„The Last of Us: Part I“: PC-Version im Kurztest

Sony hat 2022 „The Last of Us: Part I“ veröffentlicht. Wieso ist hier Part I nach Part II erschienen? Nun ja, es handelt sich hier um ein vollwertiges Remake zum PS3-Game „The Last of Us“ aus dem Jahr 2013, das man im Namen ein wenig abgrenzen wollte. Zumal dieser Titel 2014 schon ein Remaster für die PS4 erhalten hatte. Nur wenige Monate später steht das Game jetzt auch für den PC stramm und ich habe es mir mal für euch angeschaut.

Ich will hier dabei nicht alles zum Spiel wiederholen, was ich schon zur PS5-Fassung geschrieben habe. Daher zur Bewertung von „The Last of Us: Part I“ an sich nur ein kurzes Fazit: Das Remake hält sich in Gameplay und dem Aufbau der Abschnitte sehr eng ans Original. Daraus resultiert, dass ihr euch durch sehr schlauchige Umgebungen bewegt und das aufgesetzt wirkende Crafting-System nicht gerade in Würde gealtert ist. Auch an der Story hat sich nichts getan. Die wurde also weder gekürzt noch erweitert.

Aufgepeppt wurde z. B. die KI, welche jetzt flotter auf euch reagiert und noch eine Ecke aggressiver daherkommt. Im Großen und Ganzen bekommt ihr aber hier eine technisch stark aufgebohrte Version von „The Last of Us“, die mit wesentlich schickerer Grafik daherkommt. Kennt ihr das Game aber in- und auswendig, lohnt sich das erneute Durchspielen nur, wenn ihr richtige Hardcore-Fans seid. Für Neueinsteiger wartet hier jedoch die beste Version von“The Last of Us“, die es gibt – auch heute noch eine Empfehlung.

Etwas anders sieht es bedauerlicherweise aus, wenn man sich speziell die PC-Portierung ansieht. Ich bin da etwas spät dran mit meinem Bericht, da ich von Sony recht kurzfristig einen Key erhalten habe. Meistens ist die späte Verteilung von Review-Codes kein gutes Zeichen und das trifft auch hier zu. Zwar hat man schon mit Patches nachgeholfen, die beheben aber nur einen Teil der Probleme. Selbst mit einer Nvidia GeForce RTX 4080, 64 GByte RAM und einem AMD Ryzen 7 5800X hatte ich erhebliche Performance-Probleme, die mit dieser Ausstattung und bei der Portierung eines Konsolenspiels in diesem Ausmaß nicht sein dürfen.

Aufgrund der mittlerweile selbst unter Laien berüchtigten Shader Compilation müsst ihr zudem beim ersten Start des Spiels enorm ausharren und lange Ladezeiten, selbst mit schnellen SSDs, sind auch nicht zu vermeiden. Hier haben Sony und Naughty Dog noch viel Arbeit vor sich. Wenn man ehrlich ist, wäre es wohl besser gewesen, „The Last of Us: Part I“ für den PC noch mindestens ein paar Wochen zu verschieben, als es in diesem Zustand zu veröffentlichen. Denn wer mit einem schwächeren System als ich unterwegs ist, wird noch auf deutlich mehr Querelen stoßen. Wie immer, so haben das die Kollegen von Digital Foundry sehr detailliert zusammengefasst.

Naughty Dog hat die Probleme bereits eingestanden. Man hat sogar deswegen eingeräumt, dass es erst einmal Priorität habe, die Performance anzukurbeln, bevor man sich um eine Zertifizierung für das Steam Deck bemühe – worauf sich ebenfalls viele Spieler gefreut hatten.

Zumal die Performance-Probleme nicht alles sind: Es kann auch je nach System zu Grafikfehlern kommen, die mittlerweile auch schon zu Memes avanciert sind. Vor allem die Haardarstellung ist anfällig dafür. Diese Bugs traten bei mir persönlich zwar nicht auf, dafür hatte ich es tatsächlich 1-2 Mal, dass mir das Spiel beim langen Nachladen komplett abgestürzt ist. Und auch kaum erklärbares Stottern konnte ich sporadisch wahrnehmen.

Am Ende kann sich „The Last of Us: Part I“ leider damit nicht in eine Reihe mit wirklich gelungenen PC-Portierungen aus dem Hause Sony stellen – als positives Gegenbeispiel sei „Spider-Man: Miles Morales“ genannt. Ich will euch aufgrund der Qualität des eigentlichen Spiels, also des reinen Inhalts, nicht komplett vom Kauf abraten. Vielleicht harrt ihr aber noch ein wenig aus, bis weitere Patches erschienen sind

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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2 Kommentare

  1. Es gab wohl ganz frisch einen 14GB großen Patch, der zumindest Performanceprobleme ausmerzt.
    So haben manche Spieler gemeldet, dass nach dem Patch Ruckler und 100% GPU-Nutzung auf niedrigen Details Geschichte sind und die GPU-Auslastung selbst auf höchsten Details jetzt deutlich unterhalb Volllast ist.

    • Also bei mir ist auch nach dem 14GB Patch das Spiel nach 5 min im Intro Kapitel abgestürzt, also ich denke man ist gut beraten noch weiter zu warten, auch wenn sich die allgemeine Performance (konstantere Framerate) im Spiel scheinbar wirklich etwas gebessert hat.

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