Testbericht eufy Security Indoor Cam 2K mit Schwenk- und Neigefunktion

eufy hat zwei neue Sicherheitskameras nach Deutschland gebracht. Auf der einen Seite die klassische Innenraumkamera mit 2K-Auflösung, auf der anderen Seite gibt es die eufy Security Indoor Cam 2K mit Schwenk-Neige-Funktion. Nachdem ich zur Standard-Kamera ein paar Worte im Testbericht verloren habe, gehe ich nun zur nächsten Kamera über. Allerdings werde ich hier einiges außen vor lassen können, denn in vielerlei Hinsicht ist die Kamera in ihrem Verhalten identisch zur Innenraumkamera ohne Schwenk- und Neigefunktion. eufy hat sich flott ein paar schlechte Bewertungen bei Amazon eingefangen, denn man verkauft die Kamera seit Beginn der Listung mit HomeKit-Unterstützung, jene hat man aber erst am 14. Juli verteilt.

Nutzer kauften also die Kamera, konnten diese aber nicht in HomeKit einbinden. Aber das geht ja nun. Was vorab zu wissen ist: Die Kamera unterstützt natürlich nicht nur Apple HomeKit, sondern kann auch über die eufy-App genutzt werden, bzw. muss sie das sogar. eufy unterstützt das Aufzeichnen abseits HomeKit auf eurem eigenen NAS, auf einer microSD-Karte – und offensichtlich möchte eufy noch alternativ den eigenen Cloudspeicher als Service nach Deutschland bringen.

Technische Daten:

2K-Auflösung + Nachtsicht

Schwenken, Neigen & Zoomen: 360°, 100° und 8x

Smart Detection (Mensch, Haustier, Baby)

Kompatibel mit Alexa, Google Assistant & HomeKit

Einstellbare Aktivitätszonen

Bislang war es so, dass man die Außenkameras von eufy an eine Basis anklemmte, die für die Speicherung von Clips auf einer microSD-Karte sorgte. Das ist bei der eufy Security Indoor Cam 2K mit Schwenk-Neige-Funktion anders. Sie kann zur ständigen oder Clip-Aufzeichnung mit einer microSD-Karte versehen werden. Alternativ kann man einen RTSP-Stream freigeben, der dann für Live-Streams über Apps wie den VLC Media Player oder die Aufnahme auf einem NAS, beispielsweise auf einem von Synology über die Surveilance Station, sorgt – erwähnte ich ja einen Absatz höher. Das klappte beim Test auf meine Syno-NAS ganz gut, eufy hat eine Assistenten-Funktion in der App, die bei der Einrichtung hilft.

Die Kamera kommt in einer schlichten Verpackung daher, sie ist recht handlich und im Lieferumfang ist alles Wichtige mit drin – neben der Kamera auch ein Netzteil, ein USB-Verbindungskabel vom Netzteil zur Kamera sowie Erstinfos und eine Bodenplatte und Schrauben, falls man die Kamera an einer Decke anbringen und nicht aufstellen möchte. Eingerichtet wird die Kamera über die eufy-App, die ein Konto beim Anbieter erfordert. Die App führt euch durch das Setup. Wo ist die Kamera aufgestellt? Welcher Speicher soll benutzt werden?

Die eufy Security Indoor Cam 2K mit Schwenk-Neige-Funktion verfügt über eine Bewegungserkennung, hier könnt ihr einstellen, ob Personen, Haustiere oder alle anderen Bewegungen auch aufgezeichnet werden. Falls ihr nur bestimmte Bereiche des Sichtfeldes auf Bewegungen überwachen wollt, so ist auch dies einstellbar – wie auch eine Empfindlichkeit, bei der Bewegungen registriert werden sollen.

Ähnlich arbeitet die Geräuscherkennung: Hierbei kann „Weinen“ erkannt werden, aber auch andere Geräusche. Auch hier ist eine Empfindlichkeit einstellbar. Die Kamera kann also nicht nur Bewegungen erkennen, sondern auch „hören“, ob etwas im Busch ist.

Die Haustier-Erkennung ist ganz witzig. Hierbei kann man beispielsweise eine Alarmzone festlegen – etwa eine Couch. Wird ein Hund auf der Couch erkannt, so kann die Kamera einen von euch definierten Sprachbefehl abspielen, beispielsweise „Hey, geh da sofort runter!“ Die Kamera benachrichtigt euch auf Wunsch, falls ein Ereignis eintritt. Selbstverständlich kann sie auch Ereignisse aufzeichnen, sodass ihr diese in der App anschauen oder auch auf das Smartphone herunterladen könnt. Die Funktionen als solche arbeiteten wie versprochen, wobei ich mangels Haustier nicht die Haustier-Erkennung mit dem entsprechendem Sprachbefehl ausprobieren konnte.

Hier schon mal ein paar Infos für Nutzer, die die Kamera in HomeKit einbinden wollen:

* Ja, die Kamera kann in der eufy-App mit einer microSD-Karte genutzt werden und gleichzeitig für das Anschauen in HomeKit. Dann wird aber nicht HomeKit Secure Video genutzt.

* Ja, der in der Kamera verbaute Bewegungssensor kann in HomeKit genutzt werden, um andere Automatismen auszulösen, beispielsweise, um das Licht anzuschalten.

* Ja, die Einbindung in HomeKit sorgt dafür, dass manche Merkmale, wie im Text beschrieben, nicht über die eufy-App funktionieren. So hat man z. B. nur 1080p-Auflösung, selbst dann, wenn auf der microSD-Karte aufgezeichnet wird. Auch funktioniert das Schwenken und so noch nicht, die Kamera ist also nicht zu steuern. Aktivitätszonen lassen sich in HomeKit ebenso nicht nutzen. Das soll mit iOS 14 aber kommen.

Diese Infos sind auch für die, die kein HomeKit verwenden und die Kamera in der App von eufy ganz normal nutzen:

* Ja, ihr könnt die Kamera auch rund um die Uhr aufnehmen lassen. Denkt dabei an die Lebensdauer eurer microSD-Karte. Manche Karten lassen sich 500x beschreiben. 16 GB langen dabei für eine Aufzeichnung von rund einem Tag (+/-).

* Die Kamera benötigt keine Base.

* Derzeit sehr nervig: Hat man mehrere der Kameras in der eufy-App, so kann man, Stand Testbeitragsdatum, diese nicht alle zeitgleich auf abwesend stellen. Da muss eufy unbedingt nachbessern!

* Die Cam hat mehrere Modi: Zuhause, Abwesend, Deaktiviert oder Zeitplan. Es gibt derzeit kein Geofencing. Ihr habt die Möglichkeit, einen benutzerdefinierten Modus einzurichten. Ist dieser aktiviert, könnt ihr folgendes machen: Video aufzeichnen / Push-Benachrichtigung erhalten / Kamera-Alarm.

* Die Kamera erkennt Bewegungen vor einem Fenster

Sonstiges in Kurzform:

* Die Schwenk-Neigefunktion ist recht geräuscharm, finde ich nicht störend

* Die Kamera hat einen Mechanismus, der dafür sorgt, dass erkannte Objekte über die Schwenk-Funktion verfolgt werden. Ist dies aktiviert, so dreht sich die Kamera mit, das funktionierte in meinem Test wie versprochen.

* Die Nachtsicht ist deaktivierbar

Ein erstes Fazit: Solide Kamera für den Preis von aktuell 49,99 Euro, gerade in Hinblick auf die HomeKit-Funktionalität. Was mir nicht gefällt, das ist die derzeitige Anbindung an die eufy-App. Wäre schön, wenn Nutzer einer Base die kabelgebundenen Kameras an die Base anklemmen könnten. Warum? Aus dem gleichen Grund aus dem ich hoffe, dass eufy die Software noch verbessert: Man kann mehrere Kameras nicht zusammenfügen und zeitgleich manuell auf „Abwesend“ stellen.

Und: Nicht vom 2K-Auflösung-Claim blenden lassen, wenn HomeKit genutzt wird, denn dann ist die Kamera auf 1080p festgenagelt – und selbst Full-HD-Ausschnitte aus Überwachungsvideos können leicht aussehen, wie mit der Kartoffel-Kamera geschossen, wenn man ins Bild zoomt.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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10 Kommentare

  1. Was mich bei den neuen Eufy Kameras noch interessieren würde, ist ob die eine permanente Stromversorgung brauchen oder ob die auch im Akkubetrieb laufen?

  2. Gibt es denn HomeKit-Kameras mit mehr als FullHD, wenn man HomeKit nutzen möchte (sonst kaufe ich mir keine HomeKit-Kamera)?

  3. Hi, vielen Dank für den ausführlichen Testbericht. Bin schon länger Fan und Leser deines Blogs und ebenfalls Besitzer dieser Kamera und hab eine Frage. Du schreibst die Schwenk- und Neigefunktion ist relativ geräuscharm. Ist es bei dir auch so, dass das Neigen lauter ist als das Schwenken und insbesondere bei Aufnahmen zu hören ist?

  4. Ich speichere direkt über HomeKit Sexure Video in die iCloud so ist kein Speicher nötig.
    Was aber aktuell nicht geht ist die Kamera nur über HomeKit zu betrieben, also hinzufügen und aus der eufy App löschen.
    Desweiteren bekomme ich trotz ausgeschalteter Bewegungsmeldung, Benachrichtigungen über Bewegung, aber sonst bin ich für den Preis zufrieden, warte nun auf iOS 14 solange bleibe ich bei eufy App.

  5. Anzumerken ist auch, dass die Infrarot LEDs sehr hell leuchten im dunkeln. Das verrät natürlich den Aufstellort der Kamera, was für Einbrecher nicht so Sinnvoll ist. Andere Kameras haben höherwertige IR LEDs, die man im Dunkeln und im aktiviertem Zustand nicht sieht. Einge gute Alternative ist die HiKam Q8, die allerdings etwas teurer ist, und kein Homekit mitbringt – dafür sind die IR LEDs nicht sichtbar.

  6. Anzumerken ist auch, dass die Infrarot LEDs sehr hell leuchten im dunkeln. Das verrät natürlich den Aufstellort der Kamera, was für Einbrecher nicht so Sinnvoll ist. Andere Kameras haben höherwertige IR LEDs, die man im Dunkeln und im aktiviertem Zustand nicht sieht. Eine gute Alternative ist die HiKam Q8, die allerdings etwas teurer ist, und kein Homekit mitbringt – dafür sind die IR LEDs nicht sichtbar.

  7. Blöde Frage, ist 2K und 1080p nicht das selbe?

  8. Wie bekomme ich denn Push Benachrichtigungen zb auf ein Echo Gerät?
    Ich arbeite im Flugzeug und mein Handy mit der App ist dann für viele Stunden aus.
    In der Zeit wird dann keiner über eine Bewegung/Alarm informiert?

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