Streaming: Auch Apple und Disney+ müssen 30 Prozent europäische Inhalte anbieten

Bereits 2018 hat die EU darüber abgestimmt, was man den Streaming-Anbietern für ein Regelwerk umhängen möchte, um für genügend Vielfalt und Gerechtigkeit zu sorgen. Herausgekommen ist unter anderem eine Mindestquote für europäische Inhalte, die Netflix und Amazon in ihrem Programm haben müssen. Diese liegt bei 30 Prozent, sowohl Netflix als auch Amazon sollten ungefähr bei diesem Wert liegen.

In der Zwischenzeit sind weitere Dienste bei uns in Europa auf den Markt getreten, vor allem Apple TV+ und Disney+ sind hier natürlich im Vordergrund. Sowohl Apple als auch Disney haben sich ebenfalls an die Regeln zu halten, die in der sogenannten Online Safety and Media Regulation Bill festgehalten sind. Keiner von beiden wird aktuell auch nur annähernd bei 30 Prozent liegen, selbst wenn man Inhalte mitzählt, die in Großbritannien – auch nach dem Brexit zählt dieser Bereich mit dazu – produziert wurden.

In broad terms, the proposed Bill seeks to provide for:

  • the establishment of a multi-person Media Commission, including an Online Safety Commissioner
  • the dissolution of the Broadcasting Authority of Ireland and the assignment of all the present functions of the Authority to the Media Commission
  • the transposition of the revised Audiovisual Media Services Directive, including those provisions of the Directive relating to the regulation of video sharing platform services
  • the establishment of a framework for the regulation of online safety to address the proliferation of harmful online content to be administered by an Online Safety Commissioner
  • the provision to the Media Commission of appropriate compliance and sanction powers, including the power to seek the imposition of administrative financial sanctions
  • a requirement for video on-demand to register with the Media Commission to allow an up-to-date list of such services to be maintained
  • an obligation for video on-demand services to meet a quota of 30% European Works and ensure the prominence of such content in their catalogues
  • an obligation for professional video on-demand services which provide news and current affairs content to meet the same journalistic standards as required by television broadcasters

Das heißt also, sollten die genannten Kandidaten weiterhin ihren Dienst in Europa anbieten wollen, muss man schnellstmöglich dafür sorgen, dass man entweder europäische Serien und Filme produzieren lässt oder sich die Rechte sichert und diese in den Katalog aufnimmt. Da Apple noch keine besonders riesige Bibliothek anbietet, wird das für den Konzern aus Cupertino sicherlich etwas einfacher sein als für Disney.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail

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22 Kommentare

  1. Ach das ist der Grund, warum Amazon so viel deutsche Serien produzieren lässt. Ich hab mich echt gefragt, was das soll. Jetzt weiß ich es. Sie werden gezwungen.

    • Sie müssen ja keine deutsche produzieren. UK oder Frankreich ist ja auch OK aber die Leute schauen sich gerne auch deutsche Serien an.

    • Thomas Höllriegl says:

      Freiwillig macht das ja keiner, oder? 😀

      • Naja, viele Leute schauen sich schon gern Filme/Serien mit Lokalkolorit an; die USA bilden zum Glück nicht die Lebenswirklichkeit aller Europäer ab.

  2. Oh man. Europäische Produktionen aus Quotengründen. Was für eine Blamage für Europa. 😀

    • Naja, wenn man sieht, dass es auch in Europa gute Filmproduktionen gibt, dann finde ich das schon richtig. Denn Netflix und Co würden sonst nur vor der eigenen Haustüre (Hollywood) produzieren lassen. Und als Marktmacht würden dann die europäischen Produktionen immer weiter den Bach runter gehen.

      • Man vergisst blos immer wieder, dass sehr viele „US“-Filme und Serien eigentlich reine europ. Produktionen sind!So wird z.B. „James Bond“ oder „MI“ werden immer als US-Filme angegeben, sind aber Filme aus Europa (GB). Und sehr viele Serien – egal von welchen Anbieter – werden in Europa gedreht, entweder teilweise oder komplett! GOT war so einer, The Outpost auch, usw.
        Auch viele andere Filme&Serien, die offiziell in Städten wie LA, Seattle (z.B. Grey’s Anatomy und alle Partner-Serien), NY usw. spielen werden sehr oft zu großen Teilen in Europa gedreht. (früher wurde oft in Kanada gedreht, dort wird aber inzwischen höhere Gehälter verlangt – neben anderen für US-Firmen unschöne/unangenehmen „Dinge“)

    • Finde die Entscheidung auch richtig. Sonst hätten die kleineren europäischen Firmen keine Chance und wir würden nur von seichter (etwas übertrieben) amerikanischen Soaps überflutet.

    • Melchior-Christoph von Brincken says:

      Als sich die USA von den Briten unabhängig erklärten, schufen sie auch Strafzölle, um überhaupt die Inustrialisierung der USA gegen die britischen Billigprodukte möglich zu machen.

  3. Naja das ist Investitionen Sicherheit. In anderen Teilen der Welt hat dieses Vorgehen dafür gesorgt das die Branche sich verbessert hat. Siege China, Russland… finde das erstmal gut

  4. Wie so häufig: Wenn man es selbst nicht schafft, konkurrenzfähige Ergebnisse zu liefern, ruft man nach dem Gesetzgeber … 🙁

  5. Wenn es ausreicht es „anzubieten“ sollte Apple ARD PLUS und ZDF SELECT ohne Aufpreis intrigieren und dann haben wir genug Inhalt. Ach was red ich da ….BBC kommt auch noch dazu 😀

  6. Wie definiert man eigentlich ne europäische Produktion? Nur weils Disney ist, heißt es ja nicht, dass die Wertschöpfung komplett in den USA stattfindet. Viel von Star Wars wurde in Europa gedreht. Lokalisation findet auch in der Regel hier statt. In Prinzip könnten die doch auch einfach Briefkastenfirmen mitproduzieren lassen. Erinner mich da eh an Europäische Filme die DE/IT/ES/YU/… Co Produktionen waren…

    • Ja es gibt viele deutsche Co Produktionen von Hollywood blockbustern da so staatliche Subventionen in 7 stelliger Höhe abgegriffen werden können.

      Die ARD hatte mal ne super Doku darüber gebracht. Die mussten sie aber leider uas der Mediathek nehmen weil irgend Nen großes Studio ne einstweilige Verfügung erwirkt hat. Die Doku gibt es aber noch im Usenet torrent IRC und auf einschlägigen to seiten als ddl

  7. Den vorstehenden Negativäußerungen möchte ich mal entgegenhalten, dass es eine ganze Menge guter europäischer Produktionen gibt, die leider nur all zu oft das Nachsehen gegen den Großteil an Schund haben, der bei den Privstsendern so gern hervorgehoben wird. Gut ist daran auch, dass so Inhalte, die die Öffentlich-Rechtlichen nur begrenzt in ihren Mediatheken haben dürfen, auf diese Weise dann dennoch verfügbar sind. Zudem schätze ich mal (hab es nicht recherchiert), dass auch europäische Koproduktionen mit in die Quote fallen. Und daneben sollte man auch nicht vergessen, dass gerade Amazon und Netflix hier durchaus gutes Zeug produziert haben, und siehe Dark, Haus des Geldes oder auch Bibi & Tina.

    • Wenn man Nen guten Film sieht, kommt der ganz selten aus Hollywood.

      Hollywood ist eben mainstream. Da wird für jeden Film Marktforschung betrieben.
      Und man kriegt nur einen seichten oft kitschigen Klischee belasteten patriotischen einheitsbrei der die Masse ansprechen soll.

      Die wollen eben Geld machen und keine Kunst erschaffen.

  8. Ich freue mich darüber. Gerade was Serien angeht schaue ich oft lieber britische und deutsche Produktionen, da steckt meistens mehr Story drin und weniger sinnloses Füllmaterial, das zwischen die drei inhaltlich wichtigen Szenen einer Serienfolge gestopft wird. Auf die Vielfalt! 🙂

  9. “Ragnarök” auf Netflix ist definitiv ein Gewinn für das Streaming-Angebot. (Ist eine dänischen Produktion.)

    • Ich finde es nicht schlecht!

      Aber nicht dass die US Firmen dann einfach auf die Idee kommen, in der EU den internationalen Content auszuschließen um die Quota zu erfüllen…

  10. 30% von was denn? Zählen Minuten oder Videos? Zählen Serien mehrfach oder einfach? Dazu die Aussage „Keiner von beiden wird aktuell auch nur annähernd bei 30 Prozent liegen […]“. Gerade Disney+ hat ja in den letzten Wochen viele deutsche Produktionen aufgenommen und dafür auch Werbung gemacht. Und nein, dies sagt nichts über die Beurteilung der Inhalte aus, die wird aber auch weder gefordert, noch werden wir da auf einen gemeinsamen Nenner kommen.
    In seinem aktuellen Zustand wirfst der Artikel mehr Fragen auf, als er Antworten gibt. Zumal ich so offene Aussagen wie das Zitat oben immer sehr schwierig finde. Weil wenn die Anbieter irgendwie doch bei 31% liegen, war die Aussage dann ja doch nicht so wirklich falsch, oder?

  11. Wie viel Geld muss man eigentlich aus mit raussaugen, um den europäischen Film zu alimentieren? Ich bezahle bereits Rundfunkgebühren und darüber hinaus gibt es eine großzügige deutsche Filmförderung. Auf europäischer Ebene sicherlich auch noch mal. Ich würde ganz gern selbst entscheiden, was ich mit meinem Geld finanziere und besonders viele Serien, bei denen mit der Zunge schnalzt, sind da eher nicht entstanden. Haus des Geldes ist keine Netflixproduktion. Dark oder „How to sell drugs online fast“ sind solide Serien aber unter dem Strich wäre es mir lieber, dass der Anbieter frei entscheidet, welchen Content er finanzieren möchte.

  12. ohhh Gott noch mehr Euro Filme und Serien. mich grault es

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