Telegram: Kryptowährung „Gram“ kommt vor Ende Oktober – oder gar nicht


Es ist eine ganze Weile her, dass die Kryptowährung von Telegram im Gespräch war. Auch wurde ein Initial Coin Offering (ICO) abgesagt. Aber an der Kryptowährung hält Telegram fest und wird diese nun wohl auch bald liefern. Denn es gibt Investoren, die 1,7 Milliarden Dollar in das Projekt gepumpt haben. Liefert Telegram nicht bis zum 31. Oktober dieses Jahres aus, ist die Kohle futsch, steht für Telegram nicht mehr zur Verfügung.

In der Tat sollen erste Investoren ihre „Gram“ bereits in den nächsten Wochen erhalten. Im Gegensatz zu Facebooks geplanter Währung Libra handelt es sich bei Gram aber nicht um einen Stable-Coin, dessen Wert an eine andere Währung gebunden ist (und mit hinterlegten Sicherheiten aufwarten kann), sondern um eine Währung, die frei gehandelt werden kann, die also auch starken Kursschwankungen ausgesetzt sein könnte.

Dennoch möchte Telegram eine Währung allen Telegram-Nutzern zur Verfügung stellen. Das könnte natürlich sehr spannend werden, denn Telegram gibt auch relativ wenig auf staatliche Regulation – das, was Facebook aktuell mit Libra noch im Einklang mit bestehenden Institutionen versucht, aber irgendwie auch nur gegen Windmühlen kämpft.

Gram als Internetwährung? Unwahrscheinlich, aber im eigenen Ökosystem kann das super funktionieren. Gerade für den Bereich Micropayments, der auch in Messengern mehr und mehr Fahrt aufnehmen wird. Spannend wird sein, wie Facebook mit Libra reagieren wird. Vielleicht sind die 200 – 300 Millionen Nutzer von Telegram auch eine Gruppe, die klein genug ist, um erst einmal keine allzu große Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Das Ganze bedeutet natürlich auch, dass Telegram bis Ende Oktober mal etwas Offizielles verlauten lassen muss. Zum Beispiel in welche Wallet sich Grams speichern lassen werden – und für was sie eingesetzt werden sollen. Auch zu klären: Wie man sie erhalten kann (das wird der spannendste Punkt ohne Regulierung).

Eine große Rolle bei der Nutzung von Telegramms Kryptowährung könnte laut New York Times auch TON (Telegram Open Network) spielen. Über TON sind neue Dienste möglich, so wie dApps auf der Ethereum-Blockchain. Vorstellbar sind da beispielsweise Anwendungen, bei denen Nutzer mit kleinen Beträgen in Gram belohnt werden. Aber das muss man alles abwarten. Man sollte ja nun bald mal mehr erfahren.

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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6 Kommentare

  1. Ich bin zu alt für diesen Sch….

  2. „Gram als Internetwährung? Unwahrscheinlich“

    Wenn das den Gedanken impliziert, dass du damit z.B. bei Otto deinen neuen eScooter bezahlen kannst, damit das als Internetwährung gilt, dann würde das auch für Bitcoin gelten. Ich wüsste jetzt keinen Anbieter, wo ich mit Bitcoin bezahlen könnte. Direkte Transaktionen zwischen Privatpersonen und für illegale Zwecke jetzt mal ausgenommen.

  3. Traden von Gram soll zunächst über http://www.liquid.com abgewickelt werden – Dort sollte auch der öffentliche ICO abgehandelt werden, der ja dann dort nicht öffentlich durchgeführt wurde (liquid.com/Gram)

    Freue mich drauf und werde mal für nen obligatorischen Hunni Grams kaufen und dann paar Jahre Hodl’n.

    P.S. Klasse dass Ihr zeitgemäß über Cryptos berichtet!

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