Superhelden am Scheideweg: Warner passt seine Film- und TV-Strategie für DC an

Es ist kein Geheimnis, dass Warner Bros. bisher mit seiner Filmstrategie für DC nicht so recht auf einen grünen Zweig kommt – zumindest wenn man das mit dem immensen Erfolg der Marvel-Filme vergleicht. Sowohl was die Kritiken als auch die Einspielergebnisse betrifft, ist Marvel da meilenweit vorne. Auch ich selbst mochte aus dem aktuellen, zusammenhängenden DC-Filmuniversum nur einen einzigen Film: „Shazam!“. Nun wolle Warner laut The Verge die Karten neu mischen.

„Wonder Woman 1984“ ist ja in den USA parallel zum Kinostart auch zum Streaming-Anbieter HBO Max gewandert. Das war vielleicht nicht die schlechteste Idee, denn die Kritiken zum Superhelden-Abenteuer fallen sehr gemischt aus. Mir persönlich sagte schon der Erstling wenig zu, sodass ich mir das Sequel wohl direkt spare. Doch das soll Warner bzw. DC Films nicht von größeren Plänen abhalten: Ab 2022 will man bis zu vier DC-Verfilmungen pro Jahr ins Kino schieben. Ein oder zwei sollen sozusagen als Bonus obendrauf kommen und exklusiv zu HBO Max stoßen.

Zuletzt kam man seitens DC auf ein bis zwei Filme im Jahr. Spannenderweise war insbesondere „Joker“ ein echter Hit – ein Standalone-DC-Film, der nicht mit dem größeren Universum zusammenhängt, zu dem etwa „Man of Steel“, „Justice League“ und „Aquaman“ zählen. Aufbauend auf dem Erfolg von Joker will DC nun zweigleisig fahren. Einmal soll es weiterhin das zusammenhängende DC Extended Universe (DCEU) geben. Parallel will man aber weiterhin für sich stehende Filme mit Superhelden produzieren. Dazu zählt auch der kommende „The Batman“ mit Robert Pattinson. Jene Streifen sollen als DC Multiverse gelten. Für den Gelegenheitszuschauer könnte das durchaus Verwirrung stiften.

So kann es dann etwa sein, dass es parallel zwei Batman-Darsteller gibt: Einmal Robert Pattinson im Multiverse und einmal Ben Affleck oder ein Nachfolger im DCEU. Für Comicfans ist das alles nichts Neues, denn da gibt es oft unterschiedliche Comicreihen, die parallel laufen und in unterschiedlichen Universen angesiedelt sind. Für den durchschnittlichen Kinogänger halte ich diese Strategie aber für suboptimal. Aber wer weiß, vielleicht wird der Erfolg Warner Bros. recht geben.

Zu HBO Max sollen dann im Übrigen kleinere Projekte wandern, bei denen es sich aus Warners Sicht nicht lohnt Budgets jenseits der Marke von 200 Mio. US-Dollar zu investieren. Da könnten uns also vielleicht auch etwas experimentellere Filme erwarten, mal sehen. Für mich wird es jedoch etwas zu viel, wenn Warner argumentiert, dass an nun bei jedem Kinofilm abwäge, wie ein potenzielles Spin-Off bei HBO Max aussehen könnte. Allerdings geht Disney da ja bereits ähnlich vor, wie geplante Marvel-Serien wie „Loki“, „WandaVision“ oder „The Falcon and the Winter Soldier“ beweisen, die ebenfalls Ableger der bisherigen Marvel-Kinofilme sind.

Bei DC ist es aber noch vertrackter, denn immerhin gibt es auch noch das Arrowverse mit Serien wie „The Flash“, „Supergirl“ und „Legends of Tomorrow“. Die Serien sind alle untereinander verknüpft, existieren aber unabhängig von den Kinofilmen oder den geplanten HBO-Max-Ablegern. Dazu kommen noch weitere, ebenfalls unabhängige Serien wie „Titans“ oder „Doom Patrol“.

Selbst beinharte Superhelden-Fans werden da also geradezu mit Inhalten überflutet. Bleibt ihr da noch dran oder wird es euch bereits zu viel?

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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10 Kommentare

  1. !Potentielle Arrowverse Spoiler!

    „Die Serien sind alle untereinander verknüpft, existieren aber unabhängig von den Kinofilmen oder den geplanten HBO-Max-Ablegern.“

    Jain. Es gab mittlerweile schon mindestens ein sehr kleines Flash Crossover, welches genau in dieselbe Multiverse Richtung geht und die Tür offen lässt, beliebige Geschichten zu erzählen.

    Bin sehr gespannt, wann endlich mal für ein paar Jahre eine Strategie verfolgt wird und ob es auch im DC Multiverse irgendwann zu einem großen Payoff à la Endgame kommen kann, oder ob Warner einfach weiterhin alle 2-3 Jahre die Richtung wechselt und so keine Vision Realität werden kann.

    • Wo gab es das Flash-Crossover?
      Der Flash in den Filmen ist nicht der Flash aus den Serien, so wie der Deadshot auch nicht.

      Marvel ist da viel besser.

  2. Multiverse, Schmultiverse. Echt jetzt, mir ist das schon lange too much. Und – Achtung, kommende Spoiler – mit dem Stein in WW1984 machen es sich die einfallslosen Schreiberlinge noch einfacher.

    Ein gutes Franchise bzw. Film-Franchise besticht durch verflochtene Story-Lines, deren tieferer Sinn sich erst mit dem Fortschritt des Franchise erschließt. DC hatte das noch nie im Griff, reagiert mit dem Schreiben von Drehbüchern lediglich und schafft so einfache Strukturen, die inhaltlich nicht einmal für einen Film ausreichen. Das führt zu so einem Bullshit wie „Maaaartha“ oder eben solchen Ideen wie dem Multiverse oder dem „Stein“. Also Umständen, die sämtliche Plot-Twist und -Holes irgendwie begründen lassen, in die sich die Story-Teller selbst hinein manövriert haben. Hauptfigur versehentlich getötet? Egal, holen wir aus einem Paralleluniversum zurück. Radar? Lasst uns gemeinsam zaubern. Machthungrig? Iss einen Stein!

    Seufz. Die Figuren in DC strengen sich einfach nicht genug an, die benötigten Umstände stellen sich meist einfach so ein. Deshalb kann man auch selten mitfiebern und deshalb ist es auch völlig wumpe, was da eigentlich passiert. Für mich ist DC eine Aneinanderreihung einzelner Action-Sequenzen und deshalb inhalts- und seelenlos.

    PS: was die „gemischten“ Kritiken zu WW1984 angeht, so sind diese leider gar nicht so gemischt. Selten habe ich so viele enttäuschte Geeks auf IMDB gesehen, die dem Film sogar 1/10 gegeben haben. Da spricht schon sehr viel Frust heraus.

  3. Diese ganzen Superhelden Filme langweilen doch recht arg. Immer wieder die selbe Story, in der Superhelden zunächst ganz hilfreich sind, bis Superschurken auftauchen, denn dann wird die halbe Welt in Schutt und Asche gelegt. Da kann man froh sein das es die nicht gibt.
    Einzig zu empfehlen ist da noch The Boys auf Amazon, allerdings ist das schon etwas Arg in Gossensprache abgerutscht.

  4. DC? Was soll das bedeuten? Müsste man das in einem Artikel nicht wenigstens einmal erklären, damit alle Leser wüßten, worum es hier geht?!

    • DC = domain controller

      Ich weiß nur nicht, was die Filme und „Helden“ in dem Artikel sollen?!

      Kaum eine Abkürzung ist außerhalb der eigenen Umgebung verständlich.

    • Das war auch mein Problem mit dem Artikel. Ich habe „DC“ noch nie gehört und konnte es auch nicht deuten. Aber auch jetzt verstehe ich nicht worum es geht.

    • Bemühe doch einfach Tante Google oder Wikipedia, das darf man doch 2020 von einem Internet Troll erwarten können.

  5. Shazam war eine Ausnahme, Aquaman, Suicide Squat und Birds of Prey waren für mich „einmal anschauen und gut“ Filme, schnell vergessen. Der Rest, Superman, Wonder Woman, Joker und Batman vs. Superman sind absolut nicht mein Fall, viel zu überzeichnet, überkünstlich düster und das Schlimmste für mich, die Figuren in den Filmen nehmen sich selbst viel zu ernst. Mir fehlt da einfach das Augenzwinkern, das hat Warner nicht drauf.

  6. Hoffentlich bleiben sie sich ihrer Linie treu.
    Als ich Shazam sah, musste ich parallel gucken ob der Film nicht von Marvel ist.
    Dermaßen infantil wie man es eigentlich nur von Marvel kennt. Für mich mit Abstand der mieseste DC film der letzen 15 Jahre

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