Teufel Radio 3sixty angehört

Musik hören gehört für mich zum Alltag dazu, meist auf Arbeit über Kopfhörer oder unterwegs über die Anlage im Auto. Wenn ich zuhause bin, hören wir meist über die Sonos-Anlage, die ich mir über die Jahre zusammengeklaubt habe. Auch Teufel hat mit seiner Raumfeld-Technik eine Multiroom-Lösung im Angebot. Umso überraschender war es für mich, dass man im letzten Jahr mit einem DAB+-Radio auf den Markt kam.

Das Teufel 3sixty will den Charme vergangener Tage mit neuer Technik aufleben lassen. Wie es sich im Alltag schlägt, habe ich versucht für euch in einem Test herauszufinden.

Design und Verarbeitung

Macht man den Karton des 3sixty auf, wird man mit einem in Folie gehüllten, schwarzen Kasten, einem Netzteil und einer Bedienungsanleitung konfrontiert. Ausgepackt muss man sagen, dass es sich bei dem schwarzen Quader mit Knöpfen um ein Design handelt, was irgendwie retro ist, aber nicht jedem gefällt.

Es lässt sich dadurch sicherlich gut in das bisherige Aussehen eures Wohnzimmers oder wo auch immer integrieren und fällt da nicht wirklich auf, aber mein Geschmack ist es leider nicht. Geschmäcker sind aber Gott sei Dank verschieden und jeder sollte sich sein eigenes Bild davon machen.

In dem oberen Drittel des Kastens findet sich ein samtig weicher und fragil anmutender Stoffbezug wieder, der die dahinter liegende Lautsprechertechnik schützt. Mittig an der Front sitzt ein durch schwarzes hochglänzendes Plastik abgesetztes Panel welches das grob-pixelige Display, diverse Buttons für die Bedienung und zwei große Dreh-Knöpfe beherbergt.

Die beiden letztgenannten Regler wackeln munter vor sich hin, wenn man sie dreht. Hier hätte Teufel etwas bessere Arbeit leisten können, ansonsten gehen die Material-Übergänge und die generelle Verarbeitung aber in Ordnung. Das Gerät misst 28 x 17,50 x 16 cm und ist mit 2,50 Kilogramm kein Leichtgewicht. Die vier Füße sind mit einem roten Gummi beklebt, der für die bei Teufel üblichen Akzente sorgt.

Am Rücken des Radios hat der Hersteller neben einer Teleskop-Antenne, den Informationen zum Modell selbst und Bluetooth bzw. Spotify Connect auch noch einen AUX-IN-Anschluss und einen USB-Port verbaut. Letztgenannter kann zum Laden des Smartphones (bis 1,5A) verwendet werden.

Schade ist übrigens, dass weder Kopfhörer-, noch LAN-Port mit an Bord sind.

Einrichtung und Bedienung

Schaltet ihr den schwarzen Kasten zum ersten Mal an, werdet ihr von einem Einrichtungsassistenten begrüßt, der über das auch nach 5 Minuten noch martialisch wirkende Display mit euch die Einrichtung durchführt. Datum, Uhrzeit, WLAN-Einrichtung müssen mit den zwei großen Dreh-Knöpfen erledigt werden. Dann noch den DAB+ und FM-Sendersuchlauf durchführen, fertig. Auch sonst ist die Bedienung über die für sich sprechenden Buttons ein Kinderspiel und kann auch ohne Bedienungsanleitung erfolgreich umgesetzt werden.

Über die Buttons am unteren Rand könnt ihr das Radio ein- und ausschalten, die Musik-Quelle wählen, die Bluetooth-Kopplung starten, bis zu 5 Favoriten festlegen, zwei verschiedene Wecker stellen oder in den Tracks hin und her springen.

Menü und Zurück sitzen neben dem rechten Regler, der zur Senderauswahl und auch zur Navigation in den Menüs genutzt werden kann. Wer den Dreh am linken Regler raus hat, stellt damit die Lautstärke ein und kann per Druck die Musik pausieren oder starten.

Das Radio kann viel, doch nicht alles. Während die Auswahl zwischen Quellen wie aptX Bluetooth, Internet-Radio, DAB+, FM-Radio, USB-Playback (WAV, FLAC, MP3, AAC und WMA), Netzwerk-Quellen, Spotify Connect oder AUX-IN üppig ist, sind wichtige Standards wie Google Cast oder AirPlay leider nicht mit an Bord. Weiterhin finde ich es sehr schade, dass Teufel hier nicht auch die hauseigene Raumfeld-Technologie verbaut und das Gerät somit Muliroom-fähig gemacht hat.

Der Klang des 3sixty

Teufel verbaut in dem schwarzen Kasten zwei Breitbandlautsprecher, einen großen Bassreflexkanal und einen 90 mm großen Downfire-Tieftöner, die zusammen für einen ordentlichen Sound sorgen sollen. Mit an Bord ist außerdem die hauseigene Dynamore-Technologie, die mehr Volumen in den Sound bringen soll.

Portable Speaker standen bislang aufgrund ihrer kompakten Bauweise akustisch nicht gerade für ein breites Stereo-Panorama. Mit Teufels Dynamore® Technologie kann nun virtuell ein ähnlich breites Klangpanorama erzeugt werden, wie es eine Stereoanlage mit zwei getrennten Boxen kann.

Bei Geräten mit Dynamore® werden während einer Wiedergabe die im linken und rechten Kanal ausgegebenen identischen Signalanteile technisch so angepasst, dass das wahrgenommene Stereopanorama weit über die tatsächlichen Ausmaße hinaus vergrößert wird.

Ich habe neben dem längeren Musikhören natürlich auch ein paar Test-Tracks auf die Kiste gejagt zu denen zum Beispiel „Strobe“ von deadmau5 gehört. Die Höhen und Mitten sind hier ziemlich klar und präzise, auch in höheren Lautstärken. Der Bass kommt da nicht ganz so gut weg, hier fehlt es an nötigem Punch.

Weiter geht es mit „Welcome to the Machine“ von Pink Floyd. Hier schafft es das 3sixty einen schönen Grund mit dem Bass zu erzeugen, auf dem die Höhen und Mitten wieder ebenso klar und präzise aufsetzen können. Durch den vom 3sixty projezierten 360-Grad-Sound könnt ihr vom selben Klangerlebnis profitieren, egal wo ihr euch befindet.

Kommen wir zu „Best of you“ von den Foo Fighters, mal was Härteres. Bei Lautstärke-Stufe 30 und ab Minute 0:50 ist die Grenze für die Lautsprecher erreicht. Alles drunter ist klanglich ziemlich gut, ab diesem Punkt wird es jedoch unpräzise, es knarzt und man will unbedingt leiser machen, um das Gerät nicht zu zerstören. Selbiges trifft für „Moth into Flame“ von Metallica zu.

Kurzum: Der 360-Grad-Sound in Kombination mit dem Klang-Umfang und der Power der genutzten Technik macht eine ziemlich gute Figur. Schön wäre, wenn man per Equalizer noch etwas tunen könnte.

Mein Fazit zu dem Teufel 3sixty Radio

Auch wenn das 3sixty von Teufel wie ein Gerät aus einer anderen Zeit aussieht, so macht es zumindest klanglich einen sehr guten Job. Die nutzbaren Quellen sind umfangreich, ich vermisse jedoch AirPlay, Google Cast und die Raumfeld-Technologie ziemlich.

Für knapp 280 Euro kann man außerdem ein etwas hochwertiges Display erwarten, da die Auflösung wirklich zu wünschen übrig lässt. Kann aber auch gewollt sein.

Für wen ist das Gerät also was? Gute Frage. Wer auf der Suche nach einem DAB+ und Internet-Radio ist, mit gutem Klang und Boni wie Spotify-Connect und Co, der kann in dem 3sixty sicherlich einen Freund finden. Die jüngere Generation wird wohl eher auf Sonos, Raumfeld und Co. zurückgreifen, denn für den Preis eines 3sixty bekommt man aktuell fast zwei Play:1.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail. PayPal-Kaffeespende an den Autor

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16 Kommentare

  1. interessant zu sehen, dass das Display auf deinen Bildern offensichtlich ein 0815 Wald&Wiesen blau-weiss LCDisplay ist, die Webseite suggeriert ein LCD in schwarz-weiß …

    • Dies sieht echt besch…eiden aus. Auf der Webseite im Video ist es auch schwarz/weiß

    • War auch mein erster Gedanke. Müsste direkt an das Silvercrest vom LIDL für ca. 80 Euro denken.

      Das Schwarz-Weiß-Display auf der Homepage macht da einiges mehr her.

  2. Vom Menü sieht das genauso wie die ganzen DAB-Radios von Medion aus.

    • Oder von Hama, TechniSat, Pure usw…
      Fast alle DAB Radios haben das selbe Menü.
      Wobei es noch 2 Unterschiede gibt: „Grob“ (siehe oben) und „Fein“ (mit Grafikdarstellung)

  3. Oder von Hama, TechniSat, Pure usw…
    Fast alle DAB Radios haben das selbe Menü.
    Wobei es noch 2 Unterschiede gibt: „Grob“ (siehe oben) und „Fein“ (mit Grafikdarstellung)

  4. Gefällt mir gut, preislich aber leider wirklich uninteressant.

    • Gefällt mir auch gut. Wäre ein Grund das alte, analoge Sony Radio, an dem ein völlig unterforderter EchoDot über Klinke angeschlossen ist, rauszuschmeißen. Aber preislich absolut unattraktiv, selbst für Teufel Verhältnisse.

  5. D. Störk says:

    Das ist eines der hässlichsten Radios, die ich je gesehen habe!

  6. Ich hatte anfang auch mit dem Gerät geliebäugelt, aber nach dem ersten Tests im Netz davon Abstand genommen – mein AUNA-Wecker ( DBA+, Wlan, UKW ) für nicht mal den halben Preis werkelt hgervorrangt vor sich hin.

  7. Völlig überteuert und vom Aussehen her total peinlich !

  8. Weltraummann says:

    Das ist mir echt ein Rätsel… warum kann kein Hersteller ein vernünftiges Display in die Dinger verbauen? Ich sehe gerne das CD-Cover und Album / Liedtext (in Farbe). Mir grauts schon vor dem Tag an dem meine Logitech Squeezebox kaputt geht. Gibts noch andere Hersteller / Radios mit Farbdisplay?

    • Sonoro schafft es ganz gut bei seiner aktuellen Modellreihe ein schönes Farbdisplay zu verbauen…

  9. Bernd Bob says:

    Teufel verbaut in den unteren Preiskategorien nur umgelabletes China-Zeug.
    Das war schon damals mit dem Teufel iClock so und dem Teufel Bamster: https://www.amazon.de/gp/customer-reviews/R3AQVQ9QY5Y8M8

  10. Das Ding ist mir vom Display und von den Anschluessen/Standards her leider zu retro

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