht auch noch viel verbessern könnte, aber bei TB noch viel mehr.
    Die sind irgendwie gefühlt auf dem Stand von 2010 stehengeblieben.

  6. Andreas Dorfer says:

    Thunderbird hat nach wie vor locking Threads, die einem vom Mailschreiben abhalten während irgendwelche IMAP-Jobs gerade Ställen wegen Serverload bei GMX&Co.

    Thunderbird sollte zudem schauen, warum Leute Gmail nutzen: Weil dort ohne grosses Tamtam Plugin mit etwas Heuristic (ich mag es nicht KI nennen) die Mails durchforsten, Termine und Buchungen in d en Kalender holen und viele schlecht formatierte Dinge (Github….) optisch aufbereiten und organisieren.
    Wenn Thunderbird das lokal leisten könnte „ohne Cloud“, dann wäre das überzeugend.
    Aber solang die Suchfunktionen noch schlechter sind als die von Outlook, wer wollte von Gmail zurück kommen, der email wirklich nutzt und den Service dort schätzen gelernt hat.

    (Nein, ihr müsst mich nicht bekehren, ich benutze die TB ja nach wie vor. Aus Prinzip. Es wird nur inzwischen etwas bitter)

    • Da kann man geteilter Meinung sein. Mail Clients sollen mir die Mail so anzeigen, wie sie gekommen ist, als Text und ggf als HTML.

      Die Funktion Termine aus Mails in den Kalender zu übernehmen ist in den Kalendereinstellungen. Wenn das aktiviert ist, erstellt Google bei bestimmten Unternehmen und Ereignissen automatisch einen Termin. Microsoft macht mittlerweile das Gleiche. Die sinnvolle Variante wäre es, wenn das Unternehmen den Termin in Form einer ICS-Datei anhängen würde. Bei den ganzen Automatiken muss man letztendlich trotzdem immer noch mal schauen, ob der Termin wirklich im Kalender steht. Dann kann ich ihn auch gleich selber eintragen und man läuft dabei auch nicht in Gefahr, dass die Tischreservierung für den Geburtstag vorzeitig im gemeinsamen Kalender landet.

      Wenn du öfter mal in alten Mails suchen musst, schau dir mal https://www.mailstore.com/de/produkte/mailstore-home/ an. Das kann auch Volltextsuche in Attachments (Office, PDF, …)

  7. Eine native Google-Kalender und -Tasks-Integration wäre wünschenswert. Die jetzige Integration ist ein Plugin eines Hobby-Entwicklers, und das führt desöfteren dazu, dass der Kalender nicht mehr funktioniert und/oder synchronisiert.

  8. Arnold Aluhut says:

    Es ist erfreulich zu hören, dass Thunderbird noch weiter gepflegt, auch wenn ich selbst noch bei den Verionen 2.0.0.24 (privat) und 6.0.2 (geschäftlich) bleibe.

    Ich wundere mich immer wieder darüber, dass sich Leute anmaßen der Allgemeinheit zu unterstellen keine Mail-Clients mehr zu nutzen. In meinem Umfeld beobachte ich, dass nur Privatleute und DAU’s die Weboberfläche der jeweiligen Mailanbieter nutzen. Dieses Klientel ist es auch, die fast gar keine Mails mehr zur Kommunikation verwenden, sondern lediglich zur Registrieren bei irgendwelchen Diensten. Aber selbst dafür ist die gute alte eMail inzwischen zum Teil schon obsolete und von Registrierung via SMS abgelöst worden. Dann gibt es da aber noch sehr sehr sehr viele andere Leute, die gerne klassisch kommunizieren. Zu jener Kategorie zähle ich auch. Sicherlich verwende ich im heutigen Zeitalter auch mal ein mobiles Device. Und ja… auch ich verwende auf dem SMartphone nur die Weboberfläche eines Mailanbieters, was aber daran liegt, dass ich eMail absolut nicht gerne mobil nutze. Eine AUsnahme ist aber im privaten Umfeld eine Mailadresse, die ich als Account für den Delta-Chat Messenger verwende. Ansonsten nutze ich die klassische eMail weitestgehend stationär am Desktop. Hier wiederum bevorzuge ich ausnahmslos POP3. IMAP verwende ich nicht, ausser beim Delta-Chat Messenger. Am eigenen PC verwende ich ausnahmslos Thunderbird via POP3. Somit habe ich alle Mails offline und kann sie in Ruhe sortieren. Gleichzeitig räume ich den Server auf. ich mag es absolut nicht, wenn meine Kommunikation auf einem Internetserver verweilt.

    Im privaten Umfeld versuche ich immer mehr Leute zur (Wieder)Nutzung der guten alten eMail zu bewegen. Somit kann ich flexibel via DeltaChat, Thunderbird oder ganz klassisch WebMail kommunizieren. Ich finde es seltsam, dass sich sooo viele Messenger (die dazu noch geschlossene Systeme sind) etabliert haben, wenn doch die gute alte eMail alles bietet, wenn man sie kreativ und flexibel nutzen würde. Ich erinnere mich noch an die Jahrtausendwende, wo das alte Mailprogramm „Eudora“ bereits Sprachnachrichten unterstütze. Diese Funktion ist ja nun wieder bei DeltaChat vorhanden. Köstlich amüsiert habe ich mich, als die aufkommenden geschlossenen Messenger die Audionachricht als Revolution und geniale Neuheit feierten. Ich hatte dafür nur ein müdes Lächeln übrig, da ich schon viel früher solche Funktionen bei Eudora hatte.

    In den 00er Jahren gab es den besten Ansatz. Sehr viele Mailanbieter ermöglichten die nUtzung der Mailadressen auch automatisch für das XMPP/Jabber-Protokoll. Das war der einzig richtige Ansatz. Schade, dass man davon wieder abgerückt ist. Die Kombination aus SMTP (eMail) und XMPP (Chat) hätte der „freie“ Kommunikationsstandard der ganzen Welt sein können. Aber nein… Es ist ja nicht gewollt.

    Meine Meinung:
    Es braucht weltweit nur 3 Kommunikationskanäle:
    1. eMail
    2. XMPP/Jabber
    3. Telegram (als Cloud basierter Dienst)
    Mit diesen 3 Diensten ist alles abgedeckt. Alle anderen Messengerdienste sind überflüssig und dienen nur kommerziellen Zwecken und/oder der Datensammelei!

    AMEN

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