Spotify: 75 Millionen Nutzer, 20 Millionen zahlen

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Musik – das ist ein nicht wegzudenkender Teil in meinem Leben. Gerade im Netz gab und gibt es unzählige Möglichkeiten, Musik zu hören – gratis oder gegen Entgelt. Schon schräg, erst 2012 startete Spotify in Deutschland, bis dahin musste ich immer Umwege über französische Proxies gehen, wenn ich den Dienst nutzen wollte – oder ich habe alternativ zu Grooveshark oder Simfy gegriffen. Zwei Dienste, die in der Zwischenzeit auf der Strecke geblieben sind.

Die großen Anbieter sind bisher eben Deezer, Spotify und Rdio. Spotify wächst und gedeiht anscheinend, denn man konnte in einer neuen Finanzierungsrunde neue Zahlen verlauten lassen. 75 Millionen Nutzer, davon 20 Millionen zahlende. Mit den steigenden Nutzerzahlen wachsen zudem die Ausschüttungen an die Musikindustrie, die sich heute auf mehr als 3 Milliarden US-Dollar seit dem Start von Spotify belaufen. 300 Millionen US-Dollar davon zahlte der Musik Streaming Service allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres an Rechteinhaber aus.

Spotify

Das ist definitiv ein Auf – dieses Auf gibt es demnach auch im Umsatz, der im letzten Jahr auf 1,3 Milliarden Dollar anschwoll. Aber: auch der Verlust wächst, von 68 Millionen Dollar geht es auf 197 Millionen Dollar Verlust. Nun hat man sich weitere Investoren ins Boot geholt, 526 Millionen Dollar konnte man bislang einsammeln, wie das Wall Street Journal berichtet.

Mal schauen, wie es bei dem Dienst weitergeht. Apple Music geht an den Start, hat hier die identische Preisstruktur – 9,99 Dollar werden für das Hören fällig, das Ganze funktioniert offline. Bislang spielen einige Dinge Spotify weiter in die Hände. Netzneutralität hin oder her, die Leute feiern den Telekom-Deal ab, der über Spotify gestreamte Musik inklusive bietet, zudem hat Spotify einen Studenten-Tarif, der lediglich für 4,99 Euro Kosten im Monat sorgt. Ferner liegt meines Wissens die Premium-Qualität bei Spotify bei 320 kbps OGG Vorbis, während Apple „nur“ 256 kbps, dies allerdings AAC bietet. Muss man mal genau hören, ob da einer den Unterschied merkt.

Bislang ist es jedenfalls so, wie ich es bereits vor 3,5 Jahren sagte: Spotify macht bislang das Rennen. Doch Apple bietet halt auch nahtlose Integration ins iOS-System und lockt momentan noch mit besseren Preisen, sofern man die iCloud-Familienfreigabe mit einbezieht, zwar hat Spotify auch einen Familientarif, der ist allerdings etwas teurer. Dennoch: trotz dieses Tarifes hat Spotify weiterhin Vorteile: Spotify ist es egal, ob das Familienmitglied iOS oder Android nutzt – Apples Freigabe erklärt bislang nur die Nutzung via iCloud – dies wurde Android nutzende Familienmitglieder wahrscheinlich ausschließen.

Es bleibt also spannend – und so leid mir das für alle Anbieter und Künstler tut: die meisten Kunden interessiert nicht, wie viel der Künstler bekommt. Die interessiert es nur, wie sie möglichst günstig an ihre Musik kommen. Anbieter ist da Nebensache. Sieht man an denen, die zur Telekom wechseln – nur aufgrund von Spotify.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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25 Kommentare

  1. @Fraggle

    Sehr richtig: Wie wäre es mit Kuchendiagrammen, die recht eingängig und verständlich sind, die zeigen, wie viel Geld ein Künstler von: 10€ Straming, 10€ CD, 10€ Konzertkarte, 10€ T-Shirt, 10€ GEMA-Gebühr, 10€ Rundfunkbeitrag, 10€ weiß der Gilb bekommt.

    Diese Transparenz wollen und sie Dienstleister nicht geben, also, Caschy, werde doch bitte journalistisch tätig, und versuche das für uns mal herauszufinden!

  2. Wieso nennt niemand „Google Music“ und „Rhapsody / Napster“ als große Anbieter. Kenne viele die letzeres haben wegen der Gratis Beigabe im Base Vertrag…

  3. @saujung

    Natürlich hast du Recht.
    Von den 10€ im Monat sieht der Künstler nicht viel. Aber immer noch mehr als von den so genannten „Werbeeinnahmen“.

    Natürlich ist es am Besten, man ünterstützt seine Lieblingskünstler direkt (Konzerte, CDs, Merch, etc.). Das tue ich ja auch.

    Und dass es legal ist, Spotify kostenlos zu nutzen ist habe ich nie bestritten. Ich meinte nur, dass ich persönlich ein schlechtes Gewissen dabei hätte.
    Wenn man es nur als Zweitquelle so nutzt und nebenher seine Musik kauft, ist das ja völlig in Ordnung.
    Was ich nicht verstehe ist, wie man 100% seiner Musik über solche Kanäle hört und somit nicht einen Cent in die Musik die man liebt investiert. Und „ab und zu mal“ Werbung hören ist ja auch nicht wirklich leidenschaftlicher Einsatz für seine Lieblingskünstler 😀

  4. @Chris
    Ich könnte meinen Musikgeschmack schon gar nicht alleine durch deren Bibliothek decken, und richtig: Wenn ich Musik höre, möchte ich kein Geplapper zwischen durch. Für mich ist das mehr ein Ersatz für Rundfunk, bei dem ich die Musik nicht mal selbst aussuchen kann, und der Sprech- und Werbe-Anteil noch höher liegt. Und für meinen Radiosender (gut, ich empfange nicht nur einen, und noch ein paar Fernsehkanäle) zahle ich im Monat auch noch 17€. Das nenne ich dann wiederum Wucher!

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