Telekom erwägt Verkauf der Großkundensparte T-Systems

Bei der Telekom-Tochter T-Systems läuft es schon länger nicht mehr so rund, wie man sich das beim Magenta-Riesen vielleicht vorgestellt hat. Wie die Tagesschau nun berichtet, plane das Unternehmen nun den Verkauf der Großkundensparte, so zumindest behaupten es wohl diverse Insiderquellen. Erste Gespräche mit potenziellen Käufern sollen bereits im Gange sein, einen Vertragsabschluss erwarte man in Richtung September 2022. Schon seit über drei Jahren werde T-Systems umgebaut und Stellen abgebaut. Ein Wachstum sei aber dennoch nicht zu verzeichnen. 2020 verbuchte das Unternehmen bei einem Umsatz von 4,2 Mrd. Euro einen Vorsteuerverlust von 650 Mio. Euro. T-Systems mache aktuell gerade einmal noch 3 Prozent des Gesamtumsatzes des Konzerns aus. Für die Verkaufspläne stünden laut Tagesschau drei Optionen zur Auswahl:

Ist ein gesamter Verkauf nicht möglich, werde eine Zerteilung und ein Verkauf in Einzelteilen durchgespielt. So prüfe die Telekom neben dem Verkauf auch eine Abspaltung von T-Systems. Nach den Plänen würde der Konzern weiter einen Anteil an der Gesellschaft halten, seinen Einfluss aber deutlich zurückfahren. In Berlin seien mit dem Großaktionär Bund bereits Pläne diskutiert worden, nach denen die Telekom in der neuen Struktur ein Drittel der Anteile halten würde, der Bund ebenfalls ein Drittel und für das verbliebene Drittel ein oder mehrere Investoren gefunden werden sollen.

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12 Kommentare

  1. Kein Wunder das die Verluste machen.
    Der Vergleich von einer 100mbit VDSL Leitung zu 100mbit MPLS sind gigantisch.
    Da nehme ich doch besser 2 verschiedene Medientypen. Spare viel Geld und habe auch ein vernünftiges Backup.

  2. Mein ehemaliger Arbeitgeber hat vor ein paar Jahren wider alle Warnungen entschieden den IT Betrieb an TSY auszugliedern, eine dreistellige Anzahl teils langjähriger Mitarbeiter musste gehen.
    Seitdem ist der Service deutlich teurer, Changes können nur mit teils wochenlanger Vorlaufzeit eingekippt werden und das ganze Wesen der TSY ist regelrecht beamtenmäßig behäbig.
    War für mich mit einer der Gründe das Unternehmen zu verlassen, ich kann da echt viel negatives berichten. Natürlich gibt es dort auch ein paar echt kompetente Mitarbeiter, viele haben aber in der Zeit auch der TSY inzwischen den Rücken gekehrt.
    Mich wundert das nicht dass sie den Laden loswerden wollen…

    • Naja, das ist jetzt aber kein TSY eigenes Problem. Das geht dir bei anderen IT Outsourcern nicht viel anders. Ich könnte dir da Geschichten von DXC oder Accenture berichten.

    • Ich bin kein Freund des Outsourcing. Ich bin auch positiv überrascht, dass Unternehmen wie Amazon, Apple oder Tesla eine vergleichsweise hohe Wertschöpfung im Haus haben.
      Aber im IT-Bereich für mittelständische Unternehmen sehe ich fast keine Alternativen, dass man Teilbereiche auslagert.
      TSY ist ja kein organisch gewachsener Bereich der Telekom, sondern deren Basis war ja mal die Daimler-Tochter debis. Und je nach Auftrag von Kunden wurden dann die ehm. MitarbeiterInnen beim Outsourcing vom Kunden übernommen. Soetwas fördert das nebeneinander von unterschiedlichen Organisationen, Kulturen usw. zum Schluss hast du – dies wurde wir auch von TSY-MAs bestätigt – einen Indianer und 5 Häuptlinge.
      Aber vielleicht ist auch die Zeit für die großen Systemhäuser vorbei. IBM hat ja diesen Bereich auch erst kürzlich ausgegliedert.

  3. ist nicht tsystems auch der partner der ms azure für Deutschland hostet?

  4. Ich kann das schon nachvollziehen, warum sich die T-Systems nicht lohnt.
    Der verakuf überrahsft mich nicht, ich habe in den letzten Jahren verschiedene Umbauaktionen dort mitbekommen und über einen Verkauf wurde intern schon öfter spekuliert.
    Ich arbeite bei einem deutschen Hersteller von IoT-Hardware und wir haben mit der Telekom/T-Systems immer wieder in Projekten zu tun.
    Leider ist das eine unfassbare „Laberbude“ die organisiert ist, wie eine Behörde.
    Wenn man mit der Telekom Projekte umsetzen will, heißt es immer wieder: „Nein, diesen Teilaspekt (Serverzugänge, SIM-Karten etc.) verwaltet die T-Systems“. Oder auch „Nein, Kunde XY ist ein T-Systems Fall“.

    Bei Der T-Systems gibt es zwar Leute die technisch echt Ahnung haben, aber diese sind leider schwer frustriert, weil die internen Abläufe so beliebig komplex sind. Das wird einem auch offen (z.B. in Hamburg beim gemeinsamen Essen in der Kantine) gesagt.

    Auf Seiten von unseren Industriekunden heißt das dann: „T-Systems? Nein Danke. Für jeden Aspekt einen eigenen Ansprechpartner, extrem viel Rumtelefonierei… es dauert so lange ein Projekt umzusetzen, das man es gleich hätte slbst aufziehen können“. Andere Systemhäuser sind da deutlich besser aufgestellt und nicht so behördlich organisiert.

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