Strategy Analytics: Apple Watch wurde 2019 weltweit häufiger verkauft als alle Schweizer Uhren zusammen

Die Experten von Strategy Analytics haben einen neuen Bericht veröffentlicht, der die Auslieferungszahlen der Apple Watch aus dem gesamten Jahr 2019 mit den entsprechenden Zahlen der Schweizer Uhrenindustrie (Swatch, TAG Heuer, Tissot, etc.) in direkten Vergleich stellt. Hiernach habe Apple jene Industrie im vergangenen Jahr deutlich überholen können, auch wenn ich persönlich den Vergleich zwischen einer Smartwatch und analogen Uhren etwas hinkend finde – zumindest ist hierdurch ein Trend zu erkennen. 31 Millionen Einheiten der Apple Watch habe das Unternehmen dem Bericht nach 2019 weltweit ausgeliefert, 21 Millionen Einheiten waren es insgesamt bei allen Schweizer Uhrenmarken zusammengefasst.

Laut Steven Waltzer von Strategy Analytics konnte Apple demnach im Vergleich zu 2018 ein Wachstum von rund 36 Prozent verzeichnen. Als Grund hierfür sieht er das „attraktive Design, benutzerfreundliche Technik und die bindenden Anwendungen“ der Apple Watch. Im Gegensatz zu Apple musste die Schweizer Uhrenindustrie einen Rückgang von 13 Prozent im Vergleich zum Jahr 2018 verzeichnen – die junge Generation tendiere laut den Marktforschern eben immer mehr zur Smartwatch.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: PayPal-Kaffeespende an den Autor. Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

16 Kommentare

  1. Ich finde den Vergleich auch „hinkend“. Bei einer analogen Uhr ist das Hauptmerkmal die Anzeige der Uhrzeit, eine Smartwatch ist ein kleiner Computer und die Nutzungsmöglichkeiten sind vielfältiger, die Anzeige der Uhrzeit spielt dabei mMn nur eine Nebenrolle. Gemeinsam haben beide nur, ausser der Anzeige der Uhrzeit, dass man sie am Handgelenk trägt. Smartwatches werden zwar immer beliebter, aber sie werden analoge Uhren nie ganz verdrängen, vor allem nicht die hochpreisigen Uhren, wie Rolex etc. Marken, wie Swatch müssen sich aber schon Gedanken machen, wie sie zukünftig überleben wollen und sich in Richtung Smartwatch orientieren.

    • Mit der Prognose zu hochpreisigen Uhren wäre ich vorsichtig. Ich kann mich an Zeiten erinnern, da wurden für alte Möbel Preise jenseits von gut und böse bezahlt, weil „Antiquitäten“ und so – inzwischen muss man froh sein, das Zeug überhaupt noch irgendwie los zu werden. Das könnte auch Rolex, Breitling und Co blühen, wenn die Leute, die sich für diese Wecker begeistern können, schlicht und ergreifend weg sterben.

      • Peter Brülls says:

        Zumal Preissteigerungen (insbesondere extreme) und überhaupt Werterhalt auch jetzt schon nur bedingt gegeben sind.

        Damit ein Uhren zulegt, muss sie – und der Teil ist Glücksspiel – irgendwie in Sammlerkreisen beliebt sein. Etwa weil James Bond Isi in Teil 17 getragen hat. Und richtig zulegen werden sie nur, wenn sie in sehr guten Zustand sind, möglichst mit der originellen Quittung und Garanierkarte.

        Zur Erinnerung: Armbanduhren, heute gerne noch als einzig allgemein akzeptierter Männerschmuck gesehen, waren mal verschrienes Frauenspielzeug. Erst die Weltkriege haben sie so richtig vorangebracht, vorher trug „Mann“ die verlässlicheren Taschenuhren. Weltkriege und dann Marketingaktionen, analog zum Verlobungsring mit Diamant, auch so ein Pseudowert. Und das war in Zeiten, als „Time is Money” ein Fetisch war.

        Was als Schmuck beliebt ist und bleibt, kann keiner Voraussagen. Kaum ein Europäer hätte vor 100 Jahren geglaubt, wenn man ihm heutige Zahlen zu Tätotwierungen und Body Mods und Piercings (Ausnahme: Damenohrring) als Voraussage verkauft hätte. Insofern mag es Armbanduhren vielleicht noch lange geben. Vielleicht.

        Aber als reine Zeitanzeiger haben sie ihre Nützlichkeit längst verloren. Wer in der Wildnis unterwegs ist, kann die Zeit auch i. A. hinreichend genau am Sonnenstand festmachen. Und in die Zivilisation ertrinken wir in Uhren. Ich habe hier drei im Sichtfeld (Telefon, Rechner, Wanduhr) und „natürlich“ ein Handy.

      • Ich denke Rolex und Co. müssen sich auf absehbare Zeit wirklich keine Sorgen machen. Die Dinger gehen schneller weg als sie produziert werden. Bis die Kundschaft wegstirbt gibt es Apple evtl. auch nicht mehr.
        https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.hysterische-szenen-luxus-uhren-ueberall-ausverkauft-rolex-krise-in-muenchen.0dd48c82-69d1-447d-ab76-f991e025390a.html

        Ich persönlich bevorzuge jedoch auch die Apple Watch und hatte jahrelang überhaupt keine Uhr mehr. Aber als Wertanlage oder Schmuckstück ist die Apple Watch natürlich eher ungeeignet.

  2. westernworld says:

    möchte mich meinem vorkommentator anschließen, dieser vergleich ist steindummer pr-sprech vom feinsten.
    die apple watch ist genauso keine uhr wie das iPhone nur nebenbei eine telfonfunktion hat. man hat das nur so genannt weil der formfaktor vertraut war und man so weniger erklären mußte. der triumphalismus der apple fanboys, der professionellen wie der amateure, ist da schon sehr nervig.

    -gesendet von meinem macbook pro-

    • Gesendet von einem Macbook Pro mit kaputter Shift-Taste? Diese Tastatur ist wirklich das schlimmste Produkt, das Apple in den letzten zehn Jahren auf den Markt gebracht hat… 😉

  3. Nur weil eine Smartwatch mehr kann als eine Uhr, ist sie plötzlich keine Uhr mehr und deswegen kann man hier nicht mehr vergleichen? Aha …

    Ihr wisst schon, dass es auch früher schon Uhren gab, die deutlich mehr konnten als die Anzeige anzuzeigen, Casio G-Shock zb. Da kam damals keiner auf die Idee, sie plötzlich nicht mehr als Uhr zu betrachten…

    Kann an dem Vergleich nichts hinkendes finden, auch preislich spielt eine Watch ja eher in der leicht höheren Liga mit.

  4. Ich hatte schon jahrzehntelang keine Armbanduhr mehr, aber waren schweizer Uhren nicht mal für ihre Langlebigkeit bekannt? Eine Apple-Watch wird da kaum mithalten können, so ein schweizer Uhrwerk ist da klischeehaft doch gerade mal eingelaufen wenn die ihren Geist aufgibt

    • Peter Brülls says:

      „Eingelaufen”? Was soll das heißen? Dass sie erst mal ein paar Jahre die Uhrzeit falsch anzeigt?

      Und aus wirtschaftlichen Erwägungen in Bezug auf die Nutzungsdauer als Gebrauchsgegenstand ist es herausgeworfenes Geld, wenn man 3.000 Euro für eine „langlebige Luxusuhr” aus gibt, wenn man für das gleiche Geld 10 normale Qualitätsuhren oder Smartwatches kaufen kann.

      • Das stimmt. Allerdings sind Uhren für 3000 Euro keine “Luxusuhren” – sondern “teure Uhren für Leute, die sich keine richtige Luxusuhr leisten können.” 😉

        • Peter Brülls says:

          Von mir aus auch das. Letztlich ist es Schmuck und sicherlich auch Geltungskonsum. Wobei es natürlich auch zig Leute gibt, für die 100.000 € so bedeutsam sind wie 1.000 € für jemanden aus der Mittelklasse.

          Aber das Qualitätsargument ist halt Quatsch. Eine Uhr soll die Uhrzeit anzeigen können und im normalen Gebrauch nicht kaputtgehen. Das gibt es locker ab 100 €, bei Verwendung von Elektronik mit höherer Genauigkeit als bei „Chronometern“.

          Ist ja auch bezeichnend, dass bei Quarzuhren plötzlich weitaus strengere Kriterien gelten als bei bei mechanischen Uhren.

          Insofern: Als Hobby sind mechanische Uhren sicher eine nette Sache – ich habe auch noch eine 150 Jahre alte Bahnhofsuhr, die ich mal aufhängen müßte – aber der Vergleich mit Uhren an sich ist Quatsch.

          Jetzt schaue ich gerade auf meine Uhr und sehe, dass meine Arbeitsumgebung unter 40 db ist, um 16:00 ein Termin für meine Frau und Kind ansteht, und wenn ich einen neuen Termin oder eine Notiz erfassen will, dann tippe ich da kurz drauf und spreche da das rein. Und heute morgen haben ich es kurz an die die Kasse gehalten und meinen Einkauf bezahlt.

          Klar, „braucht“ man alles nicht, aber Uhrzeit brauche ich noch weniger, und entsprechend hatte ich seit Mitte/Ender der 90er keine mehr getragen. Gab ja Handys und Palm Pilots.

  5. Klar hinkt der Vergleich etwas, aber ich finde das dennoch sehr bemerkenswert.

  6. Und auch wurde die Apple Watch weltweit mehr verkauft als alle schweizer Wasseruhren zusammen xD

    Wird hier so getan, als gäbe es keine Quartzuhren mehr aus aller Herren Länder? Dagegen sind doch hochpreisige schweizer Uhren nur eine winzige Nischengruppe.

  7. Cola wurde 2019 weltweit häufiger verkauft als alle guten Weine zusammen…

  8. „Als Grund hierfür sieht er das „attraktive Design““

    *hust*

    Um dem Klumpen ein „attraktives Design“ anzudichten, muß man entweder blind oder ein hardcore Fanboi sein!

    • Peter Brülls says:

      Natürlich kann man nur verlieren, wenn man nicht Deiner Meinung ist, aber ich halte die Apple Watch schon für recht gut designed. Sie ist nun mal ein Bildschirm und damit eckig. Den schlimmsten Kompromiss sehe ich in der Dicke. Als ich noch Armbanduhren trug, hatte ich auch eher flachere Uhren. Mit 11 mm gehört sie da nicht zu, wobei doe üblichen „Luxusuhren“ ja auch gerne mal 8 mm oder 10 haben.

      Halbe dicke würde ich auch nehmen, aber darauf wird man wohl einige Zeit warten müssen. Wobei die Mehrheit wohl sich auch über mehr Akku nicht beschweren würde.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.