Spotify: Universal Music möchte Einschränkungen bei kostenlosem Angebot

Spotify hatte nach eigenen Angaben im Januar 2015 60 Millionen Nutzer, 15 Millionen davon nutzen den kostenpflichtigen Premium-Dienst des Musikstreaming-Anbieters. Spotify versucht zwar selbst, die Zahl der zahlenden Kunden zu steigern, aber anscheinend nicht genug. Nun mischt sich das größte Major Label, die Universal Music Group, ein und will Einschränkungen des kostenlosen Angebots bei Spotify durchsetzen. Das geht aus einem Bericht der Financial Times hervor.

Spotify Logo

Zu den Beschneidungen, die Universal Music durchsetzen will, gehört auch eine Einschränkung der Nutzungszeit des Free-Angebotes. Universal Music erhofft sich dadurch mehr zahlende Kunden, was wiederum zu mehr Einnahmen bei den Labels führen würde. Dass man als Label gar nicht so einfach zwischen Free und Premium unterscheiden kann, erklärte Spotify schon einmal vor längerer Zeit. Denn auch die Nutzer des kostenlosen Angebots sorgen für Einnahmen bei den Labels, da Spotify auch diese Plays vergütet.

Spotify sieht dies entsprechend nicht so einfach wie Universal Music. Der Streaming-Anbieter befürchtet, dass eine Beschränkung des kostenlosen Angebots eher zu mehr Raubkopien führen wird als zu mehr zahlenden Kunden. Dies würde sicher auch nicht im Interesse von Universal Music liegen. Es wird interessant sein, ob die Vertragsverhandlungen dazu führen, dass Spotify in seiner kostenlosen Version tatsächlich eingeschränkt wird. Spotify ist zwar sehr bemüht, dass Künstler (und Labels) Geld mit dem Streaming verdienen, hat aber auch in der Vergangenheit bereits gezeigt, dass man sich eben nicht von den Großen der Branche gängeln lässt.

(via Heise)

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27 Kommentare

  1. @Michael. Nein, In Indonesien gibt es keinen Zugriff auf Google Musik. Deshalb habe ich da auch meine eigenen musikfiles nicht hoch geladen, denn ich komme nicht an die Files. Ein Hoch auf die Cloud.

  2. @Rolf Wagels
    Kommentiere hier mal weiter! Ich bin auf euch aufmerksam geworden, und überlege tatsächlich an einem Konzerten mal vorbei zu sehen! Muss ich nur noch zeitlich auf die Kette bekommen, denn ich stehe auf Irische Musik, vor allem Live, da habe ich immer gleich eine Woche gute Laune von.

    Sollte der Quatsch bei Spotify kommen, dann empfehle ich mal wieder Grooveshark. Die haben gerade ihr neues Layout rausgerotzt, wenn ich es richtig sehe nun in HTML5 und es fühlt sich schon ganz gut an.

    Mal im Ernst: Kaum hat Spotify ein Geschäftsmodell gefunden, was funktioniert, bekommen sie auf den Sack. Ich kenne inzwischen mehrere Menschen, die über den Free-Dienst angefixt wurden, und inzwischen für den Dienst latzen. Mit dieser Art Angebote bekommt man in meinen Augen die Kunden zum Zahlen. Wenn man diese Dienste nur hinreichen unattraktiv macht, dann ziehen sie wieder in Tauschbörsen, zu Grooveshark oder ähnliches.

  3. Fidlers Green z.B. says:

    @Rolf Wagels spielt lieber öfters als CD’s zu produzieren, gerade Irish zieht auf kleinen Festivals. Im Sommer spielt ihr ja überhaupt nicht.

  4. @Rolf Wagels: ich bin nicht aus der Musikbranche, jedoch denke ich, dass jeglicher Vertriebsweg hilft eine Band publik zu machen (ja, sogar der Post hier).

    Wenn die CD ohne Mehrwert ist (also nur die Musik liefert), dann kann es gut sein, dass ein Teil der Käufer auf Streaming umsteigt. Wahre Fans (und das dürften sehr viele sein, die auch jetzt CD’s kaufen), werden weiterhin die CD kaufen, weil es eine Art Sammlerstück darstellt. Allerdings besteht dann auch noch die Möglichkeit, dass zusätzlich von den selben Leuten gestreamt wird, so dass der Umsatz noch höher ist als durch den reinen Verkauf der CD’s.

    Bekannt wird aber die Band vor allem durch professionelle Vermarktung (also dem Plattenlabel ausgeliefert zu sein) oder aber durch Empfehlungen. Und ich habe schon viele Lieder via Spotify empfohlen. Dadurch haben schon etliche CD’s oder zumindest die Songs via Amazon gekauft. Diese Art der Werbung kostet der Band nichts, sondern bringt sogar durch jeden Play (etwas) Geld.

    Und wenn die Qualität der Musik stimmt (und so wie sich das Promo Video anhört, tut es das), werden die wahren Fans sicher auch Geld für eine Deluxe-CD ausgeben, wenn sie eben einen Mehrwert erhalten (z.B. eine DVD mit Making Of, oder Exklusiv-Interviews, Booklets, Hintergrundinfos, usw.)

    Meiner Meinung nach muss man etwas umdenken und die Kombination aus Streaming für Interessierte oder Newbies sowie Deluxe-CD’s für Fans anbieten. Dann sollte der Umsatz am Ende des Tages mindestens gleichwertig ausfallen – eher sogar steigen, weil die Bekanntheit steigt. Dazu kann man einen gewissen Teil des Werbebudgets sparen.

    Sollte Streaming wieder stark beschränkt werden, besteht die Gefahr, dass die Musik wieder illegal weitergegeben wird. Und da profitiert weder der Künstler, noch das Label…

  5. Bin da einer Meinung mit Maddin S. Auch wenn es wenig ist, wieso das Geld nicht mitnehmen. Das Argument mit einem Album mehr Geld zu verdienen, zieht nur bei den Leuten die einen kennen. Und wenn man nicht mehrmals am Tag im Radio ect. läuft dürfte es schwer werden. Klar durch Auftritte, aber dann kauft sich einer eine CD und wenn er die einem Freund empfehlen möchte? Wenn die Band nicht beim Streamingdienst gefunden wird, kann ja mal schnell die CD gebrannt werden…
    Ein riesen Vorteil von Streamingdiensten ist überall reinhören zu können. Meine aktuelle Playlist besteht zu 80% aus Musik die ich vor 4 Monaten noch nicht kannte und ich durch stöbern und Empfehlungen gefunden habe. Dürfte aber wohl nicht bei jeder Band funktionieren…

  6. Moin!
    @Fidlers Green: schon klar, wir sind ja auch schon seit über 15 Jahren im Geschäft. wir spielen sonst auch natürlich im Sommer, auch auf großen Festivals in Europa und USA. Diesen Sommer haben wir uns frei genommen, um die nächste CD zu produzieren.
    @Maddin: genau, sehen wir auch so, die CD muss einen Mehrwert bieten. Zum Beispiel die Songtexte, oder die von Dir aufgeführten Dinge.
    Ob aber wirklich mehr CDs verkauft werden, wenn man auf Spotify ist, ist schwer zu messen. Denn das kanibalisiert sich ja auch. Einige werden per Empfehlung eine CD kaufen, andere, die sonst eine gekauft haben, werden es weiter streamen, mit dem guten Gefühl, bezahlt zu haben. Streaming an sich ist ja auch nicht das Problem, dagegen hat keiner was. Problem ist der Verteilungsschlüssel, wie im Artikel aufgeführt. Sowie es jetzt ist, muss man sehr oft gestreamt werden, um überhaupt nennenswert Kohle zu sehen. Wenn einer eine CD brennt und weitergibt, oder die mp3s weitergibt an 3 Freunde, haben wir immer noch 3 Euro pro Person verdient. Da muss bei 0,03€ jeder 100 mal streamen!

  7. @Maddin S
    „Sollte Streaming wieder stark beschränkt werden, besteht die Gefahr, dass die Musik wieder illegal weitergegeben wird. Und da profitiert weder der Künstler, noch das Label…“
    An der Argumentation stimmt etwas nicht, denn das illegale Tauschen (oder auch das legale, vollkommen egal) ist ebenso beste Werbung. Was ich früher Tonnen von Musik auf LANs gezogen habe,,, Wahrscheinlich maximal 30 Prozent davon je gehört, aber dadurch habe ich Bands kennen gelernt, bin auf Konzerte und Festivals gefahren, auf die ich sonst nie gekommen wäre. Gleicher Effekt wie das Streaming-Angebot, oder seinerzeit Last.FM,

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