SPD-Fraktion Bremen schlägt 365-Euro-Ticket für Deutschland vor

Das 9-Euro-Ticket erfreut sich in Deutschland enormer Beliebtheit: Ihr könnt es in den Monaten Juni, Juli und August 2022 für 9 Euro erwerben und als Monatsticket im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) deutschlandweit nutzen. Über 16 Mio mal wurde es bereits verkauft. Aber was kommt danach? Die SPD-Bürgerschaftsfraktion Bremen fordert ein einjähriges Preismoratorium im ÖPNV mit einheitlichem 365-Euro-Ticketangebot.

Dabei gibt man zu bedenken, dass es einerseits erfreulich sei, wie deutlich die Nachfrage nach einem preisgünstigen ÖPNV offensichtlich in Deutschland sei. Allerdings habe sich auch gezeigt, dass die Kapazitäten in Deutschland begrenzt seien und der Ausbau über Jahrzehnte vernachlässigt wurde. Meiner Meinung nach ist das eben das Ergebnis einer Politik, in der Verantwortliche über die Vorzüge von beispielsweise der Deutschen Bahn schwadronieren, während sie selbst regelmäßig in Privatflugzeugen oder mit dem Chauffeur reisen.

Doch zurück zum Thema: Die erwähnte SPD-Fraktion hält es in der aktuellen, wirtschaftlich angespannten Lage für problematisch, wenn die Ticketpreise auf das alte Niveau geschoben werden oder möglicherweise sogar steigen. Vielmehr müsse es eine faire Nachfolgelösung für das 9-Euro-Ticket geben. Als Übergangslösung schlägt man ein 365-Euro-Ticket vor. Das soll nicht nur 365 Euro kosten, sondern auch als Jahresticket fungieren und dann, wie das derzeitige 9-Euro-Ticket, deutschlandweit gelten.

Finanzieren soll dieses Ticket der Bund – also am Ende eben der Steuerzahler. Kinder unter 14 Jahren sollen den ÖPNV nach Wunsch der SPD-Bürgerschaftsfraktion Bremen sogar komplett kostenlos nutzen dürfen. Gewünscht ist zudem, dass in dem Moratoriumsjahr von den Beteiligten eine Art „Deutschlandplan“ zum Ausbau des ÖPNV vereinbart werden sollte.

Diese Forderungen dürften sicherlich bei vielen Lesern gut ankommen. Wer regelmäßig pendelt, würde durch so ein 365-Euro-Ticket finanziell entlastet. Noch wichtiger finde ich persönlich aber die Forderung nach einem Ausbau des Streckennetzes und der Frequentierung. Denn genau da hakt es vielerorts am stärksten.

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103 Kommentare

  1. Da bin ich absolut dafür. ÖPNV sollte erschwinglich und allen zugänglich sein.
    Es muss aber einen Plan dazu geben, wie man in den Städten das Angebot dann auch massiv ausbaut, weil bei den Preisen werden auch mehr mit Bus und Bahn fahren wollen und jeder erinnert sich an das Pfingstwochenende.

    • In den Städten ausbauen? Wie wäre es, erstmal auf dem Land auszubauen, damit nicht wieder Steuergelder nur für Städter draufgehen sondern alle Bürger etwas davon haben?

      • Balthazar says:

        Nachdem fast Jahrzehntelang der Bau von Häusern massiv Subventionen wurde, verpufft ihre Kritik.

        • Als ob unterschieden wurde ob das Haus in der Stadt oder dem Land stehen würde.
          Nicht alles was Hinkt ist auch ein Vergleich, Balthazar.

          • Mira Bellenbaum says:

            Ich denke auch, dass der ÖPNV massiv gerade auch dem Land wieder ausgebaut gehört!
            Der Steuervorteil, also die Kilometerpauschale, gehört gestrichen. Das Geld sollte lieber in den
            Ausbau des Netzes des ÖPNV gesteckt werden.

            • Die kann man gerne streichen NACHDEM es einen nutzbaren ÖPNV gibt.

              • Jürgen K. says:

                @Mike Aha, kann man streichen? Und was ist mit den Triebfahrzeugführern die den ersten Zug vorbereiten und fahren müssen? Die müssen auch zur Arbeit kommen und das obwohl so früh noch nix öffentliches fährt… und da sollte die Kilometerpauschale schon als Entlastung bestehen bleiben.

            • Den OPNV auf dem Land mit geringer Bevoelkerungsdichte soweit auszubauen, dass er nutzbar ist, kostet mehr Geld und verursacht eine negativeren Impact auf die Umwelt als der Individualverkehr.

              • Was verstehst du unter „auf dem Land“? Ein Dorf mit 10 Einwohnern oder eine Kleinstadt mit 30.000 Einwohnern, die im Sommer das zehnfache an Touristen hat.

                Beide haben oft den gleichen grausamen ÖPNV und zahlen oft auch mehr Miete als Leute in der Stadt, weil es einfach eine Wohnungsnot gibt.

            • Hallo Mirabellenbaum, netz alleine reicht nicht. Fahrzeuge und vor allem _Personal_! Die Fahrzeuge müssen gefahren, gewartet usw. werden. Das brauch mensch-Power . Wie in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens hat man die Personalstände viel zu stark reduziert , alles unter der Prämisse „Kostensenkung“ auch hier nicht nur bei der technischen Infrastruktur muß wieder nachgebessert werden.

              • Schreibst Du nur um zu schreiben?
                Wenn von Netz die Rede ist, ist damit das gesamte System beschrieben.
                Oder soll ich jetzt antworten:“Man benötigt nicht nur Personal, sondern auch Haltestellen!“?

    • Erstmal: ich bin auch dafür – wenn gleich ich aktuell auch mit meinem Rad schon fast alle meine Wünsche erreichen kann (die alltäglichen jedenfalls).

      Klar, nur diese Themen dauern deutlich länger. Viele Einzelinteressen werden versuchen sich doch Klagen über die Allgemeinheit zu stellen – egal bei was. Dazu kommt dann der Föderalismus über alle Ebenen (lass mal viele neue BAB in Bayern bauen). Und dann noch fehlende Konzepte bzw. das notwendige Verständnis für Querfinanzierungen für manche Bereiche. Damit meine ich – ohne Nahverkehr keine Einwohner, ohne Einwohner keinen Nahverkehr 😉 Car Sharing ähnliche Problematik. Einige Bereiche werden aber einfach für ihre Schäden nicht ausreichend „bestraft“ (Parkplätze in der City „selbstverständlich“ und meistens kostenfrei oder für einen Obolus aka Bewohnerparken, Straßennetz/-schäden, CO2).

      Ach ganz vergessen die riesige Lobby rund um den starken Individualverkehr – der nun mal mit vielen Arbeitsplätzen für lange Zeit ein gutes Argument für eine starke Binnennachfrage hat.

      P.S. kein Anspruch auf Vollständigkeit oder vollständige Korrektheit. Es gibt einfach viel zu tun.

    • Zunächst einmal muss der ÖPNV auf dem Land ausgebaut werden denn hier ist er faktisch aktuell nicht sinnvoll nutzbar. Wenn der Bus nur alle 2 Stunden fährt und nach 20 Uhr überhaupt nicht mehr kann man sich das Thema gleich ganz sparen.

      • Es geht dabei um Entlastung der Bevölkerung. Mieten in den Städten sind deutlich teurer. Auf dem Land kann gerne erstmal weiter mit anderen Fahrzeugen gefahren werden. Mehr ÖPNV auf dem Land ist Kosten/Nutzen technisch schwer realisierbar. Das wird sich erst durch das Autonome Fahren lösen, da es insbesondere auf dem Land einfach viel individueller gestaltet werden muss

        • „Kosten/Nutzen“ – das ist ja gerade der Punkt.
          Da darf es keine Bewertung dieser Art geben.
          Bei der Hege und Pflege von städtischen Grünanlagen ist die Kosten/Nutzen Bilanz auch nur für diejenigen Ok, die sie nutzen.
          Wer misst das? Und konnten nicht diejenigen sagen, die einen eigenen Garten haben „dafür geben die soviel Geld aus?“.
          Wasserversorgung, Strom, ÖPNV muss für jeden in der Grundversorgung einfach vorhanden sein. Mobilität ist inzwischen für viele, die gerade aus dem dem sozialen Raster (Mindestlohn, Arbeitslosigkeit) herausfallen, nicht mehr erschwinglich.
          Wie soll man einen Job annehmen, der mit dem Auto (was man sich nicht leisten kann) 30 Min entfernt, und mit dem ÖPNV nur in 1,5h zu erreichen ist?
          Da gibt es eine totale Schieflage, die im Auto-Lobby-Deutschland auch von politischer Seite in Kauf genommen wird.

        • paradoxus says:

          Ach. Ich meine: Die Entfernungen in der Stadt sind viel geringer, da können die Menschen auch mal gut zu Fuß gehen. Oder mit dem Rad. Denn mehr ÖPNV ist in dicht besiedelten Räumen nur schwer machbar. Ist auch eine Kosten-Nutzen-Frage, wo wohnen die Menschen, die mehr Steuern zahlen usf.

          Ach, falls Sie Ironie finden … 🙂

      • Henne-Ei. Immer wieder das gleiche Nachgeplapper. Der ÖPNV war auf dem Land bereits mal viel besser. Wenn ihn aber niemand nutzt, reduziert man die Verbindungen, verlängert Routen bis zur Unbenutzbarkeit et cetera. Will heißen, nutzt den ÖPNV erst mal wieder wo möglich, dann werden auch die Taktungen wieder geringer und man kann über Ausbau sprechen. Für Oma Gerda und Tante Trude zweimal nach Buxtehude und zurück baut niemand aus. Das wussten auch alle als sie Ihre Discounter-Häuschen in Mecklenburg-Gazpommern gekauft (oder total verückt) sogar gebaut haben. Ich fahre ÖPNV auf dem Land, Stundentaktung, gute Verbindungen, aknn man nutzen, muss man nur wollen. Ich sitze fast nur alleine im Bus. Jeder fährt Auto. Wer ÖPNV mit dichter Taktung will muss in die Stadt ziehen. Das kommt niemals auf dem Land. Träumt schön weiter 😉

      • „Erstmal das Land ausbauen bevor das günstige Ticket kommt“ ? Was ist dss für ne Logik?

  2. Rock'n Roll says:

    Bremen, neben Berlin die nächste failed state. Muss man nicht haben.
    Interessant aber wie in den Stadtstaaten der Kommunismus immer hoch gehalten wird.

    • Sommerpustel says:

      Heute zuviel Kaba in die Milch getan?

    • Wow, soziale Angebote, die die Allgemeinheit entlasten, sind für dich Kommunismus? Auf welchem verqueren Egotrip bist du denn unterwegs, wenn du so etwas in die Welt hinauszuposaunen müssen glaubst?

      • Rock'n Roll says:

        Auch einmal was zu Ende denken – kennen wir ja von Politiker nicht, ist ja auch nicht deren Stärke!
        Nebenbei durch die aktuellen Subvention, Zahlungen, Anhebung von Mindestlohn wird immer mehr Brennstoff in das Feuer gegeben bis es explodiert.

        Das heißt nicht das ich es denen nicht gönne, nur kommt es zur falschen Zeit. Das ist wie bei der Coronaimpfung. Kein Arzt impft einen kranken Patienten mindestens 3 Wochen nach Genesung. Es werden bei beiden Problemen Regeln über den Haufen geworfen die so NIE in den letzten 80 Jahren durchgesetzt worden sind, aus gutem Grund!

        Das werden die meisten Kids hier aber erst wohl noch lernen müssen. Umso verbohrter – desto stärker wird der Aufprall!

        Nebenbei sollen Bremen und Berlin erst einmal selbst für Ihren eigenen Haushalt aufkommen – ohne Länderfinanzausgleich. Das können Kommunisten und Sozialisten am besten – Geld von anderen ausgeben!!!

        • Deine Kommentare strotzen leider vor Unwissen, persönlichem Ärger und Verbitterung – weshalb auch immer. Der Länderfinanzausgleich ist solange gerecht wie es die einzelnen Bundesländer gibt. Stadtstaaten werden niemals das gleiche BIP erwirtschaften wie z.B. Bayern welches den Ausgleich jedoch selbst genossen hat und mit übelsten Methoden dank Strauß die Industrie an sich zog.
          Und leider ist Dir Kommunismus und Sozialismus weiterhin nicht bekannt, in der DDR, wo Du ziemlich sicher wohntest, hatte diese beiden Systeme ebenso wenig wie China und Nordkorea. Es wird solange nicht funktionieren wie der eigene Geiz und ein „immer mehr“ regieren. Also ewig.

          • Rock'n Roll says:

            Also waren die Maßnahmen von den kleinen saarländischen Dachdecker und Weiberheld Erich und den Polizistenmörder Mielke eingebildet?

            Du hast in der Schule eine vormilitärische Ausbildung mit Handgranatenweitwurf (Sportunterricht) und Ausbildung an Schusswaffen (GST) gehabt? Du musstest jeden Mittwoch auf den Platz stehen und auf die Pioniere und FDJ Gelöbnisse ablegen? Jeden Mittwoch Nachmittag für den Staat arbeiten, sei es Kartoffel sammeln, Bäume pflanzen oder ähnliches. Deine Verwandten würden ins Stasi-Gefängis gesteckt und nachher an die BRD verkauft? Deine Familienangehörigen wurde aus Ämtern wegen politischer Einstellungen deiner Verwandten entlassen? Deine Eltern durfte nicht einmal zur Beerdigung Ihrer Eltern gehen? Die Liste ist lang was in den Jahren in unserer Familie passiert ist. Ich glaube wir haben vom Sozialismus und Kommunismus mehr als genug.

            Das arrogante abtun kann nur von ein Westdeutschen kommen. Muss wohl eine Einbildung gewesen sein. Ich hoffe das Ihr das einmal 40 Jahre bekommt – dann reden wir uns noch einmal wieder.

            • Mira Bellenbaum says:

              Hätte nicht gedacht, dass DDR-Bindung so mies war.

              Dir ist schon klar, dass das System der DDR weder mit Sozialismus noch mit Kommunismus etwas zu tun hatten.

              Auf jeden Fall hast Du ein Trauma und kannst jetzt nicht anders als bei den Worten „Sozialismus und/oder Kommunismus“ sofort zu bellen und beißen.
              Schade.

            • Ich muss Dich enttäuschen da Jahrgang 73 und in der Nähe von Dresden aufgewachsen, einer Mutter die im „Westen“ geboren und dort Familie hatte wussten wir was Repressalien waren. Deine Art der Kommunikation und Wortwahl lässt Dich aber leider in einem sehr faden Licht erscheinen. Nur weißt Du noch immer nicht was Kommunismus und Sozialismus eigentlich in seiner Definition bedeuten. Gelebt wurde es bisher von keinem Staat.

        • Entschuldigen Sie bitte, Ihre Argumentation ist mir nicht verständlich. Könnten Sie das eventuell etwas klarer darstellen was Sie meinen?

        • Bremen ist beim BIP pro Kopf auf Platz 3 der Bundesländer, Berlin auf Platz 6. Insbesondere Bremen hat das Problem, dass viele Arbeitnehmende im Umland (Niedersachsen) wohnen und zum Arbeiten in die Stadt pendeln, ihre Steuern jedoch am Wohnort zahlen. Müssten Sie dort, wo sie arbeiten (Bremen), ihre Steuern entrichten, gäbe es auch nicht mehr so den Bedarf am Länderfinanzausgleich.

          Der Rest deines Posts ist nicht der Rede wert.

      • Es ist weder sozial, noch entlastet es die Allgemeinheit. Denn heute zahlen nur die, die auch fahren! Zukünftig zahlen alle (über Steuern), vor allem dann erstmals diejenigen, die sich den Bus nicht leisten können oder ihn nicht nutzen können (schwerste Beginderungen, oder überhaupt keine Busanbindung im Dorf etc.).

        Sozial wäre allenfalls noch, wenn man eine Wahl abhalten würde, ob die Bürger einen grundsätzlich für alle kostenlosen Öpnv aus Steuermitteln haben wollen, oder nicht.

        • Da bin ich absolut bei ihnen.

        • Dann bin ich auch dafür, dass jeder der kein KFZ hat auch keine Steuergelder in die Autobahn stecken muss. Die Kohle dafür muss dann zweckgebunden aus steigenden Spritpreisen o.Ä. kommen, Hauptsache nicht aus der Tasche derer die sich ein KFZ nicht leisten können und auf DEN ÖPNV angewiesen sind.

          • NanoPolymer says:

            Du nutzt aber auch ohne eigenes KFZ die Straßen. Eben indirekt. Genauso wie jemand mit KFZ indirekt die Schiene nutzt.

            Daher ist diese Diskussion dadrüber wer was zahlt oft totaler Schwachsinn. Am Ende hat eben jeder was von also soll auch jeder zahlen.

            • Spricht also für eine Stärkung der Schiene, in dem die Nutzerschaft gestärkt wird (365€ Ticket) und dann auch mehr Investitionen (notwendigerweise) in die Schiene fließen, oder?
              Hat am Ende jeder was davon, also soll auch jeder zahlen…

          • Wo fangen wir an, wo hören wir auf? Ich fahre z. B. keine Bahn…. Eine interessante Diskussion 😉

            Hier einige Zahlen:

            • Die Öffentliche Hand gibt jährlich ca. 70 Mrd. € für den Straßenverkehr aus. Hiervon entfallen
            knapp 40 Mrd. € auf den Bau und den Unterhalt von Straßen, 14 Mrd. € auf die Verkehrspoli-
            zei und 18 Mrd. € auf Unfallfolgekosten, die nicht von anderen (insbes. Versicherungen) ge-
            tragen werden.
            • Dem Straßenverkehr sind jährlich gut 50 Mrd. € an Erlösen aus Steuern und Abgaben zuzu-
            ordnen. Nach den Fiskalregeln in Deutschland ist die Hälfte der Energiesteuern sowie die
            Mauteinnahmen zweckgebunden – das sind rund 25 Mrd. €.
            • Der Schienenverkehr generiert nur geringe Erlöse (ca. 1 Mrd. p.a.). Bau und Erhalt der Infra-
            struktur und Verkehrsleistungen im Regionalverkehr werden bezuschusst (ca. 10 Mrd. € Reg-
            Mittel und ca. 6 Mrd. € für Neubau und Ersatzinvestitionen)
            • Die Kosten des Luftverkehrs sind kaum zu quantifizieren. Für Flüge werden etliche Abgaben
            nicht erhoben (z.B. Mehrwertsteuer, Energiesteuern, Emissionsabgaben). Zudem gibt es Bei-
            hilfen, Bürgschaften und Kapitalbereitstellungen. Bei allen Unschärfen ist davon auszugehen,
            dass jeder Flugreisende mit einem zweistelligen Euro-Betrag subventioniert wird.

            Quelle: https://www.netzwerk-bahnen.de/assets/files/news/2021/studie-abschaetzung-der-kosten-der-verkehrstraeger-im-vergleich.pdf

        • Ich bezahle aber auch mit meinen Steuern die Straßen/Autobahnen, Kilometerpauschalen, Elektroboni, etc etc. Nutze ich aber alles nicht, zahle ich aber trotzdem. Also kann man auch den Nahverkehr kostenlos machen, denn die Argumentation ist völlig unsinnig. Wir haben keine direkten Steuern in Deutschland die in irgendwas direkt reinfließen. KFZ Steuer wird nicht dazu genutzt den KFZ Bereich zu finanzieren, sondern es kommt alles in einen Topf Zweckgebunden würde man das nennen, was es in der Schweiz bspweise gibt. Somit zahlt immer jeder für alles, warum Sie sich nun über Ausgaben aus dem Steuertopf beschweren, ergibt sich mir nicht. Es werden auch 100 Milliarden in die BW investiert werden, was ich genauso wenig möchte, es sind aber Steuern, also kann der Staat darüber entscheiden, wir haben keine direkte Demokratie und daher entscheidet kein Bürger ob so etwas kostenfrei ist oder nicht. Wenn man das alles immer so doof findet und bei allem befragt werden möchte, darf man dass in anderen Ländern, wie bspweise der Schweiz. Gezwungen dass man hier in Deutschland lebt, wird man nicht. Möchte man über solche Dinge mitentscheiden, darf man jederzeit versuchen Politiker zu werden und sich dorthin zu arbeiten wo solche Dinge entschieden werden. Solange man das nicht tut, muss man sich nicht immer über Dinge die einen eigtl nicht betreffen, aufregen.

    • Du solltest Dich zuerst dringend mit dem Terminus Kommunismus und Sozialismus sowie Kapitalismus und der sogenannten Marktwirtschaft auseinandersetzen.

      • Rock'n Roll says:

        Der Kapitalismus und diese „Marktwirtschaft“ welche zu immer wiederkehrenden Finanzkrisen bald führen wird oder besser gesagt immer noch die gleiche von 2007? Da wird der Endsieg wohl aus bleiben und alle werden Verlierer sein! Und zu deinem Terminus: Kommunismus und Sozialismus ist der gleiche Müll, soll nur schöner klingen. Das Ziel dahinter ist die totale Verarmung und Kontrolle über das Volk. Ich habe schon in so einen Land gelebt, war nicht so prall!

        Die gefakte „Marktwirtschaft“ mit einer Vielzahl an Zombi-Firmen wird bald kollabieren – mal sehen wer denn noch lacht und ob das der Euro und EU aushalten werden. Von den USA wird Europa wohl keine Hilfe erwarten können…

    • Don’t feed the troll…

    • Bremen ist voll beliebt, da ist immer was los. Warst wohl noch nie in Bremen 🙂 bin auch nur Besucher, keine Sorge

    • Bitte? Du scheinst wohl jede noch so schiefe Rampe zu nutzen, um über den Kommunismus abzuhalten, dabei hat ein öffentlich finanzierter Personenverkehr damit absolut gar nichts zu tun. Im erzkapitalistischen Amerika kann man für 3 Dollar in der New Yorker U-Bahn fahren und nein, dieser Preis ist nicht kostendeckend. ÖPVN wird nicht in jedem Fall staatlich Betrieben aber ausnahmslos weltweit subventioniert. Wirtschaftlich rentabel sind nun mal nur wenige Premium ICE Strecken. Deine Vergangenheit hat anscheinend dazu geführt, dass du den Kommunismus hinter jeder Ecke vermutest. Zu diskutieren, wie hoch die – ohnehin gezahlten Zuschüsse – zum ÖPVN sind, hat nichts mit Kommunismus zu tun.

    • Straßen sind in Deutschland dann auch Kommunismus, vor allem im Ländlichen Bereich. Oder glaubst du ernsthaft, dass die paar Einwohner die vielen Kilometer Straße selbst finanzieren? Insgesamt wird mehr Geld für Straßen rausgehauen, als über Straßennutzungsbezogene Steuern eingenommen wird. Wenn wir die Straßen also kommunistisch finanzieren, warum nicht auch die Nutzung eben dieser Straßen mit dem Bus?

  3. 365 Euro klingt erstmal viel für wenig Zug- und Busfahrer. Sind dann aber doch 30,40€ auf den Monat. Da wäre ein normale Zufgahrt hin- und zurück einmalig so gut wie gleich wieder drin. Klingt erstmal interessant.

    • NanoPolymer says:

      Ich hab kein Auto und ein Abo, knapp 70€ jeden Monat nur innerhalb Berlin ohne Außenbereiche.

      So oder so spare ich da schon mal über die Hälfte. Wenn die Anschlussfahrscheine dazukommen noch mal mehr. Wenn ich dann Bundesweit mit dem RE fahren kann brauch ich da gar nichts mehr Gegenrechnen.

    • Kommt halt auf die individuelle Fahrtenverteilung an. Wenn man viel mit Rad macht, sind 30 Euro erstmal viel, sind es doch in Berlin Gegenwert von 10 Einzelfahrten. Also in Etwa 5 Tage (weil zurückfahren darf man nicht) die man mit Öffentlichen fahren muss, damit es billiger ist. Wer Regelmäßig unterwegs ist, spart da natürlich schnell, auch gegenüber den Abopreisen.In Berlin kostet die Umweltkarte schmale 86 € ohne Umland, etwas mehr als 28 Einzeltickets. Oder halt 14 Tage. Hat nen Monat 30 Tage, sind wohl 4 Samstage und 4 Sonntage drin, der schnöde Arbeitspendler kommt dann auf 22 Tage Nutzung, Urlaub mal abgezogen, 20 Tage. Feiertage können es noch knapper machen. Muss man halt schon rechnen und erst recht bei Teilzeit.

      Der Charme liegt ja auch darin, dass man mit den vielen Tarifgebieten dann nichts mehr zu tun hätte. Auch einfach mal ins Umland kann, oder bei Aufenthalt in ner anderen Stadt einfach mitfahren kann. Man sollte aber vielleicht dafür dann eh den Öffentlichen Nahverkehr als Infrastruktur begreifen und die Vielzahl der Anbieter zusammenfassen. Man spart dadurch viel Overhead ein und es ist dann auch einfacher das Stadt Land subventioniert.

  4. the customer says:

    ÖPNV muss keinen Gewinn abwerfen und gehört staatlich finanziert. Daher finde ich so ein 365€ Ticket super. Und ganz ehrlich: Es gibt genug Geld durch Steuereinnahmen – es wird nur verschwendet. Siehe Beraterverträge der vdL.

  5. Welcher politische Verantwortliche nutzt denn regelmäßig Privatflugzeuge?

    Die breite Masse an MdBs nutzt die Bahn (Bahncard 100) und Linienmaschinen. Minister nutzen Regierungsflieger für offizielle Reisen. Spitzenbeamte kämen in Teufelsküche, Privatflugzeuge zu nutzen.

    DB-Vorstände? Keinen Schimmer, aber die entscheiden im Zweifel eher wenig.

    Ansonsten stimmt es aber natürlich, dass die ÖPNV Infrastruktur weiter ausgebaut werden muss. Gerade in den Städten kann durch Verkehrsberuhigung und Fahrverbote in Innenstädten mehr Platz und dadurch bessere Bedingungen geschaffen werden. Auf dem Land werden wir in den kommenden Jahren sowieso eine starke Individualisierung des ÖPNV sehen, was zu einer deutlichen Qualitätssteigerung für die Nutzerinnen und Nutzer führen wird.

    Zwar glaube ich leider nicht, dass es zum 365 Jahresticket kurzfristig kommen wird, aber zu wünschen wäre es. Man stelle sich das Mal vor – solch ein Ticket unter einem FDP Minister. Sachen gäb’s…

    • Zwangsmaßnahmen wie Verkehrsberuhigung und Fahrverbote in Innenstädten um angeblich den ÖPNV zu fördern sind generell abzulehnen. Derartige Maßnahmen würden unsere Innenstädte weiter veröden lassen, denn die Autofahrer kaufen dann in der Shopping-Mall auf der „grünen Wiese“ ein. Wir brauchen in DE weiterhin einen gesunden Mix von Individualverkehr und ÖPNV. Im ÖPNV müssen grundsätzlich die Strukturen verändert werden und die lokalen Verkehrsverbünde und -organisationen von einer zentralen Stelle verwaltet werden. Mit der Attraktivitätssteigerung des ÖPNV, und damit ist nicht nur der Fahrpreis gemeint, wird sich der Individualverkehr zurückentwickeln, ohne zu leiden.
      Die verschiedenen Vorstöße, die sich schwerpunktmäßig zwar mit dem Fahrpreis beschäftigen, sind durchaus anregend aber mit den vorhandenen Systemen nicht zu realisieren und zu finanzieren.

      • Genau, die Innenstadt von Barcelona, Wien oder Paris liegt komplett brach. Alle Viertel die autofrei sind, sind tot.

        NICHT.

        • Naja, wenn man die Innenstadt von Kleinkleckersdorf mit den Innenstädten der genannten Metropolen vergleicht, dann ist das ein Vergleich der ziemlich hinkt. Bei meinem letzten Besuch in Wien, der zugegebener maßen schon einige Zeit zurückliegt, habe ich mich sehr über den innerstädtischen Verkehr trotz gut verfügbarem ÖPNV gewundert. Unterwegs als Tourist kam ich gut ohne Auto zurecht. Ob es mir als Einwohner im Speckgürtel ähnlich ginge?

  6. Vor allem müssen die Verbindungen ansich schneller werden im ÖPNV.
    Ich wohne in Köln, arbeite in Bonn.
    Mit Kfz 32 Minuten, mit U-Bahn, Regionalbahn, Bus dauert es 1:35
    Bei den Verbindungen kann ich nicht mal während der Fahrt arbeiten.
    Da bleib ich lieber beim Auto und hab 2 Stunden weniger Fahrzeit am Tag.

    • Ja, das ist tatsächlich einer der großen Nachteile des ÖPNV. Ich benötige für 12 Kilometer in Hamburg 45 – 60 Minuten mit dem Bus.

    • Hmmm… ob man das so organisieren KANN, dass jede mögliche Verbindung von Ort A nach Ort B immer ähnlich schnell wie der Individualverkehr ist? Ich glaube nicht – es sei denn man würde nicht „nur“ mit klassischen Regelfahrplänen arbeiten, sondern dann eben so was wie Taxis mit in die öffentlichen Verkehrsmittel rechnen, die man dann mit dem gleichen Ticket nutzen kann. Sicher nicht unmöglich, aber sehr, sehr teuer.
      Wobei: mal ein paar Jahr nach vorne gedacht, könnte es schon sinnvoll sein, wenn man fahrerlose Elektro-Taxis statt Bussen und Bahnen einsetzt und die dann eben tatsächlich bedarfsgerecht und schwarmintelligent (z.B. Arbeitsende rückt näher = eine genügend große Anzahl der Öffis fährt schon mal Richtung City oder große Sportveranstaltung ist zuende = eine entsprechende Kapazität an solchen Individual-Öffis steht schon vor dem Stadion und kann dann ohne Staus etc. die Leute nach Hause bringen usw.). Das wäre schon toll, aber ich glaube nicht, dass ich das noch erleben werde. 😉

    • Sommerpustel says:

      Der ÖPNV kann nicht jede Verbindung von A nach B abdecken, da muss man Kompromisse eingehen. Allerdings gäbe es enorme Möglichkeiten das Angebot zu verbessern, aber bei der Beamtenmentalität der ÖPNV-Betreiber bleibt das auf der Strecke.
      Ich brauche für die 25 km zur Arbeit gut 30 Minuten (inklusive Straba zum Bahnhof und sofern der Zug fährt und pünktlich ist) und dann halt noch einen kurzen Fußweg am Zielort, aber der ist gesund. Du siehst, nur weil es bei dir nicht passt, heißt das nicht, dass das generell so ist.

    • Der Regionalexpress von Köln nach Bonn braucht 22 Minuten. Wer dann als Pendler ans andere Ende der Stadt zieht und die Karte zieht, dass die Fahrt zum Bahnhof zu lange dauert, macht es sich natürlich sehr einfach.

      Ich habe keinen Führerschein und die Lage meiner Eigentumswohnung so gewählt, dass ich innerhalb von fünf Minuten am Bahnhof oder in der Innenstadt bin. Trotzdem wohne ich in einer ruhigen Seitenstraße im Grünen.

      Komisch, dass es bei vielen umgekehrt läuft. Sie achten gar nicht auf die Infrastruktur und jammern dann, dass sie zum nächsten Bäcker zwingend mit dem Auto fahren müssen.

      Überspitzt, klar, aber denk mal drüber nach.

      • Es gibt nicht an jeder Ecke einen Bahnhof in 5 Minuten Entfernung und auch keinen Bäcker an jeder Straße.

        • Das nicht, aber es gibt viele Gegenden in denen man die wichtigen Dinge in Fahrrad-Distanz hat. Wenn man tatsächlich so weit raus zieht, dass es immer das Auto braucht, sollte man das mit einbeziehen wenn man über die Preise redet. Wohnen in der Stadt ist teuer, aber mit den Autos die man spart ist man schon wieder auf Land-Niveau bei den Gesamtkosten… Muss jeder für sich entscheiden. Leute die nach so richtig „abseits von autofreiem Leben“ ziehen und sich hinterher beklagen, die verstehe ich nicht. Wenn das Haus dort nicht so viel billiger war, dass man damit auf ewig die Kosten für den PKW decken kann, hat man vielleicht zu viel für das Haus bezahlt.

    • Fahr doch mit dem RRX oder so, dauert nur 30 Minuten

  7. Black Mac says:

    In der Schweiz nennt sich das “GA” (General-Abonement). Kostet für einen Erwachsenen etwa 3950 Euro (2. Klasse) oder etwa 6600 Euro (1. Klasse) pro Jahr. Das gilt dann aber wirklich überall, auch auf Fähren, den meisten Seilbahnen u.a. Viele Rentner verzichten auf ein Auto und gönnen sich stattdessen ein GA.

    365 Euro für ein Jahr sind hingegen absurd. Das kann zu gar nichts anderem führen als zum Kollaps der deutschen Bahn, die erst noch viel schlechter auf die Massen und komplexe Verbindungen vorbereitet ist, als die SBB in der Schweiz.

    Schlussendlich werden in DE viel mehr Leute mit der Bahn fahren – und alle werden es hassen. Ein wenig mehr Kostenwahrheit und Marktorientierung würde in diesem Fall nicht schaden. Und sowieso: Wer Leistung will, soll dafür einen fairen Preis bezahlen.

    Hier noch die GA-Preise, als Anhaltspunkt:
    https://www.sbb.ch/de/abos-billette/abonnemente/ga/ga-preise.html

    • Die 365€ wären für den Nahverkehr, nicht Fernverkehr. In AT gibt es ja das GA für 1095€, mit Fernverkehr.

      • Black Mac says:

        OK, Nahverkehr. Das ist (vermutlich) etwas anderes, sorry. In der Schweiz ist das GA ein “All-you-can-eat”-Ticket.

    • Sommerpustel says:

      > 365 Euro für ein Jahr sind hingegen absurd.

      Sie sind nicht absurd, sondern nicht marktwirtschaftlich. Man macht damit deutlich, dass der ÖPNV nicht mehr von den Kunden (euphemistisch Fahr_gäste_ genannt) finanziert wird, sondern aus dem allgemeinen Steuertopf. Und wenn der ÖPNV von der Allgemeinheit finanziert wird, ist der Preis eher symbolisch. Wie die 9 Euro. Wie man auf diesen Betrag kam, würde mich mal interessieren, man hätte es auch einfacher (sprich: weniger bürokratisch) zum Nulltarif machen können, der Effekt wäre der gleiche gewesen.

      • Mira Bellenbaum says:

        Äh, sorry. Der ÖPNV wird und wurde noch nie nur von den Fahrgästen finanziert!
        Es zahlen immer Kommunen und Kreise einen nicht unerheblichen Teil aus ihren Einnahmen.
        Also Steuermittel!

    • Ich nehme an, dass das GA dann allerdings auch in Fernbahnen gilt, das angedachte Ticket würde nur im Nahverkehr gelten. Ist also schon noch ein Unterschied.

    • So was gibt es in Deutsch prinzipiell auch bereits. Nennt sich Bahncard 100, gilt in allen Fern- und Nahverkehrszügen und in 130 größeren Städten auch im Innenstadtverkehr. In Anbetracht der Größe des Landes sind die Preise in Relation sogar fast günstiger, Trotzdem kann sich ein Renter in Deutschland ein solches Ticket in der Regel nicht leisten – und das liegt jetzt sicher nicht an den fehlenden Seilbahn- und Fährfreigaben, sondern an wirtschaftlichen Zwängen.

      https://www.bahn.de/angebot/bahncard/bahncard100

      Und 365-Euro-Tickets gibt es z.B. für Rentner und andere sozial schwächere Gruppen in vielen deutschen Großstädten, ohne dass dadurch ein Kollaps des Nahverkehrs eingetreten wäre.

      • Black Mac says:

        Trotzdem kann sich ein Renter in Deutschland ein solches Ticket in der Regel nicht leisten […]

        Das ist natürlich eine zutiefst individuelle Angelegenheit. Wenn du aber dank dieser “Bahncard 100” dein Auto verkaufen kannst ohne dabei Lebensqualität einzubüssen, dann rechnet sich das eventuell sehr wohl. Ich nehme doch an, dass es auch in DE Rentner gibt, die sich ein Auto leisten können. 😉

    • Dies gibt es in Deutschland ähnlich, nennt sich Bahncard 100. Inkludiert jedoch keine Seilbahnen etc.. Sorry aber beim Thema Mobilität (und einigen anderen) geht mir bei Nennung von Marktorientierung und Kostenwahrheit die Galle hoch. Es wäre bei Transparenz, Gemeinwohlabsprache und sozialer Abwägung durchaus möglich ein € 365,00 Ticket zu finanzieren. Der Markt regelt, wie in so vielen anderen Dingen, überhaupt nichts sondern sorgt ausschliesslich für steigende Preise zu Gunsten einiger weniger und Ausdünnung des Angebotes. Und nein, eine Verstaatlichung und gar Ausweitung des Beamtentums ist damit nicht gemeint. Letzteres gehört dringend abgeschafft.

    • In Deutschland ist die Durchschnittsrente ~1500€. Da wird sich kein Rentner so ein Ticket „gönnen“.

      • Rock'n Roll says:

        Ich glaube da solltest du noch einmal genau nachschauen – 1500€ hakte ich für jetzige Rentner unrealistisch. Eventuell kommt ein „Normaler“ Rentner mit Witwenrente auf den Wert. Deutschland ist ärmer als du denkst!

        Wie es besser geht hat Österreich gezeigt.

  8. …nochmal 100 Milliarden Sondervermögen schaffen und in die ÖPNV stecken…

    Hier in Luxemburg sind mittlerweile alle ÖPNV gratis, für jeden. Im Saarland zahlen ich für jedes meiner Kinder 50€/Monat und muss regelmässig zur Schule fahren, weil der Bus wieder nicht gekommen ist…

    • Rock'n Roll says:

      Luxemburg hat keine Schulen?
      Und wer zahlt die Schule? Vergünstigungen mitnehmen im Ausland und den Rest denn dafür zahlen lassen. So funktioniert Europa, Hauptsache der deutsche Steuerzahler muss dafür aufkommen.

    • Sommerpustel says:

      Ich hab mir überlegt, ich gönne mir jetzt auch mal ein paar Millionen Sondervermögen. Wo muss ich das verkünden? Im Bundestag? Geht das auch per Videokonferenz?

  9. Der Einlass mit den Privatflugzeugen ist aber tatsächlich klassischer Populismus und hat mit der Realität wenig zu tun.
    Selbst wenn man ein dutzend Minister einbezieht die die Flugbereitschaft der Bundeswehr nutzen.

    • Ist aber ein gutes Beispiel dafür das mehr auf der Schiene passieren würde wenn die alle mit dem Zug fahren würden

  10. Auf der einen Seite bin ich voll dafür, auf der anderen Seite ist es halt trotzdem extrem viel Geld, dass nicht jeder mal eben so auf einmal aufbringen kann. Zumal das auf ein Monateticket runter gerechnet auch immer noch 30€ sind und so wirklich günstiger als bisherige Monatstickets ist das dann auch nicht…

    Die sollen einfach das 9€-Ticket beibehalten und gut. Das ist Günstig und jeder kann es auch leisten und es ist „dynamischer“ als ein Einmalpreis, der direkt für ein ganzes Jahr gilt. Und gerade heutzutage lässt sich teilweise kaum bis gar nichts planen – seien es wenige Monate oder geschweige denn ein ganzes Jahr im Voraus.

  11. Bremen du machst mich glücklich! Sprecht Euch bitte mit allen anderen ab, Denner Bund kann der Angebot kaum ablehnen, wenn die Subventionen für das Ticket sinken, dadurch das wir etwas mehr zahlen. Es wäre ganz sicher ein grober Fehler ab dem 01.09. wieder die alten Tarif-Strukturen und Preise walten zu lassen. Wir brauchen jetzt Ideen wie es am 01.09. weitergehen kann, mit dem 365€ Ticket in 12 Monaten aufgeteilt, wird man weiterhin viele erreichen die auf das Auto verzichten. Das ist wichtig. Der Wissing soll nicht so stur sein, wie geht das, das er für den Individualverkehr so viel Geld locker macht aber nicht für den ÖPNV, der unsere Zukunft sichern soll

  12. Ich zahle hier in Bremen für die Jahresfahrkarte MIA 673,20 Euro davon haben wir zwei,
    ist doch ganz einfach die Politik bestimmt die BSAG Fahrpreise dann sollen die mal einfach die Preise senken !

  13. Und wieder wird etwas unnötig kompliziert gestaltet und Ärmere von der Teilhabe ausgeschlossen.

    Wenn man wirklich Leute in die Busse bekommen will, hätte man Fahrscheine für 0,50€ oder zumindest Monatstickets offeriert.

    365€ legen auf einmal nur Leute auf den Tisch, die bereits regelmäßig den Bus nutzen und entsprechend verdienen, um mit so einer Summe in Vorleistung zu gehen.

    Meine Prognose: nach den 9€ Ticketmonaten gibt es einen Einbruch im Öpnv und das zu Recht. Teuer, unflexibel und keinerlei Komfort.

  14. Reinster populismus

  15. Rock'n Roll says:

    Auch finde ich den Hype um das 9€ Ticket übertrieben – etwas über 1/5 aller Deutschen haben sich so ein Ticket überhaupt gekauft. Was gab es erst für eine Befürchtung über denn Ansturm. Nach den ersten Tage ist das alles sehr entspannt. Es wird aber immer hier gepusht, wobei es sich klar um eine Minderheit handelt.

    Dazu muss man noch sehen das diese Ticket eventuell für eine einfache Fahrt schon günstiger ist als der „normale“ Preis. Keiner sagt das diese „Minderheit“ jetzt jeden Tag die ÖPNV nutzt.

    Ich wette das das das Ergebnis am Ende überschaubar sein wird – viel Geld für wenige verblasen.

    Auch hier sind viele nur vom Egoismus getrieben!

    • Ich werfe ein Drittel aller Bürgerinnen und Bürger in den Ring: Stand 13.06. sind 16 Mio. Tickets verkauft worden, hinzu kommen weitere mindestens 10 Mio. Monatstickets, deren Preis nun temporär sinkt. Diese 10 Mio. Menschen hätten sich das 9-€-Ticket auch gekauft (da sie vorher ja auch bereit waren, wesentlich mehr dafür zu bezahlen), sodass wir schon bei 26 Mio. Menschen sind. Es wird erwartet, dass die Zahl von 30 Mio. auch noch geknackt wird. Das würde ich nun nicht unbedingt als Minderheit betrachten.

      • Rock'n Roll says:

        Sind trotzdem eine Minderheit. In ausreden ist hier keiner Zu schaden. Allein deine Formulierung „Bürgerinnen und Bürger“ zeigt schon welches Geistes Kind du bist. Notfalls wird wie in der DDR einfach alle 3 Monate summiert – damit die Zahl passt.

        Nebenbei den Gendermüll lehnen ca 80% der Bundesbürger ab! Auch dort geht ein kleiner Kreis die Gemeinschaft maximal auf den Sender. Am Ende wird man weniger haben als es vorher war!

    • Rein marktwirtschaftlich sollte es ja dann einfach sein.
      – ÖPNV Subvention weg (9€ Ticket / potentieller Nachfolger)
      – dagegen dann aber auch
      – JEGLICHE (!) Individual Subvention weg (Tankrabatt, Dieselmotoren für Gewerbstätige, Finanzierung Autobahn nur für die, die sie auch nutzen (Maut), Subventionierung jeglicher Autointeressen (Abwrackprämie), Höhere Bepreisung von CO2 (wird heute auch quer finanziert), usw.)

      Meine Vermutung:
      Der Autofahrer wird mehr drauf zahlen.

      • Je nach Studie sind es zwischen 2000 und 4000 Euro pro Jahr und PKW die in der Kasse fehlen und von der Allgemeinheit getragen werden. Würde man alle Kosten direkt an die Autofahrer weitergeben, müssten die also Jährlich diesen Betrag mehr abdrücken. Das würde die Zahl der Autofahrer wahrscheinlich deutlich senken.
        Dabei ist übrigens noch nicht das Dienstwagenprivileg berücksichtig, das die Allgemeinheit weitere Milliarden kostet. Jedes Jahr. Das sollte auch weg, viele Firmen verteilen viel zu großzügig Firmenwagen mit denen dann auch unnötig durch die Gegend gegurkt wird, weil „es ja gratis ist“.

        • Hast du für die 2000-4000€ konkrete Studien? Wäre super Futter für die nächste Stammtisch Debatte. 🙂

  16. Christian says:

    Ich fahre zu 80% mit dem Rad.
    Den Rest mit dem Auto!

    Bahn? Niemals freiwillig! Selbst für einen Euro nicht!

    Also kann man machen, aber bitte nicht mit meinen Steuern!

    Und falls die Politiker es nicht kapieren: der ÖPNV ist für VIELE Berufs Pendler eben KEINE Alternative!

    • Und genau dies ist unser Problem: Egoismus und Narzissmus. Ich Ich Ich. Mein Geld, meine Steuern (wieviel zahlt die Allgemeinheit für Ihre Dinge?) Es ist einfach unglaublich.

      • Unser Problem sind die Menschen, die unsere Wirtschaftsordnung nicht verstanden haben. Wir leben im Kapitalismus, nicht im Sozialismus. Das ist gelebter Egoismus und Narzissmus.

      • Rock'n Roll says:

        Die Steuern müssen nun einmal erbracht werden. Das macht nicht der Staat. Dieser hat sich mit der jetzigen Regierung mehr verschuldet als die ganzen Regierungen in den letzten 40 Jahren zusammen. Das muss auch wieder zurück gezahlt werden! Im Land mit den höchsten Abgaben, Strom, Renteneintrittsalter, mit desaströser Infrastruktur sollte besser gewirtschaftet werden. Diente dieses alles nur den Club Med an Südländer und Frankreich durch zu füttern. Immer daran denken wenn der große Knall kommt. Corona und Ukraine habe es nur verschärft sind aber nicht der Auslöser.

  17. Ein 365€ Ticket ist ein absoluter Unsinn und wird nur dazu führen, dass Wohnraum in Gebieten mit guter ÖPNV-Anbindung nochmal massiv in der Miete steigt. Umgekehrt werden Gebiete mit schlechter Anbindung weiter abgehängt – einen Ausbau darf man dort nach meiner Erfahrung nicht erwarten. Dafür darf auch der nicht gut an den ÖPNV Angebundene dem Rest das Ticket bezahlen. Das ist nicht sozial, sondern schlicht ungerecht.
    Ich spreche aus Erfahrung: Ich durfte das Phänomen Mieten selbst vor wenigen Jahren im Großraum Hamburg beobachten. Von der Mietdifferenz zwischen „aller 30 Minuten mit dem Bus angebunden“ und „S-Bahn oder U-Bahn in fußläufiger Nähe“ kann man ein Auto vollständig finanzieren. Und die dringend nötige Anbindung der Außengebiete, das heißt die Verlängerung der U-Bahn, wurde seit Jahrzehnten diskutiert, aber nie umgesetzt.
    Ich könnte mehr Beispiele aus meiner Zeit in Bochum, Essen, Aachen oder dem Raum Stuttgart bringen. Aber sind wird mal ehrlich: Ein gut ausgebauter ÖPNV ist politisch nicht gewollt. Ich für meinen Teil bin froh, nicht mehr vom ÖPNV abhängig zu sein und habe vor vielen Jahren entschieden, günstig im Kaff zu leben und mit dem Auto zu pendeln.

  18. Masterli77 says:

    Ich komme aus der DDR. Da fuhr von um 4 bis 22 Uhr beinahe irgendwie immer ein Zug von da wo Gleise waren. Natürlich haben die Miese gemacht und viel subventioniert. Heute könnten die ganzen alten abgelegenen Gleise alle autonom betrieben werden….aber dazu muss erst irgendwer dem Kind einen neuen Namen geben damit es vorwärts geht. Was ich sagen will, Infrastruktur gehört in Staatshand

  19. 365 Euro klingen erstmal günstig. Und das sind sie auch. Der Unterschied zum 9-Euro-Ticket ist aber der, das sich nicht jeder mal eben ein günstiges Monatsticket von 9 EUR für eine sonst vielleicht 20, 50 oder 100 Euro teure Fahrt in den Urlaub oder ein langes Wochenende schnappt. 365 Euro sind für ein oder zwei kurze Urlaube schon recht heftig, und für längere Strecken ist der Nahverkehr eine Tortur. D.h. ein Jahresticket ist für den „Gelegenheitsfahrer“ eher unattraktiv. Es lohnt sich erst wenn man den Nahverkehr auch wirklich nutzt. Sofort und direkt profitieren davon erstmal die Bahnpendler, die sowieso Monatsabos oder Jobtickets haben.
    Das wird den Individualverkehr kaum tangieren. Die meisten sitzen lieber allein im Stau als mit 50 anderen zusammengequetscht im verspäteten Pendlerzug. Kann ich irgendwie verstehen.

  20. Das kann die Bremer SPD mal locker fordern. Bremen hat alleine im letzten Jahr über 800 Mio. Euro über den Länderfinanzausgleich bekommen …wieviel wurde denn da in den ÖPNV investiert. Zahlen soll natürlich der Bund, also wieder die finanzstarken Bundesländer oder der Steuerzahler. Wie wäre es, wenn Bremen mal den eigenen Haushalt auf die Reihe bekommt und den ÖPNV ausbaut.
    Von anderen etwas fordern ist immer einfach, solange man selbst nicht die Brieftasche œffnen muss. Grundsätzlich gute Idee, alleine der finanzielle Unterbau sollte bei einer Forderung mit auf den Tisch gelegt werden. Aber diese Verhaltensweise ist ja zwischenzeitlich leider schon Gang und Gäbe …leider

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