The Golden Age of Television: 5 Serien aus den 2000er-Jahren bei Netflix

In den 2000er-Jahren ist das sogenannte Golden Age of Television angebrochen. Eingeläutet wurde es durch hochkarätige Serien wie „The Sopranos“, welche im Fernsehen gerade im Bereich Drama den Weg für Qualität geebnet haben, die manche Kinofilme in den Schatten stellt. Und so habe ich Lunte gerochen und einmal fünf Serien aus den Jahren 2000 bis 2009 für euch gesammelt, die ihr euch bei Netflix meiner Meinung nach nicht entgehen lassen solltet.

Dabei ist die Liste meiner Favoriten natürlich subjektiv. Außerdem muss ich mich eben auf die Formate beschränken, welche Netflix auch tatsächlich im Angebot hat. Ihr könnt euch sicher sein, dass ich sonst „Battlestar Galactica“ einbezogen hätte. Für mich eine der mit Abstand besten Science-Fiction-Serien aller Zeiten, die leider ein wenig durch ein kaum durchdachtes Ende versaut wurde. Auch „Pushing Daisies“ wäre definitiv unter den ersten Plätzen gelandet. Leider gerät diese Serie mehr und mehr in Vergessenheit, dabei hat sie nicht nur mit einem grandiosen visuellen Stil Punkte gesammelt, sondern strotzte auch nur so vor Wortwitz.

Wie immer bin ich natürlich auch auf eure Tipps gespannt. Hier sind dann meine fünf Serien-Empfehlungen aus den 2000er-Jahren, die ich bei Netflix erspähen konnte.

5. Arrested Development

In den USA lief „Arrested Development“ für drei Staffeln von 2003 bis 2005 auf dem Sender Fox. Die Comedy-Serie fiel eher aus dem Rahmen, da sie sehr viel fortlaufende Handlung und einen eher speziellen, absurden Humor nutzt. Entsprechend fand sie zwar eine begeisterte aber für den TV-Sender zu kleine Fangemeinde. Schade, denn auch der Cast glänzt mit Darstellern wie Jason Bateman, Will Arnett und Michael Cera. Sie alle sind Teile der anfangs reichen Bluth-Familie, die sich aber irgendwie nur mir waghalsigen, krummen Machenschaften über Wasser halten kann. Alle Mitglieder des Familien-Clans sind mehr oder minder neben der Spur und machen sich gegenseitig das Leben schwer.

Trotzdem haben die Charaktere und auch die Serie an sich das Herz meistens am rechten Fleck. In der englischsprachigen Originalversion übernimmt dabei kein geringerer als Regisseur Ron Howard („Solo: A Star Wars Story“) die Rolle des Erzählers. Jahre nach der Absetzung griff Netflix die Serie auf und spendierte ihr bisher zwei neue Staffeln. Was Comedy betrifft, so spielt „Arrested Development“ für mich persönlich jedenfalls ganz oben mit.

4. Breaking Bad

Aus meiner Sicht etwas überbewertet, so ist „Breaking Bad“ dennoch zweifelsohne eine tolle Dramaserie, welcher der zuvor eher für Sitcoms bekannte Hauptdarsteller Bryan Cranston („Malcolm Mittendrin“) viel zu verdanken hat. Aus der Taufe gehoben vom ehemaligen „Akte X“-Drehbuchautoren Vince Gilligan verbindet „Breaking Bad“ schwarzen Humor mit Drama und extrem gut angelegten Charakteren. Wie der an Krebs erkrankte Lehrer Walter White im Verlauf der Serie durch den Drogenhandel in die Dunkelheit absteigt, ist bemerkenswert inszeniert.

In Deutschland lief „Breaking Bad“ auf dem Spartensender Arte, was auch ein wenig zeigt, dass gerade tiefergehende TV-Unterhaltung es in Deutschland im traditionellen Fernsehen etwas schwer hat. Trotzdem hat die Serie auch hierzulande viele Fans. Wer dem Phänomen bisher ferngeblieben ist, der sollte auf Netflix mal reinschauen. Zumal dort auch das Spin-Off „Better Call Saul“ exklusiv zur Verfügung steht.

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3. Avatar: Der Herr der Elemente

In meine letzten Anime-Empfehlungen konnte ich diese asiatisch anmutende US-Animationsserie leider ja nicht hieven. Da bietet es sich an, sie nun einzubinden. „Avatar: Der Herr der Elemente“ ist trotz des manchmal niedlich bzw. überdreht anmutenden Stils eine recht erwachsene Serie, die viel Charakterentwicklung und Drama bietet. Obwohl die Serie viel Herz und Humor hat, gibt es auch sehr düstere Episoden und auch der Tod ist in den drei Staffeln kein Fremdwort. Dabei mischt die Serie gewissermaßen philosophische Martial-Arts-Tugenden mit Fantasy.

Bildet euch bitte keine Meinung zu dieser Serie anhand des missratenen Realfilms „Die Legende von Aang“, welcher Fans des Formats zurecht ein Dorn im Auge ist. Die Animationsserie ist sowohl Kids als auch Erwachsenen unbedingt zu empfehlen. Sie deckt im Grunde alle Gefühlsspektren ab und regt auch zum Nachdenken an, ohne Kinder zu überfordern. Ich könnte mir die drei Staffeln demnächst sicher nochmals ansehen, schließlich ist es schon ein paar Jahre her, dass ich mit Aang mitgefiebert habe.

2. Mad Men

In Deutschland hat man „Mad Men“ auf ZDF neo unter Ausschluss der Öffentlichkeit verheizt und extrem irreführend mit Sprüchen wie „Hinter jeder erfolgreichen Frau steht ein Mann, der ihr auf den Arsch glotzt“ beworben. Nun geht es in „Mad Men“, einer Serie, die in den 1950er-Jahren startet, auch um Sexismus. Aber das ist nicht das Hauptthema, sondern einfach etwas, was im Zuge der Darstellung der Ära eingebunden wird – genau wie Rassismus beispielsweise. Die Serie hebt aber nie den Zeigefinger. Im Zentrum stehen vielmehr die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander.

„Mad Men“ spielt dabei in einer fiktiven Werbeagentur, bindet aber immer wieder reale Marken auf kreative Weise ein. Wie authentisch die Serie ist, bleibt dabei unter Werbemachern umstritten. So oder so liefert die Serie witzige und spannende Einblicke in die Werbeindustrie aber eben auch das Leben der schillernden Mitarbeiter. Hauptdarsteller Jon Hamm als egofixierter aber  trotzdem unheimlich charismatischer Don Draper ist dabei genau so hervorhebenswert wie Elisabeth Moss, die aus der Perspektive der Neueinsteigerin Peggy einen ganz anderen Blick auf die Welt zwischen Kreativität und Kommerz hat.

Für mich ist und bleibt „Mad Men“ eine der besten Dramaserien überhaupt. Die Serie erzählt ihre Geschichte allerdings sehr langsam – Serienschöpfer Matthew Weiner war auch bei „The Sopranos“ ein Autor. Könnt ihr euch damit anfreunden, dann schaut gerne einmal in diese Serie mit sieben Staffeln rein.

1. How I Met Your Mother

Für mich ist „How I Met Your Mother“ gemeinsam mit „Scrubs“ die beste Dramedy-Serie überhaupt. So schafft es die Serie wie keine Zweite mich sowohl zum Lachen als auch zum Weinen zu bringen. Lediglich die sehr schwache neunte Staffel und das noch schwächere Finale lasse ich bei Re-Runs stets aus. Vielleicht kann ich der Serie so viel abgewinnen, weil ich selbst irgendwo eine Mischung der drei männlichen Hauptfiguren bin. Das wären der oberflächliche aber stets gut aufgelegte Barney (Neil Patrick Harris), der gutherzige Marshall (Jason Segel) und der romantische Klugscheißer Ted (Josh Radnor). Aber auch der weibliche Cast ist mit Alyson Hannigan und Cobie Smulders top. Diese Truppe ungleicher Freunde geht durch dick und dünn. Vor allem die oft amüsant-abstrusen Dates von Ted, der auf der Suche nach der ganz großen Liebe ist, sorgen immer wieder für Trubel.

Pikanterweise steht die Serie bei Streaming-Anbietern in HD zur Verfügung, während es lediglich die vierte Staffel in den USA auf Blu-ray gibt. Klar, dass aber international mittlerweile Sprüche wie „Suit up!“ „Bros before hoes!“ oder „Legendary!“ eben… na ja, legendär sind. Einmal im Jahr schaue ich diese Serie komplett durch und bin jedes Mal wieder begeistert. Das liegt auch daran, dass „How I Met Your Mother“ eben nicht nur von sauber geschriebenen Gags und Situationskomik lebt, sondern auch von den Charakteren. Gut, manchmal driftet man ins Cartoonhafte ab, jedoch entwickelt sich jede der Figuren im Verlauf der Serie nachvollziehbar weiter.

Doch was soll ich noch erzählen? Wer „How I Met Your Mother“ gar nicht kennt, hat wohl die letzten Jahre in einer Einöde verbracht. Raten kann ich nur speziell diese Serie dringend im O-Ton zu genießen, denn in der deutschen Synchronfassung geht nicht nur viel vom Wortwitz, sondern auch vom Zusammenspiel der Darsteller verloren.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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8 Kommentare

  1. „Aus meiner Sicht etwas überbewertet, so ist „Breaking Bad“…“
    Weiter lese ich nicht. Offenbar eines der schlechten Beiträge hier auf Cashy.

    • Ich halte Breaking Bad für die mit Abstand beste der oben genannten Serien, aber das ist natürlich auch eine Frage des persönlichen Geschmacks. Ich habe auch erst recht spät davon gehört, im TV ist das damals komplett an mir vorbeigegangen. Und ich habe mich anfangs auch sehr schwer damit getan, was wohl hauptsächlich daran lag, dass ich den Hauptdarsteller von seiner Rolle bei „Malcom mittendrin“ kannte. Da habe ich ihm diesen vergleichsweise ernsten Charakter schlicht nicht abgenommen – und der Beginn der ersten Folge, wo er in der Unterhose auf der Straße stand, tat sein Übriges.

    • Zum Glück hast du das Lesen des Artikels abgebrochen. Wie soll man es auch sonst aushalten, wenn man nur seine eigene Meinung akzeptieren kann…

  2. Netter Artikel, der, wie du schon sagst, vom persönlichen Geschmack geprägt ist. Aber nur am Rande… Arte ist tatsächlich Vollprogramm, kein „Spartensender“. Denn dafür gibt’s Kriterien, die Arte eher erfüllt alls so manches privates Vollprogramm.

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