Teure Monatsgebühren: Mobiles Surfen ist in Deutschland weiterhin mit am teuersten

Es mag niemanden wirklich überraschen: kaum ein anderes EU-Land kommt an ähnlich hohe Gebühren heran, wie es in Deutschland beim mobilen Datenvolumen der Fall ist. Wer hierzulande tatsächlich einigermaßen unbekümmert surfen will, ist entweder daheim im WLAN unterwegs oder zahlt monatlich ein vergleichbar beachtliches Sümmchen, um entsprechend viele Inklusiv-GB zu besitzen. In vielen anderen EU-Ländern sieht das ganz anders aus. In zehn von ihnen bekommt man sogar unbegrenztes Datenvolumen für maximal 30 € im Monat. 

Frankreich, Schweden und Großbritannien bieten für denselben Preis immerhin noch 100 GB Volumen an. In Deutschland gibt es derzeit exakt ein einziges Angebot mit unbegrenztem Volumen und das kostet bei der Telekom mal eben 199,95 €.

Der Grund für die hohen monatlichen Preise in Deutschland liegt laut Experten am fehlenden Wettbewerb. Wir haben o2, Telekom und Vodafone. Die drei Anbieter müssen sich nicht großartig konkurrieren. Newcomer auf dem Markt würden das Ganze ein wenig aufwühlen, bräuchten dann allerdings auch ein eigenes Netz. Logischerweise haben die Netzbetreiber ganz andere Erklärungen parat, warum Deutschland noch so derart teuer ist. Landesgröße, topographische Gegebenheiten und vor allem die hohen Gebühren für die Mobilfunkfrequenzen sind laut Telekom schuld an allem. Torsten Gerpott von der Uni Duisburg-Essen kann dazu nur sagen: „Diese Besiedlungsunterschiede können sicherlich nicht als Ausrede für die hohen Preise in Deutschland dienen. Und die Ausgaben für die UMTS-Frequenzen sind längst abgeschrieben“.

Telekom und Vodafone bieten mit Stream-On und Datenpässen eine abgewandelte Form von unbegrenztem Volumen an, bei der Kunden bei der Benutzung gewisser Drittanbieter-Dienste keinen Verbrauch auf ihr Datenvolumen angerechnet bekommen. Unbegrenzt surfen geht trotzdem anders.

(via tagesschau)

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

25 Kommentare

  1. Ich denke, dass die ganzen Mobilfunktarife eine Verhandlungssache sind und man, wenn man richtig sucht und die zahlreichen Aktionen der Mobilfunkanbieter und Reseller schlau nutzt, sehr viel Geld sparen kann.

    Mein Bedarf: All-Net Flat, SMS-Flat, ein paar GB Internet.
    Situation: frisch 17 gewordener Schüler ohne Einnahmequelle

    Ich habe mir im Februar 2017, als ich mich nach einem neuen Mobilfunktarif umgesehen habe, für einen o2 Free S (All-Net Flat, SMS-Flat, 1GB Internet, danach 1MBit/s im UMTS-Netz) entschieden. Diesen habe ich mit Junge Leute-Rabatt für 0,99€/Monat bekommen, da ich einen günstigen o2-Händler gefunden habe.

    Im August sind wir mit dem DSL ebenfalls zu o2, 50/10 MBit für 15,00€/Monat im ersten Jahr, 30,00€/Monat im zweiten Jahr, Router inklusive, keine Anschlusskosten, Festnetz- & Mobilfunkflatrate.

    Für beide Verträge habe ich im September eine Kündigung eingetragen. Vor ein paar Tagen bekam ich dann ein Tarifwechselangebot von o2, der o2 Free S wird ohne Änderung der Laufzeit und ohne Vertragsanpassungsgebühr in einen o2 Free M (2017) umgewandelt. Dafür zahle ich dann 5,99€/Monat und habe 10 GB Datenvolumen, danach die 1 Mbit-Drossel.

    Bei Vodafone sind ähnliche Angebote möglich, dort wird alle paar Monate immer mehr Datenvolumen angeboten, mit den Kombi-Angeboten kann man noch mal bis zu 5GB mehr erhalten, wenn ich da richtig informiert bin

    Bei o2 direkt lässt sich also viel Geld sparen bzw. mehr Leistung erhalten, bei Vodafone ist es oft Verhandlungssache, gerade auch bei der Vertragsverlängerung.

    Ansonsten kann man, gerade wenn man auf Telekom oder Vodafone fixiert ist, oder ein Gerät dazu möchte, auf MyDealz Ausschau halten oder sich mal im Telefon-Treff informieren. Außerdem sind die mobilcom-debitel Angebote im MediaMarkt immer wieder mal einen Blick wert. Wer die „Normalpreise“ der Mobilfunkanbieter auf deren Webseiten ranzieht, wird immer mehr bezahlen, als jemand, der sich einige Zeit nimmt und sich schlau macht bzw. ggf. verhandelt.

  2. Tjoa, man muss halt nur mal in die Deals schauen.
    Ich habe 10GB für 12€. Bestes LTE der Telekom. Ist zwar ne DatenSIM, die mehrmals mit nem Tablett oder mit Rabatt abgeboten wurde, das stört mein DualSIM Gerät aber nicht. (HTC U11).
    Ich telefoniere wenig unterwegs und freue mich alle paar Monate, wenn ich die SMS App mal wieder sehe.

    Gerade dieses Jahr gab es viele Abgebote für den O2 Free mit dauerhaften 1 MBit/s. (Bemerkung: DSL 1000 😉 Wenn man da die beigelegten Geräte verkaufte, kam man rechnerisch auf 6€ (!) für den free S und 13€ für den free15 mit zusätzlichen 15GB volles LTE.

    Mir reichen aber 10GB. Weiß also nicht, wo das Problem liegt. 😉

    Und wegen der Netz Abdeckung. Irgendwo auf der AB muss ich nicht immer vollen Empfang haben, da schaue ich auch keine Videos beim Fahren. Zu Hause mache ich auch LTE aus, da reicht mir H+.

  3. Ist das gleiche wie bei den Stromanbietern; vier große Unternehmen, die mafiamäßig mit Hilfe der Politik Deutschland unter sich aufgeteilt haben. Wechseln des Anbieters bringt nur ein paar Euro Ersparnis (bis der dann seine Preise auch anpasst), weil alle die teuren „Durchleitungsgebühren“ etc. bezahlen müssen. Den Staat freut es, kann er seine diversen Steuern dann doch noch oben drauf hauen und verdient umso mehr mit, je teurer alles ist…..

  4. @ Arne

    „ohne Bezug zum Gehalt oder zu den sonstigen Lebenshaltungskosten aufgestellt? So sind sie völlig ohne Wert, geben aber prima Anlass zum Weinen. “

    In Frankreich und Österreich ist der Mindestlohn höher als in Deutschland.
    Die österreichischen Rentner bekommen im Durchschnitt 800€ (!) pro Monat mehr Rente als die deutschen…..

  5. @WOK
    http://durchschnittseinkommen.net/liste-durchschnittseinkommen/
    sagt Durchnittseinkommen Frankreich 2014 43080 $, Deutschland: 47640 $. Mindestlohn ist doch ganz was anderes Rente auch.
    Wahrscheinlich muss man den Kaufkraftstandard von Eurostat heranziehen. Tatsache bleibt aber: Einfach mal die reinen Preise miteinander zu vergleichen, ist Unsinn und hat keinerlei Aussagekraft.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.