Superfood: Neue Insekten als Lebensmittel zugelassen

Es könnte vom Timing glatt ein Marketing-Coup für die aktuelle Staffel der Reality-Show „Dschungelcamp“ sein. Über die ab dem 24. Januar 2023 neu zugelassenen Lebensmittel in der EU berichten aber nicht gar B-Promis aus dem Dschungel, sondern unter anderem die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

Insekten gelten als Superfood. Sie sind leicht sowie ressourcenschonend zu züchten und sie enthalten viele Nährwerte. Was klingt wie eine Dschungelprüfung, ist bereits seit dem März 2022 in Form von „Grillen als neuartiges Lebensmittel“ in der EU zugelassen. Nach einer gründlichen Sicherheitsprüfung hat die EU nun weitere Insekten als neuartiges Lebensmittel, sogenanntes Novel Food, zugelassen. Ich für meinen Teil habe im Rahmen einer Messe mal Insektenburger ausprobiert. Und in Form von verarbeiteten Patties mundete das Ganze jedenfalls.

Ab sofort ist die Hausgrille jetzt auch in Pulverform zugelassen. Dies bedarf allerdings einer Zulassung des produzierenden Unternehmens durch die EU. Außerdem wurde von der Europäischen Union die Larve des Getreideschimmelkäfers als zum Verzehr unbedenklich eingestuft.

Wer nun befürchtet, Insekten könnten undeklariert in diversen Gerichten landen, der liegt falsch. So gilt auch für Insekten eine Kennzeichnungspflicht. So könnte auf der Zutatenliste beispielsweise „teilweise entfettetes Pulver aus Acheta domesticus (Hausgrille)“ aufgeführt werden. Es bedarf allerdings keine Hervorhebung durch Fettdruck oder gar Großbuchstaben. Dürfte zudem wohl auch zu teuer sein, das irgendwelchen Fertiggerichten beizumengen. Wird also derzeit eher etwas sein, was die Hersteller, auch aufgrund des hohen Proteingehalts, extra bewerben. Auch wenn es keine rechtsverbindlichen Definitionen für vegane bzw. vegetarische Gerichte gibt, dürften Insekten aufgrund ihres tierischen Ursprungs nicht in derartigen Produkten zu finden sein.

Vonseiten der Verbraucherzentrale spricht man erste Forderungen aus. So möchte man neben der Deklaration auf Zutatenlisten eine deutlich hervorgehoben Allergenkennzeichnung erwirken. Denn: Bei Menschen mit Allergien gegen Krebstiere sowie deren Erzeugnissen, als auch gegen Hausstaubmilben können auch Speiseinsekten allergische Reaktionen auslösen. Man fordert weiter verbindliche Hygienevorschriften für Produktion und Fütterung von Insekten sowie weitere Studien zu gesundheitlichen Aspekten. Außerdem wolle man Hersteller zur Kennzeichnung von Keimabtötungsverfahren auffordern. Dies macht dann beispielsweise ein Erhitzen vor dem Verzehr nötig.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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73 Kommentare

  1. Ich möchte kein Ungeziefer essen. Ich hoffe, jemand kommt auf die schlaue Idee eine App zu entwickeln mit der man schnell alle Ungeziefer Produkte identifiziert, ohne jedes Mal auf die Zutatenliste schauen zu müssen.

  2. Was kommt als nächstes?
    Soylent Green?

  3. Wir, die meisten Menschen im westlichen Raum ekeln uns davor aber in vielen Ländern sind Insekten Standard Lebensmittel.
    Die sorge darüber das es nur ein billiger Ersatz für die Industrie ist verstehe ich auch. vllt kann man uns im Westen aber den ekel dafür nehmen, so das dann irgendwann auch normale Insekten so gut verkauft werden können. Ich mein die richtigen Tierchen sind ja voll von Proteinen wonach so viele „schreien“ lt. Marketing und den blick in die Regale.

  4. Herrlicher Boomer Cringe hoch 10 in den Kommentaren. Zum Glück haben wir die Generation Umweltsau bald überlebt.

  5. Was regt ihr euch so auf?
    Selbst vor der Bekanntgabe haben sich Kleintiere in Brote, Wurst, Tomatensauce und Co verirrt.
    Ok. Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß?!

    Eklig ist es, wenn man’s nicht gewohnt ist, allemal.
    Würde, bewusst, auch gerne darauf verzichten.

  6. Heuschrecken Leberwurst(ersatz) und Chilli con Grilli

    scheint sehr vielseitig zu sein dieser Natursnack:

    https://www.butenunbinnen.de/videos/hausgrillen-lebensmittel-startup-ernaerung-insekten-100.html

  7. Wenn es doch so Ressourcen schonend sein soll, wieso ist es dann so teuer, daß es wohl eher nicht in normalem Eseen landen soll?

    Dann gibt’s ja keinen Vorteil mehr.

  8. Also nichts für Hardcore-Veganer. Aber wer vegane Wurst oder veganes Fleisch ist, kann kein Hardcore-Veganer sein. Eher ein Hipster der auf der veganen Welle reitet.

    • André Westphal says:

      Es gibt ja verschiedene Motivationen: Ich bin z. B. Halb-Vegetarier, weil mein Cholsterinspiegel zu hoch gewesen ist und ich dahe weitgehend auf Fleisch verzichte. Außerdem finde ich es im Hinblick auf Tierwohl und Klimaschutz auch ganz gut als Nebeneffekt, denn die Fleischproduktion ist da nicht gerade schön. Ich hab mich sehr schnell daran gewöhnt, halte mich aber eben auch mit Ersatzprodukten über Wasser.

      Einmal die Woche esse ich dann doch noch Fleisch, dann aber auch eher etwas Hochwertigeres. Dass man weniger oder kein Fleisch oder Tierprodukte isst, kann also ganz verschiedene Gründe haben.

    • „Aber wer vegane Wurst oder veganes Fleisch ist, kann kein Hardcore-Veganer sein.“
      Kann deine Ansicht nicht nachvollziehen. Was hat das Essen von „Fleisch-Ersatzprodukten“ damit zu tun, ob jemand „richtiger“ Veganer ist?

  9. Tja Leute, mal wieder einen Punkt mehr für die Verschwörungstheoretiker ;-P.

  10. WARUM wird das in vegetarischen Lebensmitteln zugelassen? Es sind Tiere, die getötet werden. Punkt.

  11. Ich warte darauf, dass endlich Mehlwürmer für den Menschlichen Verzehr in Massen produziert werden, damit die Preise fallen.
    Schmecken wie Erdnussflipps, und das bei besseren Nährwerten!

    Ich kann diesen Irrationalen Ekel vor Insekten nicht nachvollziehen, muss wohl ein Level westlicher Wohlstandsverwahrlosung sein.

  12. Krabben oder Scampi sind vergleichbare Vieher und werden gern gefuttert. Alles Gewöhnungs- und Kopfsache. Ich hab vor Jahren schon mal bei einer Aktion im Hans im Glück den Insektenburger durch aus mit Skepsis probiert und war ziemlich angetan. Hat nicht nur gut geschmeckt sondern auch satt gemacht und liegt nicht schwer Magen.

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