Spotify Q1/18: 170 Millionen Nutzer im Monat reichen nicht für schwarze Zahlen


Spotify ist auch bei unseren Lesern oftmals der Musikstreamingdienst der Wahl. Ein breites Musikangebot, brauchbare Apps und der Flatrate-Preis machen das Angebot sehr attraktiv. Spotify ging kürzlich an die Börse und muss nun quartalsweise Zahlen vorlegen, die interessieren uns natürlich auch. Ehrlich gesagt weniger die Finanzen, als vielmehr die Informationen zu den Nutzern.

Von diesen gab es im ersten Quartal im Schnitt 170 Millionen pro Monat (MAU). Gleichzeitig kann Spotify auf 75 Millionen Premium-Nutzer blicken, die auch für einen Großteil des Umsatzes sorgen. Von den 1,14 Milliarden Euro Gesamtumsatz entfallen 1,04 Milliarden Euro auf Premium-Nutzer des Angebots. Erschreckend wenig verdient Spotify am durch Werbung finanzierten Dienst. 102 Millionen Euro Umsatz in 3 Monaten – bei 99 Millionen aktiven Nutzern im Monat, also solchen, die mindestens einmal pro Monat bei Spotify aktiv sind.

Dennoch ergibt sich ein Betriebsverlust in Höhe von 41 Millionen Euro. Das ist sehr viel weniger als im ersten Quartal 2017 und auch sehr viel weniger als im vierten Quartal 2017. Insofern ist also durchaus eine positive Tendenz zu beobachten.

Der durchschnittliche Umsatz pro Nutzer ist übrigens um knapp 15 Prozent auf 4,72 Euro gefallen. Das liegt vor allem an den starken Zuwächsen bei den günstigen Tarifen für Familien und Studenten sowie die Ausdehnung von Spotify in Länder, die generell weniger Umsatz bringen. Dieser Rückgang ist also nicht zwingend negativ zu sehen.

Spotify gibt auch einen Ausblick auf den Rest des Jahres, stetiges Wachstum ist hier angesagt. Leider ist in dem Ausblick auch nichts von etwaiger Hardware zu lesen, die Spotify seit einigen Wochen nachgesagt wird.

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19 Kommentare

  1. elknipso2 says:

    Das Grundproblem ist doch immer noch dass die Rechteinhaber viel zu viel Geld für Lizenzen sehen wollen.
    Mit der von ihnen geforderten Abrechnung pro gespieltem Stück pro Nutzer lässt sich ein solches Angebot eigentlich nicht vernünftig kalkulieren.

  2. Sehe ich das richtig, die Einnahmen sind gesunken, aber der Verlust auch?
    An welcher Stelle hat Spotify denn eingespart?

  3. Zum Teil selber schuld wenn Spotify mit der starken Fokussierung auf das kostenlosen Modell die Nutzerzahlen möglichst hoch halten will. Die Free-Nutzer bringen faktisch keinen Umsatz und verursachen wohl dennoch hohe Lizenzkosten (Aufgliederung ergibt sich leider aus den mageren Daten nicht).

    Geld dürfte auch bei Spotify nicht auf Bäumen wachsen 😉

  4. Paubolix says:

    Ich stelle mir gerade LPs oder CDs vor, welche mit Werbung bedruckt sind und daher kostenlos verschenkt werden. Auf die Idee wäre nie jemand gekommen. Beim Streaming soll das dann funktionieren? Was verstehe ich falsch?

    • Muss dir hier leider widersprechen. Genau das gab es: Autohändler, die Weihnachts-CDs mit ihrem Logo verschenkt haben, oder Supermarktketten, die ihren eigenen Marketingsong auf einer kostenlosen CD untergemischt haben.
      Und ich glaube nicht mal, dass das damals ein schlechtes Konzept war.
      Ich halte auch die Strategie von Spotify, die Nutzerzahlen möglichst hoch zu halten für richtig. Man sieht ja am Trend, dass es langfristig aufgeht. Noch ein Jahr und die arbeiten profitabel.

      • Ja das stimmt natürlich. Und das war so dermaßen erfolgreich, dass die das heute noch machen. Und man kann sich jegliche Tophits bei diesen Händlern holen.

        • Und weil du keine Kassetten und VHS mehr kaufen kannst, waren diese auch nie erfolgreich?
          Radiosender schalten in regelmäßigen Abständen Werbung. Seit vielen Jahren und sehr erfolgreich.
          Dein Vergleich hinkt einfach…

          • Sie waren erfolgreich, man hat Geld mit Kassetten und VHS verdient. Viel Geld. Und wenn es mal was anderes als Streaming geben sollte, wird wohl Spotify bis dahin kein Geld verdient haben. Nun verstanden was ich sagen wollte?

            Radiosender erreichen wohl auch ein leicht größeres Publikum. Den ganzen Tag. Ich könnte mir vorstellen, dass dort Werbung teurer ist.

            Das „Ich will alles kostenlos haben“-Internet wird auf Dauer nie und nimmer funktionieren.

            • Der erhebliche Unterschied sind die Kosten für Herstellung und Transport von Tonträgern. Das fällt bei Streaming komplett weg. Da müsstest du schon ne ganze Menge Werbung beilegen. CDs sind nicht so teuer. Funktioniert aber auch nur als Werbeträger wenn keine sonstigen Kosten anfallen, wie Produktion der Aufnahme und Gagen. Bei LPs wäre das komplett undenkbar. Ausserdem, wofür willst du werben?
              Durch die einfache Verfügbarkeit skaliert Streaming auch besser. Dort hat man viel mehr potentielle Hörer.

    • Und die privaten TV-Sender machen auch alle nur Miese?
      Die finanzieren sich doch auch über die ausgestrahlte Werbung, der Kunde zahlt nichts, zumindest in SD.

      Warum soll das bei Spotify nicht funktionieren?

      Ich glaube eher, es liegt daran, dass ich für meinen Premium Tarif eigentlich nur eine gewisse Anzahl von Songs hören darf, bevor Spotify drauf legt. Höre ich ununterbrochen Spotify, koste ich denen richtig Geld, obwohl ich monatlich meinen Obulus entrichte.

      • Auf das ich mich wegen Wiederholung nun unbeliebt mache: Auch die Fernsehsender erreichen ein viel größeres Publikum. Werbung ist dort richtig teuer.

        Wenn die 10 Euro von uns im Monat nicht reichen, dann eben mehr nehmen. Lasst uns mal überlegen, was wir früher für CD’s ausgegeben haben. Oder ich noch früher für LP’s. Da hat man ohne mit der Wimper zu zucken 20 Mark für ne Platte mit ein paar Stücken ausgegeben, von denen dann auch noch einige Käse waren. Ich hätte nichts dagegen, 20 oder 30 Euro jeden Monat für Spotify auszugeben.

        • elknipso2 says:

          Damit zählst Du zu einer sehr, sehr kleinen Gruppe.
          Für das reine Streaming, und damit nur die reine Miete von Musik ohne irgendwelchen dauerhaften Nutzungsrechte daran, finde ich schon die 10 Euro pro Monat (immer 120 Euro im Jahr) deutlich zu viel. Ohne die Möglichkeit des Familienabos, mit entsprechend geringerem Preis, würde ich kein Spotify nutzen. Das gleiche gilt für meinen Freundes- und Kollegenkreis, da wäre auch keiner der Nutzer bereit 10 Euro pro Monat zu zahlen. Entweder sind das Free-Nutzer oder eben in einem Familienabo unterwegs.

          Das Grundproblem ist, wie ich oben schon geschrieben habe, dass die Rechteinhaber zu viel Geld für die Lizenzen sehen wollen, und die völlig wahnwitzige Abrechnung pro gespieltem Stück bei einem Angebot das pauschal auf Kundenseite kalkuliert ist.

  5. Der Nettoverlust summierte sich auf 169 Millionen Dollar im Quartal. Nicht 41.

  6. Wäre mal interessant zu wissen wie viele Leute ein Familienabo haben, obwohl sie keine Familie sind bzw Personen Zugriff auf den Account haben, die nicht zur Familie gehören. Habe in meinem Bekanntenkreis eigentlich niemanden der Spotify oder Netflix alleine bezahlt. Das wird immer mit mehreren Bekannten als „Familie“ gebucht.

    • Laut Nutzungsbedingungen von Spotifiy ist es für ein Familien-Abo notwendig, dieselbe Adresse zu haben. Man muss nicht „zwingend“ eine Familie sein (Zitat: „Alle Kontoinhaber müssen dieselbe Adresse haben, um den Family Plan Angebot nutzen zu können.“ – https://www.spotify.com/de/legal/family-plan/).

      Sprich es kann kein Familienmitglied, welches wegen Studium/Beruf in einem anderen Ort wohnt, zur „Spotify-Familie“ gehören – meine Nachbarn im selben Haus jedoch schon…

  7. Eine Staffelung wäre da eventuell möglich. 300 Songs werbefrei pro Monat: 10€, 800 Songs werbefrei pro Monat 20€… etc.

    Ansonsten glaube ich nicht, dass viele Leute einfach so mehr zahlen würden. Das zeigt schon die Tatsache, dass Spotify so viele „Werbungs-Nutzer“ hat. Außerdem müssten da alle Player am Markt mitziehen, sonst würden die Kunden einfach den Dienst wechseln.

  8. Eine Staffelung wäre da eventuell möglich. 300 Songs werbefrei pro Monat: 10€, 800 Songs werbefrei pro Monat 20€… etc.

    Ansonsten glaube ich nicht, dass viele Leute einfach so mehr zahlen würden. Das zeigt schon die Tatsache, dass Spotify so viele „Werbungs-Nutzer“ hat. Außerdem müssten da alle Player am Markt mitziehen, sonst würden die Kunden einfach den Dienst wechseln.

  9. Alles, wirklich alles ist bei Apple Music besser. Nur die Empfehlungen und vorgefertigten Listen sind dort eine Katastrophe.

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