Threema verdoppelt Nutzerbasis nach WhatsApp-Kauf durch Facebook

In diesem Beitrag berichteten wir schon davon, dass der Messenger Telegram einer der Nutznießer des Facebook-WhatsApp-Deals ist. Die Macher des Messengers, die sich auch für das russische Social Network VKontakte verantwortlich zeigen, teilten mit, dass man 500.000 neue Nutzer am Tag nach dem WhatsApp-Verkauf begrüßen konnte. Eine konkrete Besucherzahl ließ man sich bislang aber leider nicht entlocken. Anders die Macher von Threema, einem Messenger aus der Schweiz, der im Gegensatz zu Telegram kostenpflichtig ist und mit starker Verschlüsselung beim Nutzer punkten will.

Threema_Icon

Threema konnte innerhalb von 24 Stunden die Nutzeranzahl verdoppeln, wie man in einer Anfrage gegenüber Süddeutsche.de mitteilte. So verfügen mittlerweile 400.000 Nutzer über den Messenger, vor der Übernahme von WhatsApp durch Facebook waren es lediglich 200.000. Als Vergleich: hierzulande nutzen derzeit 30 Millionen Nutzer den WhatsApp-Messenger. Threema, mittlerweile in Apples App Store die Nummer 1 unter den kostenpflichtigen Apps, gewann vor allem in Deutschland Kunden hinzu – 80 Prozent der Neuen sind aus Deutschland hinzugekommen. An dieser Stelle lege ich euch noch eines durchaus lesenswerten Kommentar von Alex vom iPhoneBlog ans Herz, der sich mit der derzeitigen Messenger-Thematik beschäftigt.

Für mich ändert sich übrigens nichts: manche Kontakte sind nur via Facebook erreichbar, andere via WhatsApp. Selbst Skype ist ein Thema und Twitter ist auch dabei. Google Hangouts wird – trotz Perfect Forward Secrecy – nur in Ausnahmefällen benutzt. Andere Messenger (mit Ausnahme Line für die Kommunikation zwischen Sascha und mir im Blog) finden bei meinen Kontakten nicht statt. Selbst wenn diese andere Messenger nutzen, wird als Fallback immer zu bereits genannten Diensten gegriffen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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66 Kommentare

  1. Hier sollte mal über Surespot berichtet werden, Caschy. Das hat gegenüber Threema einige Vorteile:
    Komplett Open Source, sowohl Programm wie auch Serverquellcode, kann auf mehreren Geräten benutzt werden, jeder chat ist standardmäßig verschlüsselt, hat Push to Talk

    Und für mich der wichtigste Punkt:

    Der Entwickler antwortet wirklich auf jede Anfrage, jeden Bug, jeden Vorschlag. Herr Casper ist ziemlich still was sein Closed Source Threema betrifft und äußert sich zu Kritik nicht, nach Monaten war das einzige Feature ein Gruppenchat über dessen Verschlüsselung nicht gesprochen wird.

    Telegram will mir zu viele Rechte und es gab viel Kritik an der nicht standardmäßigen Verschlüsselung.

    Surespot kriegt laut Entwickler in ca. 6 Wochen Gruppenchats, komplett verschlüsselt und Open Source.

  2. Komprimieren Threema und Telegram Bilder und Videos eigentlich auch so gut wie Whatsapp? Nicht, dass das ganze wie iMessage meine mobilen Daten blitzschnell leer saugt.

  3. @caschy Finde es schön, dass du auch LINE erwähnst.
    Klar, mit besonderer Sicherheit kann LINE nicht mithalten, aber von dem belanglosen Zeug, was von den meisten der Menschen via Nachrichten ausgetauscht wird, finde ich das auch nicht so wichtig.
    Und die kostenlosen Anrufe (über nationale Grenzen hinaus) am Smartphone oder Computer (MAC/PC) nutzbar, habe ich schon häufig genutzt und bin mit der Funktion sehr zufrieden.

  4. Also ich sehe ein Problem bei threema, es gibt keinen windows phone client.
    Laut Website ist auch keiner geplant. Da ich mittlerweile viele Leute kennen die auf windows phone unterwegs sind, ist das eher mist.

    Gibts da eventuell auch ne sichere alternative?

  5. Threema ist bei mir genau 13 Minuten alt geworden, dann habe ich es zurückgegeben. Davon hat es schon 12 Minuten gedauert bis der Server nach der Erzeugung des Keys geantwortet hat. Eine weitere Minute hat es gedauert bis ich festgestellt habe, dass von meinen Kontakten niemand die App installiert hat. Und schwubs war sie wieder deinstalliert und das Geld zurückgebucht. Warum auf ein totes Pferd setzen, wenn es doch jede Menge Alternativen gibt. Hätte es eine kostenlose Testversion gegeben, hätte ich es ja vielleicht noch ein wenig länger probiert, aber so… Nö, danke.

  6. Ich kann echt nicht nachvollziehen, warum die ganze Presse andauernd nur von Threema spricht. Was soll das? Fließt da Geld für die Werbung? Telegram ist mindestens genauso interessant und vor allem zunächst kostenlos und kann deshalb erstmal in Ruhe getestet werden. Außerdem muss man sich quasi nicht umstellen, da es Whatsapp sehr ähnelt. Für mich ist dieser Messenger deshalb zur Zeit die beste Alternative.

  7. Horch und Guck says:

    Kaum gibt es einmal eine wirkliche Alternative zu NSA äh WhatsApp…sind sie da…die ewigen Nörgler und „HaarinderSuppeSucher“ *Kopfschüttel*

  8. Mein Gott, Telegram ist NICHT sicher verschlüsselt, da liest die NSA problemlos mit, Google spuckt diverse Quellen aus. Wirklich konsequent ist in der Tat nur Surespot, immerhin auch in den Top20 Apps!

    • Doch, man kann in Telegram sichere End-to-End Verschlüsselung wählen. Das
      gilt zwar nicht zwangsweise für alle Nachrichten, aber dafür hat man dann den Multi-Device-Vorteil und kann auf Tablet und Smartphone synchron kommunizieren.

      Aber in den „Secret Chats“ hat man End-to-End Verschlüsselung.

      Und mal ehrlich: Nicht *jede* Nachricht muss unbedingt End-to-End verschlüsselt werden. Oder hast Du Angst, die NSA könnte lesen, dass Du Dich heute Abend um Acht vor dem Kino verabreden willst? Dann wirf am besten Dein Smartphone weg. 😉

      https://telegram.org/faq#q-how-are-secret-chats-different

      Q: How are secret chats different?

      Secret chats are meant for people who really want secure messaging. All messages in secret chats use end-to-end encryption. This means only you and the recipient can read those messages — nobody can decipher or intercept them, including us here at Telegram. Messages cannot be forwarded from secret chats. You can also order your messages to self-destruct in a set amount of time after they have
      been read by the recipient. The message will then disappear from both your and your friend’s devices.

  9. Es muss immer genörgelt werden. Ansonsten sind die Menschen nicht glücklich.
    Schönes Wochenende 😉

  10. für „bin gegen 19 Uhr zuhause“ brauche ich keine wirklich NSA sichere Verschlüsselung! bei Facebook halte ich mich auch zurück und poste nur nach dem Motto „poste nur das, was du auch an einem öffentlichen Brett hängen würdest“, eventuell Urlaub, besondere Orte etc – vlt einmal im Monat. Das tolle daran ist einfach, das man eine schöne Lebenschronik, wenns überhaupt solange hält, erstellen kann und gerne zurückblickt.

    Das einzigste worüber ich mir Sorgen machen, ist die Angabe der Handynummer bei beiden Diensten. Aber was solls, so wirklich sichern kann ich meine persönlichen Daten wohl nirgends mehr oder verschwende das halbe Leben nach Suchen von Alternativen.

    Wirklich sicher sind wohl – soll nicht abwertend klingen – nur Einsiedler im Wald. Aber was ist das schon für ein Leben.

    Fazit: werde wohl noch weiterhin bei Whatsapp bleiben;)

  11. Erik Lautenschlaeger says:

    Also so wie ich das sehe bräuchte es Folgendes:

    – komplett Open Source
    – Peer-2-Peer mit End-2-End Verschlüsselung mit einem bekannten, geprüften und etablierten Kryproalgorithmus

    Hat da jemand einen Tipp??

    Dem würde ich dann (was den Messenger angeht!) einigermaaaaaaßen vertrauen – unter der Prämisse, dass ich das Binary selber kompiliert habe um sicherzugehen, dass die Kryptobibliotheken die da drin stecken auch dieselben sind wie die im Quellcode verlinkten. Fällt das iPhone, das keinen Jailbreak hat also schonmal flach weil man da nix selber drauf installieren kann

    Und wie gesagt, dann würde ich nur dem Messenger an sich einigermaßen trauen, nicht dem Smartphone.

    Aber zu Open Source nochmal. Kennt jemand den Underhanded C Contest? (http://underhanded.xcott.com) Es ist durchaus möglich Funktionalität in Programme einzubauen, die niemand findet, auch wenn man den Quelltext hat, indem man „Seiteneffekte“ ausnutzt.

    Tja…

  12. Ich gehöre dazu und war auch gleich überrascht, dass schon einige aus meiner Kontaktliste dabei sind. 1,60€ finde ich auch nicht gerade schlimm, um einer Alternative ein wenig Rückenwind zu geben. Zum Glück ist es ja auch kein Problem, mehrere Messenger parallel zu betreiben. Mal sehen wie sich das entwickelt.

  13. Ich bin schon lange bei Threema und werde dort auch bleiben. Mein WhatsApp-Account läuft passenderweise im März aus und ich werde ihn wohl nicht verlängern. Durch den aktuellen Hype sind eine mir sehr wichtige Leute zu Threema gewechselt (normale „Zivilisten“, keine Geeks), was mich sehr gefreut hat.

    Zudem ist es eine passende Gelegenheit, meine doch eher alberne WhatsApp-Kontaktliste abzuschütteln. Dort benutzen 50% meiner Kontakte WhatsApp mittlerweile wie ein social network und transportieren ihnen wichtige Inhalte durch die Auswahl von Kontaktbildern.

    Mein Herz hängt (trotz ClosedSource) an Threema, aber ich käme nie auf die Idee, anderen ihren Client madig zu machen. Soll halt jeder zusehen, womit er glücklich wird. Unterm Strich wird es so sein, wie hier von einigen schon genannt … alle regen sich auf und am Ende sind sie alle wieder bei WhatsApp, weil Verbreitung über Sicherheit und Komfort geht.

  14. Erik Lautenschlaeger says:

    @Off-road-biker

    Warum ist Threema denn sicher? Bzw wer sagt dir das, außer dem Unternehmen, das Threema bereitstellt (Tipp: Das ist keine so gute Quelle..)? 😉 Du selber hast dadurch, dass der Sourcecode closed ist gar nicht die Kompetenz das zu behaupten.

    Telegram ist Open Source und unterstützt End-2-End Verschlüsselung, das ist der Unterschied zu Whatsapp DUH.
    Die einzigen Nachteile, die ich hier erkennen kann sind, dass der nur Clientseitig Open Source ist und dass die nen komischen Kryproalgorithmus benutzen

  15. Hier auch noch eine Alternative aus der Schweiz.
    https://io.swisscom.ch/de/introduction.
    Noch nicht so wie WhatsApp aber kommt noch.

  16. ich bin mir sehr sehr sicher, dass das nur ein kurzer aufschrei ist… bei instagram war es das gleiche! es wurden aufrufe gestartet, dass man sein account lösche solle… usw.
    und was ist daraus geworden? bei der übernahme durch facebook hatte instagram 40mio mitglieder, jetzt ca. 150 mio.!
    das problem ist ja auch, dass es nicht DIE alternative zu whatsapp gibt, sondern 30 alternativen und so wird nirgendwo die kritische masse erreicht.
    selbst wenn jetzt bestenfalls 10-20% meiner kontakte bei threema zu finden wären, dann müsste man ja immer noch whatsapp installiert haben um wirklich alle zu erreichen.. und dabei ist doch wirklich nicht das problem dass die kommunikation über whatsapp nicht verschlüsselt ist, sondern dass facebook jetzt einfach noch mehr daten bekommt. mich stört das jedoch nicht wirklich, da ich google noch viele viel mehr daten anvertraue.

    caschy, toll dass du hier mal einen artikel von iphoneblog verlinkst. das solltest du öfters tun, wenn irgendwo ein guter beitrag veröffentlicht wird.

  17. sean koellewood says:

    line wird bei mir auch nur beruflich genutzt… freu mich über jeden der nicht nur WhatsApp hat

  18. Sollte man für Arbeit nicht lieber einen spezillen Chat verwenden, wo die Kommunikation nicht über fremde Firmen läuft?

  19. @HO
    Bei Instagram wurde auch nicht so ein Aufsehens gemacht, bei WhatsApp ist das vollkommen anders. Die Presse und die Blogs sind voll damit und auch viele ältere wo WhatsApp benutzen aber Facebook kritisch gegenüber stehen werden auch schauen wie es weitergeht und sich alternativen suchen. Fakt ist jedenfalls das WhatsApp jetzt schon einen kleinen Imageschaden hat, wie groß der noch werden kann werden wir sehen.Das alles so weitergeht wie bisher halte ich auch für eine glatte Lüge den diese Unsumme muss wieder eingespielt werden, von daher kann sich jeder selbst ausmalen das WhatsApp eine Veränderung erfahren wird.

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