TeamViewer Classroom: Neue Plattform für digitalen Unterricht startet

Neuigkeiten vom Software-Unternehmen TeamViewer aus meiner Heimatstadt Göppingen (BW). Das dürfte den meisten Lesern sicherlich durch die gleichnamige Fernwartungslösung bekannt sein und auch hier im Blog kam es schon unzählige Male zur Sprache. Aus der Corona-Krise ging man gestärkt herausauch Meetings bietet man inzwischen über den TeamViewer-Client an. Nun hat man auch eine dedizierte Plattform für Schulen, Universitäten und andere Bildungseinrichtungen parat. Trifft sich vermutlich gut, denn die Baden-Württemberger Schulen finden künftig im Hochschulnetz „Belwue“ keinen Platz mehrhiervon bleiben zahlreiche Moodle-Instanzen nicht unberührt. Microsoft-Produkte wie Teams werden derzeit aufgrund der andauernden Pandemie-Lage noch „geduldet“ – der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (LfDI) lehnt jene Produkte aber für die künftige Nutzung ab.

TeamViewer Classroom ist nun also der Vorschlag seitens TeamViewer. Hier sei man nach eigenen Angaben DSGVO-konform und so werde die Plattform auch in deutschen Rechenzentren gehostet. Nach eigenen Angaben erfülle man hiermit sowohl sämtliche Anforderungen der deutschen Kultusministerien als auch jene in europäischen Partnerländern. Die Plattform ist vollständig webbasiert und funktioniert in gängigen Browsern auf zahlreichen Endgeräten (PC, Laptop, Tablet oder Smartphone)  – entsprechend unabhängig vom Betriebssystem. Auch ältere Geräte seien kein Problem und technischer Support seitens TeamViewer sichergestellt.

Im Grunde genommen ist es ein „BigBlueButton“ gespickt mit einigen weiteren Möglichkeiten. Auch eine Anbindung via Plugin oder offener API an diverse Bildungsplattformen wie Moodle ist möglich. Ebenso lassen sich auch Breakout-Räume benutzerdefiniert oder zufällig erstellen. Neben einem Gruppenchat ist es auch bei TeamViewer Classroom möglich, Privatnachrichten zu versenden. Neben geteilten Notizen hat man einen persönlichen Notizspeicher parat. Hier können während des Unterrichts Stichworte festgehalten und im Nachgang exportiert werden.

Außerdem erlaubt man ein interaktives / gemeinsames Arbeiten an PDF-Dokumenten – in Echtzeit versteht sich. Die Datei kann mit Anmerkungen versehen werden und mit jenen heruntergeladen werden.

Möglich ist auch ein Gestalten und Visualisieren am digitalen Whiteboard mit zahlreichen Stiftfarben, -breiten sowie Formoptionen:

Zudem lassen sich auch Umfragen mit verschiedenen Fragetypen (Ja/Nein, Lückentext, Freitext, Multiple-Choice) erstellen, die dann während des Unterrichs in Echtzeit ausgefüllt werden:

Die Plattform bietet zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten und Moderationsrechte und erlaubt es, Dokumente online für eine Wiedernutzung abzulegen sowie Ergebnisse aus den einzelnen Sitzungen zu dokumentieren. Konferenzen lassen sich mit Passwort absichern.

Was man sonst so bietet? Logisch das Standard-Repertoire von Hand heben bis hin zu Bildschirm teilen. Man erlaubt aber auch die Einwahl per Telefon – das dürfte vielleicht Schülerinnen und Schülern ohne ordentliche Internetanbindung zeitweise Abhilfe verschaffen.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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8 Kommentare

  1. Kosten? Egal wo ich schaue über Kosten wird nichts geschrieben. Nicht einmal auf der Anbieterseite.

    • Felix Frank says:

      Vermutlich auf Anfrage und stark abhängig davon wie viel abgenommen wird. Wenn da nun ein Bundesland sämtliche Schulen ausstattet wird das sicher wesentlich günstiger sein, als wenn da ein Schulträger nur was für sich bucht.

  2. Danke für die Meldung und die Funktionsübersicht. Mich würden die Preise interessieren. Weiss hier jemand näheres? Auf der Webseite war nicht unmittelbar was zu sehen dazu.

  3. „Who wants to present his homework“
    „Me Me Me plesase!“

    Ja nee is klar 🙂 🙂 🙂

    Ansonsten muss ich aber sagen die screenshots sehen wirklich gut aus.
    Ein Produkt gezielt für den Schul-Markt, aus Europe mit den hiesigen Datenschutz-Standards, als Alternative zu den sowieso schon wenigen OpenSource-Variante(n) mit ihren Einschränkungen… Das kann was sein.
    Wäre prima!
    Meinen Glückwunsch haben sie bei Teamviewer.

    • Felix Frank says:

      Von der Funktionalität scheint man wirklich ziemlich gut das zu treffen, was gebraucht wird. Ich bin gespannt wie fix man das Produkt nun auch weiterentwickelt und an Bedürfnisse anpasst.

  4. Perfekt Timing. Pünktlich zum Ende der Corona-Pandemie fertig bekommen.
    Die Börse scheint das Ähnlich zu sehen, -15% seit Wochenbeginn.

  5. „Perfekt Timing. Pünktlich zum Ende der Corona-Pandemie fertig bekommen.“

    Digitaler Unterricht usw. wird bleiben. Zumindest teilweise. Ich merke das in meinem Freundeskreis. Wir spielen DSA (Tabletop). Früher musste ab und zu abgesagt werden (Zeitmangel, leichte Krankheit). Heute spielen wir dann einfach online. Das war vor Corona undenkbar. Nicht zuletzt wegen der Bedenken, Vorurteile einiger. Das hat sich geändert.

  6. Sieht nett aus, aber sind ja wieder alle in der schule, ne?

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