Telegram stampft die Kryptowährung Gram und Blockchain-Plattform TON ersatzlos ein

Telegram hat seit einiger Zeit sowohl an einer eigenen Kryptowährung namens Gram als auch einer dazu passenden Blockchain-Plattform namens TON gearbeitet. Jetzt ist klar: Weder Gram noch TON werden von Telegram weiter unterstützt. Man stellte beide Projekte ein und warnt zudem vor externen Anbietern, welche derzeit die Namen missbrauchen. Sie hätten nichts mit den offiziellen Projekten zu tun.

Woran sind Gram und TON gescheitert? Nun, laut Telegram sei in den USA der Schlussstrich gezogen worden. So untersagte ein Gericht in den USA laut Pavel Durov, dem Gründer von Telegram, dass Gram bzw. TON in den Vereinigten Staaten verwendet werden. Laut Durov sei seitens des Gerichts sogar nahegelegt worden weltweit die Entwicklung einzustampfen, da ein US-Bürger dann ja dennoch zugreifen könne – zumindest ist das Durovs Version der Geschichte.

Natürlich könnte ein US-Gericht per se wenig ausrichten, wenn Gram und TON in anderen Ländern starten sollten – schließlich sind dort dann andere Gerichte zuständig. Da Apple und Google aber in den USA sitzen, könnten die entsprechenden Apps dann aus dem App Store und dem Play Store entschwinden – weltweit, wenn der Druck hoch genug sei. Da schießt der Russe Durov dann jedoch insgesamt in seinem Blog-Post etwas über das Ziel hinaus und ergeht sich in herber Kritik an der Macht der USA – siehe Quelle.

Dennoch ist das Ergebnis: Telegram ist an TON nicht mehr beteiligt. Es sei möglich, dass Dritte nun die Basis aufgreifen und weiter entwickeln. Weder Durov noch das Team von Telegram seien aber involviert. Anwender sollten also darauf achten, sich nicht in die Irre führen zu lassen. Man wünsche aber allen ernsthaften Bemühungen viel Erfolg.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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11 Kommentare

  1. Und was passiert jetzt mit den 1,7 Mrd. Dollar, die eingesammelt wurden?

  2. Blacky Forest says:

    Ich finde nicht, dass er über da Ziel hinausschießt. Es stimmt so. Im Grunde verstehe ich, weswegen die Europäer immer eigene Services aufbauen wollen. Die Marktmacht der US-Amerikaner ist in einigen Bereichen erdrückend. Aber sie machen halt viele Sachen richtig und haben dann eine hohe Marktdurchdringung. Das fehlt den europäischen Bastellösungen dann, wer will da schon wechseln?

    • Grumpy Niffler says:

      Das Problem ist, dass wir Europäer unsere Marktmacht zu wenig nutzen und im Zweifel eher in Kleinstaaterei verfallen statt gemeinsam zu agieren. Bei der Bedeutung des europäischen Markts für diese Unternehmen, könnte man sie vermutlich sogar dazu zwingen, einen eigenen europäischen App Store über ein europäisches Tochterunternehmen zu führen. Traut sich halt keiner bzw will man den Amerikanern mit solchen Forderungen nicht auf die Füße treten. Anders herum würde sich Amerika aber jede ausländische Kontrolle über zentrale technische Infrastruktur (wie es die Appstores auf den führenden Plattformen definitiv sind) verbitten.

  3. Das würde mich auch brennend interessieren … Aber wie bei allen Crypto-Projekten ist dieses „Risikokapital“ bestimmt irgendwo im Unternehmen verschwunden …

    • Telegramm will ja auch bezahlt werden 😉

      Sponsoring hin oder her Familienintern, Geld muss man erstmal haben oder machen…

  4. Zitat: „Da schießt der Russe Durov dann jedoch insgesamt….“ Holy Moly, für einen Monent könnte man denken, dass du gewillt warst falsch abzubiegen. Weslhalb ist das hervorheben seiner Nationalität relevant?

    • Clausstrasse says:

      Man kann es auch übertreiben…
      Es wurde lediglich erwähnt und nicht hervorgehoben.

      • 1. Da die Nennung der Nationalität für die Aussage keinerlei Relevanz hat, ist die Nennung eine Hervorhebung.

        2. Ich habe daher das so verstanden: „Da er Russe ist, ist das Schiessen gegen die USA verständlich“. Damit wird seine Aussage relativiert. Aber das ist meine Interpretation der Hervorhebung, kann ich auch falsch verstanden haben. Deswegen wird aber Punkt 1 nicht falsch.

        • Naja er steht zu Russland wie in etwa Snowden zur USA, würd ger vermuten ehe noch schlechter nicht umsonst hat man Telegram gemacht und sich aus dem Land verdrückt.

  5. Eine Brise Schadenfreude zwischen den Zeilen.

  6. Wieso macht Telegram keine offene Schnittstelle für Kryptowährung? Also eine wo fremde Währung eingebettet werden kann? Sind in den USA alle Kryptowährungen verboten? Nein

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