Studie: 35 Prozent der Smartphone-Nutzer verwenden kein Passwort, auch mobiles Payment unbeliebt

Eine Umfrage zum Thema Tablets und Smartphones ist wieder veröffentlicht worden, die allerlei Interessantes über Smartphone- und Tablet-Besitzer aussagt. So könnte mehr als ein Drittel (34%) nicht auf ihre Mobilgeräte verzichten. Im Brandfall zählt sogar knapp ein Viertel (24%) das eigene Smartphone oder Tablet zu einem der beiden persönlichen Gegenstände, die sie als Erstes retten würden. Doch die Studie zeigt auch: viele Benutzer schützen ihre Geräte nicht mit einem Passwort, wobei man bei den Lockscreen-Bugs der letzten Zeit wohl eher sagen muss: mehr als ein Schutz gegen einen versehentlichen Anruf aus der Hosentasche sind manche Sicherheitsmechanismen nicht.

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Die Mehrheit (69%) der europäischen Befragten gab ab, private Informationen auf Mobilgeräten zu speichern und abzurufen – logo, sonst muss man kaum ein Smartphone haben. Gleichzeitig nutzt mehr als ein Drittel (35%)  kein Passwort um diese Daten zu sichern. Im Falle eines Verlustes oder Diebstahls des Geräts haben andere somit Zugriff auf jede Menge Informationen. Auch auf persönliche E-Mails,Chats, Bilder und Co.

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Verlust des Smartphones? Nichts Ungewöhnliches für die Befragten. Drei von zehn gaben an, ihr mobiles Gerät bereits einmal verloren zu haben oder Opfer eines Diebstahls geworden zu sein. Die größten Sorgen der Besitzer sind dabei anfallende Kosten durch teure Telefongespräche (43%), die Belästigung von gespeicherten Kontakten (26%) und der Erwerb digitaler Inhalte in ihrem Namen (26%).

Und wo wir gerade beim Einkaufen von Gütern sind:  die Studie zeigt auch Unterschiede zwischen den europäischen Ländern im Hinblick auf die Nutzung von Mobilgeräten. So fühlen sich nur etwa 13% der deutschen und 15% der russischen Nutzer beim Einkauf über mobile Endgeräte sicher. Dagegen vertraut knapp ein Drittel (32%) der polnischen und rund ein Viertel (24%) der italienischen Nutzer auf die Sicherheit beim Shoppen über Smartphones und Tablets.

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Schaut man sich die Ergebnisse an, dann verwundert es nicht, dass hier in Deutschland mobile Bezahllösungen äußerst unerfolgreich sind: nur 6% der befragten Deutschen greifen auf diese Möglichkeit zurück. Im europäischen Ausland ist die Zahl der Nutzer deutlich größer: 13% der Briten, 17% der Dänen, 18% der Schweden, ein Viertel der polnischen Nutzer (25%) bezahlen via Smartphone und Tablet.

Das Kuriose: man meidet mobile Bezahllösungen, verwendet aber kein Passwort und es kommt noch besser:  rund zwei von fünf Nutzern (41%) gaben an, Apps nicht immer aus den offiziellen Marktplätzen herunterzuladen. Mehr als ein Drittel (34%) greift zudem nicht auf sichere Bezahlsysteme zurück, wenn über das Smartphone oder Tablet eingekauft wird.

Erhebungszeitraum und Umfang der Umfrage? Zwischen Juli 2011 und Juli 2012 wurden online 13.018 Erwachsene im Alter zwischen 18 und 64 Jahren in 24 Ländern befragt, hier das Ganze als PDF.

Und ihr? Banking nur im heimischen WLAN per Smartphone – oder auch draußen? Oder überhaupt nicht?

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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30 Kommentare

  1. Banking nur auf dem Notebook im heimischen WLAN.

  2. Da ich meine Apps fast ausschließlich vom F-Droid Market und Androidpit beziehe, habe ich wenig Furcht vor Online-Banking. Ich würde aber nur Apps dafür benutzen, die auch wirklich von einem bekannten, vertrauenswürdigen Anbieter kommen. Zum Beispiel die App der jeweiligen Bank selbst oder z.B. Starmoney. Eine x-beliebige App für 99ct ist mir zu riskant.

  3. Meiner Meinung nach sollte man die Fern-Sperrung mehr promoten. Leute in meinem Bekanntenkreis halten mich immer verrückt, wenn ich sage, dass man iOS- und Windows Phone-Geräte (und Android mit Apps) problemlos aus der Ferne sperren und orten kann.
    Weiterhin denken viele bei mir, dass ein SIM-Schutz ausreichend ist. Dass Telefone heutzutage ohne SIM alle Daten preisgeben, ist wohl noch nicht sehr verbreitet…

    Ein Unlock-Code oder Passwort ist aber doch auch schnell herausgefunden, wenn man in der Nähe des „Diebes“ ist, oder? Sei es in der Bahn, in der Uni, … wer da eine bahnbrechende Idee der Sicherheit hat, oder Finger-Scanner preisgünstig in Handys bekommt, könnte wohl Millionen machen 😉

  4. Was sind denn bitte verbreitete mobile Zahlungssysteme? Es gibt doch gar keine, also können diese auch nicht genutzt werden! Wenn es sie geben würde, dann bin ich der erste der sie nutzen wird.
    Zum onlinebanking: ich mache meine Überweisungen tatsächlich nur noch übers iPhone mit Outbank, weil es so schneller geht als am Computer, was auch am Pin-Tan verfahren liegt. Natürliche sollte man Onlinebanking nur im Mobilfunknetz machen oder im heimischen gesicherten WLAN.

  5. Ich meinte SMS TAN statt PIN TAN

  6. @ HO: Das ist aber nicht die clevere Lösung. Überweisung vom iPhone, auf dem du dann auch die mTan bekommst? ich weiß ja nicht. Es sollten dann schon zwei unterschiedliche Übertragungswege genutzt werden.

  7. Was ist denn ein gutes tool, um ein verlorenes smartphone fernzulöschen?

  8. Jau, der Status bei mobilen Zahlsystemen ist echt schlecht. Entweder sind es technisch krampfige Lösungen, bei denen man mit EC-Karte zig mal schneller ist, aber keine Vorteile hat, oder es ist irgendein unbekannter Nischenanbieter, der versucht, auf den Markt zu kommen, aber keine Banklizenz hat – und denen und deren langen Vertragsbedingungen soll ich /zusätzlich/ zu allen anderen Beteiligten auch noch vertrauen? Och nö. Nicht, dass die bei irgendwelchen Problemen gleich alles zum Russeninkasso weitergeben.

    Paypal, sollte da mal was machen. Ich möchte etwa (Klischeebeispiel) auf dem Flohmarkt mal eben fix und sicher Geld verschieben (um Onlinebezahlungen für etwa Apps geht es hier ja eben nicht). Paypal hat die Nutzerbasis und sind so groß, dass sie unter öffentlicher Beobachtung stehen. Sehr viele andere Player fallen mir nicht mehr ein, die da ähnliches tun könnten. Leider.

  9. Ich frag mich grad, wie sinnvoll ein Anti-Theft tool ist, wenn man mit dem smartphone die mails abrufen kann. Da sollte ich dann cerberus über eine alternative mail adresse laufen lassen, oder?

    Weil passwort zurücksetzen geht ja bestimmt auch.

  10. Mhm, Cerberus scheint nicht zu funktionieren wenn man Mobile Daten deaktiviert hat…

  11. Ich muss gestehen dass ich auch ein Handy-Passwortmuffel bin. Da siegt die Bequemlichkeit bei mir :/
    Überweisungen mach ich noch immer am Rechner, und speicher auch nicht das Passwort von Amazon & Co im Handy.

    Aber zum Thema mobile Zahlungsmöglichkeit:
    Wenn man bedenkt das in vielen Ländern von Afrika das mobile bezahlen mit dem Handy eine Selbstverständlichkeit ist, herrscht bei uns in diesem bereich Steinzeit 🙁

  12. Das mit der Steinzeit liegt aber an den Deutschen. Kreditkarte hat doch auch kaum wer – in USA haben schon die Kinder zwei.

    Find es persönlich auch nicht schlimm – wenn man mit den Handys auch noch bezahlen kann wird es ja noch interessanter, die zu klauen…

  13. Android Lost mit SmartLock

  14. Sebastian Schumacher says:

    @sharbat:
    Cerberus kann laut Featureliste auch per SMS das Gerät managen/sperren

  15. Benutze weder Entsperrmuster, Passwort, noch SIM-PIN bei meinem Smartphone. Habe das Gerät auf der Arbeit und Daheim ständig bei mir. Und falls jemand das Gerät klaut, kann ich es vom Exchange Server aus löschen.

    Mich persönlich nervt es einfach, bei jeder kleinen Mail, SMS, WhatsApp Nachricht, etc etc, immer wieder einen PIN oder ein Muster einzugeben.

    Private oder wichtige Daten schleppe ich auf einem Smartphone nicht mit mir rum!

    Selbst mit Muster oder Passwort kommt man spätestens mit der ADB Shell an die Gerätedaten dran!

  16. ADB kann aber soweit ich weiß nur in den Einstellungen aktiviert werden, oder ?
    Dazu muss man das Gerät doch entsperren.

  17. Cerberus kann es wohl doch per wlan. Gefällt mir sehr gut, die Anwendung. Nun frage ich mich, wie sicher die sperrung per muster ist? Und ob ich für cerberus mein smartphone rooten sollte… Man bekommt als profi doch bestimmt auch ein dauerhaft installiertes cerberus vom telefon runter, oder?

  18. Ich finde das bezahlen bzw. Mobile Banking auf dem Smartphone überhaupt nicht riskant. Jedenfalls nicht solange man seine Accountdaten nicht permanent abspeichert. Wenn ich unterwegs bin und meinen Kontostand erfragen möchten, gebe ich eben meine Daten ein und wenn ich fertig bin logge ich mich aus. Nichts bleibt gespeichert, also für den Fall das ich mein Smartphone verliere ist alles sicher.

  19. Die Bewerung der physikalischen Anbindungen eines Smartphones wenn man auf diesem Online-Banking machen will:

    a) Fremdes WLAN (egal ob offen oder passwortgeschuetzt): NIEMALS!

    b) Das eigene WLAN daheim (passwortgeschuetzt setze ich voraus): eher nicht! Ausser wenn man sich absolut sicher ist, dass das Ding perfekt und sicher konfiguriert ist!

    c) Das Mobilfunknetz: Jep! ERSTE Wahl wenn es unterm Aspekt Sicherheit gesehen wird!

    Bis heute gibts keine laien- und dau-taugliche (erschwingliche) Technik um ein Mobilfunknetz“ anzuzapfen!

    Und wer SMS-Tan verwendet, der laesst sich diese SMS natuerlich NICHT auf das gleiche Geraet schicken wo auch die Banking-Software installiert ist ;-)!

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