Telekom: National Roaming ist eine Mogelpackung

Es brodelt bei den Mobilfunkbetreibern. Wir erinnern uns, dass auch 1&1 Drillisch im Netz mitspielen möchte, bei der Frequenzauktion hat man sich ja ein Stück vom Kuchen geangelt. National Roaming ist da natürlich ein großes Thema für 1&1 Drillisch – denn wo kein eigenes Netz ist, müsste man auf Kapazitäten des Wettbewerbs zurückgreifen. Man verhandelte dazu mit der Telekom und Vodafone, dies allerdings ergebnislos – also wandte sich 1&1 Drillisch an die Bundesnetzagentur, die nun eingreifen soll.

Damit soll die Verhandlungsverpflichtung, die allen etablierten Netzbetreibern unter den 5G-Frequenzbedingungen obliegt, effektiv und zeitnah durchgesetzt werden. Bezüglich Telefónica wurde bislang noch kein solcher Antrag gestellt, da hier die Verhandlungen andauern. Laut 1&1 Drillisch wolle man ja ein „leistungsfähiges Netz“ aufbauen, für den Übergangszeitraum von mehreren Jahren brauche man aber National Roaming, um den Kunden Verfügbarkeit anbieten zu können. Dies nahm die Telekom zum Anlass, sich auch zu äußern. Sie bezeichnet National Roaming gar als Mogelpackung.

Nur wer baue, macht den Mobilfunk in Deutschland besser. Nur die Netze von anderen mieten und selbst nicht zur Schippe greifen, bringe kein Breitband in die Fläche, so die Telekom weiter. Vereinbarungen über National Roaming auf freiwilliger Basis gab es im deutschen Markt bereits, die Forderungen zur Verpflichtung scheint aber nicht zu schmecken. Man befürchte, dass keine Funkmasten gebaut und auch keine Funklöcher geschlossen werden.

Würde die Mitnutzung des eigenen Mobilfunknetzes durch einen anderen Anbieter zu regulierten Preisen und Konditionen angeordnet, würden die Unternehmen geschwächt, die tatsächlich Netze ausbauen, so die Telekom weiter. Für jeden Netzanbieter müssen sich die teuren Investitionen in das eigene Netz lohnen. Der Bau eines einzigen Mobilfunkmastes kostet allein rund 200.000 Euro.

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64 Kommentare

  1. Komischer Vorwurf. Woher weiß die Telekom denn, dass 1&1 gar nicht ausbauen will?

    • Weil 1&1 weder einen Ausrüster beauftragt hat noch planen sie Mobilfunkmasten aufzustellen oder mitzunutzen. Bisher gibt es nach einem Jahr nichts konkretes, während Telekom, Vodafone und O2 in der Zwischenzeit jeweils tausende neue Masten aufgestellt und weitere mit LTE Anlagen ausgestattet haben.

    • Ich nehme an, dass 1&1 sich an manchen Standorten nur einkauft um selber teure Investitionen zu sparen. 1&1 kann so riesige Investitionen nicht stemmen, zumindest nicht in dem Zeitrahmen wie die Telekom oder Vodafone

      • Ist ja auch logisch, wenn man sich anschaut, wie die Ausgangssituation ist 🙂 Nicht vergessen darf man aber auch, wie der Werdegang der Telekom ist. Staatliche Unterstützung wäre da so ein Schlagwort.

  2. Der Vorsprung von Telekom und Vodafone dürfte für die Nachzügler doch kaum aufzuholen sein. Wir reden insbesondere bei der Telekom doch von 40 Jahren und mehr an Erfahrung im Mobilfunk.

    • Und damit wird es auch in Zukunft keine wirklich kostengünstige Mobilfunktarife geben.

      • Ansichtssache. Ich finde, die Preise sind in den letzten Jahren gesunken. Das Datenvolumen angehoben worden. Mir reicht das vollkommen aus, was ich für 30 oder 40 Euro im Monat bekomme.

        • Das mag sicherlich ausreichend sein, aber 30 oder 40 Euro pro Monat sind weit über dem, was ich bereit bin, dafür bezahlen. Und so geht es vielen anderen auch.

        • Schön das du einen Esel im Keller hast der Golddukaten scheißt. Wir leben in einem Land in dem es viele Menschen gibt die 40 Stunden in der Woche arbeiten aber von ihrem kargen Verdienst nicht leben können. Auch Alters- oder Kinderarmut sind hier nicht so selten. Für all diese Menschen sind 30 oder 40 Euro im Monat viel Geld. Inzwischen ist es aber so dass in unserer Gesellschaft mobile Kommunikation fast so wichtig geworden ist wie Trinkwasser, da sollte man doch meinen das diese auch günst sein sollte, so das jeder sie nutzen kann.

  3. Ich bin Selbstständig und habe ein eigenes Haus mit Geschäft drin.
    Warum sollte ich meinem Konkurrenten meine Räumlichkeiten zur Verfügung stellen? Er präsentiert sich schick bei mir ohne die Kosten zu haben wie ich (Miete, Einrichtung, Strom, etc). Er nimmt mir in meinen Räumen Kunden weg um dann, wenn diese hat, sich eigene Räume leisten kann??

    • Seltsames Gleichnis. Hier geht’s doch nicht ums Verschenken. Es wird ja nicht umsonst verhandelt. Ums mit deinen Worten zu sagen: Zwischen dir und deinem Konkurrenten gibt’s einen Untermietvertrag und er drückt zusätzlich was vom Profit ab. Genau wie mit Aldi-Talk, Lidl-Connect, ect. oder die ganzen DSL-Anbieter, die die Infrastruktur der Telekom nutzen.

      • Ich weiß es soll nicht verschenkt werden, aber vielleicht will ich gar keine Zusammenarbeit und die Kunden zu behalten?
        Ich weiß auch, dass verhandelt wird. Aber kommt man nicht zusammen, wendet man sich an die Bundesnetzagentur in der Hoffnung, dass eine Zahlung vorgegeben wird?
        Ich kann doch kein Produkt anbieten, welches ich nicht habe in der Hoffnung mein Konkurrent stellt es mir zur verfügung?

        • Krümelmonster says:

          „Ich kann doch kein Produkt anbieten, welches ich nicht habe in der Hoffnung mein Konkurrent stellt es mir zur verfügung?“

          Genau das scheint der Plan zu sein. Was eigentlich keinen wundern dürfte. Die Bude wird auch in 10 Jahren kein nennenswertes, eigenes Netz auf die Beine stellen können.

        • Ebend, ziemlich gut zusammengefasst……

      • Das Gleichnis passt perfekt! 1und1 ist kein extra geschaffener Reseller. Sie haben sich Frequenzen mit Auflagen ersteigert. Wenn ich das nicht wuppen kann…. gleich sein lassen. Es besteht bei den Anderen gar kein Interesse an solch einem Trittbrettfahrer.

        • Naja der Untermietvertrag trifft es deutlich besser. Dabei werden Räume/Kapazitäten die man selbst nicht zwingend braucht an einen weiteren vermietet. Somit generiert man zusätzliche Einnahmen. Natürlich vermietet man aber nicht unter Wert. Wenn jedoch der andere aufgrund eines besseren Verdienstes (Kostenstruktur) bereit ist zu zahlen profitieren am Ende beide von dem Arrangement.

        • Der letzte Satz ist das eigentliche Problem, gut erkannt. Natürlich haben etablierte Player NIE ein Interesse daran, für neue Kontrahenten Platz im Hühnerstall zu machen. Für die Endkunden ist es auf Dauer aber lukrativ. Dass der Aufbau eines Netzes Zeit benötigt, ist auch klar.

    • Nur geht es hier nicht um dein Haus oder ein einfachen Gegenstand, sondern um eine riesige Infrastruktur (vgl. Bahnnetz, Autobahn, Flugnetze, ..). Hier brauchen wir Regulierung und Wettbewerb. Am besten wäre es wenn Infrastrukturen der Allgemeinheit gehören. Da der Staat aber meist ineffizient arbeitet, funktioniert das leider nicht.

      Daher gibt es hier keine einfache Lösung.

      Meiner Meinung nach muss es eine Möglichkeit geben, dass auch neue Anbieter konkurrieren können.

      • Es geht hier aber um 5G, wo gerade jeder Anbieter auf eigene Kosten ausbaut und auch die Frequenzen teuer vom Bund gekauft hat – wie Drillsch eben auch. Nur Drillsch will selber die Infrastruktur wohl nicht bauen, sondern die der anderen nutzen. Das ist doch Hohn.

        • Aktuell funktioniert 5G zudem nur als NSA, benötigt also noch LTE als Ankerzelle. Ich muss also das auch noch mit aufbauen. Vermutlich hofft 1und1 hier bis 5G stand-alone funktioniert, die LTE-Arbeit und Kosten den anderen aufzuschnallen.

        • Die alten Netzbetreiber haben aber den Vorteil der vorhandenen Standorte, 1&1 kann nicht einfach auf dem nächsten Hochhaus eine Antenne aufstellen, sie müssen erstmal einen Stellplatz finden und die guten Stellplätze sind schon alle vergeben.

          • Das ist ganz allein das Problem von 1&1……..

            • Na, dass ist nicht so. Hier geht es um Infastrucktur. Stell Dir Mal vor, Du hast Dir ein Haus gebaut und kannst Dir nun kein Wasseranschluss bauen, weil der Anbieter vor der Tür Boden einzigen Schacht belegt und dich nicht anschließen will.as Roaming in den Netzen an geht, die Telekom hat es dich genauso gemacht. Sie sind in den USA als Minianbieter gestartet und haben At&T zu national Roaming gezwungen. Die nutzen heute in vielen Ecken der USA noch das Netz von AT&T, geben ihre Kapazitäten aber nicht an AT&T raus.

              • Krümelmonster says:

                1&1 hat aber weder ein Haus (schlechtes Beispiel übrigens), noch sonst irgendwas gebaut, was sie jetzt plötzlich nicht benutzen könnten. Sie haben teure Lizenzen erworben, die umgesetzt werden müssen. Das dürfte finanziell aber nicht so leicht werden.

                Sie sehen sich als was, das sie nicht sind. Einen Provider, der bei den drei Großen mitmischen kann. Wenigstens hat man dort Zeit und Muße, in Werbungen ständig über genau die herzuziehen, die ihnen ihr Festnetz untervermieten müssen.

              • In den USA gibt es (jetzt noch) drei nationale Anbieter und zahlreiche regionale Anbieter. ‚National Roaming‘ ist dort normal, dort heißt das meist ‚Domestic Roaming‘ oder ‚Off-network usage‘. Nicht nur die kleinen verwenden Domestic Roaming, sondern auch die großen, inklusive AT&T:
                https://www.att.com/support/article/wireless/KM1045445/

                Mit ‚AT&T zu National Roaming gezwungen‘ beziehst Du Dich vermutlich auf die gescheiterte Fusion von T-Mobile US und AT&T 2011. Damals hat die Telekom eine ‚Breakup fee‘ in den Kaufvertrag verhandelt: sollte die Fusion an den Behörden scheitern (was ja auch eingetreten ist) musste AT&T mehrere Mrd Dollar an T-Mobile US zahlen, ausserdem einige Frequenzlizenzen abtreten, und T-Mobile US in ihrem UMTS-Netz roamen lassen. 2011 war von ‚mehr als 7 Jahren‘ die Rede. Ob die Bedingungen dieses Abkommens noch gelten, ist fraglich, ebenso, ob das auf LTE übertragbar ist.

                Die Telekom hat für diese sicherlich vorteilhaften Regelungen gut verhandelt. Bzw. AT&T war zu siegesgewiss. Aber ‚gezwungen‘ ist da das falsche Wort.

                Generell ist Domestic Roaming‘ in den USA reguliert:
                https://www.fcc.gov/wireless/bureau-divisions/competition-infrastructure-policy-division/roaming-mobile-wireless

                Nach kurzem überfliegen sieht es so aus, dass Telefonie und SMS alle Anbieter an kompatible Geräte anbieten müssen, bei Daten ist es etwas komplizierter. Deine Aussage dass T-Mobile ihre Kapazitäten grundsätzlich nicht an AT&T rausgibt klingt da nicht sehr plausibel.

          • Es gibt genügend passende Standorte, dort wo 1&1 keine Standorte genehmigt bekommt, haben die anderen Anbieter das gleiche Problem.

        • Es geht eben nicht nur um 5G sondern auch 4G und 2G. Drillisch braucht ein Netz um Kunden anzulocken, das lässt sich mit den ersteigerten 5G Frequenzen aber nicht realisieren.

        • Wer sagt denn, dass Drillisch das grundsätzlich nicht will?

  4. Die Telekom hat m.M. vollkommen recht. National Roaming wird nur den Ausbau der Netze verzögern.

    Warum sollte einer der Netzbetreiber eine Antenne auf dem Land aufbauen. Er würde €200k investieren und natürlich auch die laufenden Kosten des Netzes tragen. Die anderen Telcos würden dann am liebsten pay-per-use nur ein paar Cent pro Kunde zahlen und zeitgleich aggressiv mit „dem besten Netzt Deutschlands“ werben.

    Gerade im Niemandsland, wo es nicht so viele Kunden gibt, rechnet sich das überhaupt nicht. Dann lieber nicht investieren bzw. nur in Ballungsräumen. Das wäre der bessere Case.

    Damit National Roaming und ein paralleled Netzausbau In der Fläche funktioniert, müssten Netzgesellschaft und Sevicegesellschaften getrennt werden. Sodass die Netzgesellschaften ein Wholesale only Modell fahren würden und nicht in Konkurrenz zu (anderen) Servicegesellschaften stehen.

    • Wieso sollen alle Anbieter für kaum vorhandene Kunden vier Antennenstandorte aufbauen, inkl. Anwohnerklagen usw.?

      Gerade in den nicht dicht besiedelten Gebieten ist Roaming eine Lösung für einen breiten Ausbau. Wenn die Roaminggebühren akzeptabel sind, dann baut ein Anbieter einen Standort den er über die Roamingkosten mitfinanziert. Dieses ist eher kostendeckend als der Fall wenn alle Anbieter einen Standort aufbauen, dieser wird aber dann von den kaum vorhandenen Kunden in der Region finanziert. Durch das Roaming teilen sich quasi alle Anbieter die Kosten für die Funkzelle.

      • Ja, es wäre in der Tat wünschenswert, wenn im ländlichen Raum nur einer Ausbauen würde und sich alle Telcos diese eine Antenne teilen und entsprechend die Ausbaukosten teilen würden. Share the gain, share the pain.

        Mit National Roaming wird das jedoch nicht erreicht, sondern verhindert. Warum? Weil das System ein Chancen-Risiken Ungleichgewicht erzeugt:

        Die ausbauende Telco trägt das komplette Investitionsrisiko, muss also erstmal €200k pro Antenne auf den Tisch legen. Die anderen Telcos zahlen nur ein paar Euros, und das natürlich nur dann, wenn sie auch einen Kunden haben.

        Was passiert, wenn die Kundenzahlen sich nicht wie erwartet entwickeln: Die ausbauende Gesellschaft bleibt auf den Investitionen sitzen und die anderen Telcos juckt es nicht weiter, , da sie ja dann keinen Kosten haben.

        Diese Chancen-Risiken-Ungleichgewicht sorgt dafür, dass am Ende des Tages lieber keiner im ländlichen Raum ausbaut.

        • Nope, denn es gibt ja eine gewisse Nutzerzahl in der Gegend. Wenn diese Gegend nun nur von einem Anbieter erschlossen wird nutzen automatisch alle Kunden aller Telcos diesen Masten in dem Gebiet. Und von allen externen gibt es eben jene Roamingeinnahmen.

          • Ja, trotzdem trägt nur der Ausbauende das Investitionsrisiko, während die anderen das nicht haben, da deren Kosten (mehr oder weniger) variabel sind.

      • Das macht nur Sinn, wenn die anderen sich die Investitionen teilen. Im Beispiel also jeder 50.000 EUR.

  5. Ich weiß nicht wo das Problem ist. Die Telekom behauptet dass die zu wenig Geld bekommen würden und es sich daher für 1&1 eher lohnt fremde Netze zu nutzen als selber schnell auszubauen.
    Es dürfte doch wohl selbstverständlich sein, dass der Preis, den 1&1 zahlen muss, so hoch ist, dass er weh tut und man lieber heute als morgen den nächsten Funkturm baut.
    Das gleiche gilt für alle Anbieter. Ich bin für ein generelles nationales Roaming. Wenn ich mit der Telekom mal keinen Empfang habe und Vodafone verfügbar ist, dann muss die Telekom für die Nutzung einen vernünftigen Preis bezahlen, so dass das für Vodafone ein gutes Geschäft ist.

    • Das ist leider nicht selbstverständlich, siehe TAL-Entgelte.

      • Das ist ein anderes nicht vergleichbares Thema. Die letzte Meile gibt es per Kupfer nur einmal versorgt und das Interesse besteht auch nicht dass jeder Anbieter die Erde aufbuddelt und seine Leitung dort legt. Und die Telekom verwaltet halt den alten Schatz der letzen Meile, der aus Monopolzeiten stammt.

  6. 1&1 will sich nur die Rosinen rauspicken und die unprofitablen Gebiete vorerst nicht ausbauen.
    Planen werden sie das evtl für 2049. Und dann rühmen sie sich mit der besten Netzqualität – weil sie ein paar bessere peerings haben als die Telekom, aber das Netz von der Telekom zu 90% benutzen.

  7. National Roaming ist nichts neues, Telekom hat es jahrelang für Viag und O2 angeboten.

    Wenn aber 1&1 keine Ambitionen hat ein eigenes Netz zu erstellen und nur Anforderungen stellt und kaum für das Roaming zahlen will, dann wird 1&1 nichts erreichen.

    Das gesamte Geschäftsmodell von 1&1 ist seit 30 Jahren, sich in ein gemachtes Netz zu setzen und es mitzunutzen.

    • Wenn dem so wäre, hättest du Recht. Doch wer sagt denn, dass das der Plan ist? Das macht aus vielerlei Sicht überhaupt keinen Sinn.

      Ziel ist es ja, das bisherige Geschäftsmodell (vorhandene Netze nutzen und dafür auch ordentlich zahlen – ergo Win-Win für beide Partner) verstärkt durch ein eigenes Netz zu ersetzen. Ein eigenes Netz aufzubauen, ist eine Sache von Jahr(zehnt)en, si. Telekom, Vodafone etc. Um den Start zu machen, ist National Roaming zwingend erforderlich – das wurde von Anfang an klar und transparent im Rahmen der 5G-Auktion ausgesagt. Damals waren die Wortlaute von Telekom auch anders – das Wort Mogelpackung nahm niemand in den Mund 😉

  8. 1&1 spielt sich immer als große Nummer in der Werbung auf, Testsieger :), im schnellsten Netz; ein Witz, die nutzen fast immer fremde Netze. Aber so wird man auch reich, auf Kosten Anderer

    • Dass 1&1 das Netz vom Schwesterunternehmen 1&1 Versatel nutzt ist Dir schon bekannt, oder?

      • Aber nur im Backbone und wo ggf. Glasfaser anliegt. Das hast du aber auch bei einer Vodafone oder o2 wenn sie die DSL Leitungen benutzen.
        Die letzte Meile ist wie überall zu 99% von der Telekom gemietet.
        Und von der 1&1 hört man was Ausbaustatus oder Updates betrifft so gut wie nichts.

  9. Spontane Assoziation: Quam. (Die älteren erinnern sich)

  10. Mir scheint fast, der Gesetzgeber und die Provider haben eine unterschiedliche Auffassung von „National Roaming“.

    Natürlich soll das nicht zum Rosinenpicken führen (wie 1&1 das gerade probiert), sondern die Mobilfunkabdeckung insgesamt für alle verbessern (wie HO das schon schrieb): in dünn besiedelten Gebieten macht es schlicht und ergreifend keinen Sinn, dass 2-3 Provider Masten setzen – da reicht einer, der sein Netz auch den Kunden der anderen zur Verfügung stellt. Aber das wäre natürlich mal eine pragmatische Lösung im Interesse der Endverbraucher, sowas will doch kein Shareholder wirklich haben…….

    • Masten teilen sich die Anbieter sowieso schon lange. Für die Telekom verwaltet die Deutsche Funkturm die Masten (von den (zehn)tausenden Mobilfunkmasten bis zu den Fernsehtürmen). Und die werden auch an andere vermietet. Bei mehr als der Hälfte der Masten ist die Telekom nicht der alleinige Mieter.

      Bei Telefonica wurden viele Masten (auch in Deutschland) zu 50% an einen amerikanischen Finanzinvestor verkauft. Auch der hat natürlich ein Interesse, möglichst viele Mieter an den Masten zu haben.

      Telekom und Vodafone haben Anfang des Jahres bekannt gegeben, auch in begrenzten Umfang die Netze teilen zu wollen. Dabei kann z.B. ein Telekom-Standort auch das Vodafon-Netz aussenden (ohne dass Vodafone eigene Antennen etc. installieren muss). Und natürlich umgekehrt. Im Gegensatz zu einem verpflichtenden Nationalen Roaming soll es hier streng paritätisch vorgehen: Telekom und Vodafone stellen sich jeweils genau gleich viele Standorte zur Verfügung. Die Rede ist von vermutlich jeweils 2000. Da prüft allerdings noch das Kartellamt, ob soviel Kooperation erlaubt ist:
      https://www.heise.de/news/LTE-Kartellamt-prueft-Network-Sharing-von-Telekom-und-Vodafone-4889676.html

  11. 1&1 Drillisch wollen doch eh alles geschenkt haben, damit se ordentlich in Werbung im Fernsehen machen können. Ich finde hier sollte der Gesetzgeber sich mal raus halten. Das ist freie Marktwirtschaft. Entweder einigen die sich oder nicht.

  12. National Roaming soll ja deswegen nur dort zum Einsatz kommen, wo es sich schlichtweg nicht lohnt, wenn dort jeder ausbaut und da die Telekom wie gewohnt sowieso bevorteilt wird und durch ihre Historie auch bevorteilt ist, kann sie das ruhig übernehmen. Oder der Staat gibt das in Auftrag und lässt das dann über die Telekom laufen (macht der Bund/die Städte) ja teilweise sowieso. Die Telekom übernimmt oft Aufgaben für den Staat. Auch wenn das nicht immer direkt ersichtlich ist. N

    • Wo wird die Telekom bevorteilt? Im Festnetz muss sie ihre Leitungen jedem Mitbewerber zur Verfügung stellen, umgekehrt ist das nicht der Fall.
      Auch gibt es 1&1 länger als T-Mobile, warum hat 1&1 in den letzten 30 Jahren kein Mobilfunknetz aufgebaut wie die Telekom?

      Ich sehe, dass 1&1 das Netz anderer Anbieter schnell und günstig nutzen will. Welches Angebot die 1&1 an die anderen Anbietern gemacht hat, das sagt sie nicht.

  13. Ich bin schon seit einiger Zeit der Meinung dass die Infrastruktur ausgelagert gehört. Ich spreche nicht zwingend von Verstaatlichung, aber ich würde gesetzlich verbieten dass der Leitungsbetrieb und der Netzbetrieb in der gleichen Firma passiert. Soll T-Mobile die T-Funkmasten als eigenständiges Unternehmen ausgliedern. Dann zahlt T-Mobile an T-Funkmasten für die Nutzung, es kann aber auch O2 an T-Funkmasten für die Nutzung zahlen oder wie hier dann eben auch Drillisch. Wenn T-Funkmasten eine 100%-Tochter von T-Mobile ist bleibt das Geld in der Familie, finanziell ändert sich für T-Mobile also nicht viel. Trotzdem wäre die Basis geschaffen für Drillisch ganz ohne Investitionskosten meinetwegen auch dauerhaft am Markt zu existieren.

    Das lässt sich natürlich auf alle Arten von Infrastruktur übertragen, DSL, Glasfaser, Coax und meinetwegen auch Gas und Wasser. Ich frage mich regelmäßig ob das so beabsichtigt ist wenn ich wieder höre, dass auf irgend einer Strecke über Jahre nicht ausgebaut wurde aber sobald ein anderer aus $Gründen mal die Straße aufreißt liegen garantiert am nächsten Tag von mindestens zwei anderen Netzbetreibern Kabel mit im Schacht.

    Der Punkt von dem wir zur Not per Gesetz weg müssen ist diese Mikadospiel das sich in letzter Zeit breit gemacht hat, bei dem jeder versucht sich nur so wenig wie nötig zu bewegen weil man sofort die Konkurrenz fördert.

    • „Soll T-Mobile die T-Funkmasten als eigenständiges Unternehmen ausgliedern. Dann zahlt T-Mobile an T-Funkmasten für die Nutzung, es kann aber auch O2 an T-Funkmasten für die Nutzung zahlen oder wie hier dann eben auch Drillisch. Wenn T-Funkmasten eine 100%-Tochter von T-Mobile ist bleibt das Geld in der Familie, finanziell ändert sich für T-Mobile also nicht viel. “

      Ist doch jetzt schon so. Die Funkmasten gehören der Deutschen Funkturm GmbH, einer 100%-Tocher der Deutschen Telekom. Und die vermietet auch an andere Netzbetreiber.

    • T hat recht mit seinem Kommentar, das ist seit Jahren so. Telekom hat die Deutsche Funktum GmbH und O2 hat 50% ihrer Masten an einen US Investor verkauft.
      An 60-70% aller Masten sind mindestens 2 Anbieter dran und es gibt Kooperationen zwischen den Providern, zukünftig weitere Masten gemeinsam aufzubauen. Nur 1&1 weigert sich mitzumachen.

  14. Warum regelt man das nicht einfach so: jeder Netzbetreiber darf abseits von bereits gut ausgebauten Gebieten für jeden eigenen Sendestandort einen der Konkurrenz mit nutzen? Das geht schneller als ein eigenes Netz ganz alleine aufzubauen, verhindert aber Übervorteilung.

  15. also ich kann das nachvollziehen das die Telekom sagt die bauen dann nicht aus. Aber warum gegen Nationales Roaming von 1&1 den Blocken. einfach Sagen OK ihr nutzt unser netz Ihr Zahlt halt Summe X und gut. Muss halt nur so Teuer sein das es sich für die nicht auf Dauer lohnt und ausbauen müssen. Ich würde halt die Kosten für einen Turm den 1&1 mit nutzt halt zu 80% dann auch auf 1&1 umlegen somit verdient die Telekom und 1&1 hat ihren Willen. Und die Verträge müssen dann bei 1&1 auch dann Teurer sein als bei der Telekom selber und gut ist

  16. Wenn die Angst darin begündet ist, dass 1&1 nicht ausbaut, wenn sie die Telekom-Netze mitnutzen – warum bastelt man das nicht in den Vertrag rein? Im Sinne von „Wir eben euch Zugriff auf das Netz für Zeitraum XY. Dafür verpflichtet ihr euch, in genau diesem Zeitrahmen mindestens n neue eigene Masten aufzubauen. Erreicht ihr das nicht, verpflichtet ihr euch pro nicht gebautem Masten auf eine Strafzahlung in Höhe von Z“.

    • Sowas ähnliches gibt es bereits. Die Provider Telekom, Vodafone und O2 haben sich zusammen getan und jeder baut 2.000 Mobilfunkmasten im ländlichen Regionen. Und jeder andere in dieser Allianz darf den Mast mitnutzen. Das heißt jeder der Provider kann auf 6.000 neue Masten seine LTE und 5G Anlagen installieren.

      Nur 1&1 hat sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, wollen nicht mal 1.000 bauen, sie wollen genau 0 bauen. Jetzt ist 1&1 nicht dabei, schade.

      • Nur die Telekom und Vodafone machen das. Deswegen prüft auch das Kartellamt.

        • „Nur die Telekom und Vodafone machen das. Deswegen prüft auch das Kartellamt.“

          Bei dem Aufbau von 3×2000 Masten geht es um eine Kooperation von Telekom, Vodafone und O2. Es wurde auch explizit 1&1 eingeladen mitzumachen, um dann z.B. 4×1500 Masten aufzubauen.

          Bei der Kooperation zwischen Telekom und Vodafone geht es darum, dass die beiden Anbieter auf jeweils etwa 2000 Masten das Signal des jeweils anderen Anbieters aussenden wollen, ohne dass dieser eigene Hardware installieren muss. Wobei auch dieses Abkommen meines Wissens nicht exklusiv ist, d.h. Telefonica könnte mit Telekom oder Vodafone ein ähnliches Abkommen schliessen. Nur 1&1 hätte da mangels eigener Masten natürlich wenig Möglichkeiten.

    • Oder man macht es so wie in Frankreich. Ok ihr könnt unser Netz zu diesen Konitionennutzen, aber in 5 Jahren beginnen wir euren Speed zu drosseln. Erst noch 15Mbit bis in 10Jahren 1Mbit. Somit hätten Kunden selbst dann noch fast flächendeckend Netz aber eben mit wenig Speed. Und Drillisch müsste aufbauen um die Kunden zu halten.

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